Wir sind dann mal so frei

Bildband „Wait Until the Night is Silent“ von Iris Andraschek zeigt weibliches Leben in einer Kommune in der kanadischen Provinz
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2016

Frauen drängen im kulturellen Betrieb mit aller Kraft nach vorne, und es sind nicht mehr die, die Dita von Teese nacheiferten und mit Hackenschuhen im Bambigang durch die Stadt staksten, Pole-Dancing-Klassen nahmen und 50 Shades of Grey auf dem Nachttisch liegen hatten, sondern starke, freie Frauen. Frauen, wie sie in extremer Form in dem Band Wait Until the Night is Silent der österreichischen Künstlerin Iris Andraschek auftachen. Die Bilder entstanden zwischen 2002 und 2010 in einer alternativen Kommune in Kanada und wirken wie Kirchenfenster, poetisch sakral, teilweise unscharf. Durch die Sommersonne hindurch ist manche Abbildung vom Licht verschwommen. Da sind Frauen in einer undurchdringlichen Szenerie aus blumenbemusterten Decken, persischen Teppichen und abgetragenen