Elitenbildung der besonderen Art
...oder ein ganzes Leben als Kampfflieger für die Katastrophenelite.
Während Thilo Sarrazin, der Holprige und Hölzerne, sprachlich völlig entgleist, inhaltlich falschmünzend, sich in der "Lettre International" ausheulen darf, arbeitet die so genannte und selbst ernannte Bildungselite da, wo die realen Netzwerke für Führungskräfte geknüpft werrden.
Studentische "Kontakt-Anzeige", -Veranstaltungskalender-, aus der aktuellen Wochenendausgabe einer mittelgroßen, deutschen Großstadt:
"Germanenhaus, Stahlbergstraße 33, Mein Leben als Kampfflieger, Ref.: Hajo Herrmann, Vortrag der Burschenschaft Germania Halle, Sa 20 Uhr"
Diese Leute sind gefährlicher als die Glatzen, weil sie die Hirne von zukünftigen Juristen, Medizinern, Managern, Politikern und "Historikern" mit diesem Mist füllen. Dies mit der expliziten Absicht, sich gegenseitig im späteren Leben zu befördern. Sie treten früh ein- und ein wenig später groß auf und drauf.
Wer sich zum "Rammbock" Hajo Herrmann informieren möchte, der lese getrost Wikipedia.
Grüße
Christoph Leusch
Kommentare 7
Hallo Columbus,
wieder in der Diskussionsarena mit eigenem Beitrag.
"arbeitet die so genannte und selbst ernannte Bildungselite da, wo die wirklichen Netzwerke für Führungskräfte geknüpft werrden."
Von "Bildungselite" sprechen diese früh geknüpften Seilschaften fast nie. Der Begriff wäre auch völlig verfehlt. Führung und Gefolgschaft sind die gängigen Ordnungsschemata, dazu Abneigung einer lebendigen Demokratie.
Mit den "Glatzen"-Vergleich??? - das wäre ein neuer Beitrag.
Gruß BW
PS. Schreib doch mal etwas zum Gesundheitssystem, zu Krankheit und Deformation in der Gesellschaft. Da ist der Freitag noch eher schwachbrüstig.
Also nun aber wirklich... Was früher der Fahrkartenknipser zum besseren Weltgeist war, der Knilch vom MS-Startakus der uns das Flugblatt vor der Mensa aufdrängte, ist doch heute in der Regierung: Guck ma den ultragrünen "Trittihn". Ist das etwa Elitenbildung??
Diese "old boys clubs" wie:
www.saxonia-hannover.de/
oder gar schlagende "harmonia":
www.landsmannschaft-hammonia-marko-natangia.de/
die furchtlos und treu sind, gab es schon immer.
Alle germanischen Leisetreterclubs die ausschliesslich von Vitamin "B" leben sind hier gelistet: www.unternehmen-db.de/kategorie/corps .
Weder das eine noch das andere hat etwas mit Bildungselite zu tun, eher mit Klüngel.
Hallo Bildungswirt,
Die Germania -Halle hatte geladen und 30 Gäste kamen wohl. Ganz unsicher berichtete die Mainzer Zeitung am heutigen 9.November 2009. Ja, es habe auch einen Gegenprotest der "Linken" vor dem "Germanenhaus" gegeben, der AStA der Uni Mainz übte Kritik. Man wisse, wessen Geistes Kind die Burschenschaft sei.
Zwar wünschen sich die Germanen nicht mehr die Schnelligkeit der Windhunde und die Härte des Kruppstahls für die neue Elite, aber, dass ausgerechnet ein Vertreter des letzten, sinnlosen Blutopfers, der "heldischen" Tat, der Zerstörung im letzten Augenblick, ein juristischer Beistand der Shoah-Leugner Irving und Fred A.Leuchter bei den strammen Burschen aus Mainz auftrat, das zeugt auch von deren Geschichtsvergesslichkeit im traurigen und grauen Monat November, und von ihren, derzeit meist noch bedeckt gehaltenen Idealen.
Auch die Vorbereitung auf Führungsaufgaben verlangt Verschwiegenheit im rechten Moment und eher sprechende Zeichen für Wissende. So das Zeichen der Germanen, der Wink mit der Einladung an Hajo Herrmann als "Zaunpfahl".
Allerdings, an Elitenbildung und Netzwerken sind die Burschschaften schon interessiert. Daher führt z.B. die Burschenschaft Germania-Hamburg, schwestelich verbunden mit der oben zitierten Germania, auf ihrer Webseite heftige Klage dagegen, dass die alten, herrlichen Zeiten der 50er Jahre nicht mehr wiederkehren und sogar das elitäre Hamburg seine Gymnasien mit vorgeblich dummen Schülern flutet. Allenfalls 10-20% hätten damals ihr Abitur gemacht und wie selbstverständlich studiert. Heute liefen zu viele Menschen mit attestierter Allgmeinbildung herum, die "Dummen" müssten später enttäuscht werden.
Klar, das solche Statements gegen die allgemeine europäische Praxis stehen, mehr junge Menschen eines Jahrgangs zur Universität zu bringen. Im Idealfall mehr als 50%!
Aber, lesen Sie selbst:
www.germania-hamburg.de/neu/main_frame.htm
Selbstredend, dass auf den Seiten der Germania-Hamburg auch die "Türken" ein schwerwiegendes Problem sind und in den Germanenhäusern bundesweit, es ist ja nur eine "Farbe" im Strauß der Deutschen Burschenschaften, Sarrazin sagte, was dringend gesagt werden musste. Sehen Sie sich dazu einmal die Dachverbandswebseiten und deren Verlinkung an.
Bitte bedenken Sie, diese Studenten werden, wie ihre alten Herren, Organe der Rechtspflege, Ärzte, horribile dictu, auch Historiker und Soziologen oder, um im alten Schüler-Jargon zu reden, Steißtrommler, bzw. Pauker.
An den entsprechenden Schaltstellen wirken sie nachhaltig und vor allem gegen Alles, was ihnen nicht passt.
Sie haben natürlich Recht, deren Elitebegriff hat natürlich wenig mit positiven Elitebildern gemein, die durch
Einsicht, wenig Wertung und viel Differenz im Diskurs ausgezeichnet sind und diesen Diskurs auch befördern.
- Konkret hieße das, lade dir deine Gegner ein und fördere die.
Grüße
Christoph Leusch
PS: Muss ich über meinen Berufstand und seine Umstände reden? Ich weiß nicht. Derzeit ist meine Stimmung nicht danach.
"Wissen und Gesundheit" geblogt, könnte tatsächlich, wie eine gute Juristenseiten, den Freitag bereichern. Gemach.
"Die Leute sind gefährlicher als die Glatzen" - genau so ist es. Seit Jahren wird mit Lichterketten und Empörungsritualen ein bisschen verdeckt, wie sehr rechts von der bürgerlichen Mitte sich da Potentiale breitmachen.
Lieber "Sachichma",
An den MS-Spartakus Leuten ritt der Weltgeist häufig vorbei, keine Frage. Meist haben die es nicht einmal mitbekommen. Das war bestimmt sehr sektiererisch.
Aber, um bei Trittin zu bleiben, so stimmten seine Ratschläge und sein Wissen in Sachen Atomrecht, Endlagerung und Deal mit der Energiewirtschaft.
Beunruhigend, dass derzeit Alles wieder auf dem Prüfstand steht.
Ich glaube auch, dass Jürgen Trittin sich weniger von Koryphäen aus Karlsruhe und Jülich mit ellenlanger Peer-reviewed Liste beeindrucken ließ, als z.B. der immer elegant und heute noch hochnäsig auftretende ehemalige Hamburger OB Klaus von Dohnanyi. Der sollte in der Asse einfahren und aufräumen, denn er hatte sie für, in menschlichem Ermessen sicher erklärt. Das will doch was heißen.
Allerdings glaube ich, die Burschen, gerade die der Germania, nutzen das Netzwerk, wie sie sagten, zur ausgiebigen Klüngelei. Zur "Elite" machen sie sich selbst, durch die Verbindungen, während sie möglichst viele andere, s.o. (Feedback Bildungswirt), doch lieber von dieser Chance per Quorum fern halten wollen.
Grüße
Christoph Leusch
Werte Magda,
Ich habe zwar zu dem Diekmann-Beitrag Herrn Angeles geschrieben, dass "Alterstarrsinn" heute schon früher einsetzt und hinderlich (bei Diekmann) sein kann. Aber, im Falle von neuem, auf eher leisen, dafür aber umso wirkungsvollerem Wege daher kommendem Ewiggestrigentum um "Wilde Säue", muss man knallhart und klar bleiben.
Ich denke da wie Sie, das altbackene, aber so nahe an der bürgerlichen Mitte entlang arbeitende, rechte Denken kehrt derzeit vermehrt zurück.
Grüße
Christoph Leusch
Lieber Christoph "Columbus", selbstverständlich ist mein Kommentar eher ironisch. Die Burschenschaften, geleitetet und gesponsert durch die "alten Herren", sind mit ihrer subtilen Form eher hemmend denn "An den entsprechenden Schaltstellen wirken sie nachhaltig und vor allem gegen Alles, was ihnen nicht passt. (Bildungswirt)". Kritik wird sofort mit "Silentium" begegnet.