Schafe an der Donau

CoLyrik Morgen beginnt das Internationle Donaufest in Ulm/Neu-Ulm. Autoren verfassten schon immer Texte, Gedichte, die irgendwie Bezug zur Donau hatten, so auch ich. ;-)

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Lammkarree mit Kräuterkruste

Ein kleines Schaf verlief

sich neulich in der Herde.

Das große Blöken war nun angesagt.

Schafe überall, ne ganze Menge!

Nur eins davon sah man ganz deutlich,

fiel auf in dem Gedränge.

Weiße Schafe überall,

die hatten keinen Knall.

Nur das kleine Schaf

fiel mal wieder tierisch auf.

Es lag am farblichen Kontrast.

Und seiner Blökerei.

Owei!

Das kleine Schwarze

schlug über die Stränge,

blökte komischerweise nicht leise,

sondern tierisch laut:

Hülfe! Hülfe! Hülfe!

Und siehe da:

Plötzlich waren viel zu viele Leute da.

Sogar Einheimische - alle rannten,

um erst nachzusehen, dann umzudrehen,

um wieder weiter zu gehen.

Ein Mann rief voller Zorn:

Von wegen Hülfe!

Aus Dir mach‘ ich gleich Lammkarree,

wenn Du nicht aufhörst und die Leute störst.

Owei. Hülfe!

Seine Blökerei

wurde völlig missverstanden.

Das richtige Blöken

in der Masse will gelernt sein...

Es war doch nur

ein kleines schwarzes Schaf,

wollt‘ wie die schrägen Vögel

in der Donau baden geh‘n

und nach den kleinen Fischlein seh’n.

Das Wasser stand ihm plötzlich bis zum Hals.

© Corina Wagner, 17. Juni 2014

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Geschrieben von

Corina Wagner

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