"Enfant terrible der Tanzszene"

Porträt Trajal Harrell war Einserschüler in Georgia und Yale-Absolvent – nun verkörpert er als Südstaatler in New York eine neue Choreografen-Generation
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Lohnt es sich noch ins Tanztheater zu gehen, obwohl man genug hat von elegisch aufeinander klatschenden Körpern und Geschrei? Gibt es eine neue, sehenswerte Choreografen-Generation nach Pina Bausch? Es gibt sie. Eines ihrer Mitglieder ist Trajal Harrell. Wir treffen uns am Morgen nach der letzten Aufführung seines zweieinhalbstündigen Stücks im Berliner HAU. Seine Statur ist noch zierlicher, als man auf der Bühne erahnen konnte. Seine schlanken Hände zittern leicht, so wie sie es auch am Vorabend taten, als er ans Mikrofon trat, seine Stimme auf Entertainerart verstellte und von Gucci, dem Schweizer Sicherheitsdienst, Tina Turner und Rassismus erzählte.

Der Freitag: Mr. Harrell, der gestrige Abend fühlte sich weniger so an, als sei ich im Tanztheater