Nass, kalt und verdammt schön

Beringsee In zehn Meter hoher See auf einem eisigen Deck: Ein Kapitän und Fotograf erzählt vom Gefühl der Unbesiegbarkeit an einem Ort, an dem er ausgeliefert ist – dem Meer
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Ich hatte noch Windeln an, als ich meinen ersten Fisch fing. Jedenfalls haben mir meine Eltern das immer wieder erzählt. Meine eigene Erinnerung ans Fischen setzt erst Jahre später ein. Während meiner Kindheit fuhren mein Vater und ich an vielen Wochenenden in einem knapp sechs Meter langen Boot die südkalifornische Küste entlang, um nach Haien, Gelbschwänzen, Thun- und Schwertfischen Ausschau zu halten. Für meinen Vater bedeutete das Fischen Entspannung, eine kleine Flucht aus seinem stressigen Alltag, in dem er zwei Unternehmen leitete und eine vierköpfige Familie co-managte. Für mich wurde das Fischen identitätsstiftend.

In der Grundschule verbrachte ich meine Zeit damit, Fische zu zeichnen und davon zu träumen, wie ich exotische Fis