Mehr das „Wir“ leben

Barcelona Unser Autor hat nach dem Anschlag eine Stadt erfahren, die entsetzt und erschüttert, aber nie gelähmt war
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 34/2017

„Ist irgendetwas passiert?“ Die Stimme Sophies, meiner Freundin, wirkt leicht irritiert, in ihrer Frage scheint bereits die bleierne Nachricht mitzuschwingen, die ich ihr an diesem Nachmittag kurz nach sechs am Telefon mitteile: „Es hat ein Attentat auf den Ramblas gegeben – ein Lieferwagen ist in die spazierende Menge gerast. Es gibt Tote und Verletzte.“ Nun ist Sophie klar, warum an einem Tag wie jedem anderen so wenig Menschen in der Untergrundbahn saßen. Und weshalb die wenigen Fahrgäste still und besorgt auf ihre Smartphones starrten, warum die Stimmung so anders war als sonst, etwas Bedrückendes in der Luft lag.

Für viele Barcelonesen wird später die Rückkehr nach Hause zur Odyssee. Niemand weiß genau, wo die Metro noch