Ooch Menschen

Klischees In einem Themenpark in Templin treffen Brandenburger auf amerikanische Natives, heulen unhistorisch und machen verwackelte Bilder
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 22/2018

In einem Gedicht von Edgar Allan Poe zieht ein hehrer Ritter durch die Lande, getrieben von der Verheißung einer sagenhaften Goldstadt in den Tiefen Nordamerikas. Mühsam wandert er durch Tageslicht und Mondenschein, in Gedanken nur die unermesslichen Reichtümer, die sein Ziel verheißt. Die Pilgerreise führt ihn bis ans Ende seiner Kräfte; dem Tode nahe, erblickt er schließlich eine Schattengestalt und fleht sie an, ihm den Weg zu weisen. „'Über des Mondes / Berge musst du, / Durchs Tal der Finsternis wohl, / Reit‘ mutig fort', / Des Schattens Wort – / 'Dann findest du El Dorado.'“

Heute fährt man mit dem Bummelzug über Zehdenick und Hammelspring (Bedarfshalt) bis zum Bahnhof Templin in Brandenburg, dem verschlafenen H