Warum sich Politiker keine Pause gönnen

Lobbyismus Die große Koalition hat kein Interesse an Karenzzeiten für Minister vor dem Wechsel aus der Politik in die Wirtschaft. Ihre Einführung wird auf die lange Bank geschoben
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Eine Regierung sollte man nicht nur daran messen, was sie alles nicht "schafft", sondern auch, was sie getrost auf die lange Bank schiebt. Eine Karenzregelung für ehemalige Regierungsmitglieder und eine Verpflichtung für Lobbyisten, sich registrieren zu lassen, gehören dazu. Wenn man sich ansieht, wie selbstverständlich und geraden Weges Kanzler, Minister, Staatsminister und Staatssekretäre von ihren Amtssesseln auf Posten in Unternehmen wechseln, für die sie vorher günstige Bedingungen geschaffen oder lukrative Geschäfte ausgehandelt haben, dann ist das Wort der gekauften Republik schwer von der Hand zu weisen.

Beispiele gibt es viele. Ex-Kanzler Gerhard Schröder wird wenige Monate nach seinem Ausscheiden aus der Politik mit einem Vorstandsposte