Wahnsinn in Leipzig: Die poetische Einheitsfront von Clemens Meyer

Antifa Lina E., Antifa, „Tag X“, DFB-Pokal: Der Schriftsteller Clemens Meyer beruhigt sich erst am Ende jenes Wochenendes, an dem eine wahnsinnige Menge seine Stadt heimgesucht hat
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 23/2023
Leipziger Allerlei, hier im Stadtteil Connewitz
Leipziger Allerlei, hier im Stadtteil Connewitz

Foto: Ingmar Björn Nolting/laif

Und für einen Augenblick glaubte ich ihn zu erkennen im Leipziger Nachtbus, den Punker, den Anarchisten, den Antifaschisten, den Irokesen Wolfgang, der einmal ein begnadeter Schwimmsportler gewesen war, bevor er sich irgendwann in der ersten Hälfte der 1990er entschloss … Entschließen? Nein, es ging ja um die pure Notwehr in jenen Jahren. Wolfgang befand sich mit seinem Outfit in einer permanenten Gefahrensituation, denn er wohnte, so wie ich, in Reudnitz, wo die Reudnitzer Rechten und andere Gruppen die Straßen beherrschten, verbrachte aber die meiste Zeit in Connewitz, wo er später in verschiedenen besetzten Häusern lebte. Bullen und Nazis, vor denen war er stets auf der Flucht, auf der Hut, wehrte sich, zumindest gegen die Nazis.

Aber kein Wolfgang sa&