Kunst aus Gewalt

Ausstellung Bruno Schleinstein wurde misshandelt und weggesperrt – und verarbeitete das mit zartem Strich
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 33/2020

Es ist kein Wunder, dass einer den Menschen misstraut, der von frühester Kindheit an sein Leben in Erziehungsheimen fristen musste, 1941 dann in eine für skrupellose Menschenversuche berüchtigte Nervenklinik gesperrt wird, um erst 17 Jahre später nach einer endlosen Odyssee von Ausbruchsversuchen und Zwangseinweisungen endlich „frei“ zu sein. Wie frei ist man dann noch? Man würde vielleicht annehmen, dass so viel Gewalt einen Menschen zerbrechen lässt. Der Künstler, Schauspieler und Musiker Bruno Schleinstein (1932 – 2010) hat ebendieses Schicksal erlitten, sich jedoch von niemandem davon abbringen lassen, in Zeichnungen, Texten, Fotos und Gouachen darüber zu sprechen, wie man trotz eines eiskalten Orkans aus widrigen Umständen