Transhumanz -Wanderphilosoph Stefan Hämmerle

Wagners Randnotiz Ausstellung „Wanderweidewirtschaft: Unterwegs mit den Hirten“

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

„Bin nur ein Hirte,

ich finde nichts neues,

entdecke Dinge

im Graben des Vergessens“

Zitat Wanderphilosoph Stefan Hämmerle

2014 habe ich bereits bei der Freitag in der Community auf den Wanderphilosophen, den „Transhumanz-Menschen“ Stefan Hämmerle aufmerksam gemacht, aber auch 2015.

https://www.freitag.de/autoren/corina-wagner/wanderphilosoph-stefan-haemmerle

https://www.freitag.de/autoren/corina-wagner/transhumanz-in-der-fos-bos-in-neu-ulm

Pastor (Hirte) Hämmerle setzt sich seit 20 Jahren unermüdlich für Transhumanz, der Wanderweidewirtschaft ein. Nun gibt es in München im VHS –Kulturzentrum Hasenbergl seit dem 01.062016 die sehenswerte Ausstellung „Wanderweidewirtschaft: Unterwegs mit den Hirten“, die noch bis zum 07.08.2016 dauert.

Ausstellungsort:

VHS-Galerie 2411, Blodigstr. 4, 2. Stock (U2 Hasenbergl)

Geöffnet: montags bis freitags von 10.00 bis 20.00 Uhr, an den Wochenenden und in den Ferien nur bei Veranstaltungsbetrieb.

Wer keine Zeit findet oder nicht vor Ort wohnt, sich aber für das Thema interessiert, kann auch Eindrücke über die Ausstellung in der Mediathek finden. Christopher Griebel von münchen.tv war in der Ausstellung “Wanderweidewirtschaft“ im Kulturzentrum Hasenbergl und führte ein Gespräch mit Stefan Hämmerle: https://www.muenchen.tv/mediathek/video/vom-jakobspilger-zum-schaefer/

Es gibt sie noch die Hirten, auch Pastoren genannt, die in Spanien, Anatolien, Schweiz, Südtirol, aber auch noch hier in Deutschland mit ihren Schafsherden unterwegs sind. Fragt sich nur noch wie lange? Durch Bebauung von Land, Straßenbau, Bodenspekulation, aber auch industriell betriebene Landwirtschaft gehen immer mehr Jahrtausende alte Wege, Routen der Weidewirtschaft verloren, die von den Wanderschäfern und ihren Schafsherden genutzt werden/wurden. Saisonale, klimabedingte Wechsel mit den Tieren zu unternehmen, um in verschiedene Höhenstufen liegende Weidegebiete zu gelangen, wird immer schwieriger. Deshalb droht der Wanderschäferei das Ende, wenn man nicht zukunftsorientiert denkt und Transhumanz weiterhin ermöglicht. Die Schäferei von heute kämpft ums nackte Überleben. Preise für Schaffleisch und Wolle sind in den letzten Jahren massiv gefallen. Mit dem Verschwinden der Wanderschäferei werden auch wertvolle Lebensräume für bedrohte Tier- und Pflanzenarten wegfallen. Lobenswert, dass es Menschen wie Stefan Hämmerle gibt, die auf Transhumanz durch eine Ausstellung aufmerksam machen. Prima auch, dass Institutionen wie zum Beispiel die Volkshochschule München Raum dafür zu Verfügung stellt.

Ich wünsche Pastor Stefano weiterhin alles Liebe und Gute auf seinem Weg die Wichtigkeit der Transhumanz auch überregional zu vermitteln.

© Corina Wagner, Juli 2016

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Corina Wagner

Wer das Wort Alphabet buchstabieren kann, ist noch kein/e Autor/in. (C.W.)

Corina Wagner

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden