Und nun? Was kommt nach der medialen Integrationsdebatte?

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Deutschlands Medien scheinen sich seit September im Ausnahmezustand zu befinden. Es begann mit der in ein Buch gegossenen These des nunmehrigen Ex-Bundesbankers Thilo Sarrazin, dass sich unser Vaterland selbst abschaffe, wenn man dem Islam nicht Einhalt gebiete. Ging weiter mit der Anti-Kopftuch-Attacke der Alt-Feministin Alice Schwarzer. Kreuzberger Lehrer sprachen von Deutschfeindlichkeit auf ihren Schulhöfen. Bundespräsident Christian Wulf brüskierte manche seiner Konservativen am Tag der deutschen Einheit mit dem Satz, auch der Islam gehöre wie Christentum und Judentum zu diesem Land. Neuköllns SPD-Bürgermeister Buschkowsky sah eine allgemein grassierende Projekteritis in Bezug auf Integration, forderte eine Kita-Pflicht für alle.

Und nun?

Ausländer wurden bis vor vierzig Jahren von Deutschen als Arbeiter in dieses Land gerufen. Sie blieben, richteten sich ein mit ihrer Lebensart in einem Staat, der noch vor zehn Jahren diskutierte, ob sie nun Einwanderer seien oder irgendetwas anderes. Was haben manche von den vor allem aus der Türkei Zugewanderten gemacht? Sich ihre eigene Parallelwelt aufgebaut. Das wird nun beklagt.

Einigen wir uns gemeinsam auf die Rechte und Pflichten aller in diesem Land Lebenden. Die Basis dafür liefert das Grundgesetz.

Und noch etwas: Integration darf dort, wo sie erstrebt wird, nicht der jeweiligen Kassenlage angepasst werden. Wie beispielsweise die von der Bundesregierung beschlossene Halbierung (!) des Förderprogramms Soziale Stadt.

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Geschrieben von

Constantin Rhon

Realist mit liberaler Grundhaltung.

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