A und B
Laut Duden wird das Wort Klugheit mit scharfem Verstand und Intelligenz, Umsicht und Vernunft erklärt. Interessant wird es, wenn zwei unterschiedliche Personen, Charakteren, also A und B rein zufällig aufeinander prallen.
Komisch wird beiden zumute, wenn A wie auffallend alleine, analytisch gut drauf auf B wie borniert und bekannt, dann rein zufällig in einer Fußgängerzone aufeinandertreffen.
B quasi A ganz heftig auf die Füße tritt und A reflexartig seine Ellenbogen B in die Rippen stößt.
Beide denken spontan über ihre angeborenen Fähigkeiten nach. Logisches Denken, diese Möglichkeit kommt für beide sofort in Frage. Sie glauben beide fest daran, dass sie clever sind, also jeder auf seine Art und Weise.
Dieser Gedanke hat auch nichts mit Wissen oder Können zu tun, glaubt zumindest B und sagt: „Idiot! Passen Sie doch auf, wo Sie hinlaufen!“
A wirkt etwas zerstreut und rückt zur Seite, realisiert die Szenerie, denkt in Bruchteilen von Sekunden über Wortfetzen nach, die von einem Artikel über B in seinem Gedächtnis hängen geblieben sind. Gleichzeitig antwortet er aber zunächst sehr ruhig, dann völlig euphorisch: „Sorry! Und grüßen Sie bitte Ihre entzückende Gattin von mir!“
Minuten später steht B immer noch mit einem stupiden Gesichtsausdruck in mitten der Fußgängerzone, grübelt intensiv nach, so wie es seine erlernten Fähigkeiten zulassen, weil er A zuvor noch nie in seinem Leben gesehen hat.
B wird von den Passanten belächelt, da er wie ein bunter Hund in der Stadt bekannt ist.
A ist inzwischen außer Sichtweise und in Richtung Hochbegabten-Workshop unterwegs.
Später erzählt er in einer Debatte: „Es gibt Leute, so selbstinszenierte Intellektuelle ohne Sinn und Verstand, die merken nicht wie blöd sie in Wirklichkeit sind. Auffallend viele leben davon in Ballungsgebieten und sind politisch aktiv.“
© Corina Wagner, November 2013
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