Seehofer ist überall

Bayernwahl Die Forschungsgruppe Wahlen diente mit ersten Wahlanalysen. Die Zahlen weissagen die unendliche Fortsetzung der CSU-Macht. Das demokratische Wechselspiel ist außer Kraft.

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Bayern rückt nach rechts und gerade der verunsicherte und weniger gebildete Wähler zementiert eine faktisch ununterbrochene Herrschaft der CSU in Bayern. - Auch in den letzten vier Jahren, konnte das Schwänzchen FDP nicht wirklich mit dem Hund wackeln. - Jedenfalls geben das die Wahlanalysen der Forschungsgruppe Wahlen, die die SZ- Online veröffentlichte, wieder.

Nur bei den Bürgern mit Hochschulabschluss haben Rosarote und Grüne noch ein wenig mehr Zustimmung, als die CSU allein. Nämlich 42% zu 37%. Schon bei Wählern, die „nur“ eine Hochschulreife besitzen, liegt die CSU vorn, mit 43 % zu 34%. Bei Wählern mit Hauptschulabschluss oder Mittlerer Reife hat die Partei satt die absolute Mehrheit.

Schlimm sind vor allem die demografischen Aussichten: Bei den 18-29 Jährigen konnte die CSU 41% Zustimmung erhalten, während die SPD 18% und die Grünen 10% der jungen Wähler anzogen. Auch alle anderen Alterskohorten setzten mit ihren Wahlkreuzchen bevorzugt auf die CSU.

Bei der Gruppe der 60-Jährigen und Älteren, bekamen die Christlich-Sozialen eine überlegene Mehrheit von 58%.

Keine großen Unterschiede ergaben sich beim Wahlverhalten nach Geschlechtern: Männer und Frauen fanden die CSU recht gleichmäßig knorke.

Bei der Wahlpräferenz nach Konfession spiegelt sich das katholische Milieu: 58% der Katholiken wählten CSU.

Vom Gesamt der Wahlberechtigten stellten:

Nichtwähler 35,9%, das ist fast der Wert der letzten Landtagswahl 2008, von 36,1%,

die CSU 31% (zuletzt 28%),

die SPD 13% (12%),

die Grünen 5,5% (6%),

die Freien Wähler 5,5% (6,5%).

(Alle Werte, bis auf den Nichtwähleranteil, gerundet)

Ich glaube, zur Analyse solcher Ergebnisse braucht es Promille, um nicht am Verstand, dem eigenen und dem der Mitbürger, schier zu verzweifeln. Die Psychologie sagt, Menschen wollen gerne, wenn auch nur gefühlt, bei den Siegern sein. Diese Einladung sprach Seehofer am Brotzeittisch kurz vor dem Wahltag noch einmal aus und er hatte Erfolg damit.

Skandale und ihre Skandalisierung schaden offenbar der Regierungspartei kaum, wenn auch die Opposition nicht ohne Flecken im Hemd dasteht und gar nicht oppositionell sein will.

Jackett und Hosenbein siegten gegen die zahme Handpuppe und den Rest. Das Uderl bleibt ein Münchner Kindl.

Christoph Leusch

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