Angst nährt Feindbilder

Normalzustand Eine Langzeitstudie erkennt eine zunehmende Verhärtung der ausländerfeindlichen Einstellungen bei den Deutschen
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Der Bielefelder Sozialforscher Wilhelm Heitmeyer war in den neunziger Jahren sicherlich einer der ersten in Deutschland, die auf einen Rechtsextremismus der Mitte hingewiesen haben. Ein Paradox, müsste doch gerade das Extreme seiner "Natur" nach nicht in der Mitte, sondern an den Rändern zu finden sein. Gemeint war damit, dass Politiker und Parteien der Mitte nicht nur rechtsextremen Ideen anhängen, sondern auch für deren Verbreitung verantwortlich sind. Selbstsprechende Metaphern wie "Das Boot ist voll" oder "Asylantenflut" zeugten von ausländerfeindlichen Vorurteilen der bürgerlichen Mitte. Heute gebräuchliche Begriffe wie "Leitkultur" sind zwar nicht mehr so suggestiv, transportieren aber durchaus ähnliche Botschaften. Vor wenigen Wochen hat nun e