Betreff: Sommerloch

CoLyrik Man kann das Sommerloch thematisieren, aber auch über den Datenmissbrauch fachsimplen, wenn man in der Community aktiv agieren will...

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Ihre Freitag-Redaktion

Schönen guten Tag,

kurz möchte ich mich hier vorstellen und danach mit meinem Schreibstil Interesse wecken.

Mein Name lautet Maria Anti-Histamenika und ich agiere seit heute in der Community. Ich bin spannende 32 Jahre jung und reagiere auf alles, was sich bewegt, mich berührt und ergreift. Wahrnehmungsstörungen gehören zum Alltag wie das Arbeiten in der Pharmaindustrie. Mein Ziel ist es wie eine gute Schlaftablette zu wirken, auch wenn ich manchmal Hyperaktivität erreiche. In meinem Zweitjob gehe ich total auf, dann leite ich für gutes Geld Daten von Kunden des Apotheker-Heftchens weiter. Alles legal, ansonsten würde ich darauf allergisch reagieren. Im Moment bin ich dabei mich selbständig zu machen. Ich werde demnächst im Internet mit den Wirkstoffen Sidenafil und Iboprofen handeln. Außerdem biete ich dann zeitgleich virtuelle Schmerz-Workshops an. Ich bin übrigens bekennender Single, habe keinen festen Wohnsitz, aber ein Laptop und viele Freunde. Ich bin Mitglied bei Wohnraumklau e.V. und in meiner Freizeit befasse ich mich intensiv mit der Verbreitung von Klatschmohn an Autobahnausfahrten.

Mein erster Beitrag beschäftigt sich nun nicht etwa mit Infos über Beipackzettel von gemeingefährlichen Medikamenten oder Daten auf Rezeptverordnungen, auch nicht mit heimlich abgeschlossenen Werbeverträgen von Zahnpasta-Firmen mit Menschen, die auf Wahlplakaten lächeln. Da muss ich Sie leider enttäuschen. Ich thematisiere das Sommerloch.

Sommerloch

Ätzend, dieser grässliche Zustand und doch noch nicht ätzend genug, um hemmungslos zu jammern, gibt es doch wahrlich Schlimmeres auf dieser Welt. Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt gekommen, so dachte ich vor wenigen Minuten, als es noch dermaßen ätzend grässlich war, kaum auszuhalten, um bis ins kleinste Detail aufzuzeigen wie schön es sein kann, wenn man diesen Zustand, also das gewöhnliche Sommerloch mag. Deswegen zu lamentieren, zu nörgeln, zetern, auch zu stöhnen wie schlimm ätzend grässlich es tatsächlich ist, auch bereits in den vergangenen Jahren war, so ein ganz normales Sommerloch, ginge wohl zu weit. Jetzt ist alles anders. Ich würde so gerne quengeln, aus lauter Freude plärren, ja lustvoll wimmern und auch schluchzen wie schön ein ätzend grässliches Sommerloch sein kann, doch jetzt ist wahrlich alles anders. Spontan stelle ich fest, dass das allgemein bekannte Sommerloch auch nicht mehr das ist, was es einmal war.Sommerlochtiere finden immer weniger Beachtung in den Medien. Schade! Ich hab‘ da im Gebüsch eine Entdeckung gemacht…

… es wäre eine echte Sensation.

Ätzend, echt ätzend, dass ich kein Fotoapparat dabei hatte. Das Ungeheuer von Loch Ness oder die Alligator-Schildkröte im bayerischen Allgäu sind dagegen Pille-Palle!

Hoffe, dass Ihnen mein erster Beitrag gefallen hat.
Gruß
Ihre Maria A.-H.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Corina Wagner

Wer das Wort Alphabet buchstabieren kann, ist noch kein/e Autor/in. (C.W.)

Corina Wagner

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