Internationaler Tag der Pressefreiheit

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Internationaler Tag der Pressefreiheit

Herzlichen Glückwunsch! Heute ist der dritte Mai und deshalb Internationaler Tag der Pressefreiheit. Dieser Tag erinnert seit 1994 an die Einschränkungen für freie Berichterstattung in vielen Staaten der, ach so schönen Welt. Möchte gerne wissen, welcher Despot, Machtmensch da wirklich von Herzen gratuliert... Menschen wie Du und ich werden vermutlich gratulieren? Ich zumindest habe es getan. Für alle Journalisten, die irgendwo hinter Gittern ausharren müssen, hab‘ ich ein Liedchen gesungen und das hat wirklich nach Freiheit geklungen. Aber wer ist Du? Du, Du, auch Du? Ein mehr oder weniger intelligenter, toleranter Mensch, der die Meinungsfreiheit liebt? Ein Deutscher, ein Ausländer, ein Migrant? Ähm… Eine Deutsche, eine Ausländerin, eine Migrantin? Wie sieht es denn hier in Deutschland mit dem Gratulieren aus? Wer gratuliert denn da? Etwa die Pegida-Leutchen? Echt? Wahrscheinlich murmeln sie ein respektlos wirkendes: „Alles Gute!“ und schreiben dann in den sozialen Netzwerken: „Weg mit dem Pack! Internationaler Tag der Pressefreiheit, wenn ich das schon höre… Lügenpresse, Lügenpresse schlag‘ euch gern mal wieder in die kesse Fresse!“ Wie sieht es mit Wählern der AfD aus? Sind diese Menschen wirklich für guten Journalismus? Journalismus, der unabhängig ist?

Wird der Internationale Tag der Pressefreiheit nun zum jährlichen Frusttag für Journalisten. Ich könnte es sofort nachvollziehen, wenn man sich ein bisschen in der Welt umsieht, Nachrichten verfolgt, auch unabhängige Berichterstattungen liest. Denn wenn man ein bisschen zum Hobby-Journalisten mutiert und recherchiert, dann liest man, dass „Reporter ohne Grenzen“ z.B. mindestens 39 Übergriffe gerade hier in Deutschland bei Pegida-Demos im vergangenen Jahr zählten. Journalisten, die von den Pegida-Leutchen geschlagen wurden, aber auch materiellen Schaden erlitten, da ihre Ausrüstung zerstört wurde. Tatsächlich haben sich in den vergangenen Monaten die Arbeitsbedingungen für eine freie Berichterstattung in Deutschland verschlechtert, kann man im Internet nachlesen und mit dieser Statistik kann man wirklich nicht glänzen. „Deutschland ist in der jährlich aufgestellten Rangliste der Pressefreiheit von "Reporter ohne Grenzen" von Platz 12 auf Platz 16 gefallen.“ Wow! Die einen schlucken, haben einen dicken Meinungsfreiheitskloß im Hals und andere freuen sich ins Unermessliche über geschönte Worte, diese eigentlich nichts aussagende Entwicklung in Deutschland. Nichts aussagend? Hä? Wie bitte?

Die Überwachung durch Geheimdienste hat ihre Spuren in der journalistischen Arbeitsweise inzwischen hinterlassen, so wird der Quellenschutz immer schwieriger und kann dadurch nicht mehr gewährleistet werden, so wie früher, also nach 45. Und da sind wir schon bei den Neuen Deutschen, die etwas gegen guten Journalismus haben und den heutigen Tag lieber abschaffen würden wie die Meinungsfreiheit und Demokratie, hat mir jemand ins Ohr geflüstert. Es war aber nicht der Naziflüsterer...

©CoLyrik, 03.05.2016

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Geschrieben von

Corina Wagner

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