Der Coup ist gelungen

Spanien Seit Pedro Sánchez regiert, sind plötzlich die Altparteien wieder im Aufwind
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 44/2018
Zunächst strebte Sánchez Neuwahlen an, jetzt will er bis 2020 im Amt bleiben
Zunächst strebte Sánchez Neuwahlen an, jetzt will er bis 2020 im Amt bleiben

Foto: Michele Tantuss/Getty Images

So konfrontativ wie am 24. Oktober war in Madrid lange keine Parlamentsdebatte mehr. Der konservative Oppositionsführer Pablo Casado beschuldigte den sozialistischen Premier Pedro Sánchez, „Teilhaber und Verantwortlicher eines Staatsstreiches zu sein“. Schließlich kollaboriere er mit katalanischen Separatisten. Damit war eine rote Linie überschritten, Casado brach den Burgfrieden zwischen Sozialisten und seinem Partido Popular (PP). Bis dahin hatte man aus staatspolitischer Verantwortung oft kooperiert.

Selbst am 1. Oktober 2017, als Polizeigewalt das katalanische Unabhängigkeitsreferendum flankierte und Spanien international im Fokus stand, hielt Sánchez, damals seinerseits Oppositionsführer, zum damaligen Premier Mariano Rajoy von der Volkspa