Ein „Abend der Begegnung“ in Obermarchtal
Der Helferkreis für Flüchtlinge in Obermarchtal lud für Samstag, den 04. Februar 2017 ins Dorfgemeinschaftshaus nach Obermarchtal zu einem Abend der Begegnung ein. Von meinem Wohnort bis Obermarchtal auf der Schwäbischen Alb sind es knapp 50 km. Neulich traf ich mich mit einem Freund, den ich durch meine Vorstandsarbeit in der Arbeitsgemeinschaft freie Medien Ulm/Neu-Ulm – Freunde und Förderer e.V. bei Radio free FM kennen- und schätzen lernte. Friedrich Hog ist hauptberuflich als Jurist tätig und in seiner Freizeit engagiert er sich u.a. als Mitglied bei Radio free FM in Ulm. Seit 1997 moderiert er ehrenamtlich Radiosendungen bei Radio free FM, so z.B. seine Sendungen „Americana“ und „Country Time“. Manchmal moderiert er aber auch „Auftragsendungen“ wie die „Plattform“ oder gibt Workshops „Grundlagen und Recht“ für Mitglieder, die einen Fahrschein zur Sendung machen. Außerdem war er sehr viele Jahre lang als Vorstand im Redaktionsverein von Radio free FM tägig. Inzwischen engagiert er sich aber auch im Helferkreis für Flüchtlinge in seinem Heimatort Obermarchtal.
Bei unserem gemeinsamen Treffen erzählte er mir ausführlich von seiner Arbeit im Helferkreis und machte mich auch auf die anstehende Veranstaltung vom Helferkreis für Flüchtlinge aufmerksam. Er ist nicht nur ein Mann der Worte, sondern auch der guten Taten. Seine unermüdliche Hilfsbereitschaft hat mich schwer beeindruckt und als er mich zu der Veranstaltung „Abend der Begegnung“ einlud, sagte ich sofort zu. Friedrich moderierte die Veranstaltung. Das belgische Fernsehen war u.a. vor Ort, aber auch die Presse aus der Region und Mitglieder von Radio free FM, so z.B. Lotte Stevens (Sendung PolygLotte). Es gab tolle Live-Musik mit den Sisters Wakkas aus dem syrischen Aleppo. Jene vier Schwestern bedankten sich mit ihrem musikalischen Auftritt für die gute Aufnahme in der Gemeinde Obermarchtal. Deshalb war es auch nicht verwunderlich, dass Bürgermeister Anton Buck im Publikum saß.
Ein empfehlenswerter Film von Katarina Schröter und Eva Stotz wurde auch gezeigt, der zuvor bereits im Dezember im Stadthaus in Ulm lief. Der Film zeigt ganz deutlich, ungeschminkt, wie Geflüchtete, jene Schutzsuchenden mit den Einheimischen von Obermarchtal koexistieren. Katarina Schröter führte Interviews mit Dorfbewohnern, aber auch mit den Neuankömmlingen, den Schutzsuchenden. Im Film findet alles auf Augenhöhe statt, beschönigt nichts, zeigt auch Bildmaterial aus Syrien und lässt Freiräume auf beiden Seiten zu. Dieser Film ist der Anfang einer Dokumentation, die 1 ½ Jahre nach der großen Flüchtlingswelle in Deutschland nachfragt, wie Einheimische und Schutzsuchende, neue und alte Bewohner in Obermarchtal nun mit der Situation, dem Alltäglichen im Dorf zurechtkommen. Man erfährt von ihren Ängsten und Träumen. Der Film soll Brücken schlagen und dies gelingt ihm wahrlich. Im Film sieht man z.B. das syrische Mädchen Lana, das nun in Obermarchtal lebt. Lana kommt auch im Film zu Wort. Sie strahlt im Film Zuversicht und Fröhlichkeit aus. Lana war bei der Veranstaltung im Dorfgemeinschaftshaus mit dabei und bedankte sich auch bei den Dorfbewohnern von Obermarchtal, bei den Helfern. Lana wurde durch einen Bombenanschlag in Syrien verletzt und verlor dabei einen Arm. Jenes fröhlich wirkende Mädchen, das inzwischen nach so kurzer Zeit bemerkenswert gut deutsch spricht, habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Lana strahlt unglaublich viel positive Energie aus. Ihre ansteckende Fröhlichkeit hat mich tief berührt. Von Friedrich (Hog) habe ich nun erfahren, dass ihr Vater in den vergangenen Wochen operiert wurde. Er wurde damals sehr schwer an den Beinen verletzt. Ich hoffe, dass Lana in Deutschland ohne Fremdenhass aufwachsen kann, da der Ton in manchen Regionen in Deutschland rauer geworden ist. Außerdem wünsche ich mir für Lana, dass sie ihre Fröhlichkeit nicht verliert, sollten ihr irgendwelche Menschen mit Vorurteilen begegnen.
Die Lebensgeschichte der Sisters Wakkas zeigt, dass es immer einen Funken Hoffnung gibt, man Glück haben kann, aber auch, dass Musik verbindet – nicht nur in guten Zeiten, sondern auch in Notsituationen oder auch an Abenden wie nun in Obermarchtal, wenn sich junge, musikalische Schutzsuchende bei den Dorfbewohnern bedanken.
Friedrich Hog schrieb über den Musikstil der Sisters Wakkas folgendes, Zitat:
„Ihre Musik ist geprägt vom kulturellen Background aus Syrien, traditionellen kurdischen Stücken und jeder Menge Liebe zum Detail, World Music vom Feinsten, wie sie in den Appalachen, Irland, Schott-land und anderen musikalisch reichhaltigen Gegenden in durchaus vergleichbarer Weise praktiziert wird. Die jüngste Schwester Seham (9) ist bereits an einigen Stücken mit viel Können und Hingabe am Gesang beteiligt.“
Es war ein Genuss den Schwestern Wakkas im Dorfgemeinschaftshaus zuzuhören. Mit der Auswahl aus ihrem Repertoire glänzten sie. Sie spielten viele Stücke und dies alles ohne Noten, Partituren. Die sechzehnjährige Enji spielt Geige, die fünfzehnjährige Sidra Gitarre und die vierzehnjährige Rama Tambur. Sie beherrschen für ihr Alter vorzüglich ihre Instrumente und werden deshalb hier in Deutschland weiterhin von ihren Eltern gefördert. Rama hat inzwischen auch Querflötenunterricht und die neunjährige Seham übt nun fleißig Keyboard. Ihre ersten Stücke, die sie nun auf dem Keyboard lernte, spielte sie auch als Dankeschön an die Gemeinde ohne jegliche Begleitung ihrer Schwestern vor. Das Publikum zollte ihr dafür viel Applaus.
Vier hübsche Schwestern mit sehr viel Talent, die mit ihrer Mutter Fadila Wakkas „der Hölle von Aleppo“ im Nordwesten von Syrien entkamen, leben nun gemeinsam mit ihrem Vater auf der schwäbischen Alb. Sie hatten großes Glück, dass sie es bisher geschafft haben, dass sie nach Deutschland einreisen konnten. Nun in Freiheit, ohne Angst vor Bomben, Unterdrückung, leben können. Zumal alle vier Töchter in Deutschland nicht wegen der IS voll verschleiert herumlaufen müssen und man jedes Lächeln, die gesamte Gesichtsmimik wahrnehmen kann, wenn sie ihre Instrumente spielen oder wenn die Jüngste Lieder aus ihrer Heimat beeindruckend singt und man dabei sieht, dass es ihr auch Spaß macht mit ihren Schwestern zu musizieren. Man spürt, dass es ihnen nun gut geht.
Vor dem Bürgerkrieg gehörte Aleppo zu den schönsten, aber auch zu den modernsten Städten (2,5 Millionen Einwohner) in Syrien. Seit 2012 tobt dort der Krieg. 2013 wurde das Haus der Familie Wakkas zerstört. Danach zogen die Wakkas zur Miete in die kleine Nachbarstadt Afrin und der Vater arbeitete dort als Leiter in einer Fabrik zur Herstellung von Jeans. Den islamistischen Extremisten war Mohammad Wakkas damit ein Dorn im Auge. Für uns Deutsche, Europäer unbegreiflich, wenn man davon erfährt. Dabei gehörte dem Vater zuvor noch in Aleppo die Boutique „Enji“ mit hochwertiger Damenbekleidung, die er als selbständiger Tuchhändler führte. Sein Geschäft wurde im Mai 2011 total zerstört. Es war eins der ersten Häuser, die im Bürgerkrieg in Syrien zerstört wurden. Die Familie sah keine Perspektive mehr für ihre Zukunft, da der Krieg immer mehr zerstörte und das Grauen ringsherum nicht aufhörte. 2015 gelang Mohammad Wakkas im Sommer dann die Flucht nach Deutschland und seit dieser Zeit lebt er hier als anerkannter Asylberechtigter. Im Januar 2016 verließ seine Frau mit den vier Töchtern ihr Heimatland Syrien. Sie flohen über Istanbul und überlebten die gefährliche Überfahrt mit einem der völlig überfüllten Flüchtlingsbote bis Griechenland. Dort kamen sie ins provisorische Flüchtlingslager Idomeni an der Grenze zu Mazedonien. Zwei Tage vorher fand bereits die Schließung der Grenze durch Mazedonien statt. Überall war Schlamm, Dreck und viele Menschen, die dann mit ihnen gemeinsam in Idomeni im riesigen Zeltlager ausharren mussten. Plötzlich gab es dann ein bisschen Hoffnung für die Mutter und ihre Töchter. Vor Ort waren Journalisten, die über das Lager in den Medien berichteten, so wurden sie zufällig von einem RTL-Team entdeckt. Die Mädchen wurden interviewt und erzählten, dass ihnen ihre geliebten Instrumente fehlen. Das RTL-Team organisierte ihnen daraufhin neue Instrumente und somit erhielten Enji, Sidra und Rama die Instrumente Violine, Gitarre und Tambur. Danach spielten die Schwestern im Flüchtlingslager nicht nur für sich, sondern für die anderen Flüchtlinge in Idomeni. Vier Monate harrten sie im riesigen Lager aus, das ihnen den Aufenthalt durch das Musizieren erleichterte, aber auch anderen, die sich an ihrer Musik erfreuten. Dank dem Sender RTL bekam die Familie relativ schnell einen Termin in der Deutschen Botschaft in Athen, wo am 26. Mai 2016 alle Formalitäten zur Ausreise erfolgten. Frau Wakkas flog mit ihren vier Töchtern am 15. Juni 2016 von Athen nach München. Nach rund einem Jahr sahen sie dort erstmals wieder ihren Vater. Die Familie hatte unglaubliches Glück. Alle leben. Ihr neues Zuhause ist nun auf der schwäbischen Alb. Diese syrische Familie ist nur ein Beispiel von vielen, dass Schutzsuchende auch eine Bereicherung für unser Land sein können! Denke da gerade auch an Grundschülerin Lana und ihre ansteckende Fröhlichkeit!
© Corina Wagner, 6. Februar 2017
Kommentare 10
Bildgedanken – Mittelmeer/2016
http://zeitverdichtet.de/wp-content/uploads/2016/04/Mittelmeer.jpg
http://zeitverdichtet.de/?p=23816
liebe corina,
danke für deinen anschaulichen und anrührenden artikel über die
lage in marchtal und den tag der begegnung.
wenn ich wiederholt lese, was der krieg in syrien getan hat, bin ich etwas ungehalten über den sog. bürgerkrieg und krieg, krieg, krieg, der doch nur die verbrecher tarnt, die das morden und zerstören betreiben. aber ich verstehe, dass du die debatte hier ausgeklammert hast.
herzlich
helder
Lieber Helder,
im Februar 2016 gaben Konfliktforscher vom Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung bekannt, dass zu jener Zeit 19 Kriege auf der Welt tobten. Im Vergleich zu 2014 blieb die Zahl konstant, so dass ich nun vermute, dass sich an dieser Zahl für das Jahr 2016 nicht viel geändert hat. Die Forscher stuften damals drei Konflikte zum Krieg herauf, so habe ich im Internet gelesen. „Die Menschheit rottet sich selbst aus.“, könnte man vermuten, da es keine Ruhe auf der Welt gibt und immer wieder aufs Neue Konflikte entstehen und Kriege für viel Leid und Elend unter der Zivilbevölkerung mit sich bringt. Was Kriege nicht vollends schaffen, wird wohl die Künstliche Intelligenz in Zukunft erledigen, kann man prophezeien oder auch abhaken und verdrängen. Nach dem Zweiten Weltkrieg hätte man zumindest hier in Europa meinen können, dass es absolut keinen Sinn macht sich auch in Zukunft gegenseitig abzuschlachten, aber die Konflikte z.B. im Kosovo oder jetzt der Konflikt/Krieg in der Ukraine, der seit 2014 nicht weit von uns tobt, zeigt uns, dass man nirgendswo sicher ist. Berlin und Kiew liegen nur 1800 km voneinander entfernt. Putin rüstet auf. Der Kalte Krieg ist nun wieder da, auch wenn es keiner so richtig wahrhaben will. Naja. Man kann über Kriege debattieren, auch über den Wahnsinn in Aleppo, aber dann rege ich mich nur auf und mein Blutdruck steigt, weil es so viele „Vollhorste“ auf der Welt gibt.
Herzliche Grüße
Corina
weil es so viele „Vollhorste“ auf der Welt gibt.
liebe corina,
leider ist die chose viel schlimmer. wenn die vollhorste verbannt oder irgendwie neutralisiert werden könnten, gäbe es aussichten auf frieden. aber was die sache so schlimm macht, ist der fakt, dass es schon sehr sehr lange gar keinen frieden mehr gibt. kant hat das als einer der ersten denker in europa vor gut 200 jahren festgestellt und öffentlich gemacht. er sagt, dass die reden vom frieden nur worte sind ohne bedeutung, weil die vorbereitung auf den nächsten krieg nie aufhört. also nennt man waffenruhe schon frieden und unterschlägt, dass die waffen nicht weg sind, wenn sie schweigen. vor allem sind die dösbaddel und strukturen in den gesellschaften so beschaffen, dass die meinung vorherrscht, ohne krieg und aufrüstung ginge es gar nicht. wenn ich darüber schreibe, rege ich mich nicht auf, weil ich doch nur sage, was ist. nun könntest du sagen, ich sei nicht objektiv, sondern voreingenommen, weil ich russische musik der us-amerikanischen vorziehe. das tu ich nämlich wirklich schon seit jahrzehnten. aber die zahlen über kriegsausgaben werden jedes jahr vom schwedischen sipri veröffentlicht. das kann jede/r wissen, wenn er/sie es denn wissen will.
wenn du schreibst, putin rüstet auf, so ist das zwar richtig, bleibt aber im kriegsgeschrei hängen, weil kein land der welt soviel geld für waffen und aufrüstung ausgibt, wie die usa, und das schon seit jahrzehnten, dass degegen die russische waffenproduktion nur ein bruchteil ist. also ist der satz "Putin rüstet auf" ein stück westl. propaganda oder natoquark.
auch den syrienkrieg und den krieg in der ost-ukraine haben die kriegstreiber der nato zu verantworten, vor allem und an erster stelle wieder die usa, aber auch die fleißigen mitmacher great britain (blair zog schon mit bush in den irakkrieg, der auf lügen basierte) und la france. aber auch die brd mischt an vierter stelle überall emsig mit, egal ob mit geheimdienstoperationen oder mit waffen. für mich war der natokrieg gegen jugoslawien der punkt, an dem ich mich nur noch wundern konnte, wer da alles brüllte für den krieg, nicht nur der völlig entblödete scharping, sondern auch der vorzeigephilosoph habermas.
dass ein land wie deutschland nach zwei superkriegen, die in superniederlagen endeten, schon wieder vorne mitmarschieren muss, vertstehe jemand anders, ich nicht. das heißt, ich verstehe die bevölkerung nicht, die das hinnimmt. die kriegsgesellschaft aber verstehe ich durchaus. die kommt aus dem aberwitz von krieg und pleiten nicht heraus.
also, die vollhorste stehen stets zur verfügung, wenn es wieder irgendwo kracht oder krach erwünscht ist.
herzlich
helder
Traurige Geschichte zum Teil. Aber auch viele Zeichen der Hoffnung. Toll was Ihr da macht.
Lieber Helder, schön, dass du dich nicht aufregst, wenn du darüber schreibst. Es macht mir auch überhaupt nichts aus, wenn und du gerne russische Musik hörst. ;-) Ich würde schon behaupten, dass Putin inzwischen beim Aufrüsten große Fortschritte macht und sein Ehrgeiz vermutlich zielstrebig daran arbeitet, dass er den anderen Ländern richtig schön Angst einflößen kann. Westliche Propaganda gibt es natürlich, da stimme ich dir zu, bestimmt auch manchmal „natoquark“, dies will ich überhaupt nicht abstreiten, aber im Fall Putin wurde ich hoffentlich nicht manipuliert. ;-) Man kann hinterfragen, ob man dann Wahrheiten findet, muss man selbst abwägen. Der Kalte Krieg wird nun wieder geschürt und diese Tatsache finde ich tragisch. Ich zum Beispiel möchte nicht in einem Land leben, das von Menschen wie Putin regiert wird. Wenn ein Mensch vor seiner Amtstätigkeit jahrelang beim KGB arbeitete und nun sehr erfolgreich über Jahre hinweg in solch einer wichtigen Position agiert, kann es nur auf Kosten derjenigen gehen, die sich seinem Führungsstil widersetzen. Er kann nichts mit Demokratie-Gedanken anfangen, aber auch nichts mit seinen Kritikern. Die werden denunziert, weggesperrt oder abgemurkst (Alexander Litwinenko). Starkes Stück, das ich nun Putin mit dem Tod von Alexander Litinenko in Berührung bringe? Stimmt’s? Werden Putin-Fans denken, sollten sie nun auch diesen Kommentar lesen. Dies wird man nun damit deuten, dass ich auf die westliche Propaganda hereingefallen bin und glaube, was u.a. Journalisten und westliche PolitikerInnen vermuten. Die Krimkrise zeigt Putins wahres Gesicht, auch wenn er immer so unschuldig in die Kameras lächelt. Das neue Gerichtsurteil gegen Kremlkritiker Alexej Nawalny wirkt wie ein schlechter Witz. Putin schaltet alles aus, was ihm in die Quere kommt, um weiterhin die Fäden im Kreml in der Hand zu halten. Manche würden sagen, dass ich Vorurteile gegen Putin habe und zu jenen gehöre, die ihn nicht mögen. Ich antworte dann immer daraufhin, dass man ja nicht jeden Menschen mögen muss, denn es gibt so viele andere auf dieser Welt, die ich viel sympathischer finde und z.B. nicht zuvor beim KGB gearbeitet haben, auch Russen, die ich sehr mag, aber nicht Putin. ;-) Ich bin froh und dankbar, dass ich nicht in Russland leben muss, denn dann würde ich schon längst im Gefängnis sitzen. Ich liebe die Meinungsfreiheit. Das Schöne in Ländern wie Deutschland ist, dass die Meinungsfreiheit existiert. Man darf Kritik üben, auch wenn diese vielleicht nicht immer gerechtfertigt ist, aber man wird deswegen nicht mundtot gemacht, weil man unbequem ist. Ich bin gegen Gewalt, Terror und Kriege, aber als Individuum unter 7,44 Milliarden Individuen, bin ich zu unscheinbar, um einen Weltfrieden zu erreichen. ;-) Die Stellvertreterkriege, die es für die Großmächte gibt, bringen nur Elend, das war schon immer so und daran wird sich in Zukunft nichts ändern. Philosophen retten die Welt vor ihrem Verderb leider auch nicht, obwohl man sie eigentlich für klug hält. Unter den Toten gibt es rassistische und antisemitische Philosophen, aber das ist ein anderes Thema. Wenn man von allen Regierenden dieser Erde jeweils einen IQ-Test vorliegen hätte, würde uns dies auch nicht zufriedener und glücklicher machen, aber auch kein psychologisches Gutachten von jeder einzelnen Person... Einzelne warnende Worte aus der Bevölkerung nutzen nichts, hat man damals bei Adolf gesehen, wenn die Massen vor Freude den rechten Arm hochstreckten. Oder jetzt bei Trump, der dermaßen widerlich ist, aber die Massen in Amerika begeistern kann. Der Holocaust zum Beispiel – all diese entsetzlichen Verbrechen, die geschehen sind, schrecken heutzutage weiterhin nicht vor Völkermorden auf der Welt ab. Die Spezie Massenmörder stirbt nicht aus. Lassen wir beide uns überraschen, wie es weltweit weitergeht… Ich wünsche dir einen schönen Tag. Herzliche Grüße Corina https://www.youtube.com/watch?v=pFxnzY_i4cQ
Lieber Poor, finde es auch toll, dass es den Helferkreis für Flüchtlinge in Obermarchtal gibt. Ich bin da nicht involviert. Herzliche Grüße nach Essen! Corina
https://www.youtube.com/watch?v=pFxnzY_i4cQ
liebe corina,
das ist sehr ehrlich, was du mir zu putin sagst. nun bin ich kein sog. putinversteher. habe große vorbehalte gegen alle staatsmänner.
aber wenn du das bisschen weltgeschichte betrachtest, was in den letzten zehn jahren vor uns sich abspielte und wovon wir einen beachtlichen teil kritisch verfolgen konnten, steht für mich fest, dass die dicksten verbrecher im leiben westen zu finden sind. z.b. obama mit seine drohnenmorden auf dem globus, nicht bloß in einem land. die meisten ermordeten waren und sind zivilisten.
dass der mann mit viel tamtam vor seinem amtsantritt gefeiert wurde, war propaganda pur. in seiner amtszeit wurde der putsch in kiew inszeniert, in dessen folge der krieg in der ost-ukraine angezettelt wurde und schließlich die krim unblutig heimgeholt wurde.
putin hat mit diesen gegenmaßnahmen gegen die nato-aggression cool reagiert und das heft in der hand behalten.
dass in der westpropaganda von der russischen aggression die rede ist, kann nur ein schlechter witz sein für jemanden, der die ereignisse verfolgt hat. die nato rückt nach der russland- bzw. udssr-krise nach osten vor und behauptet, die russen seien die angreifer. ohne auf die raketenaufstellungen in osteuropa noch einzugehen.
leute, die nichts als propaganda fressen, reden jetzt vom postfaktischen. propaganda hat sich noch nie um die tatsachen gekümmert.
für mich sind alle staatsparteien kriminell. aber unter den kriminellen gibt es unterschiede im grad der ruchlosigkeit.
wie du russland oder putin als unperson ansehen kannst, ist mir nur erklärlich dadurch, dass du dich nicht für die fakten beizeiten interessiert hast. allein das vorrücken der nato auf die russische grenze zu, ist doch unübersehbar. die ukraine ist teil dieser operation. dass deutsche truppen vorne mitmischen im kriegstreiben der nato in afghanistan etc., aber auch gegen russland, ist für mich ein zeichen der geschichtsvergessenheit und abhängigkeit von den usa. das merkel und alles, was da drumherum turnt, ist nicht nur unglaubwürdig für mich, sondern auch unfähig (wie die meisten herrschaften, die ich machtkrank nenne). allein dass diese frau, als sie noch nicht kanzlerin war, schröder beschimpfte, weil er offiziell nicht am krieg gegen den irak teilnahm, erledigt sie vollkommen für mich.
liebe corina, du siehst, ich beurteile die lage in europa anders als du. tut mir leid, dass wir hier gegensätzlicher meinung sind.
herzlich
helder
Lieber Helder,
vielen, lieben Dank für deinen ausführlichen Kommentar.
„habe große vorbehalte gegen alle staatsmänner.“ Da bin ich schon ganz nah an deiner Seite, aber dann… ;-)
…dann habe ich eine etwas andere Meinung, aber wir müssen ja nicht immer auf einer politischen Wellenlänge schwimmen. ;-) Alles gut!
Herzliche Grüße
Corina