Am ersten Freitag im August findet jedes Jahr aufs Neue der Internationale Tag des Bieres statt. Prost!
Der deutsche Tag des Bieres findet immer am 23. April statt, egal ob man Saft- oder Weintrinker ist. Ob sich heute auch die völkische Gedönstruppe den Internationalen Tag des Bieres mit alkoholischen Getränken schön säuft, um mit anderen Rassisten den Niedergang der Demokratie in Deutschland schon ein bisschen hochleben zu lassen, kann man vermuten. Ganz nach dem Motto: „Jedes noch so braune Wasser wird zum edlen Tropfen, mischt man es mit Malz und Hopfen.“ Vielleicht grölt der ein oder andere in hasserfüllter Bierlaune:„Wir sind das Bier!“
Zuviel schäumend prickelnder Gerstensaft gibt Rassisten Mut und mordslustig Kraft!, sagt ein Bierbrauer mit ostdeutschem Migrationshintergrund, dessen Namen aus Datenschutzgründen nicht genannt werden soll. Ihn interviewte ich gestern irgendwo da draußen in einem bayerischen Bierkeller. Er hegt regen Kontakt in den Osten der Republik und versendet sein Bier nach Brandenburg, Sachsen und Thüringen. Im Gegenzug bekommt er Infos über die völkische Gedönstruppe. Er will darauf vorbereitet sein, wenn der Tag X, der ganze große BH-Auftritt kommt und er das Bernd Höcke-Bier in die ganze Welt verkaufen kann. Ein rechter Grafiker, der zum Schein links zeichnet, hat ihm vor Wochen bereits einen Entwurf für das Bierflaschen-Abziehbildchen, ein Höcke-Portrait mit germanischer Bierrune in der Hand, gezeichnet.
Ich hatte gestern bei einer Bierprobe die Gelegenheit vorab dieses dunkelbraune, widerliche Gesöff zu probieren, aber auch den Entwurf zu sehen. Auf die Frage, ob mir der Entwurf gefällt, sagte ich, dass ich die Nase viel zu kurz finde. Ich bin auch gegen das Panschen von Bier, denn der Bierbrauer hat ziemlich experimentiert. Wenn ich nicht als Journalistin tätig bin, agiere ich in meiner Freizeit als Biersommelière Bierlinde Gebräu. Viele kennen mich noch unter diesem Namen, als ich 2016 die erste Deutsche Bierpartei gründen wollte. Für die einen wirke ich seit dieser Zeit immer noch sympathisch, für andere problematisch, zu dramatisch, aber wie habe ich damals so schön gesagt: Das Leben ist nun mal kein Bierkasten.
Ich sage immer noch nein zum Bier mit Ochsengalle und immer noch nicht ja zur Beimischung von Ambrosia. Egal, was da irgendwo auf der Welt oder hier im Lande auf dubiose Art und Weise zusammengebraut wird: ich sage nein zu Zutaten im Bier wie Stechapfel, Eichenrinde, Enzian und Löwenzahn.
Ich will nur Malz, Hopfen, Hefe und Wasser als deutsches Lebenselixier. Diese Forderung ist auch überhaupt nicht rassistisch, wenn ich will, dass man sich an das deutsche Reinheitsgebot hält. Bier in seiner reinsten Form gilt immer noch als Nahrungsmittel und tröstet wie das ein oder andere Stück Schokolade über hasserfüllte Menschen hinweg, die einem tagtäglich begegnen. Prost!
Ich wünsche allen ein schönen Freitagabend, ob nun mit oder ohne Bier in der Hand!
Ihre Bierlinde Gebräu
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© CoLyrik, 2. August 2019
Kommentare 10
Es gibt auch Braun- und Schwarzbier, nur Blaubier noch nicht, diese Farbe ergibt sich aus allen anderen und erst in der Blutbahn und im Kopf. Wer nicht will, trinkt"Helles" Bier! Muss man jedes Thema mit "Braun und Ostdeutschland" verknüpfen? Ich jedenfalls bleibe beim Bier, eines, wenn nicht sogar das beste, isotonische Getränk. Alle Sorten, ob blond, ob braun, ob schwarz. Vor der Blauverschiebung höre ich allerdings immer auf.
Schönes Wochenende bei einem kühlen Bier in geselliger Runde.
Meine Meinung
Nein. Man muss nicht jedes Thema mit „Braun und Ostdeutschland“ verknüpfen. Allerdings sind im September und Oktober im Osten noch Landtagswahlen. Deshalb kann man im Moment nicht oft genug darauf aufmerksam machen, dass Menschen wie BH mit ihren Aussagen, ihren „Wahlkampfreden“ unserem Land nicht gut tun, da sie u. mit der Angst von Menschen spielen, die im Osten leben. Prost.
Ich sitze gerade im Garten vor dem Laptop. Später werde ich noch ein steinie² Albert Hell trinken und dies in geselliger Runde. Albert Hell ist ein süffiges, vollmundiges Bier, so kann man es beschreiben. ;-)
Schönes Wochenende!
Bierlinde Gebräu
"Das Leben ist nun mal kein Bierkasten!"
Aber ohne Bierkasten ist's auch kein Leben.
(Traditional, Germany)
Ein Leben ohne Bier ist möglich, aber sinnlos.
Pünktlich zum Tag des Deutschen Bieres bin ich wieder mal auf einen Text von mir gestossen, der sich seit 2002 über 5 Festplatten hinweg durchgeschlichen hat:
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Gambrinus Leberknecht
Franz-Xaver-Hirnbeißstraße 523 b
81234 Kleinschlingharting
Fa.
Möwenbräu
Braumeister-Faßl-Straße 1
800000 Mündchen
Sehr gegärte Damen und Herren,
mit diesem Schreiben will ich Ihnen endlich einmal kundtun, dass mir Ihr geschätztes Bier außerordentlich mundet.
Neuerdings allerdings stelle ich nach Genuss der 10. Maß, manchmal auch schon nach der 9., eigenartige Wahrnehmungsveränderungen fest: Die Fenster verwandeln sich in Paternoster und der Lugge, von welchem ich Ihnen einen ganz herzlichen Gruß sagen soll, was hiermit sehr gerne geschieht, hockt auf einmal neben seinem Zwillingsbruder, obwohl er gar keinen Zwillingsbruder hat.
Der Doktor, den ich deswegen konsultiert habe, sagt, dann soll ich eben nicht so viel saufen. Da ich außer Ihrem Bier sonst gar nichts nicht saufe und es sich bei dem Doktor um eine Kapazität handelt, ist es also ganz gewiss, daß es von Ihrem Bier kommt.
Haben Sie vielleicht die Rezeptur geändert, oder enthält Ihr Brauwasser irgendwelche halluzinogenialen Stoffe(man hört ja, dass es so illegale Haschfabriken geben soll und vielleicht ist so etwas ganz bei Ihnen in der Nähe und Sie wissen es bloß nicht und da gibt es eine Kontaminatierung oder wie das heißt, woaßt scho, oder verarbeiten Sie vielleicht neuerdings eine Braugerste mit Mutterkörner oder so was (vielleicht ein billiges Sonderangebot, das tät ich euch Saukrüppeln schon zutrauen) oder verwendet ihr gar die neue genmanipulierte Bierhefe, die was das Bier in zwei Tagen macht und die produziert vielleicht statt Äthylalkohol irgend so ein 1-Dimethylamino-2-(5-hydroxy-indol-3-yl)ethan und man hat das bloß noch nicht rausgekriegt?
Diesem Schreiben habe ich die letzte Maß(die, bei der es immer passiert) beigefügt zwecks Annalyse in Ihrem Laboratori. Ich hoffe, daß die Postler es nicht ausgsoffen haben und verbleibe in gespannter Erwartung des Ergebnisses Ihr stets ergebener, jedoch nicht zu allem bereiter Konsument
Gambrinus Leberknecht
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Braunes Bier mag ich nicht. Entweder gelbes Weissbier oder richtig schwarzes, wie das vom Unertl in Haag. Das sieht aus wie Guiness, ist aber Weissbier und schmeckt, hm, muss man probiert haben. Mag ich aber eher im Winter.
Übrigens hab ich in England mal hohe Braukunst kennengelernt, obergärig mit feinen Fruchtaromen. Marvellous. Dann noch Staropramen* und ein paar belgische Biere. Und natürlich, last but never least, die bayerischen Weissbiere.
*Budvar war auch mal lecker, aber seit sie kapitalistisch brauen: Säufz.
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Die Paula, ehemalige Wirtin, beim Bergwandern mit 80 noch wacker dabei, sagte mir, als ich ich zur 9Uhr-Brotzeit noch kein Bier wollte: "Vier oda fümf Hoibe am Dog derfst dringa, Madl, des hoit di gsund!"
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Mit Bier und Politik wär ich vorsichtig: Ich hab schon mal einen knallharten Konzernmanager kennengelernt, der Bier verabscheute und lieber "Rheinfälzschen" Wein süffelte. Wofür die Rheinpfälzischen Winzer aber nichts können.
Die Abkürzung „BH“ finde ich reizvoll, zumal der sich nachts als Frau nicht mehr auf die Straße traut.
;-)
Wahrscheinlich heißt es auch ganz urig, urtümlich, z.B. in Bayern:
A Mo, a Maßkruag, a Bierfassl - a Leben!
Vor allem: A Mo wie a Bierfassl.
Hm, liebe Gelse, wenn ich Gambrinus Leberknecht wäre, dann hätte ich auch Wahrnehmungsstörungen. :-)
Prima Text! Den Brief von Gambrinus Leberknecht an die Fa. Möwenbräu kann man auch noch in den kommenden Jahren immer am 23. April lesen oder im August, wenn der Internationale Tag des Bieres ist! ;-)
Bei der riesigen Auswahl von Bieren findet wohl jeder das passende Bier. Ich mag z.B. kein Pils. Im Mai übernachtete ich in Österreich in einem Bierhotel. Dort gab es eine große Auswahl an verschiedenen Biersorten, war ganz witzig. ;-) Da konnte man z.B. ein Imperial Nessie trinken, aber auch kaufen. Es ist ein kräftiges Bier mit Whisky-Aromen. Dies ist auch reine Geschmackssache. ;-)
Biere, wie z.B. das Rauchbier aus Bamberg muss ich nicht mehr probieren. :-)
Jo mei, die alte Paula hat wahrscheinlich viel vertragen. ;-) Ich kenne einen Schotten, der soll angeblich vor einigen Jahren, als er geschäftlich in Deutschland war, während seines Aufenthaltes auf dem Oktoberfest in München, dort an einem Tag 11 Maß Bier getrunken haben. Ich war damals nicht mit dabei, habe dies nur erzählt bekommen. Wahnsinn. 11 Liter Bier. Prost!
:-) Sollte " BH" je diesen Text lesen, wird er wohl nicht die Klamotten wechseln, aber sein wahres Gesicht zeigen. Uaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah. Prost!
Hm, da kenne ich viele. Ich wohne seit fast 31 Jahren in Bayern. :-)