Fäkalienakrobatik
Ein Gedicht
steht mir gut zu Gesicht,
dachte ein Darmkünstler,
stand nicht nur dumm rum,
sondern begann zu performen,
so ähnlich wie Politiker von Welt,
teils nüchtern und keineswegs schüchtern,
aber mit Darmaktivitäten…
Gehaltvolle Flatulenzen kredenzen,
so nannte er sein Werk.
°
Dichtender Darmkünstler zu sein,
ist meistens nicht fein,
auch nicht
wirklich richtig wichtig
und schick
jene Haarsträubende
Fäkalienakrobatik...
Und doch
kreierte er
einen Reim mit Keim.
Wen wundert’s?
Dich?
Viele nicht
bei dessen Gedanken
ans große Geschäft.
°
Deshalb dichtete
er ganz nebenbei
und verlor sein Ziel
nicht aus den Augen:
Sprachrohr für Culus-Artige
zu werden.
Ordinär zu sein,
gehört zu seiner Berufung.
Dichtender Darmkünstler zu sein,
ist meistens nicht fein.
Und nicht für jeden geeignet.
°
Lyrische Worte für die Masse
sind nicht immer klasse,
nicht unbedingt nett,
aber direkt,
so seine Randnotiz
beim Wortekacken im Stehen.
Smalltalk halten, nennt er es auch.
Kein Witz.
°
Dann stürzte er sich
aufs Geschäftliche.
Er bastelte kleine Stinkbomben
mit Kot von guter Konsistenz.
Zeitgleich ließ er
der Fäkaliensprache
freien Lauf…
… für was wohl?
Zum Stänkern.
°
Für
mitten
in die kesse Fresse,
ins Gesicht
zum Diffamieren
und Provozieren…
So etwas schafft Freiräume
und Distanz für ganz Großartiges!
Toll oder?
°
°
°
©Corina Wagner, November 2016
Was ist Ihre Meinung?
Kommentare einblendenDiskutieren Sie mit.