Anne Will- Die Rüstungsindustrie talkt heimlich mit
Von geheimen Talk-Drohnen will Anne Will nichts wissen
Unergiebige Diskussionsrunden im deutschen TV werden meist durch uninformierte und rechercheunwillige Moderatoren und Redakteure noch befördert. Wer sich standhaft weigert, die Tätigkeitsprofile seiner Gesprächspartner offen zu legen, die doch mit den abgehandelten Themen meist etwas zu tun haben, fördert den stillen, aber effizienten Lobbyismus. Im Verteidiungshaushalt kostet der Primat der Anbieter regelmäßig Milliarden Euro extra, den teuer eingekauften, politischen Talk-Journalismus kostet es nur ein wenig Reputation. - Beides scheint weder die Bürger, noch die Politiker, noch die öffentlich- rechtlichen Anstalten sonderlich zu stören.
Moderation als Firmen-Marke
Eine jener Gespensterveranstaltungen produzierte diese Woche die Anne Will-Media GmbH. Jene, durch das öffentlich-rechtliche Fernsehen einst aufgebaute und geförderte Premium-Moderatorinnen-Marke, die nun, mit voller Zustimmung der Intendanzen, von privat angekauft wird.
Frau Will wirkt nett, adrett, sehr symphatisch und fast immer kompetent. Ihr Talk-Format gilt als einigermaßen seriös in der Sparte der Plauderrunden. Zur Verblüffung der meist routiniert gelangweilten Talkgäste, die sich spätabends auch einmal in den Sesseln lümmeln, stellt sie durchaus aufdeckende Fragen und produziert manche Anmerkung mit Hintersinn.
Ihre gewinnende Medien-Persönlichkeit, der man privat und beruflich bestimmt nie Böses unterstellen möchte und nur das Allerbeste wünscht, täuscht aber kaum darüber hinweg, dass die 75 Sendeminuten, die von der Will-Media GmbH mit 14 RedakteurInnen für 45 Termine im Jahr produziert werden, angesichts des Aufwands, besser vorbereitet und sehr viel transparenter organisiert sein müssten.
Zudem fragt man sich doch, warum die größten und ökonomisch bestausgestatteten, öffentlichen Sendeanstalten dieser Welt, einfache Moderationsleistungen nicht mit eigenen, festangestellten Mitarbeitern aus den jeweiligen Fachgebieten erbringen können, sondern sich gezwungen sehen, teure „Moderatoren-Marken“ einzukaufen.
Liefern die Hauptinhalte einer Sendung die eingeladenen Gesprächspartner, dann muss deren Interessenhintergrund dem Publikum mitgeteilt werden, denn sonst entstehen massive Verzerrungen. Bei Anne Will durfte nun bei entscheidenden Rüstungsfragen ein Lobbyist mit in die Runde, ohne dass auf die neuen Funktionen des „alten Schlachtrosses“ nach seiner Pensionierung zum "General a.D" hingewiesen wurde.
Drohnen am Himmel, weltweit, allzeit
In der Ausgabe des Talks vom 05.06.2013, drehte sich alles um Drohnen. Jene die aufklären und jene die töten. Eine irgendwie zusammengewürfelte Runde fahndete nach den letzten verbliebenen Resten der Ministerverantwortung im Verteidiungsministerium, oder aber, und das lag erstaunlicherweise im Interesse der Mehrheit der Teilnehmer, sie gab sich Mühe, die schlichte Ansicht ins dahindämmernde Abendpublikum zu tragen, dass für Minister gelten müsse, was der Volksmund im Sprichwort als allgemeine Lebensweisheit für sich reklamiert: Wer gar nichts weiß, kann auch nicht verantwortlich sein, und „Was ich nicht weiß, das macht mich nicht heiß!“
Es ging um den jüngsten Beschaffungsskandal der Bundeswehr. Die Mehrkosten oder fälligen Abschreibungen könnten für sich genommen als Petitesse durchgehen, denn derartige Verluste aus Rüstungsprojekten gelten weithin als „Peanuts“, frei nach Jürgen Koppers berüchtigtem Banker-Diktum. Fehlausgaben im Hundertmillionen-Euro-Bereich lieferten zwar den Anlass des aktuellen politischen Zwists, aber diese niedrige Summe wird allgemein als Abschlagszahlung und Lehrgeld in der Abwicklung von Milliardenprojekten verbucht.
So beschwerte sich folgerichtig der derzeitige Spitzenkandidat der Grünen, Jürgen Trittin (Minister a.D.), vornehmlich darüber, dass er als Abgeordneter nicht ausreichend eingebunden worden war, und der ehemalige Lehrer und CDU- Abgeordnete Andreas Schockenhoff, erwies sich als völlig kritikloser Heiler der „Veilchen“ seines Ministers de Maizière und bekennender Anhänger der mauschelnden Allparteien-Verteidigungspolitik, seit den Jahren unserer ersten verteidigungspolitischen Globalpolitiker der Nachkriegszeit, Schröder und Fischer.
Grundsätzlich und mehrheitlich, sind sich die Männer und Frauen des Deutschen Bundestages einig, die großen Aufklärungsdrohnen anschaffen zu wollen. Mit der zusätzlichen EU-EADS-Ausstattung, jenem System SIGINT, zur Überwachung der gesamten Telekommunikation in jedem denkbaren Einsatzgebiet oder ohne ein solches Spezialsystem, wenn es für die NATO um die Erfassung von Bodenzielen mittels Radar, Infrarot und Luftbild geht. Die Truppe will sie angeblich, die Truppe braucht die Drohnen, so heißt es. Selbst Grüne erfüllen da, wenn auch mit etwas Bauchgrummeln, ihre besondere Fürsorgepflicht.
Ein bisschen Streit, -wer weiß, ob er nur für den Wahlkampf inszeniert wurde-, gab es noch bezüglich des Ankaufs von Kampfdrohnen. Aber die Theorie dazu, nämlich in Zukunft Kriege und Militäraktionen asymetrisch und schon weit über fremden Territorien, fern der EU-Außengrenzen zu führen, teilt eine übergroße Zweidrittel-Mehrheit in der deutschen Politik und praktisch jeder industrie- und bundeswehrnahe Experte, der zu diesem Thema befragt wird.
Die Rüstungsindustrie erzeugt ihre Nachfrage selbst und bestimmt die Endpreise der Verkäufe
Durch die Parlamente praktisch unkontrolliert, stiegen die Kosten beim EADS-Militärtransporter A 400 um 7-12 Millarden Euro. Die teuren, neuen Korvetten der Marine erweisen sich nach dem Kauf als reparaturanfällig und die Besatzungen werden durch Formaldeyd-Ausgasungen mehr gefährdet, als durch ihre Einsätze. Der Fehlkauf des neuen Sturmgewehrs G 36, es kann Bundeswehrsoldaten im Einsatz nicht wirkungsvoll vor den großkalibrigen Schnellfeuerwaffen der asymetrisch kämpfenden Gegner schützen, weil seine Munition auf größere Distanz nicht genügend Durchschlagskraft entwickelt und die Waffe im Gebrauch überhitzt und unpräzise wird, bereicherten zuletzt die lange Liste der unkontrolliert teuren Rüstungsgeschäfte. - Das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung steht nun, wegen der Sturmgewehre, zum wiederholten Mal unter Korruptionsverdacht. - Alle diese kleineren und größeren Debakel, lassen das Drohnendesaster tatsächlich klein erscheinen und den Mangel an Kontrolle als parteiübergreifend und notorisch.
Derweil schießen die Gegner am Hindukusch und in anderen, fernen Welten, in denen bekanntlich Deutschland und der Westen, Männin gegen Männin (1) zu verteidigen ist, lieber weiter mit der bewährten Kalaschnikow, mit dem alten, großkalibrigen G3 aus deutscher oder lizenzierter Produktion, sowie mit allen möglichen anderen Weltmarkt-Kleinwaffen die über einen ausreichenden Wumms verfügen.
Die Lobby - Am liebsten überall stillschweigend dabei
Die Auswahl der Einladungsgäste zu solchen Themen, sie verwundert kaum noch, weil es ganz offenbar für alle Talk-Moderatoren und ihre zuarbeitenden Redaktionen, zu allen möglichen Themen, nur eine sehr begrenzte Anzahl an befähigten Personen gibt, die medial bei ihnen auftreten dürfen. Komisch, dass bei allen Talk-Shows, mit der Ausnahme der Betroffenengeschichten, mit der Zeit nur noch bekannte Gesichter auftauchen und in Zyklen durch die Sendenächte kreiseln.
Umso trauriger, dass weder die Mitwirkung der Gäste aus Organsisationen mit Eigeninteressen, hier zum Beispiel, aus dem industriell-militärisch-administrativen Komplex, noch deren Wirken in unklaren Mischfunktionen (politischer Berater und Journalist, Michael Spreng), je in den Sendungen thematisiert wird. - So lud sich Anne Will, nein, die Marke Anne Will, Harald Kujat, den ehemaligen Generalinspekteur der Bundewehr und Ex-Vorsitzenden des NATO-Militärausschusses ein. Immer wieder flackerte das Banner „General a.D.“ unter dem Fernsehbild.
Was leider weder von der Moderatorin, noch von der Redaktion, auch nicht auf den Webseiten zur Sendung, bekannt gegeben wurde, aber gerade in diesem Zusammenhang sehr wichtig gewesen wäre: Harald Kujat arbeitet seit seiner Pensionierung im Jahre 2005 für genau die Rüstungsindustrien, die die großen Drohnensysteme und überhaupt sehr viel computerisierte Waffen- und militärische Kontrolltechnik zu den Nationen und deren Soldaten bringen möchten. Er ist der Chairman (Vorsitzende) des Beratergremiums des NCOIC.
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Die aufklärerischen Absichten des NCOIC, nach seiner Selbstdarstellung im Web. Hier mit General a.D. Harald Kujat, Zweiter von rechts.
Um sich ein wenig zu tarnen, firmieren Ex-Militärs, hochrangige ehemalige Vertreter der öffentlichen Verwaltung und der Politik, Beamte und Minister amtierender Regierungen, ganze Behörden und die zuständigen leitenden Konzernmitarbeiter der Partnerfirmen, als Mitglieder in diesem, so genannten „Not-for- profit“- Verein, Network Centric Operations Industry Consortium (NCOIC). Dort bündeln sie die Lobbyarbeit für ca. 50 der bedeutensten Rüstungsbetriebe dieser Welt, die so die Vernetzung zur Politik und zu den Medien sicherstellen möchten und die Politiker zur künftigen Militärstrategie und Ankaufpolitik bearbeiten (https://www.ncoic.org/about/roster/ ). Gerade die Drohnenproduzenten (Northrop und Raytheon), aber auch europäische Konsortien, wie EADS und Thales, sind dort besonders aktiv. Geht es um Überzeugungsarbeit und Landschaftspflege im politischen Raum, dann arbeiten die Firmen auch „non-kompetitiv“ und global zusammen.
Berater die dort wirken, sollen an entscheidender Stelle ihre politischen und administrativen Vorerfahrungen nutzen und den Lobbyismus auf feinere Art betreiben (Das ist das Schröder, Fischer, Schily, von Klaeden, Wissmann-Prinzip).
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Planungsalgorithmus des NCOIC-Netzwerks: Beraten, Beteiligen, Annehmen, Nutzen
So ist auf den Webseiten des Netzwerks selten von Waffen und Einsätzen oder detaillierten Kampfszenarien die Rede, sondern die offenen Geheimnisse verbergen sich hinter einer eigenartigen Techno-Rhetorik und viel Logistik-Jargon. Auch die Zielsetzung und Aufgabenbeschreibung klingt völlig undurchsichtig, möglichst unmilitärisch. Der Eindruck, es ginge da ums Eingemachte der Verteidigung, stellt sich zunächst gar nicht ein (https://www.ncoic.org/about/mission_vision/ ). Man glaubt, es werde eine Art klinisch reine, „schreibtischfilzgrüne“ und daher nachhaltige Sicherheits- und Netzwerk Führungstechnik vorgedacht und angeboten. - Gefühlt nie wieder Krieg, durch ein Allzeithoch für moderne Rüstungstechnik und das passende IT-Netzwerk, angepriesen in einer bewusst vernebelnden Verkaufssprache!
>>“From NCOIC members and senior government advisors, we continue to learn how to improve the world we know today. And we are overwhelmed with opportunities to see the way network-centric operations can shape the future.” USAF Lt.Gen. (Ret.) Harry Raduege, Chairman of the Deloitte Center for Cyber Innovation.<< - Fortgesetzt lernen wir die Welt verbessern, die wir heute kennen. Wir haben überwältigende Möglichkeiten, mit Network-centric operations die Zukunft zu gestalten. - Das klingt freundlich und harmlos zugleich, das klingt nach Humanität von höchster ethischer Qualität, das ist, allerdings in einem ganz anderen Sinne, die reine Wahrheit.
Was die Rüstungsindustrie will, ist auch Politik der USA
Trotzdem geht es dabei um nichts weniger, als im Sinne des US- State Departements und des Department of Homeland Security der USA, beide sind mit Unterorganisationen auch Mitglieder im exquisiten Konsortium, den „Network-centric warfare“ (Netzgestützte Kriegsführung) möglich zu machen.
Dem liegt der aktuell gültige Strategieplan des US- Verteidigungsministeriums für den IT- und aufklärungstechnisch völlig vernetzten Krieg und die umfassende militärische Kontrolle der Sicherheit im In- und Ausland, zu Kriegs-, Krisen- und Friedenszeiten zugrunde.
Mit etwas Abstand zu den allgegenwärtigen Euphemismen in dieser eigenartigen Fachsprachwelt, ergibt sich: Wir sind längst in einer permanenten, von der Anbieterseite getriebenen, Hoch- und Weiterrüstung. Die dort geforderten „Standardisierungen“, z.B. einer gemeinsamen Geschäfts- und Operativsprache, die für Außenstehende nicht sofort nachvollziehbar ist, legen die Strategie und die Taktik der Weiterentwicklung der IT-Rüstung in die Hände eines eng vernetzten, nicht demokratisch gewählten und extrem industrienahen Gremiums, das auf allen Ebenen längst über den direkten Zugang zu den politischen und militärischen Entscheidern verfügt.
Die dort engagierten Firmen wirken über ihre Berater, die ihr Insiderwissen nutzen, um die schnell wechselnden, entscheidenden Regierungsvertreter und die unwissenden parlamenrarischen Verteidigungspolitiker zu manipulieren und die enge Vernetzung von Militär, Politik und Industrie sicher zu stellen. - So, wie es 2010 im Bericht der Weise- Kommission stand, plant es nun auch der gegenwärtige Verteidigungsminister.
Rüstungsindustrie, militärnahe Forschung, ehemalige Militärs, aktive Soldaten und Regierungsvertreter bilden ein gemeinsames, enges Netzwerk der Wissenden und der Entscheidungsträger, deren aktives Handeln von der Industrie koordiniert wird. Gegenseitige Kontrolle der Instanzen ist da nahezu ausgeschlossen.
Unter anderem wirbt das Konsortium für eine militärisch kontrollierte, rund um die Uhr- Erfassung der Telekommunikation von Ländern und Regionen in Kriegs- und in Friedenszeiten (!), ganz nach Bedarf und Lage. Es setzt sich für die Standardisierung der militärtechnischen Produkte nach US-Vorbild im Rahmen der NATO ein, um die Interoperabilität (die System- und grenzüberschreitende Einsatzfähigkeit in allen nur denkbaren Szenarien) zu sichern. Die Lobbyisten bereiten die Einführung weiterer hochtechnologischer Systeme mit langer Entwicklungszeit und hohen Entwicklungskosten vor, mit denen die Überwachungen und Waffeneinsätze jederzeit und an allen denkbaren Orten möglich werden.
Eine effiziente Kontrolle der Kosten und der Notwendigkeiten neuer Rüstungen, das wurde aus den Statements der parlamentarischen Verteidigungspolitiker und des Lobbyisten Kujat deutlich, wird es mit keiner Partei im Deutschen Bundestag geben, die reale Aussichten auf Regierungsverantwortung hat.
Christoph Leusch
(1) Vereinbar mit dem neuen „Dude(n)“-Uni-Leipzig Deutsch
Überblick zu den NCOIC-Aktivitäten und Strukturen:
Kommentare 79
Ein verdammt guter Beitrag!
Anne Will ... bezahlbar durch deine Zwangsgebühren. Auch wenn du sie dir garnicht per TV einziehst.
Es muss doch möglich sein, dass ich für das bezahle, was in meinem TV läuft. Mein Unkostenbeitrag dafür, dass ich Anne Will nicht im TV sehen mag, hätte ich gern in mehreren Rückerstattungen zurück.
lieber Columbus,
Männin gegen Männin
die weibliche Form von Mensch ist Frau.
Pennen tun sie aber trotzdem in Mannschaftsquartieren. Oder gibts schon Frauschaftsquartiere? :-)
"Mennine" gabs schon im Mittelhochdeutschen, siehe Brunnhilde :-)
Komisch, dass bei allen Talk-Shows, mit der Ausnahme der Betroffenengeschichten, mit der Zeit nur noch bekannte Gesichter auftauchen und in Zyklen durch die Sendenächte kreiseln.
Das Bedauerliche daran: ein Großteil des Publikums freut sich, wenn es alte Bekannte sieht. Es ist schon merkwürdig: entgegen den Klischees, die so alt wie die Glotze selbst sind, müsste Fernsehen gar kein Verdummungsapparat sein. Ein großes Problem ist die Auslagerung der Produktion in private Medienunternehmen, aber die BBC macht vor, dass selbst das bei einer integren policy nicht gleich zu schlechten Programmen führen muss.
Es wird viel davon gesprochen, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk ein notwendiges Gegengewicht zur kommerziellen Presse sei. Das mag stimmen - aber in Deutschland spricht dagegen, dass die politischen Parteien und (mit Verlaub) Massenorganisationen zuviel Einfluss auf die öffentlich-rechtlichen Medien haben.
Bei meinem Medienkonsum bleibt die Glotze kalt, und die UKW-Taste am Radio sieht noch aus wie neu. Haushaltsabgabe hin oder her: ich muss ja nicht alles fressen, was ich bezahlen muss.
Totalverweigerung ist aber auch keine Lösung. Man kann auch selektieren.
Ich glaube auch nicht, dass sich das Publikum tatsächlich freut. Man sieht sich an Gesichtern, wen sie ständig auftauchen satt, von den ständigen gleichlautenden Statements und Parolen mal ganz abgesehen.
Aber Columbus geht es um etwas ganz anderes und da legt er schon den Finger in die Wunde.
Ja - es ist ein sehr informativer Artikel. Nicht dass man das alles nicht irgendwie wüsste ... mehr ahnt, aber en Detail ist es um so bedrückender. Das tragische des Themas liegt in seiner antizipatorischen Qualität.
Das zusammenbrechende Wachstumsparadigma drängt in den "rettenden" Krieg ? Staatliche Nachfrage kann immer leichter gesteuert oder gar erzwungen sowie gerechtfertigt werden als jede andere. Die potenziellen Opfer werden derweil mit Wortspielen abgelenkt und finden es, wenn überhaupt : interessant?
Oder man unterhält sich nach der eindeutigen Analyse sicherheitshalber über die gewählte Ausdrucksweise. Der Duden als Rettungsring der Ratlosen? Ich bin auch ratlos, vor allem wenn ich dieses Thema versuche zu ende zu denken.
Warum verkauft und kauft man Waffen statt zB. Bildung oder Nahrung? Sicher eine rein philosophische Frage dies ...
Vielen Dank auf jeden Fall Herr Leusch.
@Schachnerin
lieber Columbus,
Männin gegen Männin
die weibliche Form von Mensch ist Frau.
"Da ließ Gott der HERR einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen, und er schlief ein. Und er nahm eine seiner Rippen und schloss die Stelle mit Fleisch. Und Gott der HERR baute eine Frau aus der Rippe, die er von dem Menschen nahm, und brachte sie zu ihm. Da sprach der Mensch: Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie Männin nennen, weil sie vom Manne genommen ist." (1. Mose, 2, 21-23)
"Frouwe, abgeleitet von frô (= ‚Herr‘, vgl. Fronleichnam ‚Leib des Herrn‘; Frondienst ‚Dienst für den Herrn‘), ist die mittelhochdeutsche Bezeichnung für eine adlige verheiratete Frau und entsprach dem Begriff ‚Herrin‘, ‚Dame‘." (Wikipedia)
Ciao
Wolfram
Sie haben mit ihrem zweiten Statement den vielen Assoziationen die mir Mini-Wutbürger bei so einer Sendung kommen können, schon nachgespürt, G.v.G.
14 Redakteure für gerade einmal 45 Sendungen im Jahr. Das ganze Hilfspersonal ist dabei gar nicht mitgerechnet. Der dF bleibt für 52 Wochenausgaben weit unter diesem Level an Workforce, muss aber mindestens das Zehnfache an Vielfalt und Recherche leisten, um nicht völlig nackt vor dem kritischen Publikum zu stehen. - Da ist was total ungerecht und unfair.
Anne Will ist nicht die einzige Journalistin, der vielleicht die Leichtigkeit, mit der man ein allgemeines Publikum abfüllen kann, zu Kopfe gestiegen ist. Ein Journalist, der noch viel mehr Popularität genießt und als superkompetent gilt, obwohl er noch mehr auf seinen Cue cards ablesen muss, erzielt regelmäßg für eine ähnlich geringe inhaltliche Tiefe, ein noch besseres Return on investment. Zudem, weil die Lebensarbeitszeit gar nicht ausreichend mit Journalismus ausgefüllt ist, produziert er andere und sich selbst auch noch in anderen Formaten. Auch da stimmt was nicht, wenn das ö.-r. Anstalten mitmachen.
Die andere Seite bei dieser Will-Show, war eben der nette Opa "General a.D.", dem man seine Vernetzheit und die weitere Arbeit für die Lobby gar nicht ansieht und anhört.
Wie soll ein älteres und älter werdendes Publikum solchen Männern nicht vertrauen?
Ohne Vorinformation sind mittlerweile die vielen, gut ausgestatteten Lobbyisten, seien sie von der INSM oder von Bertelsmann, oder eben von der Atlantik Brücke, dem German Counsil on Foreign Relations oder den Bilderbergern, nicht mehr zu erkennen und nicht zu entschlüsseln. - Journalismus, auch in der Form des Moderatoren-Fernsehens, müsste das aber leisten, zumindest öffentlich-rechtlich.
Die wirklichen Geschäftsinteressen sind immer und überall. Tugend des Journalismus, besonders des angelsächsischen, sie auch zu veröffentlichen.
Beste Grüße und gutes WE
Christoph Leusch
Das ist wahr, Zwangsgebühren werden verlangt, für eine Grundversorgung an allem, von der Information, bis zur Unterhaltung, vom Liebesleben des Pirols, bis zur dreizehnten Wiederholung der Restfilmpakete Leo Kirchs.
Andererseits bin ich auch froh, das würde dann wieder in die Diskussion um die Online-Paywalls einmünden, dass ö.r. Rundfunk und TV nicht einzeln ausgewählt und bezahlt werden können. - Ich traue mir selbst, aber auch den besten Freunden und Nachbarn nicht.
Hätten Kohl und Konsorten (Schwarz-Schilling und Co.) sich in der langen Amtszeit des Dicken wirklich durchgesetzt, sie saßen an allen Schalthebeln und konservative Teile der SPD, die FDP sowieso, waren auf ihrer Seite, hätten wir heute nur noch Plätscher-Tv.
Ich habe, offen gestanden, kein gutes Gefühl, könnte ich kleiner Media-Diktator spielen und das Programm arg mit meinen Zahlungen beeinflussen. Ich glaube, am Schluss sähen das nur Leute, die nicht wirklich wissen wollen, was ein echter Freak ist.
Aber an die öffentlich-rechtlichen Anstalten könnten wir mehr Ansprüche stellen, weil sie eben pauschal saugut (Wortwahl zu Ehren von W.H.! ;-)) finanziert werden und auf ihre dösigsten festen Mitarbeiter hohe Renten warten, sowie die Chance, einmal im Leben Intendant, Programmdirektor oder Chefred. in der ARD zu werden.
Beste Grüße
Christoph Leusch
Stimmt. Und W.H. stimmt auch und genau. Und G.vG. auch noch.
Mein billiger Scherz, fast der einzige in diesem Text, war nur aus dem medialen Gespräch der letzten Tage entstanden. Da ging es um die Akzeptanz und Wahrhaftigkeit der Ansprache "Herr Professorin" an der allerevangelischsten Hochschule zu Leipzig, an der auch Schriftstellerei, Schönschreiben und weitere Tintenkleckserei, Bleifetischtechniken und Verdigitalisierungen jeglichen Denk- und Umdenkinhalte gelehrt werden.
Die Universität Leipzig bildet sich was auf Mathematik, Neurowissenschaften und Anthropologie ein. Vielleicht, wenn dereinst die strengen Erben Luthers evangelische Theologie im Vorlesungsvezeichnis nicht mehr als erste Wissenschaft führen, wird sich auch der Gebrauch der Sprache dem Binärcode annähern, bei dem ich Frauen gerne 11 überlasse und uns Armen XY im Geiste, das 00 einfordere.
Sie können Min&Min auch als "Aufschrei" verstehen. Gleichbeerechtigung bis ans spitze und stumpfe Ende der Worte und Namen.
"Dude" ist in der modernen Lingua franca ursprünglich genderneutral. Nehmen sie das, anstelle von....Frei nach dem bekannten Käfersong, "Hey Dude".
Das Mannweib oder Mannsweib, den "kessen Vater", muss man ja nicht als Vermännlichung der Frau sehen, sondern kann es als ideale Vereinigung der Gegensätze auslegen. Das ist ganz alt griechisch, skythisch und dann doch wohl hinterindisch.
Gutes und hoffentlich trockenes WE
Christoph Leusch
Herr Leusch,
1 A und Druckreif!
Springstein: Lesen Sie jetzt :-)
Zum Thema:
1.
Unhaltbare Zustände in den öffentlich Rechtlichen!
2.
Diesen Mitläufer-Mdb's gehören auf Diätenentzug und diesen General a.D.'s die Rente gekappt.
P.S.
Beim Herrn Leusch schleichen sich neuerdings Wörter wie "lümmeln" ein. Schreibstil wird geändert?
Besten Gruss
Hej Christoph,
ich bin beeindruckt und entsetzt. Beeindruckt von dem Beitrag (mein Wunsch: ab in die Printausgabe damit). Entsetzt bin ich, dass was ich ahnte stimmt. Die Rüstungsindustrie richtet die Regierungen weltweit strategisch und operativ zielgerichtet zu zum eigenen Nutzen und führt sie am Nasenring durch die Arena. Dabei wird die Uniformierung des „Qualitäts“journalismus zum Kollateralschaden. Ob ANNE WILL – wie die meisten Talk- und andere Formate; ein ganz „Großer“ war/ist wohl John de Mol - privat produziert wird interessiert mich dabei weniger. Ich glaube das Ergebnis wäre bei inhouse produzierten Sendungen nicht anders.
Eine Frage. Weißt du, ob deutsche Unternehmen im NCOIC organisiert sind? Stichwort Rüstungsexport.
Vielen Dank und
Best, Oi
Totalverweigerung ist aber auch keine Lösung. Man kann auch selektieren.
I, warum denn nicht gar! Ich meine das gar nicht "politisch", Herr Grote. Ich meine damit nur: wann immer ich mich mit vor die Glotze setze, langweile ich mich. Wenn ich hinreichend genölt und die Fernbedienung gereicht bekommen habe, lande ich entweder bei Bibel-TV, bei Astro-TV oder beim Verkaufsfernsehen - das macht noch richtig Spaß (aber das ist vermutlich nicht die Intention der Programmmacher). Außerdem bin ich anscheinend der einzige, dem das Spaß macht. Also gucke ich gar nicht erst.
Dass es Columbus darum geht, wie verdeckt Einfluss genommen wird, meine ich wohl verstanden zu haben. Ich finde es auch gut, dass er das herausarbeitet. Da geht es mir wie Oi: Entsetzt bin ich, dass was ich ahnte stimmt.
OK - entsetzt war ich eigentlich nicht. Wie die öffentlich-rechtlichen ticken, und wer da alles nur einen "offenen" Brief schreiben muss, davon hatte ich schon vorher eine Ahnung. (Übrigens m. E. weder ein Ruhmesblatt für die ÖR, noch für die kommerzielle Presse.)
Also, Totalverweigerung würde ich meine Haltung nicht nennen. Hören und sehen ist mir ja nicht vergangen. Aber wenn eine Quelle mir derart kompromittiert erscheint, kann ich eigentlich nur noch gucken, hören, lesen, um versteckte Motive zu erkennen.
Und das ist mir - gelegentlich - zu anstrengend. Ich finde, ich habe ein Recht darauf, mich ab und an auch nur mal gemütlich berieseln zu lassen.
Ein halbwegs aufmerksamer Zuschauer wird sich über die propagandistischen Machenschaften der Wirtschafts- und Rüstungsmafia in den Medien ja eigentlich nicht mehr wundern. Trotzdem bin ich immer wieder zutiefst betroffen, mit welcher Nonchalance diese Charaktermasken agieren - als ob jeder Wahnsinn gegen die Menschlichkeit einfach abgegrinst werden könnte...
Danke für den Aufwand!
Die Lobbyisten sitzen auch als festeingestellte Redakteure im öffentlich rechtlichen Rundfunk. Am 27.05. gab es in der Reihe "Kontrovers" des Deutschlandfunks eine Diskussionsrunde mit dem Thema "Das Drohnen-Desaster - Wird für die Bundeswehr falsch geplant" an der auch Rolf Clement, ein DLF-Redakteur, als "Experte" teilnahm. Auf die Frage einer Hörerin, warum, wann, wo und wie die Drohnen eingesetzt würden, stotterte er etwas von "Bodenbeobachtung von Naturkatastrophen, wo muss man eingreifen und natürlich auch zur Beobachtung von Krisengebieten, um festzustellen, wo braut sich was zusammen". Das konnte der mitdiskutierende Christian Peter Prinz zu Waldeck, Geschäftsführer des Verbandes der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie auch nicht in weichere Watte packen.
Lieber Columbus,
danke für den Artikel, die Recherche!
Und danke, dass Sie wieder einmal daran erinnern, woraus TV-Erscheinungen wie Will, beliebig erweiterbar auf Plasberg, Jauch, Illner, Maischberger etc., sich speisen, wem sie sich verdanken: dem Öffentlich-Rechtlichen-Zwangsgebührensystem. Sind die tatsächlich alle nett, wenn es um ihre Wasserträger geht. Wer weiß es schon? Und am Ende - ist es nicht so wie in den Restaurant-Küchen, wo immer heißer gekocht als später aufgetischt wird?
Ein wenig überholt: http://www.mopo.de/news/thema-des-tages-das-haben-sie-gezahlt-,5066732,5480846
http://www.focus.de/kultur/kino_tv/trotz-zwangsabgabe-zdf-will-moderatoren-gehaelter-geheim-halten_aid_997045.html
,deshalb ein wenig genauer: http://www.focus.de/kultur/medien/debatte-um-zwangsabgabe-top-moderatoren-kassieren-bei-oeffenlich-rechtlichen-doppelt-ab_aid_891287.html !!!!!
http://www.stefan-niggemeier.de/blog/wofuer-frank-plasberg-wirbt/
Danke Reinhold http://www.sueddeutsche.de/medien/ard-talkshow-beckmann-hoert-auf-1.1681128 , weil es noch „blöder“ geht: „Satiren und Spökes“
Danke(!!) für den wichtigen Hinweis, dass der Zeitungsjournalismus ohne diese Förderung –Gebühren- auskommen muss. Deshalb muss auch nicht notwendig, Neid aufkommen, wie die Springer-Postille (s. Link) unterstellt, allenfalls Tränen angesichts der Gehälter von Journalisten_innen, insbesondere bei Honoraren von Freelancern.
Ein bisserl alt: http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/gehaltsreport-was-journalisten-verdienen-a-321531.html
http://dju.verdi.de/tarif/tarifvertraege
http://www.journalist.de/aktuelles/meldungen/onlineredakteure-textschrubber-oder-edelfeder.html
Angesichts solcher Plauderformate à la Will & Co. erklärt sich da nicht auch, warum Politiker, kritischen Journalisten z.B. von Panorama, Monitor; Frontal21 fürchten wie „die Pest“ und Zeitungsjournalisten oft nur mehr gegen „Gegenlesen“ Interviews geben, weswegen viele Zeitungsinterviews mit Politkern so harmlos rüber kommen. Da bin ich froh, dass sich dF diese Farce einspart.
„Ohne Vorinformation sind mittlerweile die vielen, gut ausgestatteten Lobbyisten, seien sie von der INSM oder von Bertelsmann, oder eben von der Atlantik Brücke, dem German Counsil on Foreign Relations oder den Bilderbergern, nicht mehr zu erkennen und nicht zu entschlüsseln. - Journalismus, auch in der Form des Moderatoren-Fernsehens, müsste das aber leisten, zumindest öffentlich-rechtlich.“ Wohl wahr! Zumal Öffentlich-Rechtliche-Fernsehen schließlich nicht so weit geh in seinen Magazinen und „über sich selbst aufklärt"
„Die wirklichen Geschäftsinteressen sind immer und überall. Tugend des Journalismus, besonders des angelsächsischen, sie auch zu veröffentlichen.“
Darum schätze ich bei BBC die Talk-Shows, wo es nicht nur hart zur Sache geht, sondern die Gesprächspartner bei unterschiedlicher Meinung nicht in dieser Pro und Contra Attitüde verharren. Das ist dann auch nicht mit diesen bräisgen Phönix-Nachrunden zu verwechseln.
LG am
******
Hallo Luggi,
Sie als erklärter Printgegner, als „Forderer“ und künftiger "Förderer" des allenfalls zu zahlenden Einzelartikels im Netz, müssen Sie da nicht ins Zweifeln kommen hinsichtlich Ihrer Einstellung.
Und hier noch eine nette Lektüre: http://www.journalist.de/aktuelles/meldungen/onlineredakteure-textschrubber-oder-edelfeder.html
Übrigens Werner Höfer 1983 im Gespräch mit Werner Höfer über seine Idee des "Münzfernsehen" über das er bereits 1960(!!!) nachdachte
http://www.schreinemakers.de/video/play/254
Die Idee und die Ableitung, "ich würd' ja zahlen, wenn es denn gut wäre", hat also einen langen Bart.
LG am
@ Luggi
Ich beziehe mich hierauf: https://www.freitag.de/autoren/ed2murrow/die-herren-vom-boulevard
und Ihre Einlassungen am:
luggi01.06.2013 | 21:34 und luggi02.06.2013 | 21:22
kritischen
; ,
;
Werner Höfer mit Schreinemaker
Sorry, für meine Un-Konzentration
Steht diese ganze organisatorische Perfektion, wenn es um politische Einflussnahme geht, nicht im krassen Widerspruch zu der Unfähigkeit der Rüstungsindustrie, auch nur ein halbweg brauchbares Gewehr hinzukriegen?
Demnächst muss sich die Bundeswehr auf lokalen Flohmärkten mit Kalaschnikows eindecken.
Übrigens fällt nicht zum erstenmal auf, dass sich bei Frau Will Lobbyvertreter die Klinke in die Hand geben. "Anne Will" ist der mediale Heimathafen der INMS.
Das fiel letztens auf, als es in einer Sendung um Eliten ging. Will brachte für positive Entwicklungen im Niedriglohnsektor ein Beispiel des IW, wonach die Anzahl der Hartz-IV-Aufstocker um 50000 zurüchgegangen wäre, worauf Klaus Wiesehügel antwortete, dass es sich beim IW um ein arbeitgebernahes Institut handelt. Will konterte recht schlau, dass deswegen die Statistik ja trotzdem stimmen kann. Es war dann der Elitenforscher Michael Hartmann, der Will darauf hinwies, dass die Zahl der Niedriglöhner in den letzten Jahren um ca. 600.000 gestiegen ist und das ein Rückgang um 50.000 nicht mehr ist als der ominöse Tropfen auf dem heißen Stein.
http://daserste.ndr.de/annewill/archiv/erste10969.html
Ab Min 29.
"Anne Will" - Scripted Reality für Pseudointelktuelle. Über so was ( und andere Laberrunden) kann man nicht mehr ernsthaft diskutieren.
Wenn es sich keiner ansehen würde, müsste man nicht darüber diskutieren. So lange diese Shows aber ansehnliche Einschaltquoten haben, lohnen sich Beiträge wie dieser - und Diskussionen darüber.
@ AM
Du kapierst vieles nicht. Das hat wahrscheinlich mit deiner Vorunbildung zu tun. Ich bin prinzipiell kein Printgegner, das ist deine Unterstellung.
Ungelesene Artikel in Printen verbrauchen zig Hektare an Zeitungspapier. Das ist doch absolut ineffektiv.
Wie wäre es denn mit einer personalisierten Zeitung? Also für den, der unbedingt eine Printe benötigt.
Wir schreiben 2013, und dann kommst du mit einem Unseligen aus 1983. Was willst du überhaupt?
Wie können wir als Zwangsgebührenzahler mehr Ansprüche an die öR stellen? Die Entscheidungsbefugnisse liegen doch nicht beim Fernsehvolk. Und kwalifizierte Entscheider bei den öR scheint es nicht zu geben. Sonst gäbe es keine Soaps und Talkshows und ...
"Was die Rüstungsindustrie will, ist auch Politik der USA"
Das musste gesagt werden.Danke für den Artikel,Columbus!
Petra Kelly 1990:
"Noch vor einigen Monaten hieß es bei den Grünen: NATO bedeutet Aufrüstung, und die NATO kann kein Friedensbündnis sein. Jetzt heißt es plötzlich überall, daß die NATO eigentlich gar nicht so schlimm ist, daß wir drinbleiben und sie von innen reformieren sollen. Das ist nicht mehr gewaltfreie grüne Politik!
Heute werden die staatlich und medial unterstüzten Konjunkturprogramme für die Tötungs - und Überwachungsindustrie als Sicherheitspolitik verbrämt.Glaubt man Umfragen hat eine Mehrheit der deutschen keine Probleme mit Drohnen, wenn sie im "Kampf gegen den Terror" eingesetzt werden.
NATO-Partner USA hebelt daheim den Rechtsstaat aus, ignoriert das Völkerrecht, foltert, führt geheime Kriege und verdeckte Operationen durch, tötet "gezielt" Menschen ohne Gerichtsverfahren (auch US-Bürger),bringt ihrer Marionette in Afghanistan Millionen in Plastiktüten, zapft heimlich Telefongesellschaften an und hat, wie wir seit ein paar Tagen nun wissen, ein weltweites Überwachungssytemaufgebaut, dass Zugriffe auf die Kommunikation und Daten von Nutzern im Internet (Facebook,Googel,Microsoft...) ermöglicht. Davon konnte die Stasi nur träumen.
Obamas Rechtfertigung:
“You can't have 100 percent security and also have 100 percent privacy and zero inconvenience. We're going to have to make some choices as a government.”
"When it comes to telephone calls, nobody is listening to your telephone calls."
"And in the abstract, you can complain about Big Brother and how this is a potential, you know — you know, program run amok. But when you actually look at the details, then I think we’ve struck the right balance."
"I don’t welcome leaks, because there’s a reason why these programs are classified. You know, I think — I think that there is a suggestion that somehow any classified program is a quote-unquote “secret” program, which means it’s somehow suspicious. But the fact of the matter is, in our modern history there are a whole range of programs that have been classified because, when it comes to, for example, fighting terror, our goal is to stop folks from doing us harm, and if every step that we’re taking to try to prevent a terrorist act is on the front page of the newspapers or on television, then presumably the people who are trying to do us harm are going to be able to get around our preventive measures. That’s why these things are classified."
Der Military/Security Industrial Complex ist der große Gewinner der Post 9/11 Terrorhysterie. Die offizielle Verschwörungstheorie zum 11.September wird weiterhin von den Mainstreammedien verkauft und zementiert die Einschränkung von Grundrechten, totalitäre Überwachungsstrukturen und Wirtschaftskriege. Obama sieht die richtige Balance.Die Deutschen sollten ihm am 19.6. am Brandenburger Tor ein deutliches Signal entgegensetzen:
http://www.westernjournalism.com/wp-content/uploads/2012/03/Obama-Big-Brother-SC.jpg
"A Massive Surveillance State": Glenn Greenwald Exposes Covert NSA Program Collecting Calls, Emails
Dirty Wars: Terror Begets Terror | Jeremy Scahill Breaks the Set
Guter Beitrag. Aber letztlich nichts Neues. Der MIFoK (militärisch-industrielle-finanzoligarchische-Komplex) übernnimmt die Führung und dominiert die politischen Eliten.
Gäbe es den "internationalen Terrorismus" nicht, Diese Spitzentruppe hätte ihn geschaffen - es gibt auch V-Theoretiker, die da einen Zusammenhang sehen.
Jedenfalls lassen sich unter diesem Stichwort noch viel mehr Rüstungsgüter vermarkten, als zu Zeiten des sog. kalten Krieges.
Man schaue sich dich Bilanzen an.
Es gibt nach dem Fall des sog. eisernen Vorhangs nicht weniger, sondern sehr viel mehr kriegerische Konflikte. Und wer verdient daran? Bundesdeutsche Drohnenprojekte sind da Peanuts.
Der Vater aller Dinge ist der Krieg.
Eine jener Gespensterveranstaltungen produzierte diese Woche die Anne Will-Media GmbH. Jene, durch das öffentlich-rechtliche Fernsehen einst aufgebaute und geförderte Premium-Moderatorinnen-Marke, die nun, mit voller Zustimmung der Intendanzen, von privat angekauft wird.
Genau hier liegt der Hund begraben. Dass bspw. ein Kujat seine - Entschuldigung - todbringende Sch... öffentlich-rechtlich ständig und überall verschmieren darf (ebenso wie der historische Holzkopf A. Baring) ist d e r Skanadal allerersten Ranges.
Vielen Dank, lieber Columbus, für diesen aufwändig recherchierten, äußerst wichtigen Beitrag.
lg-mcmac
Auch von meiner Seite äußerstes Lob für diesen Beitrag. Das Schlimme ist, dass sich weder die öffentlichen Rechtlichen noch die so genannten kritischen Medien wie Spiegel und Zeit, Süddeutsche usw, erlauben, solche Recherchen an die Öffentlichkeit zu bringen. Assagenes "Self Censorship" hat sich massiv festgesetzt, obwohl es viele Journalisten besser wissen!
Es gibt sehr viele Beispiele für diese ängstliche Verlogenheit. Sogar eine Petition, die wir zur Sanierung unserer Schule am laufen haben, wird von all denen nicht unterstützt, die glauben, sich damit unbeliebt zu machen, vom Direktor bis zu Mitarbeitern, die um ihren Arbeitsplatz fürchten.
Ich kann mich nicht erinnern jemals eine Gesellschaft so in Angst vor Repression erlebt zu haben, wie unsere heutige. In Diktaturen mag es vielleicht noch schlimmer sein, aber nur graduell!
Tatsächlich ist dann auch das heimlich favoristierte Spitzenthema im Wahlkampf "die Sicherheit". Soziale Sicherheit, Innere Sicherheit, Sicherheit vor äußeren Feinden, Sicherheit im Netz, Arbeitsplatzsicherheit usw.
Wir sind längst an dem Punkt angekommen, wo Sicherheit das alles bestimmende Thema ist und so wird auch gewählt werden. Ein entscheidender Grund übrigens auch, warum es diese "große Koalition" für Drohnen gibt. Es scheint die Leute weniger zu stören, diese Dinger über sich zu haben, wenn sie glauben dürfen, dass die zu ihrer Sicherheit da seien. Genauso werden Drohnen derzeit der Öffentlichkeit verkauft.
Psychologisch gesehen bleiben es trotzdem Instrumente des Staatsterrrors. Stalin wäre glücklich gewesen, wenn er Drohnen gehabt hätte!
..."Ich kann mich nicht erinnern jemals eine Gesellschaft so in Angst vor Repression erlebt zu haben, wie unsere heutige. In Diktaturen mag es vielleicht noch schlimmer sein, aber nur graduell!"...
Ich kann Dir versichern, dass du nicht die leiseste Ahnung hast wovon du sprichst, in einem Land, was ich mal "halbwegs" demokratisch nenne, kann ich mich immer noch nicht mit Klarnamen im Freitag ausdrücken, auch wenn es Prozentual bei 0.01 Prozent liegt, das Risiko...
;-)
Gruss
Ich kann Dir versichern, dass Du nicht die leiseste Ahnung hast, wie man miteinander spricht!
Da gebe ich dir Recht, davon habe ich wirklich keine Ahnung, schlechte Erziehung und so...
so sehe ich das auch - manche glauben halt, was sie glauben wollen ... die lassen sich halt gern von den psychologisch-raffinierten vermarktungsstrategien der medienindustrie in ihrer wahrnehmung "führen" ... traurig und gefährlich ... die vielen halbwahrheiten, weglassungen und gelenkten manipulationsaktionen >>> zeigen wirkung ... zum glück nicht für alle!!!
grüße*****
und so...
>>> superhirn !!!!!
http://faitesvotrejeu.blogsport.de/images/gunter_sare_tafel_1.jpg
und so...
Der Günter S. war übrigens ein Arschloch, mit dem
war ich 1976 an der Adeché im Urlaub,
wie er mit den Weibern umgegangen ist,
da hätten sich Magda, A.M etc. etc. etc. 100 Grad
Stiefeletten angezogen um ihm, zurecht, in den
Arsch zu treten.
Macho 17. Jahrhundert...
aber einen polizeilichen Wasserwerferunfall
hatte ich ihm nicht gegönnt...
Gruss
LOL! Schon mal darüber nachgadacht, von was Ihr Euch ständig manipulieren lasst? :-)
Ich bin noch mal in mich gegangen,
also: ich hab's überzogen
"Mgrmf, Mgrmf Selbstindenarschtret"
Sorry
wie er mit den Weibern umgegangen ist,
da hätten sich Magda, A.M etc. etc. etc. 100 Grad
Stiefeletten angezogen um ihm, zurecht, in den
Arsch zu treten.
verbale attacken bei der fc sind ja auch was GANZ anderes ... vor allem wenn sie von den kritikern der elche selbst praktiziert werden
geht das mal in's Hirn?
Ich frag mich ja nun schon, wie man bei diesem Beitrag von Columbus nun ausgerechnet auf Staatsterror kommt???????
Die Frage ist ja primär nicht die, ob man solche Lobbyvertreter in Diskussionsrunden einlädt, sondern warum man sie nicht deutlich kenntlich macht.
Vor allem dann, wenn jemand wie Anne Will eine solche Sendung lanciert, produziert und moderiert. Bei ihrem beruflichen Werdegang müsste sie eigentlich das Handwerk beherrschen, aber offenbar tut es die zuarbeitende Redaktion nicht. Und nun kann man natürlich überlegen, ob es nur pure Schlamperei ist, oder aber Absicht dahinter steckt. Wobei die Absicht verschiedene Gründe haben kann und die müssen nicht unbedingt immer gleich bedeuten, dass da Regierung oder Rüstungsindustrie die Hände im Spiel haben, sondern ganz banalerer Natur sein können, nämlich, dass Will glaubt, darauf käme es dem Zuschauer gar nicht an.
In solchen Fällen muss sich aber nicht nur Will fragen lassen, ob sie meint, noch journalistisch sauebr zu arbeiten, sondern dann ist auch der Sender gefragt, der die Sendung ankauft, ob er sie unter diesen Umständen für sendefähig hält.
In den Punkten müsste sich etwas ändern. Die "politischen" Talkshows verkommen mehr und mehr zum Infotainment, mit dem Problem, dass offenbar mehr Wert auf Entertainment als auf Information gelegt wird. Und da muss man ansetzen.
von WAS denn?
auf konkrete nachfragen antworten zu bekommen, hab ich bis jetzt nicht als ihre stärke kennengelernt ...
ich bin ich (!) und habe noch nicht die multiple IHR-persönlichkeit ... also: von was lasse ICH mich ihrer meinung nach ständig manipulieren???
oder nur der übliche-spieß-umdreh-blahblah ... der gern-andere-zum-selbstdenken-aufforderung ... weil ... ????
Willst du nach meiner Entschuldigung noch
nachtreten?
Das Bild hast Du eingestellt, zum frankfurter
Kessel:
http://p4.focus.de/img/gen/R/i/HBRiflch_Pxgen_r_300xA.jpg
;-)
TLA, diese Diskussion müsst Ihr aber nun wirklich hier nicht weiterführen.
Danke Columbus.
Die gemeinnützige Vereinigung LobbyControl hatte mal zwischen 2004-2006 die Teilnehmer der Talkshow "Christiansen" unter die Lupe genomen, in der sog. Christiansen-Studie. Dasselbe intransparente Strickmuster.
LobbyControl hat gerade eine Kampagne gegen Lobbyismus an Schulen gestartet: Aktion: Lobbyismus an Schulen zurückdrängen! mit einer Unterschriftenaktion an die Bildungsminister der Länder.
Es geht nicht nur um die Herren, die junge Menschen für eine leichte Sterbetätigkeit suchen sondern Einflußnahme durch Verbände allgemein, deren verdecktes Auftreten, Stimmungsmache und Sponsoring mit eigens fabrizierten Unterrichtsmaterialien.
LobbyControl veranstaltet in Berlin auch interessante Stadtführungen zu den Niederlassungen der Lobbyistenverbände, schaut sich aber auch den Lobbyismus in der EU genau an, v.a. den Seitenwechsel von Mitarbeitern der EU-Einrichtungen. Sie fordern ein für ein Lobby-Register auf EU-Ebene, streiten für wirksamere Lobby-Regulierung und fabrizierten einen schönen Film zur Lobbyschlacht um die EU-Datenschutzverordnung.
Das ist das komische am Netz, es gibt keinen Chef, man macht, was der Augstein zulässt, wenn nicht, geht man halt woanders hin...
P.S.
Ich finde dich
;-)))
Willst du nach meiner Entschuldigung noch
nachtreten?
das ist nicht meine art, genausowenig wie verdrehen von tatsachen (zu meinem vorteil bei gleichzeitiger anschuldigung anderer >>> schlechtes gewissen produzieren wollen) ... ich hab die quelle nicht sauber zitiert - ohne jeden bewußten manipulierungsvorsatz - dies sofort korrigiert und erklärt ...
nachgetreten hat da jemand anders:
rechercheuse 09.06.2013 | 10:15@tlacuache
Bitte irreführende Links bzw. Bilder raushalten.
ja, du hast völlig recht!!! danke ...
ich schäme mich .... ich mach es nie wieder!!! wollte dich nicht irreführen - ich "dachte" nur, dass dies bild allgemein bekannt + zuordbar sei ...
tlacuache 09.06.2013 | 11:10@rechercheuse
Noch einmal, ein in Staatsauftrag gegebener Einkesselung hat nix mit Einzefällen zu tun, geht das mal in's Hirn?
>>> Mit der Bitte um Entschuldigung gesteht jemand ein, dass eine Tat von ihm eine moralische Verfehlung war. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist eine Entschuldigung allerdings ebendiese Bitte. Der Geschädigte der Tat kann die Entschuldigung annehmen oder ablehnen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Entschuldigung
Ja was'nu?
Geben wir uns die Hand oder nicht?
Gruss
TLA, diese Diskussion müsst Ihr aber nun wirklich hier nicht weiterführen.
besonders dann nicht, wenn ich -gvg - nach meiner einmischung in erklärungsnot gerade
ps: TLA wird mit IHR angeredet ...
>>> aber inhaltlich ganz ihrer meinung!
aber immer :-)))
war da was??? grübel ...
grüße!!!
Exactement, lieber Georg von Grote.
Bleibt aber nach wie vor und objektiv der Umstand, das die ÖR so gesehen mindestens die nützlichen Idioten der Lobbyinteressen sind.
lg-mcmac
Das hat Columbus ja auch sehr gut herausgearbeitet, wie ich zumindest finde. Der Beitrag hätte auch gut im Print stehen können, wenn er ihn angeboten hätte, denn offenbar scheinen diese Unstimmigkeiten der schreibenden Journaille gar nicht mehr aufzufallen.
Dagegen muss ich mir heute auf der SZ einen wachsweichen Artikel einer dümmlichen Proll-Oper am Ballermann antun, bei der sich keiner traut, einen gnadenlosen und vernichtenden Verriss in die Tasten zu hauen. Die Probleme findet man ja nicht nur beim ÖR, die haben sich ja längst schon in den sogenannten "Qualitäts"medien etabliert.
Ich kann nicht allen guten Anregungen antworten und möchte zunächst noch ein wenig mehr Informationen zum Network Centric Warfare geben:
Wie sehr die Bestrebungen der (Rüstungs) Industrie im Sektor Überwachung, Kontrolle und Vernetzung nicht nur Kriege und Kriegszustände erfassen, sondern der „Network Centric Warfare“ eine Angelegenheit der höchsten Priorität für den Militärisch-industriell-politischen Komplex darstellt, um auch in Friedenszeiten viel besser voran zu kommen, beschreibt mit seiner legendären Aufsatzsammlung führender Sozialwissenschaftler und Urbanisten, Michael Sorkin.
Sein Buch „Indefensible Space - The Architecture of the National Insecurtity State“ (2007), über den nicht verteidigbaren (realen) Raum, der daher in allen Bereichen einerseits Ängste und permanente Befürchtungen braucht, damit Bürger umfassende „Homeland Security“, einschließlich der vollständigen Überwachung ihrer realen und digitalen Bewegungen zulassen und hinnehmen, andererseits die Weiterentwicklung und den Verkauf der dazu notwendigen Hardware, einschließlich der real gebauten Sicherheitsarchitektur (öffentliche Häuser, Firmen und private Einrichtungen ohne tote Winkel in jeder Hinsicht). - Eines der ersten, extremen Beispiele solchen Bauens, ist übrigens die amerikanische Botschaft in Berlin!
Aber Vorbereitung und Prävention schließt auch das möglichst flächendeckende und allumfassende Scannen der Geo-Landschaften der Erde ein. Ohne mögliche Verstecke und ohne unbeobachtete Räume, ist jeder Punkt der Erde und jede Situation prinzipiell angreifbar, weil, wie schon der Titel des Buches es sagt, der gesamte Raum, den man erst einmal implizit und später explizit, als eigenen Herrschafts- und Kontrollraum definieren muss (Grenzüberschreitung!), letztlich nicht zu verteidigen ist. - Dieses Konzept der Industrien entspricht völlig den Leitlinien und Zukunftsplänen der US- Außen und Sicherheitspolitik und derzeit baut China eine dazu analoge Vorstellung auf.
In einem kleineren Maßstab betreibt Israel, das Land mit der am weitesten fortgeschrittenen Erfahrung im Einsatz von Kampfdrohnen und der Sicherheitslogistik vernetzter Systeme, nach den USA, eine solche Strategie.
Die Rüstungsindustrie und ihre zivilen Partner versprechen seit den frühen 2000er Jahren, dass die Erfassung sicherheitsrelevanter Daten und die militärische Aufklärung, sowie der gezielte Einsatz, zunehmend automatisiert und systemvernetzt stattfinden kann.
Also, was heute noch nicht möglich ist: Erfasst z.B. ein Satellit eine möglicherweise verdächtige Bewegungen oder Bauten, oder andere Strukturen, startet ein Computer-Kontrollsystem selbsttätig die entsprechend ausgestattete, unbemannte Drohne, die programmiert den Point of interest ansteuert. Sie liefert die Daten an das System. Stellt das eine hohe Wahrscheinlichkeit fest, es könne sich um feindliche, terroristische oder organisiert-kriminelle Aktivitäten handeln (Was spricht technisch dagegen, z.B. auch gefährliche Opponenten, Widerständler, z.B. NGOs und Stämme gegen die Ölverseuchung in Nigeria, gegen Minenprojekte, gegen die Nutzung von so genannter „grüner“ Gentechnik, usw. zu erfassen?), wird dem aktuellen, obersten Befehlshaber (derzeit z.B. Barack Obama) eine Entscheidungsvorlage (Liste) auf den Tisch gelegt, die gewisse Priorisierungen enthält.
Der Präsident der Vereinigten Staaten bildet sich derzeit noch viel darauf ein, dass letztlich er, der „Gott“ der Sicherheit und des Schutzes aller Tapferen und Freien, die Entscheidungsgewalt hat. - In Wahrheit ist dieser Akt nicht nur so extrem dikatorisch, wie es sich hier anhört, nicht nur illegal nach internationalem und nationalem Recht, sondern auch schon sehr weit entfernt von einer transparenten und unter Menschen ausgehandelten Entscheidung. Kern ist nämlich die Priorisierung aus der Computeraufbereitung.
Folgt ein Politiker dieser Priorisierung nicht, welche rationalen Gründe bleiben ihm zur ausreichend stichhaltigen Begründung gegen das sich selbst optimierende System? - Er kann sich ja schlecht selbst zum möglichen Risiko für die innere und äußere Sicherheit erklären, und er kann, gegen die zunehmend dominanten und detaillierten Vorgaben der Netwerk-Vorlagen, keinen eigenen Datenapparat oder eine nennenswerte eigene Entscheidungslogistik anführen.
Er sitzt im wahrsten Sinne dumm da und glaubt immer noch er entscheidet. Nachher muss er die Folgen der Entscheidung, aber nicht die Art und Weise ihres Zustandekommens, das ereldigen in einem langen Prozess andere und zumehmend Maschinen, für ihn, für und vor seiner Nation, seinen Wähler und den Bürger politisch verantworten. Das ist im wahrsten Sinne nur noch eine Ex post-Verantwortung, in der letzlich noch Erfolg und Misserfolg, aber nicht mehr die Basis der Entscheidungen und die langfristigen Auswirkungen derselben überprüfbar sind.
Längst hat ein Konsortium wie z.B. NCOIC erkannt, dass Menschen gar nicht mehr in der Lage sind, die eingehende Flut an Informationen und Bildern zu verarbeiten, bzw., dass dafür extrem viel Personal notwendig wäre. Billiger und effizienter sind Suchalgorithmen, die nach Wahrscheinlichkeiten Objekte herausfiltern und nach Kategorien vorsortieren. Also von sehr wahrscheinlich bedrohlich, bis harmlos. Diese Filterung setzt voraus, möglichst viele unterschiedliche Eingangssignale auch gleichzeitig und dauerhaft zu erfassen, um sie dann sehr schnell auszuwerten.
Für die innere Sicherheit heißt das, Überwachung der Telekommunikation und möglichst vieler öffentlicher und privater Räume, für die äußere Sicherheit, Drohnen, Überwachungssatelliten und Horchsysteme in möglichst allen ausländischen Gebieten, mit und ohne Zustimmung der Freunde und Partner, mit und ohne deren Hilfe, auf allen möglichen Informationskanälen. - Auch diese Aktivitäten sind durch kein Recht der Welt gedeckt, außer man hat es sich selbst, in eigener Regie, eigenmächtig, wie es im Deutschen so schön heißt, geschrieben.
In Sorkins Buch geht besonders M. Christine Boyer (Urbanistin, Princton University) explizit auf unser Thema ein: „Urban Operations and Network Centric Warfare“, aber sehr lesenswert sind auch die Beiträge von Teddy Cruz, „Strategies of Surveillance, Tactics of Encroachment“ (Encroachment: Grenzüberschreitung, Grenzverletzung, Foulspiel); Setha M. Low, „The New Emotions of Home: Fear, Insecurity, and Paranoia“; Trevor Boddy, „Architecure Emblematic: Hardened Sites and Softened Symbols“.
Nun zu einigen Kommentaren:
Tlacuache (Springstein),Oi2503, G.v.G.: Öffentlich-rechtlich
Ich bin auch maßlos enttäuscht, was das ö.r. TV bietet. Zumindest, wenn ich ganz ungezielt schaue oder höre, also tue, was wohl eine größere Mehrheit nach langen Tagen, zur Entspannung, Unterhaltung und auch Information so tut und da noch was erwartet.
Aber letztlich ist es das ö.r.System zu dem auch rechtlich und politisch noch Bürger und Wähler etwas zu sagen haben.
Im privaten Raum gilt das nur noch bedingt und für ganz spezielle Bereiche, z.B. Presse-Journalismus, wenn der seine Aufgaben versäumt oder Regeln grob verletzt. Die Verstöße im privaten (Eigentümer-) Raum müssen da auch eine viel größere Dimension annehmen, bevor überhaupt ein legaler oder anderweitiger Eingriff nach der jeweiligen Verfassung denkbar ist. - Das gilt auch für EU-Nachbarn, man denke an die Verfahren gegen die Murdoch-Presse in GB.
Das eigene, individuelle Medien und Web-Programm nutzen, sich des eigenen Medienverstandes bedienen: Das klingt gut, aber ich misstraue mir. Wie oft schalte ich den Verstand doch ab? Wie oft lasse ich mich treiben, wie oft weiß ich vorab einfach nicht genug (in Weltangelegenheiten wohl 99,99%, ;-)) ) Ich halte diese Haltung einfach nicht durch, fürchte die Abschneidung, fürchte, nicht zu wissen, nicht zu schätzen, nicht zu kennen, was alle schon kennen und schätzen, was wichtig ist. - Ich dachte früher immer, Neugierde, Informationsvorsprung und ein gewisser Dünkel allem Massenmedialen gegenüber, schütze. Ich glaube das schon lange nicht mehr.
Mein Fazit: Es hilft nur, in einem Land in dem der ö.r.Rundfunk durchaus, neben der Presse, noch dominant ist und das unter Umständen auch viele Vorteile hat, dort auch einzuwirken und die Presse, wie die Politik und die Kultur zu sensibilisieren, einzuwirken, sich weniger leicht abspeisen zu lassen. Das kann jeder auch individuell versuchen und solche Foren, wie das des dF, diese dFC, sind doch hilfreich.
30sec08.06.2013 | 09:44
Ganz wichtige Beobachtung! Das simple Argument, des sowieso stockkonservativen Rolf Clement vom DLF, die Drohnen seien auch zivil nutzbar (von der Suche nach Vermisssten, bis zur Geoerkundung, Ökologie und Wassersuche, NASA, NOAA, Fischereikontrolle, Abwasser, Bilgewasser - und Müllkontrolle, usw., ist alles denkbar und machbar) stimmt. Aber entscheidende Fakten lässt eine solche Betrachtung völlig außen vor.
Große Forschungsinstitutionen und Verbünde bräuchten für ihre Aufgaben maximal 1-2, vielleicht auch einmal 4 spezielle Typen der Großdrohnen. Damit wäre dann der Bedarf weltweit völlig abgedeckt.
Gerade diese Einrichtungen können sich die Drohnen jedoch meist gar nicht oder selten aus ihren Budgets leisten. - Antwort der Militärs: Dann machen wir das doch gleich mit und werden zu Ökologen, indem wir die Überfliegungen durchführen, die ihr euch nicht leisten könnt. - Aktuell: Denkbar wäre Hochwaser-Erfassung und Überwachung aus der Luft. - So, wie die CIA, die besten Länderkunden schreibt und sie auch für uns (!) veröffentlicht.
Bei der Drohnenentwicklung der Militärindustrie geht es um die große Stückzahl, die Serienproduktion, möglichst teurer Systeme in Permanenz und um beständige Systemoptimierung! Also um den ununterbrochenen, durch die völlige Vernetzung der Akteure erzwungenen, Aktualisierungsprozess des bestehenden Materials. Es sollen keine einzelnen Beschaffungsentscheidungen, keine einzelnen Ausschreibungen und überhaupt zivilgesellschaftliche Vorentscheidungen eine Rolle spielen, sondern, genau so, wie es im Bundesverteidigungsministerium bisher gehandhabt wurde, ist die militärische Rüstung eine ununterbrochene Kette an Schritten die ablaufen, ohne von unterschiedlichen Parteien, Wählerentscheidungen und demokratischen Prozessen, ohne von Ministern und KanzlerInnen allzu stark beeinflusst zu werden.
Einfacher: Das System funktionierte, auch wenn der Joschka Fischer, unser Dauergenscher nach Genscher, einst im Verteidigungsministerium Chef geworden wäre, selbst wenn nun Jürgen Trittin nicht Schattenaußenminister, sondern Schattenverteidigungsminister einer möglichen Rot-Grün-Regierung wäre.
Das System flutscht, egal ob Radfahrer, Trittbrettfahrer, Adelige, falsche Doktoren, Aktenfresser oder Chakrenfigurinnen an der Spitze stehen. - Das ist das Paradox und das ewige Hosianna der Rüstungs- und Sicherheitsindustrie, die, obwohl sie aus den Ängsten und Befürchtungen ihre Innovationsschübe und ihre Profite erhält, selbst absolut sicher ist. - Kulturhistorisch interessante Frage. Wie lange schon?
Die BW sollte vier Euro-Hawks mit EADS-Modul erhalten und die NATO 16 Global-Hawks. Weltweit geht es um hunderte, bald tausende militärische und polizeiliche Drohnen und in Zukunft um den Ersatz der Kampfflieger durch Drohnen. Der Rest ist Nebenwerk.
Sönke Paulsen09.06.2013 | 10:54
„Ein entscheidender Grund übrigens auch, warum es diese "große Koalition" für Drohnen gibt. Es scheint die Leute weniger zu stören, diese Dinger über sich zu haben, wenn sie glauben dürfen, dass die zu ihrer Sicherheit da seien. Genauso werden Drohnen derzeit der Öffentlichkeit verkauft.“
Es schwirrt ständig was zu meiner Sicherheit in der Luft. Vor Ort die kleinen Kopter, global die Falken und Raubtiere, ergo fühle ich mich umfassend beschützt. Die Umkehr dessen, ich fühle mich umfassend, unkontrolliert und zu unklaren Zwecken beobachtet, auch da, wo ich das gar nicht will, nur zu denken, erforderte inneren Widerstand, den man nur ausgeschlafen, manchmal und bei großer Konzentration des Geistes noch hinbringt. - Ihr Sätzchen schreibe ich mir auf Herr Paulsen. Danke. - Das Buch von Sorkin könnte Sie interessieren. Leider ist es auch als digitales Buch und gebraucht noch recht teuer.
Georg von Grote09.06.2013 | 13:05 , Berufsjugendlicher v2.009.06.2013 | 13:21
Ja, quälend, wenn so viel verfügbare Arbeitskraft und eine so sichere Finanzierung, so wenig Journalismus erbringt. Ich bin da durchaus auch mit Anne Will sauer, denn die gewisse Leichtigkeit des Daseins als Talkerin ermöglicht ihr nicht nur den Ausbau einer privaten Marke, ihre Geschäfte, sondern auch reichlich weitere Beschäftigung, als Folge davon.
Ohne Anhänger von Verschwörungstheorien zu sein, decken Lobby-Control und Bürgerrechtler auf, wo und wie derzeit die eindeutigen Sieger in der vorgeblich transparenten und erweiterten demokratischen Medienwelt wirken. Der Aufwand für ein bisschen mehr Chancengleichheit in den Augen und Ohren der Betrachter und Hörer, wäre gar nicht so groß. Er wird aber nicht betrieben.
Dem brav wirkenden Kujat, ständig mit „General a.D“ eingeblendet, unterstellt doch ohne Hintergrundwissen kein Zuschauer, er sei im Auftrag, vielleicht auch aus Überzeugung, seit der Pensionierung für die Rüstungsindustrie tätig und wünschte sich gar eine unendliche, weil evolutionäre Fortentwicklung der Geschäftstätigkeit seiner Auftraggeber.
Aber genau das ist der Fall. Kujat galt als der Deutsche Promotor unter den Militärs, für ein Projekt, dessen Anfänge in den 90er Jahre des letzten Jahrhunderts lagen. Nach knapp 20 Jahren ist das Netzwerk weit gekommen.
In diesem Sinne hat er auch die Weise-Kommission beraten, die in gewisser Weise für Deutschland einfordert, was in Amerika, seit dem legendären Spruch Eisenhowers, nie an Einfluss verloren hat: Der militärisch-industrielle Komplex. Zivile (industrielle), militärische, politische und elitäre Elemente sollen in der neuen, vernetzten Verteidigungsstrategie eine Einheit bilden. Wer es nicht glauben mag, der lese hier nach:
http://www.freitag.de/autoren/columbus/heimlich-still-und-leise-kommt-alles-ganz-nach-weise
Beste Grüße und schönen Restsonntag an alle
Christoph Leusch
Columbus:
Wie fast immer 5 Sterne:
..."Was spricht technisch dagegen, z.B. auch gefährliche Opponenten, Widerständler, z.B. NGOs und Stämme gegen die Ölverseuchung in Nigeria, gegen Minenprojekte, gegen die Nutzung von so genannter „grüner“ Gentechnik, usw. zu erfassen?"...
Sei froh, das die NSA noch zu lahm ist bei der Datenerfassung, sonst schlüge bei Dir die Drohne schon im Wohnzimmer ein ("Hellau Hellau, Mainz wie es singt und lacht"....)
Gruss
Michael Sorkin. „Indefensible Space - The Architecture of the National Insecurtity State“ (2007) habe ich bei Thalia für 30 Euro gefunden.
Lieferzeit 2-3 Wochen
Lieber Columbus,
zunächst einmal Chapeau für Ihren Beitrag.
Wir leben nun mal in einer Postdemokratie und im Gegensatz zu einer Diktatur gibt es hier keine klassischen „Feindbilder“.
Ein typisches Indiz für die Postdemokratie ist der Lobbyismus. Er untergräbt die demokratischen Instanzen, hebelt die Gewaltenteilung aus und nimmt wie ein Krake alles in Besitz.
Der Journalismus, auch gerne die 4. Gewalt genannt, verhält sich in einer Postdemokratie systemkonform. Scheinbar werden nach außen kritische Fragen gestellt. Im Grunde genommen passiert aber nichts. Von Zeit zu Zeit werden Bauernopfer gefordert, um der Bevölkerung vorzugaukeln, dass schließlich gehandelt wird. Es ist eine Vernebelungstaktik, bei der wie bei einem Feuerwerk mit einem lauten Knall die Raketen in den Himmel geschossen werden, deren Lichtzauber vom einem staunenden Publikum mit einem aaaah begleitet wird, an dessen Ende am Ende aber nur die Rauchschwaden übrig bleiben.
Was kommt dann nach der Postdemokratie?
Postmarken?
Lieber Columbus,
ich bin immer ein wenig verängstigt, wenn ich Ihre lange Riemen sehe. Es lohnt sich aber, wie ich feststelle, immer wieder, sie auch zu lesen. Ihr Kommentar ist ja fast schon wieder ein ausgewachsener, eigenständiger Beitrag. (Und wiederum sehr gut!) Die Mechanisierung (oder besser: Digitalisierung) von politischer Verantwortung, von mächtigen Entscheidungen über Leben und Tod - der Algorhitmus als Scharfrichter - war mir bislang so nicht bewusst. Auch die intransparente, undemokratische Strategie des Politik-Militärindustrie-Komplexes bei der dauerhaften Beschaffung von Knallzeug war mir so deutlich nicht klar (vgl. Passage: "[...]Bei der Drohnenentwicklung der Militärindustrie geht es um die große Stückzahl, die Serienproduktion, => ...obwohl sie aus den Ängsten und Befürchtungen ihre Innovationsschübe und ihre Profite erhält, selbst absolut sicher ist. - Kulturhistorisch interessante Frage. Wie lange schon?[...]").
Vielen Dank + lg-mcmac
Beim Staatsterror ging es um die Drohnen. Anne Will hat über Drohnen diskutieren lassen, aber sie ist natürlich keine Drohne. Ich erwarte ja auch gar nicht, dass man meinen Kommentar gründlich liest.
Allerdings kann ich nicht so ganz verstehen, wie man bei all dem, was wir hier seit Monaten im Freitag diskutieren, an gezielter neoliberaler Manipulation durch die Leitmedien (incl. Anne Will), darauf kommt, dass Will oder ihrem Team ein handwerklicher Lapsus unterlaufen sei?
Das hätte ich nicht von Ihnen gedacht, dass Sie noch so unbefangen und unschuldig an diese Talkshow herangehen :)
Werde aber irgendwie das Gefühl nicht los, dass Sie es besser wissen, als sie es in ihrem Kommentar (den mit Staatsterror) formuliert haben.
Ansonsten super, dass dieser wichtige Thread so schön läuft :)
@ Tlacuache :))
@Georg von Grote: Ingo Schulze äußerte in einem Interview (mit JA), auf den Begriff und die herrschenden Verhältnisse angesprochen, dass er inzwischen eher von Pseudodemokratie sprechen würde.
Danke für die Kommentar-Antwort und den Buchtip (Sorkin) :)
Tatsächlich 30 Euro.
Ich hoffe, dass diese Diskussion und ähnliche noch recht weite Kreise schlägt und irgendwann auch die Ignoranz bei den etablierten Medien aufknackt..
Mwinw Meinung!!!! Die gesamten öffentlich Rechtlichen sind unterste Schublade und erst recht nach der Zwangsabgabe die sogar Kleinunternehmer noch zusätzlich belastet und damit Schädigt. Ich sage unterste Schublade weil es reine Mitläufer sind und zwar aus dem Grunde weil dort ausschließlich Propaganda und Desinformation für billige Privilegien läuft. Die Bevölkerung wird so gut wie nicht informiert sondern es wird Information vorgetäuscht. Die öffentlich rechtlichen erfüllen nicht ihren Auftrag im Gegenteil sie tragen dazu bei das das Land immer mehr in eine Diktatur abdriftet daher sage ich dritte Garnitur weil wer was darstellen will muss sich auch was trauen. Die NAZI Zeit wurde auch von Mitläufern erst möglich gemacht. Ein Mitläufer ist für mich schlimmer als ein Täter einfach billig!!!!
Und den Kausalbeweis kann man noch zusätzlich leicht erbringen indem man mal versucht eine Befreiung bei der Zwangsgebührenbearbeitungsstelle zu erreichen!! Anträge werden nicht bearbeitet, Briefe nicht beantwortet, nur Rechnungen verschickt, Mein Eindruck im höchsten Maße unseriös und damit ein Spiegelbild des Zustands der öffentlich Rechtlichen!!! Der Eindruck von Luxus und Status ist diesen Peoples mehr wert als ihr Auftrag!! Und das kann man leicht durch Lobbyismus erreichen indem man immer und überall konforme Typen einstellt und dieser Zustand ist Realität in Deutschland in allen Bereichen. Hier funktioniert doch im Grunde nix mehr, das merkt man aber erst dann wenn man mal unmittelbar mit den Dingen zu tun bekommt. Ich komme mir schon vor als ob wir in einer KapitalfaschistoidenSEDStaat leben!!!! Auch erinnert mich vieles an die NAZIS vor allem die Ignoranz!!!
Ich bin jetzt nicht davon ausgegangen, dass sie Will damit meinten. Ich glaubte Columbus aber dahingehend zu verstehen, dass es ihm weniger um eine neue Drohnendiskussion ging als um die Bestzung in Talkshows ohne den Zuschauer ausreichend über die Verbindungen der einzelnen Personen zu informieren. Was ja ständig geschieht, ähnlich wie bei Kujat, den man dem Zuschauer als Ex-General präsentiert und nicht darauf hinweist, dass der längst für die Rüstungsindustrie spricht.
Und Sie irren, wenn Sie glauben, ich wäre da unbefangen oder betriebsblind. Ich unterstelle nur nicht sofort, dass Will quasi von Industrie oder Politik "gekauft" wurde und diese Hintergrundinfos aus diesem Grunde verschweigt. Das ist zwar theoretisch möglich, aber eher wohl unwahrscheinlich, würde ihr auch das Genick brechen, wenn es herauskäme.
Die Gründe, warum diese Infos fehlen sind oft viel banaler. Häufig oberflächliche und schlampige Recherche. Dazu kommt, dass man meint, das müsse man nicht extra erwähnen. Es vielleicht auch noch für belanglos erachtet und, dass ist auch ein kritischer Punkt, dass man den Leuten schon viel zu nahe gekommen ist, dass man ihnen gegenüber ein gesundes Misstrauen verliert.
Alles zusammengenommen läuft es auf hundsmiserable journalistische Arbeit raus. Da mag durchaus bei Will, Illner und Co auch Profitgier dahinterstecken, so dass sie darauf auch nicht mehr achten. Aber gerade die beiden haben einiges zu verlieren, ihren Ruf. Der Durchschnittszuschauer traut ihnen immer noch, weil sie mal bei den Tagesthemen und dem Heute Journal waren.
Wie gesagt, ich schau mir gerade die beiden sehr kritisch an, wenn ich sie mir mal anschaue, was ich immer öfter nicht mal vom Thema abhängig mache sondern von der Zusammensetzung der Runde.
Was hier oft als gezielte Manipulation durch die Leitmedien bezeichnet wird, ist meistens nur Faulheit, Überheblichkeit und einer falschen Berufsauffassung geschuldet.
Naja, da bin ich dann doch etwas anderer Meinung. Will vertritt in ihren Talkshows explizit neoliberale Meinungen Die Überlegung, dass ihr der Überbau fehlen könnte, den eigenen Rahmen, den sie in den Talkshows setzt, zu reflektieren, habe ich nicht. Es ist gute alte Schule im Neoliberalen Lager, die Herkunft der Informationen, mit denen Meinung gemacht werden soll, insbesondere wenn sie aus dem Lager von Arbeitgebervereinigungen, Bankenverbänden und Elitenetzwerken, wie Goldman-Sachs, kommen, zu verschleiern. So spielte auch Will kürzlich ein Video mit Zahlen und Behauptungen vom Institut der deutschen Wirtschaft ein, das eindeutig mit der Initiative für neue soziale Marktwirtschaft (INSM) verbandelt ist, ohne darauf hinzuweisen, dass es sich um ein arbeitgebernahes Wirtschaftsinstitut handelt, das eine bestimmte politische Agenda zusammen mit INSM verfolgt. Ein Gewerkschafter, der am Talk teilnahm, wies deutlich darauf hin und Will wollte ziemlich schnell weg von der Quelle und die Diskussion mit Bauchgefühl weiterlaufen lassen. Bei dem Talk ging es um das Thema, ob die Schere zwischen arm und reich in Deutschland weiter aufgegangen ist, oder nicht. Eigentlich ein unstrittiges Thema, welches aber von Will noch einmal in Frage gestellt wurde.
Wer war denn der Auftraggeber für eine solches öffentliches Manöver? Zu genau der Zeit haben wir hier über eine große Plakataktion der INSM diskutiert, die genau diese Feststellung, der zunehmenden sozialen Spreizung hochgradig manipulativ angegriffen hat.
Was ist Will nun? Eine schlampige Journalistin oder eine von denen, die ihre Talkshows dazu benutzt öffentliche Meinung zu manipulieren? Meines Wissens ist sie auch Mitglied in der FDP.
Kurz und gut, die Tatsache, dass jemand wie Will vor der Kamera einigermaßen vernünftig redet, hat noch gar keine Relevanz für die manipulative Potenz, die dahinter steckt.
Die Zeiten von streitbaren Talkern und Politikern sind weitgehend vorbei. Franz Josef Strauss ist tot und aktuell sagt man nicht, was man denkt, man legt es nahe oder impliziert es durch Zahlen, die dann natürlich hochgradig verzerrt sind. Man lässt einfach Wissenschaftler für sich Politik machen und natürlich Journalisten, die das ganze scheinbar objektiv rüberbringen.
Deshalb lieber Georg von Grotte, bin ich, um es in der Talk-Sprache auszudrücken, so ganz und gar nicht bei Ihnen, wenn sie sagen, dass das alles nur schlechter und schlampiger Journalismus sei...
Hier noch ein Link, was die gewerkschaftsnahe Boeckler-Stiftung zu dem Institut der Deutschen Wirtschaft und der INSM zu sagen hat.
http://www.boeckler.de/pdf/p_arbp_096.pdf
Ja, das ist die eine Seite.
Der Zuschauer und Zuhörer sollte wissen, warum bestimmte Gäste z.B. nun für Drohnen beten. Er kann es nicht vorweg wissen, auch wenn hier, unter uns, viele was wissen. Aber es wäre ein Überforderung für das TV-Publikum.
Daher müsste ihm das eine Journalistin als Moderatorinnen-Queen, die zudem für 5/4 Stunden Talk 14 Redakteure beschäftigt, das sagen können!
Herr Paulsen hat aber auch Recht, denn Anne Will ist, übrigens wie ihr erfolgreicher Verdränger für den Sonntag nach dem Tötungsdelikt, der Herr Jauch, dessen Geschäftstüchtigkeit und Beliebtheit weit über seiner Sachlichkeit und Informationstiefe rangiert, gerne bei den vermeintlich Starken im Lande und schweigt gerne über die Interessenhintergründe ihrer Gäste. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass eine exponierte TV-Moderatorin in Talks geht, ohne zu wissen, was die Gäste schwerpunktmäßig tun und denken. - Ganz ehrlich: Zu jedem der Gäste liegen Dossiers vor und dann schweigt man über die Fakten, die doch allein wichtig wären: "General a.D.", mein Mensch, das sagt nichts!
Bei Will geht das auch so, wenn es um die Versicherungswirtschaft geht (da durften bei ihr die Lobbyisten als neutrale Professoren antreten), wenn es um Mitglieder der INSM geht, usw.
Mir kam noch ein zweiter Gedanke: Wir hier in der dFC hängen uns an so manchen halbgaren Statement und vielen halbgaren Sätzen unseres Verlegers auf, der sich leider häufiger zu halbgaren Statements hier und zu viel überlegteren Sachen, auch Provokationen, eher im SPON, verpflichtet fühlt..
Ab Augsteins Artikel und Themen werden immer noch erkennbar von ihm, durch ihn und mit ihm verbunden und niemand käme auf die Idee, dahinter ein 14 -köpfiges kleines Redakteurskollegium zu vermuten.
Ich muss das Anne Will ankreiden, ich muss sagen, Jauch verdient zu viel, ich kann Maischbergers Altherren und Verwirrtenrunden mit so manchem Hagestolz und Erregungsfanatiker nicht mehr ernst nehmen. - Da gehört großflächig aufgeräumt. Dazu müsste es aber einen Willen der Intendanzen geben und einen Druck der Pressemedien, die doch keinen Talk unkommentiert lassen.
Trotzdem hängen daran, neben den U-Shows und dem Sport, die meisten guten Bürger Deutschlands. Da läuft was schief und völlig falsch.
Beste Grüße
Christoph Leusch
Interessante Frage, lieber GvG, die ich nicht beantworten kann.
Aber braucht die Postdemokratie wirklich ein „danach“., jedenfalls nicht die Diktatur, weil sie ist zu radikal und vor allem offenkundig menschenverachtend.
In einer Postdemokratie sind die poltische Prozesse schleichend, die Entmündigung des Bürgers vollzieht sich nahezu unmerklich in kleinen Schritten. Die Protagonisten der Postdemokratie lächeln alles weg oder sie argumentieren mit dem Ausausweichlichen, das sich in letzter Konsequenz als altnativlos darstellt. Unsere Kanzlerin ist der Prototyp dieser Politikhaltung, die in Wirklichkeit keine Haltung ist.
Die Bevölkerung wird sediert und/oder entmutigt. „Ergib Dich in dein Schicksal, dann geht Dir besser“, heißt die Devise. Immer wenn ich in meinem Bekanntenkreis gewisse Kritikpunkte benenne, wird mir fast immer Recht gegeben. Dann aber folgt immer fast regelmäßig der Satz: “ Das war schon immer so, dagegen lässt sich nichts machen“.
Postdemokratie ist vergleichbar mit der Geschichte des weichgekochten Frosches. Wirft man einen Frosch ins kalte Wasser und erhitzt ihn, wird er langsam gegart, wirft man ihn jedoch ins kochende Wasser, zerplatzt er. Das Ergebnis ist in jeden Fall das Gleiche, nämlich der Frosch stirbt. Postdemokratie und Diktatur produzieren das gleiche Ergebnis. Die Demokratie wird ad acta gelegt.
"Interessensverbände machen die Politik. Die ziehen die Fäden, an denen politische Hampelmänner hängen, die uns auf der Bühne der Berliner Puppenkiste Demokratie vorspielen dürfen. Diese Politfiguren dürfen dann in den öffentlich-rechtlichen Bedürfnisanstalten bei den Klofrauen Christiansen und Illner ihre Sprechblasen entleeren. Und wenn bei der intellektuellen Notdurft noch was nachtröpfelt, dann können sie sich bei Beckmann und Kerner an der emotionalen Pissrinne unter das Volk mischen."
- sagte (und sagt) Georg Schramm
Es ist -wenn ich den Diskurs zwischen Georg von Grote einerseits und Sönke Paulsen und Columbus andererseits verfolge- möglicherweise wichtig zu unterscheiden, was einerseits situative und andererseits strukturelle Korruption ausmacht.
Oder noch einmal anders gesagt und aus Des Knaben Wunderhorn zitiert: "Eine Zensur findet nicht statt." Selbstverständlich. Mannigfaltige Scheren im Kopf machen das ja obsolet.
Ich schließe mich dem allgemeinen Lob an: Ein guter, ein wichtiger Artikel.
Sabine Christiansen wurde hier folgerichtig schon und gerade eben noch erwähnt, deshalb möchte ich auf ein Buch des Kölner Autoren Walter van Rossum hinweisen, das ich vor fast einem Jahrzehnt gekauft und gelesen habe und das die hier debattierten Fragen auf kluge Weise anspricht. Es heißt „Meine Sonntage mit „Sabine Christiansen“. Wie das Palaver uns regiert“. Der Titel führt nicht in die Irre.
Ich habe bei den zahlreichen Antworten übersehen, noch einen wichtige Frage zu beantworten.
Bringen sich auch deutsche Firmen und Institutionen ein?: Klar, nicht nur Herr Kujat berät, als Chef der Berater, die Firma Rheinmetall macht mit, ebenso die deutschen Firmen, die zu globalen Anbietern gehören und die Europäischen Konsortien mit deutscher Beteiligung (Thales,EADS).
Darüber hinaus, nehme man folgendes, ganz offenes Statement des Frauenhofer Instituts für Open Communications Systems zu Kenntnis: (Übersetzung)
„Obwohl das Hauptanwendungsgebiet sehr vielfältig ist, sind Integrationsprobleme zwischen Anwendungen ähnlich. Es ist interessant, dass wir bei NCOIC ein größeres Feld an Anwendungen sehen, als wir es z.B. im Bereich des e-Governments (e-Government meint die digitalisierte Entscheidungs-, Regierungs- und Verwaltungspraxis, m.Einf.). Wenn wie von der Erfahrung der Entwickler in verschiedenen Bereichen lernen können und sie auf das „Net centric environment“ anwenden, kann das die Türen zu neuen Märkten, wie Verteidigung, Heimatschutz (Homeland Security) und Notfall-Reaktion öffnen.
(Linda Strick, Frauenhofer Institut für Offene Kommunikationssysteme, aus der Eigenwerbung der NCOIC, siehe das pdf-Dokument am Ende des Artikels)
(Das pdf -File lässt sich nicht direkt öffnen. (?) Aber ein Trick hilft: Highlighten des Links, dann rechte Maustaste oder Touch Pad rechts klicken und „Link öffnen, bzw. in neuem Fenster oder Tab öffnen“.
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blog110.06.2013 | 00:07
„In einer Postdemokratie sind die politische Prozesse schleichend, die Entmündigung des Bürgers vollzieht sich nahezu unmerklich in kleinen Schritten.“ - In diesen Fällen, vor einer Öffentlichkeit auch bewusst verborgen. Ich bin nicht ganz so skeptisch, es könne nichts getan werden.
Die Whistlebower, Leaker, die -py-Bewegungen, die Sternstunden des Bürgerprotests, ob in Frankfurt am Main, in Istambul oder London, manches Feature der ö.r.Rundfunks,selbst die Sternstunden des Guardians, der Wash.Post.,der NYTimes, die es immer noch gibt, ändern schon was. - Daher ist es ja auch so wichtig, dass sich die Aufklärer nicht gegenseitig konkurrieren und durch überzogene Kritik aneinander („Wir kommen auch ohne aus!“), völlig fertig machen.
Leider hat unser Parlament keine Sternstunden in letzter Zeit. Dafür werden mit dem neuen Wahlgesetz (notwendig wegen der verfasungswidrigen Überhangmandate) noch einmal 50-70 neue, zusätzliche Abgeordnete in den BT einziehen. - Das sind alles keine Ermutigungen.
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mcmac10.06.2013 | 00:32
Ja, situative und strukturelle Missstände, ich würde nicht gleich und überall von Korruption sprechen, müssen auseinander gehalten werden.
Ein struktureller Misstand ist, dass sich die Quoten-Talker zu sicher fühlen und daher mit sehr viel Kapazität sehr undifferenzierte Produkte abliefern können.
Im Grunde scheren nämlich die Programmdirektoren und Intendanten, unterstützt von dysfunktionalen öffentlichen Begleitgremien, die sich in Freundeskreise und nach PG-Spektrum zusammensetzen, auch wenn das nicht immer drauf steht („öffentlich relevante Gruppen“ offiziell, tatsächlich fein proportioniert nach Lagern), vor allem Quotenfragen und Sendeplätze. Die machen diesbezüglich auch kaum Unterschiede zw. Unterhaltung- und Info-Programm.
Ein situativer Misstand ist, dass durch die Art und Weise des Talks, immer eine Moderatorin, ein Moderator, als Marke, nicht etwa Moderatoren und Journalisten die sich im jeweiligen Feld auskennen, Fragen stellen und strukturieren, also Allzweck-TV-Menschen agieren, die letztlich von der Spieleshow, über den Sport, bis zu Public interest-Themen und Politik alles abdecken. Sie sind die Marke, sogar Privatmarke und werden genau so eingekauft. Nicht die Themen, nicht die Inhalte, entscheiden über das Personal, sondern die Wünsche der Marke und die Sicherung von deren Konstanz (Markenkern). Das geht mittlerweile sogar auf den vermeintlichen Info-Kanälen so.
Rüdiger Grothues10.06.2013 | 14:17
Absolut. Was Rossum schrieb, das gilt heute fast noch mehr. Aber letztlich führt eine Pauschal- und Radikalkritik auch nicht weiter, weil bei der Auswahl von Sendern und Presse durch ein Publikum, aber auch bei der Art und Weise, wie und wo einer twittert, zu einem großen Anteil Unterhaltungs-, Mitteilungs- und Gewohnheitswünsche eine sehr große Rolle spielen. Das kritische an der Kritik, das differenzierte und aufmerksame Element, es ist nicht auf dem ersten Rang. Schlicht: Die Aufnahmekapazität ist auch bei vermeintlich belastbaren Seelen geringer, als die es sich selbst eingestehen können.
Beste Grüße
Christoph Leusch
"Ich habe bei den zahlreichen Antworten übersehen, noch einen wichtige Frage zu beantworten.
Bringen sich auch deutsche Firmen und Institutionen ein?: Klar, nicht nur Herr Kujat berät, als Chef der Berater, die Firma Rheinmetall macht mit, ebenso die deutschen Firmen, die zu globalen Anbietern gehören und die Europäischen Konsortien mit deutscher Beteiligung (Thales,EADS)."
Hej Christoph,
herzlichen Dank für die Antwort. Da drängt sich doch dann gleich die Frage nach der "Zusammenarbeit" von Sicherheitsrat und NCOIC auf. Finde ich. Dann müssen Rheinmetall, Krauss-Maffei et al. nicht selbst vorstellig und eventuell "erwischt" werden bei unerlaubter Einflussnahme. Ich gehe aber davon aus, dass diese Strecke so stark vermintes Gelände ist, dass da kaum Hinweise, Beweise wohl eh nicht zu finden sind und dieser Gedanke eben das bleiben muss: eine berechtigte und naheliegende Vermutung.
Vielen Dank noch einmal für Artikel, Kommentare, Arbeit.
Best, Oi
Ach, was waren das doch schöne Zeiten! Damals, "Je später der Abend" mit Dietmar Schönherr, der schon mit einer "roten Nelke" Adrinalin in Gang setzte! Und viele andere Gesprächsführer und -partner , deren Themen und Gespräche zündeten. Und die damaligen ZuhörerInnen sind die Langweiler von heute? Ich schaue kaum noch hin, die ausgekauten Gedanken zu wichtigen Themen mit abgewetzten Gästen sagen mir nichts. Allerdings sagt die Auswahl der Gäste mehr, als die Herrschaften ahnen.
Die jungen, vergraulten ZuschauerInnen werden vielleicht nicht konkret erklären können, was sie nicht vergleichen können, aber instinktiv drücken sie auf "Aus"! Und die Herrschaft wundert sich? Oder hat sie gar ihr Ziel erreicht? Verdummung!
Seit es den Tisch-Computer gibt, seit EDV massentauglich geworden ist, hat der Papierkonsum nicht etwa abgenommen, sondern sich „vertrillardenfacht.“
Sie wollen also einzelne Artikel kaufen? Willkommen in der Welt der Großverlage und Monopole!
Wer im Dunklen sitzt, lieber Maulwurf, sollte sich nicht anschicken, andere zu erhellen. Das wirkt nur mehr komisch, wenn auch passend zum Avatar.
na so'n Kwatsch, und das zeigt AM Bildungshorizont
... Papierkonsum hat sich "vertrill(i)ardenfacht"...
Es muss ein bundesdeutscher Bildungshorizont sein, der solch einen Unsinn tippt.
btw
Deine Tipperei hier spart doch allein schon einige Kwadratmeter Papier an Briefen und Postkarten ... und Briefmarken aus Papier.
Dein Kommentar -> Eigentor. Ich sitze lieber im klugen Dunkel als im verblendetem Hell der ANNE MOHNEN.
Sowenig wie die Rede vom papierlosen Büro Wirklichkeit geworden ist, sodass heute in Büro hemmungsloser denn je Papier verbraucht wird, so wenig verringer das Internet derzeit den Papierverbrauch.
Schlechtes Dokumenten-Management
Papierberge in Büros wachsen
Trotz Computer und Internet steigt der Papierverbrauch im Büro
Ausdrucken, einscannen, ausdrucken
Die Frage wäre, ob es tatsächlich an falschem Management etc. liegt . Aber dies mit Ihnen zu diskutieren, macht weder Sinn noch Laune.
Wäre mir das Thema nicht so wichtig, ginge ich gar nicht auf Sie Ihre Pöbeleien ein.
Gehaben Sie sich wohl, am
@anne mohnen
Papierberge in Büros wachsen
(...)
Die Frage wäre, ob es tatsächlich an falschem Management etc. liegt.
Ich glaub's ja eher nicht, daß es am falschen Management liegt. Es liegt meines Erachtens daran, daß man heute durch die elektronische Textverarbeitung und ihre Textblöcke sehr viel leichter sehr viel mehr schreiben kann als früher.
In der guten alten Zeit der MPU - noch bis in die Mitte der achtziger hinein - bestand ein Positivgutachten aus einem Formblatt, auf welchem der Gutachter lediglich einige Informationen anzukreuzen hatte, ergänzt durch ein, zwei frei formulierte Sätze. Mehr Platz war auf dem Formblatt für eine individuelle Beurteilung nicht. Auch mit einer Schreibmaschine war ein positives Gutachten innerhalb weniger Minuten fertig geschrieben.
Das Negativgutachten war im Gegensatz dazu eine individuell abgefaßte mehrseitige maschinegeschriebene Beurteilung. Zwar standen ganze Absätze dieser Beurteilung fertig formuliert in einem Aktenordner zur Auswahl vor, aber auch diese immer wiederkehrenden Floskeln und Standardformulierungen mußten von einer Schreibkraft jeweils neu abgetippt werden. Mehr als zwei, drei (nota bene: engbeschriebene) Seiten hatte auch so ein negatives Gutachten nicht.
Heute, mit all der Textverarbeitung, gilt ein MPU-Gutachten unter 20 Seiten schon als verdächtig schlampiges Machwerk.
Eine rhetorische Figur, die es zwar früher auch schon gab, erlebt heute eine Hochblüte: Einwandsvorwegnahme durch Umfangsmaximierung.
Ciao
Wolfram
Da ist was dran, lieber Wolfram. Es wird geschrieben und geschrieben und geschrieben. Nur dafür bräuchte es noch nicht einmal Papier. Doch es wird mit/auf Papier vor allem gesichert und gesichert und gesichert. Und ein Durchschlag reicht nicht mehr. Es sind ja auch zuviele Menschen an einem Arbeitsprozess mitbeteiligt.
Was Zeitungen anbelangt, lesen 55,7 %. also 80% der deutschen Zeitungen. Das sogenannte „Papierzeitungssterben“ muss schon differenziert betrachtetwerden aber diskutiere ich lieber hier.
LG am
Auf einen tumben Amboss gehört sich ein schneidig hämmernder Hammer.
Du bist jene, die pöbelt. Und dann versuchen, sich davon zu schleichen.
Dir ist das Thema wichtig? Dann mach doch mal einen profunden Beitrag.
Ich gehab' mich wohl. Du auch?