Showdown in der Prärie: Die Besetzung von Wounded Knee im Jahr 1973

Zeitgeschichte Die Widerstandsbewegung American Indian Movement in South Dakota besetzt aus Not und Verzweiflung einen historischen Ort. Die Besetzung wird von der US-Regierung als Verschwörung angesehen und direkt militärisch bekämpft
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 08/2023
Oscar Running Bear vom AIM am 4. März 1973 in Wounded Knee
Oscar Running Bear vom AIM am 4. März 1973 in Wounded Knee

Foto: Getty Images

Der Name hatte bereits einen Platz im indigenen Gedächtnis Nordamerikas: Am Wounded Knee Creek (Chankpe Opi Wakpala) im Staat South Dakota kam es am 29. Dezember 1890 zum letzten Massaker an den Ureinwohnern. 500 Soldaten der 7. US-Kavallerie hatten einen Zug der Lakota umzingelt, die sich im Reservat Pine Ridge (ehemals Internierungslager Nr. 344) niederlassen sollten; 350 waren es, davon 120 Frauen und Kinder. Als die Indianer entwaffnet wurden, wollte ein Lakota, der taub war, seine Flinte nicht hergeben und schoss in die Luft, darauf gingen die aufgestellten Hotchkiss-Kanonen los. Nur wenige überlebten. Die Zeitungen berichteten nach dem Gemetzel von der „Schlacht am Wounded Knee“, die „Indianerkriege“ wurden für beendet erklärt und zwanzig S