Foto: Wikimedia Commons, historisches "Kornhus" in Bad Münder am Deister
(Leider gelingt es mir nicht, besagtes Foto hier einzustellen; weiss der Teufel, warum nicht.)
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Kaum gehe ich aus dem Haus, da lacht mich schon ein erstes Konterfei eines Direktkandidaten einer Bundestagspartei strahlend an. Die Busfahrt in die Stadt Hameln von meinem derzeitigen Domizil aus beschert mir weitere, teils riesige Plakate aller Bundestagsparteien und ihrer Direktkandidaten. Sie scheinen mich schier anzuschreien: „Du Bürger, merke Dir meinen Namen, merke Dir meine Partei, damit Du Dein Kreuzlein am Wahltag richtig setzt!“
Soll sich im Unterbewusstsein des Bürgers festsetzen, dass nur Bundestagsparteien einen Platz im Parlament beanspruchen dürfen, dass nur sie fähig sind, die Geschicke der Bürgerinnen und Bürger während der nächsten vier Jahre durch unsichere politische Verhältnisse zu steuern? Jedenfalls erschlägt die allseits sichtbare Präsenz der Direktkandidaten der mit Millionen Steuergeldern gemästeten Bundestagsparteien den Bürger auf seinem Weg zur Arbeit, zum Einkauf und auf seinem Spaziergang. Er möge möglichst weder in Träumen noch Albträumen auf die Idee kommen, es gäbe neben diesen Parteien auch unabhängige Bürger-Kandidaten und Bürger-Parteien.
Im Lichte dieser sichtbaren All-Gegenwärtigkeit des Parteienstaates fühle ich mich unsichtbar als parteiloser Kandidat. Wie soll ich dem Wähler sichtbar werden, wie meine Botschaft von Bürger-Emanzipation gegenüber Bundestags-Parteien-Herrschaft verbreiten können?
So haben sich die Verfasser des Grundgesetzes die deutsche Demokratie sicher nicht vorgestellt: durch und durch krank, von Demokratie kaum eine Spur, verkommen zu einem Parteienstaat, in dem sich der sogenannte mündige Bürger alle vier Jahre zur Bundestagswahl selbst entmündigt, wie auch jetzt wieder, 72 Jahre nach dem letzten großen Krieg und Beendigung des dunkelsten Kapitels deutscher Geschichte. Laut Grundgesetz sollte die deutsche Demokratie auf zwei Säulen gegründet sein: Auf freie Wahlen von politischen Parteien und Parteiunabhängigen sowie auf Volksabstimmungen. Dadurch sollte einer mündigen Bürgerschaft Souveränität und politische Freiheit verliehen werden, um ein Machtmonopol von Parteien in einem Parteienstaat zu verhindern und um Kontrolle über den Staat, in dessen Funktion als Diener der Bürgerschaft, ausüben zu können. Die Souveränitätsrolle des Bürgers sollte darüber hinaus durch die vierte Gewalt im Staate, die unabhängigen Medien, unterstützt werden.
Doch eine derartige Souveränität des Bürgers gibt es de facto nicht und unabhängige Medien als vierte Gewalt bleiben eine schöne Illusion. So müssen etwaige parteilose Bürger-Kandidaten und kleine Bürger-Parteien unsichtbar bleiben. Das Motto gilt: „Es lebe der Parteienstaat und die Herrschaft seiner Bundestagsparteien!“
Wie hat sich bisher für mich als parteiloser Bürger-Kandidat die heiße Phase des Wahlkampfes 2017 entwickelt? Bleibe ich für den Wähler unsichtbar? Sollte ich besser gleich vor der protzenden Bundestagsparteien-Macht die Segel streichen? Es ist, als ob ich die versteckte Drohung wahrnehme: „Du kleiner Bürger-Wicht, mach uns bloß keinen Strich durch unsere alle vier Jahre aufs Neue erfolgreiche Machtergreifung des Parlamentes! Wecke nicht den ängstlichen, ohnmächtigen, obrigkeitshörigen Bürger aus seiner satten Trägheit und fehlenden Zivilcourage! Er wird sich nie auf den Weg des Widerstandes gegen unsere Parteien-Herrschaft begeben. Vergiss das!“
Ende Juli, Anfang August, nachdem meine Kandidatur als parteiloser Direktkandidat auf der Liste der Piraten, die mir zu Beginn des Unterstützer-Unterschriften-Sammelns beistanden, feststand, erfuhr ich von ersten Diskussions-Veranstaltungen mit Direktkandidaten der Bundestagsparteien. Bereits vor den Sommerferien gab es eine derartige Veranstaltung, einberufen von der Gleichstellungsbeauftragten des hiesigen Landkreises. Ich war nicht dazu eingeladen. Auf meinen Protest hin konnte ich dann doch an der öffentlichen Veranstaltung teilnehmen. Nun aber, in der beginnenden „heißen“ Phase des Wahlkampfes gab es offensichtlich einen Konsens aller Veranstalter von Direktkandidaten-Wahlforen, den einzigen parteilosen Bürger-Kandidaten mit dem Slogan „Bürger-Macht statt Parteien-Macht“, nämlich mich, von vornherein „unsichtbar“ zu machen und von jeglichen öffentlichen Auftritten auszuschließen. Das schien umso leichter zu sein, als ich lediglich auf eigene äußerst bescheidene Mittel angewiesen bin und an Plakatieren nicht zu denken ist. Meine Ausgrenzung von gemeinsamen Wahlforen mit den anderen Direktkandidaten wurde von den jeweiligen Veranstaltern generell damit begründet, ich sei ein Direktkandidat einer Partei, die eh nicht die Chance hat, die 5%-Hürde zum Bundestag zu überspringen. Auf meinen Einwand hin, was das denn für ein Demokratie-Verständnis sei, und dazu angesichts einer allgemeinen Politikmüdigkeit und Fehlens humanistischer Alternativen zu den Weiterso-Parteien und der AfD, wurde mir regelmäßig geantwortet, aus technischen Gründen sei eine Teilnahme von mehr als sechs Teilnehmern, nämlich Direktkandidaten der derzeitigen Bundestags-Parteien sowie derjenigen der FDP und der AfD, leider nicht möglich. Eine solche Antwort schmerzt umso mehr, als diese Antwort auch von einem Bündnis unabhängiger Nichtregierungsorganisationen gegeben wurde, die sonst lauthals das Fehlen von Alternativen zu den Bundestags-Parteien beklagen. Ich kann das nur als vorauseilenden Gehorsam gegenüber den Bundestagsparteien erklären, die den seit 1949 errichteten Parteienstaat ein für alle Mal zementieren wollen, und die ein erdrückendes Obrigkeits-Gehorsams-Netz über die deutsche Zivilgesellschaft ausgeworfen haben, das nicht zerrissen werden darf. Inzwischen haben diese Organisationen auf mein Insistieren hin mir wenigstens die Möglichkeit eines kurzen Auftritts gewährt. Auch zu einer öffentlichen Dorf-Veranstaltung wurde ich eingeladen. Allerdings werden in der Berichterstattung nur einige weniger wichtige politische Ziele von mir erwähnt, nicht aber das grundlegende Ziel einer Abschaffung des deutschen Parteienstaates zugunsten einer bürgerbestimmten Republik.
Mein Einspruch gegen das Unsichtbar-machen meiner Direktkandidatur durch die lokale Presse hatte überraschenderweise einigen Erfolg. Es wurde mir Unparteilichkeit und Berichterstattung zugesichert. Selbst zum zentralen Schluss-Wahlforum mit den Direktkandidaten veranstaltet durch lokale Presse und Radio wurde mir Teilnahme zugesichert. Außerdem haben mich nach und nach alle Presseorgane im Wahlkreis zu Interviews eingeladen. Könnte es gelingen, in der Endphase des Wahlkampfes doch noch sichtbar für den Wähler zu werden? Am Wahltag wird man mehr darüber wissen.
Was habe ich gegen die Unsichtbarkeit meiner Bürger-Kandidatur getan? Anfang August wurde mein Wahl-Flyer mit Hilfe von Freunden erstellt. Zum 10. August veranstaltete ich eine erste Wahlveranstaltung im „Kornhus“ in Bad Münder. Leider war der Flyer erst eineinhalb Tage vorher verfügbar. 1.400 Flyer konnten bis zur Veranstaltung, an der knapp zwanzig Wählerinnen und Wähler teilnahmen, verteilt werden. Ein Journalist war anwesend und berichtete. Insgesamt war ich über die Resonanz einigermaßen enttäuscht, vor allem auch, da es mir schwierig scheint, ein Bürgerforum zu gründen, das nach der Wahl beginnt, der Bürger-Emanzipation mit konkreten politischen Forderungen Ausdruck zu verleihen.
Am 18. August sollte eine andere Wahlveranstaltung von mir in Hessisch Oldendorf stattfinden. An vier Tagen gelang es mir vorher, etwa 1.500 Flyer zu verteilen. Ergebnis: Totaler Reinfall. Außer Freunden kamen keine Wählerinnen und Wähler. Ob das dem regnerischen Wetter während des ganzen Tages zu verdanken war oder aber dem totalen Desinteresse des Bürgers in der Stadt sei dahingestellt. Die Reaktionen der Menschen, die ich auf der Straße während des Verteilens ansprach, waren insgesamt positiv. Man wünschte mir Erfolg, jedoch klang immer wieder das Ohnmachtsgefühl gegenüber dem Parteienstaat durch: „Gegen die da oben können Sie nichts machen. Die machen mit uns Bürgern, was sie wollen.“ Diese Mutlosigkeit des Bürgers zieht sich wie ein roter Faden durch alle Begegnungen mit Menschen während meines bisherigen Wahlkampfes.
Für den 25. August hatte ich eine Veranstaltung in Coppenbrügge geplant, die ich jedoch wegen der bisherigen dürftigen Resonanz der Wählerinnen und Wähler abgeblasen habe. Was bleibt mir bis zum Wahltag, um die Unsichtbarkeit meiner Kandidatur aufzuheben? Ich müsste meinen Flyer wenigstens in einer Stückzahl verteilen, dass etwa die Hälfte der Bevölkerung des Wahlkreises von mir überhaupt erführe. Das ist ein nahezu aussichtsloses Unterfangen. Ich habe einfach nicht die finanziellen Mittel, um das auf die Beine zu stellen. Großzügige Steuergelder und Spenden aus der Wirtschaft stehen mir als Bürger-Kandidat nicht zur Verfügung. Ich will sie auch nicht. Viele kleine Bürger-Spenden wären mir dagegen willkommen. Doch die würden vom Spender die Absicht voraussetzen, die Untertanen-Rolle gegen die Subjekt-Rolle einzutauschen. Bei der Wahl zum Bundestag bin ich als Person unwichtig, wichtig jedoch in der Rolle eines Hebels zur Bürger-Emanzipation. Mein vorgestelltes politisches Programm ist auch nicht als Angebot der Politik an den Bürger zu verstehen wie bei den Direktkandidaten der Bundestagsparteien, sondern soll Ausgangspunkt sein für die Diskussion über die bewusste Nachfrage des Bürgers nach der Art und Weise der Umstände und Perspektiven seines Lebens.
Die nächsten vier Wochen bis zur Wahl werden spannend werden.
LG, CE
Kommentare 89
gegen das sichtbare, das meist professionell-ausgestellt, inszeniert,
die begrenzte aufmerksamkeit des publikums fangen soll,
ausgestattet mit millionen-werbe-etats,
hat ein kleiner kreis kaum chancen,
zumal, wenn er sich skandalöser,aggressiver haß-sprache enthält.
es scheint, daß nur aus dem sumpf des un-verstands,
dem reservoir der projektionen plötzliche änderungen
zu erwarten sind: allerdings nur der bedrohlichen art.
wenn gesellschaftliche kräfte mobilisierbar erscheinen,
dann nur zur verteidigung gegen bedrohliche entwicklungen.
selbst diese saugt der parteien-staat auf
und macht sie der parteien-macht dienlich.
oder?
Lieber d8,
so sehe ich das auch. Muss es immer wieder zur Katastrophe kommen, bevor die Menschen aufwachen?
LG zur kommenden Woche, CE
„Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: erstens durch nachdenken, das ist der edelste, zweitens durch nachahmen, das ist der leichteste, und drittens durch Erfahrung (resp. Katastrophe = ( altgriech.: καταστροφή katastrophé „Umwendung“, aus κατά katá „herab-“, „nieder-“ und στρέφειν stréphein „wenden“, d.h.: ein folgenschweres Unglücksereignis), das ist der bitterste.“
Lieber Gerheart,
aus Deinem Wissens-Schatz zu lesen ist immer ein Vergnügen. Du weisst ja, dass mein Leben daraus besteht, die Erfahrungen selbst durchzuleben, um die Essenz der Realität in mir hautnah zu spüren, und soll sie noch so "bitter" sein. Das führt zu "erfahrener" Erkenntnis.
LG ins Siebengebirge,
Hermann
PS: Wenn ich jetzt doch Kraft aus dem Gebeschen Körnerbrot schöpfen könnte!
Monitor (ARD):
Die großen Parteien erwarten von Bewerbern für ein Direktmandat im Bundestag offensichtlich eine erhebliche Eigenbeteiligung an den Wahlkampfkosten. Das zeigen Recherchen des ARD-Magazins Monitor. Laut einer Studie geht es dabei um bis zu 70.000 Euro.
Zum letzten BT-Wahlkampf gab die SPD 23 Millionen Euro aus. Das sind bei rund 300 Wahlkreisen fast 77.000 Euro pro Wahlkreis.
Wahlkampfkostenerstattung:
Alle Parteien, die mindestens 0,5 Prozent der Stimmen bei Bundestags- und Europawahlen bzw. 1 Prozent bei Landtagswahlen gewinnen, erhalten bis zur nächsten Wahl jährlich 0,70 Euro pro für sie abgegebener, gültiger Stimme. Für die ersten 4 Millionen Stimmen erhöht sich dieser Betrag auf 0,85 Euro, womit Wettbewerbsnachteile für diejenigen Parteien ausgeglichen werden sollen, die nicht in den Parlamenten vertreten sind. Neben die Prämierung der Wahlerfolge tritt ein Beitrags- und Spendenzuschuss: Für jeden Euro an Mitgliedsbeiträgen und pro gespendetem Euro erhalten die Parteien 0,38 Euro Staatszuschuss, wobei dies nur für Spenden natürlicher Personen bis zu einer jährlichen Spendenhöhe von 3.300 Euro pro Person gilt. Eben dieser Betrag markiert auch die steuerliche Begünstigungsgrenze für Mitgliedsbeiträge und private Spenden von 3.300 Euro pro Person und Jahr. Körperschaftsspenden (von Firmen, Verbänden etc.) können steuerlich nicht mehr abgesetzt werden, Spenden von Unternehmen der öffentlichen Hand sind untersagt.
Parteienstiftungen, ebd:
Die staatlichen Zahlungen an die Stiftungen summieren sich auf mittlerweile mehr als 460 Millionen Euro jährlich. Sie werden auf die Stiftungen im Verhältnis der Stimmen verteilt, die auf die ihnen nahestehenden Parteien bei den jeweils letzten vier Bundestagswahlen entfallen sind.
Die Parteiapparate sind im Prinzip Unternehmen, die darauf spezialisiert sind, öffentliche Gelder abzukassieren. Sie bieten eine ganze Menge Arbeitsplätze, die ziemlich sicher sind, da die Geldquelle seltenst vollständig versiegt. Eine Partei, die den Regierungsapparat in der Hand hat, generiert deutlich mehr Gelder als die Opposition. Schließlich gib es dort eine Menge Posten zu vergeben.
Lieber Achtermann,
Dank für die Info. Ich habe bisher für Flyer und Transport etwa 1.000 Euro Erspartes neben meinen bescheidenen Lebenshaltungskosten (900 Euro/Monat) ausgegeben. Mehr geht nicht. Allerdings ist da nicht mein persönlicher Arbeits-Einsatz mit eingerechnet, was bis jetzt etwa sechs (6) Monate ausmacht.
LG in die Pfalz, CE
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/74/Bad_M%C3%BCnder_steinernes_Kornhaus.jpg/256px-Bad_M%C3%BCnder_steinernes_Kornhaus.jpg
Also icke hab ditte jetze in'n Entwuaf jesehn:
In wikimedia "use this file on the web" anklicken, ganz unten den GANZEN Text unter "HTML/BBCode" kopieren und hier im Beitrag oder Komm. im QUELLTEXT - <> - Symbol ! - einfügen.
Jou, beim Schreiben in voller Schönheit da, aber nach dem Senden zershrinkt auf einen link. Is halt 'plone' + Desinteresse + ...
Lieber dos,
mir ging es jetzt ebenso. Trotzdem Dank!
LG, CE
hab gerade gelesen, daß das in Kommentaren sowieso nicht geht.
WENN die Lizenzen und deren Angaben stimmen, sollte/könnte es in einem BEITRAG in der oben beschriebenen Form klappen: Hat aber nur noch wenig mit dem Web a la Tim B. Lee zu tun.
Ich hatte das im BEITRAG versucht, aber auch da klappe es nicht.
Lieber Hermann,
du hattest bereits unter meine Kurzgeschichte einen Kommentar gesetzt und mich auf deinen neuen Artikel aufmerksam gemacht. ;-) Unabhängig davon, dass ich mich nun nicht wie du als “unsichtbarer Kandidat“ ins „Wahlkampfgetöse“ gestürzt habe, empfinden wir doch ähnlich, wenn es um Geldverschwendung der Parteien geht, um auf sich im Großformat so kurz vor der Bundestagswahl aufmerksam zu machen. Politiker müssen Geld investieren, wenn sie in den Parteien vorankommen wollen, damit sie überall präsent sind, um in der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden. Vielleicht liegt es an meinem fortgeschrittenen Alter, aber ich empfinde dieses Jahr die extreme Plakatierung eher abschreckend, als einladend. Die enormen Summen, die die Parteien nun in die Werbemaßnahmen stecken, hätten sie besser in Projekte z.B. gegen Kinderarmut gesteckt. Kinder sind die Zukunft unseres Landes. Naja.
Ich ahnte, dass es dir auf kommunaler Ebene so ergehen würde und du nicht gerade mit offenen Armen empfangen wirst. Willst du doch die heimische Parteienlandschaft auf den Kopf stellen und potenziellen Wählern deutlich machen, dass es auch Alternativen für mündige Bürger geben könnte... ;-) Deine persönlichen Eindrücke zeigen, dass ohne Geld nichts läuft. Somit bleibt ein fader Nachgedanke als Fazit übrig:
Unabhängig davon in welchem Land nun gewählt wird, kommen auch in einer gelebten Demokratie nur Menschen in politische Machtpositionen, die finanziell unterstützt werden, ob nun durch jene, die sich dadurch einen wirtschaftlichen Vorteil verschaffen oder durch andere, die gezielt für bestimmte Ideologien viel Geld ausgeben wollen.
Liebe Grüße
Corina
Liebe Corina,
Unabhängig davon in welchem Land nun gewählt wird, kommen auch in einer gelebten Demokratie nur Menschen in politische Machtpositionen, die finanziell unterstützt werden, ob nun durch jene, die sich dadurch einen wirtschaftlichen Vorteil verschaffen oder durch andere, die gezielt für bestimmte Ideologien viel Geld ausgeben wollen.
So ist es. Das wissend wollte ich doch selbst die Erfahrung machen, ob ein Bürger sich mit einem humanistischen Anspruch in die Politik einmischen und etwas zum Wachsen von Zivilcourage beitragen kann. Allerdings ist es für mich doch eine Überraschung, wie ängstlich inzwischen der/die Durchschnittsdeutsche ist. Das war nach dem Aufbruch in den 60er Jahren anders, was mir auch Zeitgenossen bestätigen. In der ehemaligen DDR gab es ja auch einmal einen Schrei nach politischer Freiheit, aber beide, der Schrei der 68er wie der der Ex-DDRler blieb den Menschen flugs im Halse stecken, als das Kapital ihnen eine Karotte ins geöffnete Maul stopfte (so pflegte meine Mutter in Nachkriegstagen das Heulen von vielen kleinen Kindern zu unterbinden, um das sie sich wegen der Arbeit im grossen Garten, um alle durchfüttern zu können, nicht kümmern konnte).
LG, Hermann
Lieber Heinz, wie soll ein Unbedarfter wie ich da durchblicken?
Na, man sieht wenigstens etwas.
Heinz, Du solltest Dich vom Freitag anstellen lassen, damit die Chose klappt. Habe heute noch was Wichtiges vor. Bis dann!
Dank für den Link der "Roten Linie"
Na toll, dass die User Fehler suchen sollen. Klingt sehr beruhigend.
Schön formuliert. Ich habe in drei Stunden eine Kandidaten-Diskussion mit strammen Parteistaats-Vertretern. Mal sehen: Sind sie korrumpiert oder nicht?
Beta Freitag bedeutet, die Devs haben das programmiert und lassen die Fehler von den Usern suchen.
Wird man nicht mehr informiert, wenn der eigene Kommentar kommentiert wurde?
"Mal sehen: Sind sie korrumpiert oder nicht?"
Pass mal auf, bis die hier deine Texte lesen. ;-)
Tante grazie!
Fügst Du "nur" den iframe-Tag mit src-, width-Attributen usw. ein, oder auch den doc-Inhalt vom iframe, ab #document incl. header, title, body img usw. ?
<iframe src="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/74/Bad_M%C3%BCnder_steinernes_Kornhaus.jpg/359px-Bad_M%C3%BCnder_steinernes_Kornhaus.jpg" width="100%">geht oder geht nicht, das ist hier die Frage</iframe>
Das Fett-Unterstrichene schreibst Du ja in den tag, wird aber nicht angezeigt,so daß ich vermute, daß der eigentliche iframe-Inhalt m. o. w. automatisch erzeugt wird, oder von einem Script von Dir?
"Das Ergebnis siehst du ja – nicht sehr berauschend"
Hasse denn schon "alles probiert", det Dingen entspr. zu attributieren/anzupassen, - noscroll usw. ?
Und wenn man schon User die Fehler suchen und ständig testen lässt, dann gehörte natürlich auch ein Ticket-System mit entspr. offener Kommunikation dazu (hab' zwei im Laufe der Jahre geschrieben). Von daher bin ich skeptisch, was "Fortschritte" angeht. Die sind doch oft gar nicht gewollt, sonst hätte man die längst. Und die Schweigsamkeit zu 99% aller Fehler, zum Verfahren usw. ist doch letztlich nur die übliche Herrenreiterei, - man beömmelt sich über die dadurch aufs Spekulieren angewiesenen Dumm-User (weshalb ich da nicht mitmache, bei "ich nehme an ... " u. ä.)
Lieber Paul,
soll'n sie, meinetwegen. Klarheit ist immer besser als Trickserei, auch wenn sie weniger Ertrag bringt.
LG in die Eifel,
Hermann
Jedenfalls alles ungenügend. Vielleicht bringt die Zukunft noch etwas?!
test, da AW unvollst.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/74/Bad_M%C3%BCnder_steinernes_Kornhaus.jpg/359px-Bad_M%C3%BCnder_steinernes_Kornhaus.jpg
Der Inhalt des iframes, ein html-doc, :
<html><head><meta name="viewport" content="width=device-width; height=device-height;"><link rel="stylesheet" href="resource://gre/res/ImageDocument.css"><title>Bad_Münder_steinernes_Kornhaus.jpg (JPEG-Grafik, 359 × 480 Pixel) - Skaliert (31%)</title></head><body><img src="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/74/Bad_M%C3%BCnder_steinernes_Kornhaus.jpg/359px-Bad_M%C3%BCnder_steinernes_Kornhaus.jpg" alt="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/74/Bad_M%C3%BCnder_steinernes_Kornhaus.jpg/359px-Bad_M%C3%BCnder_steinernes_Kornhaus.jpg" class="shrinkToFit" width="112" height="150"></body></html>
... wird automatisch erzeugt, wenn man den ifr.-tag so einfügt wie heinz.
Pflichten-/Lastenhefte waren sowohl noch zu meiner Zeit, wenngleich mit abnehmender Bedeutung, erst recht aber zur Zeit der Verbreitung des DiskOperatingSystems noch die reguläre Basis von IT-Projekten.
Genau!
Danke für den Hinweis. So weit nach links gucke ich normalerweise nicht.
nee das src-Attr. wird IM TAG nicht rausgeworfen, sonst würde Dein guter Tipp (für den Notfall) ja nicht funzen, - und der aut. erz. INHALT des iframes müsste/könnte ja erst nachträglich überschrieben werden, denn Du hast ja schon mit "<iframe ... width="100%">geht oder geht nicht, das ist hier die Frage</iframe>" einen Inhalt (reiner Textknoten) gesetzt, der ignoriert wird und statt dessen der erzeugte Inhalt regiert. Dein Text im tag wird ja nur sichtbar, wenn in der Elementinspektion "HTML bearbeiten" auf das iframe-tag angewandt wird.
“So weit nach links gucke ich normalerweise nicht.“
:-)
So, Jungs, macht doch einfach ein extra Blog auf zum fröhlichen HTML-Basteln. Am besten mit auch für die Senioren und Mädchen verständlichen Lösungen. Freitag-Life-Hacks, angesichts derer sie am Hegelplatz blass werden.
:-)
Falls jemand einen Tip hat gegen die mir langsam auf die Nerven gehenden Einblendungen der Freitagwerbung, dann wäre ich dankbar. Oder gibt es hier ein Flag zum abschalten?
Mein Firefox Add-on uBlock Origin bemerkt es offensichtlich nicht.
da gibts ja nix mehr auszuprobieren, das src wird nicht rausgeworfen, wie deine u. meine tests hier oben ja zeigen.
und mehr mache ich nicht (noscroll usw.), da ja eh jedes feature morgen auch schon wieder aus stupender herrenhöhe heraus gecancelt sein kann.
ja, aber auch nur, solange betreiber das eben zulassen. mir sieht das nach einer lücke aus, die man versuchte zu schließen, und der ifr mit genehmem src wurde übersehen. wie gesagt, im blog dazu (serverraum-autor) vom letzen jahr hieß es, sowas ginge in den kommentaren eh nicht.
einen weg hatte ich unter "die neue website ist da" schon beschrieben:
blockade der entspr. domains per fritzbox/dsl-router. (mit nebenwirkungen! s. dort), da die hosts-datei u. ä. vorgelagerte mechanismen inzw. ausgehebelt sind: die dns-auflösung findet jetzt wie bei nslookup nur noch aus dem netz selbst statt).
Pleifel meint wohl das Werbe-Popup des Freitag in eigener Sache. Das finde ich schon okay - Zeitungen müssen heutzutage nun einmal “aggressiver“ um Abonnenten werben.
Meine Güte, selbst die Programmierer lassen sich korrumpieren, warum auch nicht?
Ihr Lieben Alle, wie soll ein Normalverbraucher sich da noch zurechtfinden? Simple Geister wie ich jedenfalls nicht.
LG, Hermann
Ist ja auch schade, dass wir eigene Fotos nicht mehr einstellen können, da sie hilfreich selbst geschriebene Texte unterstützen können. Bei facebook geht das doch. Warum nicht hier?
das ist ja abo-werbung. wär mal interessant, ob auch bestehende abo-kunden noch so damit genervt werden, -> cookie-exchange?
Ohne js is' auch nett, erspart schon einiges. Und unter about:preferences#privacy Schutz vor Aktivitätsverfolgung anhaken, in Blockierliste Disconnect.me - Grundlegender Schutz anwählen usw.
Bei allen Mängeln in der Funktionalität für uns User und wohl auch offensichtlicher Nachlässigkeit, diese zu beheben, ist die Beschränkung, Bilder einzustellen, nicht neu und kein Fehler des neuen freitag.de. Schon auf der "alten" Freitag-Seite konnten seit langem keine Bilder mehr in Kommentare eingefügt werden. Für Blog-Beiträge wurde das auf bestimmte Bildquellen beschränkt (siehe FAQ). Das geschah nach Auskunft des Freitag, um rechtlichen Schwierigkeiten hinsichtlich der Verwendung nicht freigegebener Bilder aus dem Weg zu gehen. Das finde ich aus Sicht eines kleinen Verlages nachvollziehbar; hier kann schlecht Facebook als Vergleich herangezogen werden. Allerdings sollten Bilder aus Wikimedia in Blog-Beiträge eingefügt werden können - wenn das (noch) nicht funktioniert, liegt allerdings ein Fehler vor.
Lassen Sie sich nicht kirre machen von den Spielereien, die dos und Heinz hier veranstalten. Es kann ja hier nicht der Weg sein, dass die User Skripte und Kniffe entwickeln, um freitag.de zu benutzen. Die Jungs haben ein bisschen gespielt und geknobelt - macht ja auch Spaß, wenn man sich etwas auskennt. Aber dann ist auch mal wieder gut.
Ich wünsche Ihnen abschließend, dass Sie als Kandidat vielleicht doch nocht ein wenig gehört werden. Obwohl ich Ihr Engagement und Ihren Enthusiasmus sehr gut heiße, denke ich doch, dass Sie wohl auch kaum überrascht sein dürften über die fehlende Anerkennung. Ich denke, als Einzelkämpfer braucht man sich keine Illusionen machen. Es braucht wohl doch wenigstens eine Bewegung (i.S.v. Gruppe), wenn nicht gleich eine Partei. Dass Sie unter fadenscheinigen Begründungen an keinem Wahlforum teilnehmen durften, ist aber sehr wohl ein Skandal!
Lieber Miauxx, für mich ist nicht wichtig, gewählt zu werden (obwohl doch ein wenig, da man dann mehr Möglichkeiten hat, etwas mit dem Bürger anzustossen). Nein, dass Wichtige ist, ob es gelingt, wieder Zivilcourage und Nicht-Mitläufertum zu wecken und das Bewusstsein, als Subjekt mit Gleichgesinnten die Geschicke in die eigenen Hände zu nehmen anstatt sich verwalten zu lassen. Ich kann nach 40 Jahren Abwesenheit aus D immer besser "die Seele" meiner Landsleute verstehen und mir auch einen Reim machen, was und wie gesellschaftliche Änderungen angestossen werden könnten. Vor allem müssen die Menschen die praktische Erfahrung machen, selbst etwas ändern zu können, sich stark zu fühlen. Das kritisiere ich bei den Linken, die so viel Geld aus dem Staatsäckel bekommen und nicht ein Modell-Projekt mit Langarbeitslosen, mit Niedrigrentnern oder mit sozial benachteiligten Jugendlichen anschmeissen, um auszuprobieren, wie gesellschaftlicher Fortschritt praktisch laufen kann. Stattdessen Fütterung der eigenen Parteisoldaten und lediglich Kritik in Wort, nicht in Tat. Die konkrete gesellschaftliche Praxis ist gefragt. Das habe ich in anderen Teilen der Welt immer so gehalten, mit teils gutem, teil schlechtem Erfolg, aber immer mit mehr Erkenntnis über soziale Praxis. Ich werde nach der Wahl mein Resumé ziehen bzgl. unserer kranken Demokratie und möglichen Reaktionen darauf.
LG, CE
"Bei facebook geht das doch. Warum nicht hier?"
"Das geschah nach Auskunft des Freitag, um rechtlichen Schwierigkeiten hinsichtlich der Verwendung nicht freigegebener Bilder aus dem Weg zu gehen. Das finde ich aus Sicht eines kleinen Verlages nachvollziehbar; hier kann schlecht Facebook als Vergleich herangezogen werden. Allerdings sollten Bilder aus Wikimedia in Blog-Beiträge eingefügt werden können - wenn das (noch) nicht funktioniert, liegt allerdings ein Fehler vor."
(miauxx)
Wenn der Verlag/die Benutzergruppe so klein ist, ist auch das rechtliche Risiko entspr. kleiner.
Dem könnte man auch durch differenziertere User-Rollen begegnen: wer Bilder ziemlich frei einstellen will, sollte die Verantwortung dazu a priori/per Vertrag (mit Einmalgebühr) übernehmen können. Das will man alles nicht, denn das würde User per se noch stärker in die Nähe von Rechtssubjekten rücken, - selbst dann, wenn die noch gar "kein' Fatrach" eingegangen sind.
Und Freitag setzt ja nicht auf Bilderposten durch User wie FB. Da will man das "Bilderprivileg" lieber als USP gegenüber FB u. ä. behalten, um Werbekunden weiterhin ein Umfeld zu bieten, in dem sie durch Bilder eher mal auffallen als in dem ziemlichen Fotowust der User bei FB & Co. Gerade bei kleineren Werbe-Kunden ist es besonders wichtig, dass die sich sofort finden und gut/auffallend/abhebend dargestellt sehen mit ihrem Zeug.
Lieber Lethe, ich will hier nur kurz daran erinnern, dass das GG auch im Lichte der kurz zuvor verabschiedeten universalen Menschenrechte geschrieben wurde.
Wäre das Nachdenken nicht leichter, wenn die Propragandasprache "entzaubert" würde?
Wer weiß, dass Humanismus die Achtung der Menschenwürde ist, das Gegenteil des Faschismus, der Mißachtung der Menschenwürde, dies nicht nur eine Bedeutung ist, sondern den Istzustand der Menschen beschreibt, kann eine eigene Denkrichtung zur Entscheidung finden. Die ebenso einfache Frage und der erste Schritt wäre die Gewissensfrage, was will ich?
Wer in dem Begriff "sozial" schon linkes Teufelswerk sieht, ist logisch rechts bereits bei "Faschismus light", vielleicht schon ohne es zu wissen, falls es Faschismus light geben kann.
Der üblen Saat der Demagogen, die Menschen mit den Begriffen links schlecht, rechts gut, aufeinander zu treiben, ist wohl nicht beizukommen.
Wissens- und Herzensbildung sollten doch eine Zwillingseinheit sein.
Ich denke, dass CE auf seinem Konto in jedem Fall ein dickes Plus einfährt.
Lieber Heinz, ich meinte die Charta der Vereinten Nationen. Nach WKII gab es unstrittig weltweit den Wunsch nach einer friedlichen und gerechteren Welt, und es wurde darüber nachgedacht, wie der freie Bürger als Subjekt der gesellschaftlichen Verhältnisse entsprechende Verantwortung übernimmt. Das hat sich m. E. , bin kein Historiker, auch in der Ausarbeitung des GG niedergeschlagen.
Lieber Hermann,
falls Du es noch nicht bemerkt hast, habe ich einen "Aufhänger" von deinem Beitrag genommen und versucht, die Seite des Bewusstseins und des daraus resultierende Verhaltens der Wähler (Bürger) ein wenig zu belichten im Bezug zur Kritischen Theorie.
LG
Lieber Paul, das habe ich gelesen, ist auch sehr interessant. Bei genügend Zeit hätte ich längst darauf geantwortet, da es ein wichtiges Thema ist. Vielleicht kann ich erst im Nachtrag zur Wahl, wenn ich vielleicht ein kleines Buch zu meinen Erfahrungen zusammenfasse, ausführlich darauf eingehen. Die theoretischen Überlegungen dazu sind alle wichtig. Wie Du siehst, muss ich all das selbst erfühlen, erfahren, sozusagen die "Seelen" erforschen. Das war zeitlebens meine Methode, und damit bin ich recht nah an die Sozialpsychologie der Menschen in verschiedenen Kulturen herangekommen. Das ist wichtig, um praktische Schlüsse für gesellschaftliche Veränderungen zu entdecken.
LG, Hermann
Liebe Lethe, ich sage ja nicht, der Bürger sei "mündig". Ich will durch meine Kandidatur zur Diskussion über Mündigkeit ermuntern. Weiss selbst, wie schwierig das ist, vor allem in Deutschland, wo das die Zivilgesellschaft seit dem Bauernkrieg, dem Vormärz, Frankfurt, nach WKI, nach der 68-Bewegung, nach der Bürgerrechtsbewegung 89 in der ehemaligen DDR immer wieder eins auf die "Schnauze" bekommen hat. Aber, wie gesagt, dass das GG in einer Form formuliert wurde, die Bürgerwillen bestärken kann, ist wohl unzweifelhaft und da hat m. A. n. die vorherige internationale Diskussion über die UN-Menschenrechtscharta mit beigetragen.
Heinz, ob ich mich lächerlich mache oder nicht, ficht mich nicht an. Meine Principien selbst zu verleugnen, nur um vor der Öffentlichkeit nicht als lächerlich wahrgenommen zu werden, kommt für mich nicht in Frage. So weit müsstest Du mich kennen. LG an die Peene. Hoffentlich zieht Morgen ein schöner Tag herauf, mit klarem Himmel!
Zusatz: Angesichts der gesellschaftlichen Verhältnisse: Ist unsere einzige Option als Zyniker und Skeptiker durchs Leben zu gehen, allenfalls als unbeteiligter Analytiker? Nicht mein Ding.
Lieber Lethe, ich wollte nie Politiker werden, lediglich jetzt mich in Politik einmischen, weil ich meinte und meine, etwas tun zu müssen, bevor erst wieder eine Katastrophe den Menschen die Augen für einen Irrweg öffnet. Wenn Du willst, ist es auch die Einlösung eines Gelöbnisses, das ich als Schüler schon meinem Vater gab, nicht mitzulaufen, wenn wieder einmal in deutscher Geschichte die öffentlichen Dinge ins "Schleudern" kommen. Sollte ich einmal aufgrund von Idealen und ethischen Prinzipien von Menschen gewählt werden (jetzige BT-Wahl), um zusammen mit ihnen Bürgerwillen zu realisieren versuchen, und würde in der Folge die totale Aussichtslosigkeit des Tuns feststellen, dann werde ich der Erste sein, der diese Ideale nicht über Bord wirft, um faulen Kompromissen zu huldigen. Das habe ich bisher auch in anderen Lebenssituationen nicht gemacht, als Mitläufertum von mir verlangt wurde, auch und ganz unerbittlich von deutscher Seite. Was mich gefeit hat gegen Mitläufertum und mir immer wieder sogenannte Abstrafungen einbrachte, war das grausame Beispiel des Mitläufertums im Faschismus. Einen Weg wie Obama, mit grossem Tamtam und Idealen begonnen, bis schliesslich nicht einmal ein Windei gelegt wurde, würde es mit mir nicht geben.
Da bin ich ganz bei Dir: Wenn nein, wünsche ich dir, dass du nie gewählt werden wirst.
LG, CE
Lieber Heinz, ganz recht. Es würde aus verschiedensten Gründen ein Wunder sein, ich würde als Direktkandidat gewählt. Heute war wieder ein interessanter Tag. Ich werde ein Buch über meine Wahl schreiben. Sie gibt mir jeden Tag Einblicke in den Parteienstaat, die Veränderung der "deutschen Seele" zwischen 68 und jetzt (die deutsche "condición humana", die ich immer vorziehe, selbst zu erfühlen, denn über Sekundärliteratur zu studieren) und die Bedingungen möglicher gesellschaftlicher Veränderungen. Ich habe sicher später nicht die Geduld, die heutige Situation insgesamt geschichtlich abzuleiten, das würde das Eintauchen in ein längeres wissenschaftliches Arbeiten erfordern, was mir zwar auch liegt und Spass macht, aber was mich als Praktiker in meinen späten Jahren doch nicht so anzieht.
Dir ganz schöne Wochenendtage an der Peene mit frischen Herbstimpressionen von leicht aufsteigenden Nebeln über den Feldern am Meer. Hermann
Heinz, Morgen mehr zu Deinem Einwand. Ich wollte aber nicht behaupten, dass der Parteienstaat mit 68 begann. Davor steht ein Komma, um den zweiten Punkt zu benennen, nämlich eine m. E. tatsaechliche Veraenderung der Offenheit der Menschen gegenueber politischer Freiheit. Damals fuehlten sich Teile der Jugend (Studenten, Schueler und Lehrlingen) weitaus freier als heutige Jugend, die mehrheitlich bereits mit einer geistigen Zwangsjacke herumlaeuft, die Mitlaeufertum als etwas Selbstverstaendliches, Normales begreift.
ich wollte nie Politiker werden, lediglich jetzt mich in Politik einmischen, weil ich meinte und meine, etwas tun zu müssen, bevor erst wieder eine Katastrophe den Menschen die Augen für einen Irrweg öffnet. Wenn Du willst, ist es auch die Einlösung eines Gelöbnisses, das ich als Schüler schon meinem Vater gab, nicht mitzulaufen, wenn wieder einmal in deutscher Geschichte die öffentlichen Dinge ins "Schleudern" kommen.
Werter Costa,
mich wundert angesichts Deines Alters & entsprechend politischer wie persönlicher Erfahrung, dass Du erst seit kurzem zu Erkenntnissen gelangen bist, zu denen Du ggf. auch vor 25 Jahren hättest kommen können. Stattdessen hast Du Dich dafür hergegeben, als Handlanger in einem Prozedere beteiligt zu sein, das fern all jener Gedanken wie Betrachtungen Deiner geschriebenen Sichtweisen wie Haltungen liegt.
Für mich persönlich passt da etwas nicht. Das merken ggf. die Bürger hierzulande auch.
Was mich gefeit hat gegen Mitläufertum und mir immer wieder sogenannte Abstrafungen einbrachte, war das grausame Beispiel des Mitläufertums im Faschismus.
Ich glaube Dir, dass Du dieses Mitläufertum fürchtest, doch für oder was bist Du mitgelaufen? Für wen oder was ergab es Ernte für Deine Arbeit? Wer hat die bezahlt? Wer hat davon profitiert?
Ich vermisse die Auseinandersetzung mit den Organisationen & den Hintergründen, für die Du tätig warst, als auch wieweit sie faschistische Strukturen wie Methoden praktizieren.
Lieber Herman,
wieviel Stimmen brauchst Du eigentlich, um einen Fus in die Tür zu bekommen, so zu sagen?
Das was Du schreibst klingt voll depremierend. Was soll man sagen, um etwas zu trösten. Ich weis es nicht.
Herzliche Grüsse aus Berlin, Nil
Liebe MM,
wie kannst du behaupten, dass ich erst im Alter sozusagen gelernt haette und nicht schon vor 25 Jahren. Ich meine, dass ich bereits seit Studentenalter, als ich an unserer Fakultaet die Drittelparitaet verantwortlich "anschmiss", wusste, dass Mitlaeufertum nicht mein Ding ist, was ich in der Folge so beibehielt.
Wie kommst Du dazu, mich als Handlanger zu titulieren waehrend all meiner Jahre in verschiedenen Laendern der Welt? Ich meine, genau das war nicht der Fall, und all die Menschen, die mir im Laufe der Zeit begegnet sind, koennten Dir das bestaetigen. In allen Organisationen, in denen ich zeitweise gearbeitet habe, gab es Auseinandersetzungen ueber Handlungsweisen und Kritik ueber Prinzipien. Deshalb ist auch mein Lebensweg verdammt steinig gewesen und mit den "Oberen" in diesen Organisationen und auch Regierungen gab es Zoff ohne Ende. Also dieser Vorwurf koennte nicht unhaltbarer sein. Ich verstehe ueberhaupt nicht, wieso Du zu einer derartigen Behauptung kommst, zumal Du mich persoenlich nicht kennst und durch meine Beitraege hier im Freitag ein Handlangertum nicht herausgelesen werden kann.
Deine letzten Vorwuerfe sind voellig absurd. Natuerlich habe ich bei meinen Jobs verdient (Ernte), so, dass ich jetzt im Alter neben einer deutschen Kleinrente von 300 Euro auch Gespartes darueber hinaus habe, was mich gegen Krankheit und Armut absichert. Es kommen ungefaehr 1.300 Euro/Monat insgesamt heraus, 200 Euro ueber der deutschen Armutsgrenze. Jetzt im Wahlkampf sind meine Lebenshaltungskosten bei 900 Euro/Monat. Das Gesparte ruehrt aus Quellen von UN, EU, Regierungen und Nichtorganisationen und diente nicht nur mir, auch meinen Kindern und vielen Freunden. Das nur so zur Klarstellung. Deine staendigen Anwuerfe diesbezueglich solltest Du Dir fuer geeignetere Kandidaten aufheben. Jedenfalls nicht fuer mich. Wenn Dich meine Arbeitgeber aufregen, bei denen durch Mitlaeufertum und Wohlverhalten tatsaechlich abgestaubt wird ohne Ende, kannst Du Dich erkundigen, wie Arbeitsvertraege abliefen und beendet wurden und dadurch viele ehrenamtliche Taetigkeiten meinerseits zustande kamen.
Die Auseinandersetzungen mit Organisationen sind auch hier im Freitag schon zu einem Teil (biographische Notizen) dokumentiert und werden von mir sicher bei genuegend Zeit weiter in geeigneter Form ausgearbeitet.
Ich wuerde mir wuenschen, Deine persoenlichen Anwuerfe, die sicher auch aus Deinem Lebensweg erklaerbar sind, ueber den ich mir kein Urteil erlauben kann, genauer zu ueberlegen. Aber wenn es Dir Spass macht, dabei fortzufahren, nur zu. Ich werde in Zukunft darauf nicht mehr eingehen.
Liebe Nil, hier im Weserbergland waeren es wohl um die 20.000 bis 25.000 (etwa 25% der abgegebenen gueltigen Stimmen), da rechne ich Stimmenthaltung bereits ein.
Es ist deprimierend, aber auch sehr aufschlussreich, wie Waehlerinnen und Waehler ticken und vor allem auch, wie unser Parteienstaats-System funktioniert, um die Kontrolle ueber die Menschen zu behalten. Ich werde darueber schreiben, sobald die Wahl vorueber ist.
Was ich nach der Wahl weitermache, ob im Weserbergland, was ich vorhatte, oder nicht, wird auch die Resonanz zeigen. Sollte wenigstens ein Ansatz, mit einigen engagierten Menschen weiterzuarbeiten, vorhanden sein, werde ich das versuchen. Ein Engagement fuer mehr politische Freiheit und Mitmenschlichkeit ist immer Hochs und Tiefs ausgesetzt. Ueberall auf der Welt und darf auch nicht abhaengig vom Alter sein.
LG, CE
Heinz, das ist mir durchaus klar. Ich fragte mich aber aus der Ferne immer wieder, was bspw. Lehrer taten, die Jugendliche unterrichteten und haetten gegensteuern koennen. Aber jetzt sehe ich wie durch eine Lupe, was hier heute ablaeuft. Das derzeitige wirtschaftliche und politische System zieht sich auch durch meinen Wahlkampf mehr als fuehlbar hindurch.
Geniesse den schoenen Tag. Ich werde jetzt erst einmal eine Tageszeitung besorgen und mir einen Cappuccino reinziehen, in der Nachbarschaft von Rentnerinnen und Rentnern, die sich gerade noch einen Kaffee im Edeka leisten koennen.
Den Radikalen-Erlass hat uns der "liebe", von der SPD hochgejubelte Kanzler Brandt, der unbestritten aussenpolitisch Verdienste hatte, innenpolitisch eingebrockt und zu Anpasserverhalten beigetragen, dass er selbst wohl in seinem persoenlichen Leben weniger uebte. Trotzdem hatten wohl auch Lehrer von der Zeit an wenigstens einige Freiraeume?
Nein, habe ich nicht; hatte ebenfalls taeglich mit den "Planeten-Bedingungen" zu tun und mich mehr recht als schlecht dagegen zu wehren versucht.
Zusatz: Uebrigens, meinen Leserbrief ueber meine Beschwerde, dass Veranstalter von Wahl-Podiumsdiskussionen meine parteilose Kandidatur rigoros unterbinden, und stattdessen durch Steuergelder gesponserte Bundestagsparteien-Kandidaten hofieren, ist bester Beweis fuer vorauseilenden Gehorsam gegenueber den Millionen-Parteien-Unternehmen. In "Bananenrepubliken" koennen nur die Maechtigen des Industrie-, Finanz- oder Boden-Kapitals kandidieren, in Deutschland nur die steuerfinanzierten "Staatsparteien". Kein grosser Unterschied. "Es lebe die kranke deutsche Demokratie! Tolles Nachkriegs- Deutschland und toller muendiger deutscher Buerger!"
Sicher gehört Ignoranz zum strategisch-taktischen Toolkit des Establishments, sonst wäre es keines und wäre die Kanditatur und Parlamentspräsenz unabh. Persönlichkeiten dann auch nicht so dringend geboten.
Die Beschwerde gegen die Verhältnisse, gegen die man gerade ja antritt, zugleich als den Grund absehbar mangelnder Zustimmung/m'en Erfolges anzuführen signalisiert doch, daß man keine wirksame Idee dazu hat, ebenjene Verhältnisse so zu händeln, daß man sie zumindest tlw. u. temporär umgehen könnte, - und signalisiert damit vermutlich auch, daß nachhaltigere Änderungen selbst nach Macht- oder zumindest Teilhabe - Erwerb ebenfalls nicht geschafft würden: Wer gegen Etablierte(s) antritt, kann schlecht seine fehlende Aufnahme darin beklagen, warum ist das Nicht-Etablierte auf Medien- u. Veranstaltungspräsenz im Etablierten angewiesen, wenn die Aussichten mit dem Neuen doch so günstig leuchten usw.?
So kommt schnell der Verdacht auf, man hätte erneut jemanden vor sich, der vor allem im Zeigen auf "Schuldige(s)" groß ist, weniger in der Lösungs- bzw. Angebots-Kompetenz.
Zur letzteren ist zu sagen, daß Du Dich ja auch als Medium, als Durchleitungsinstanz von Bürger-Input an die parl. Entscheidungsinstanz positioniert hast (vergl. auch die Rolle des 'leeren Signifikanten' in den polit. Strukturen der Populismen von links bis rechts) Da fängst Du aber bestenfalls Partikularinteressen aus Mittelschicht und darüber ein, die woanders (noch) nicht zum Zuge kamen, - oder eben Ressentiments, was Du bisher sehr gut vermieden hast. Das Meiste des Politischen kann allein schon umfangsmäßig nicht als repräsentativer Input von Bürgern erarbeitet und eingespeist werden. Partiell kann das sehr prominent gelingen, vor allem je mehr Leute potentiell betroffen sind (Atomkraft, Verkehr, Bildung ...) , reüssiert aber stets auch erst dann realiter/in der Umsetzung/, wenn auch die etablierten Eliten zugleich darauf einschwenken.
Kanditdatur
Oh lieber Dos, diese immerwaehrende Diskussion um: Wenn Verhaeltnisse geaendert werden wollen, dann nur durch die reine Lehre, auf keinen Fall innerhalb von Strukturen, die man abschaffen will (kein Marsch durch die Institutionen und herrschende Institutionen nutzen um des gesellschaftlichen Fortschritts willen). Es gibt m. E. aber nicht den oder diesen einen Koenigsweg, es gibt immer verschiedene und moeglichst gleichzeitig mit dem selben Ziel im Auge. Schlimmer noch waere es, sich gegenseitig anzuaetzen, um als Purist angesehen zu werden. Persoenlich schaetze ich jeden ehrlichen Versuch, sei es in einer kleinen Kommune, sei es ein persoenlicher Lebensweg, sei es, wie ich es derzeit mache, der Versuch ueber Aufklaerung im herrschenden System. Natuerlich beklage ich mich ueber die geballte Ausgrenzung durch das Systems, nutze das aber auch, um mit vielen Menschen ueber die Natur dieses Systems zu diskutieren, wozu ein Wahlkampf guten Anlass bietet. Allein die vielen Dialoge mit untschiedlichsten Menschen haben viel gebracht, und nicht nur mir. Das ist oft frustrierend, wie es auch in dem Text zum Ausdruck kommt. Ich hatte es mir auch ergiebiger vorgestellt, aber nichtsdestotrotz meine ich, der Einsatz lohnt sich. Er wuerde sich noch mehr lohnen, wenn ich zusammen mit einer groesseren Gruppe diesen Wahlkampf gestalten koennte. Es muesste auch ueberhaupt nicht meine Person sein, die kandidiert, das koennte vor allem auch ein/e Juengere/r, der/die ich unterstuetzen koennte. Leider war jedoch eine solche Person/Gruppe in meinem Wahlkreis nicht aktiv.
LG, CE
Lieber Heinz, ich rechne die halbe Milliarde an die parteinahen Stiftungen mit ein und auch die Parteien-Mitgliedsbeitraege von Abgeordneten und Parteimitgliedern, die in staatlichen Entscheiderpositionen sitzen (ab 100.000 Euro/Jahr). Da sind die Parteispenden aus der Wirtschaft eben m. E. nicht die Hauptfinanzierungsquelle. Was Bundestagsparteien insgesamt aus Steuergeldern abstauben geht auf keine Kuhhaut. Die CDU/CDU muesste bspw. alles in allem etwa gegen 300 Mio aus Steuermitteln bekommen, waehrend dagegen aus der Wirtschaft wohl ein Zehntel kommt. Du kannst ja bei genuegend Zeit die einigermassen genauen Zahlen rausgoogeln. Dein letzter flotter Satz hoert sich zwar gut an, trifft m. A. n. aber so nicht zu.
Siehe meinen obigen Kommentar.
Heinz, auch hier kommst Du sehr salopp daher. Was wohl richtig sein wird, gebe ich zu, und da muss ich mich korrigieren, wird sicher ueber 30.000 sein. Es gibt jetzt wohl eine starke AfD, wir gingen vor Monaten noch von deren etwa 15 % aus, auch die FDP wird mehr bekommen, ebenso wird wohl die Wahlbeteiligung sinken. Meine Stimmen werden eine Ueberraschung werden, da ich aus finanziellen Gruenden nur 13.000 Flyer verteilen kann, um "sichtbar" zu werden, d. h. dass mein Programm nur in eine gleiche Zahl von Haushalten geliefert wird und theoretisch etwa 40.000 Menschen erreichen kann bei geschaetzten 130.000 abgegebenen Waehlerstimmen. Es werden noch Interviews von mir in den lokalen Zeitungen erscheinen, aber keine Propaganda auf Strassen und Plaetzen. Doch etwa ist sicher richtig: Alles ist im Fluss, wir werden sehen, wie der Buerger reagiert.
Heinz, wir werden sehen, wie das Waehlerverhalten sein wird. Ich und ein paar Freunde schaetzten vor einem halben Jahr, dass etwa vier "grosse" Direktkandidaten mit annaehernd gleichen Stimmanteilen von ueber 20% da sein koennten. Doch nach dem jetzt zugespitzten Wettlauf Schulz - Merkel ist das auch beinahe so auf Wahlkreise zu uebertragen, aehnlich wie in der Vergangenheit. Aber wir lassen uns ueberraschen.
Wie gesagt, wenn sich das Schulz-Merkel-Modell auf die Wahlkreise durchschlaegst, magst Du recht haben. Dem deutschen Wahler ist alles zuzutrauen. Obwohl ich eigentlich bei persoenlichen Begegnungen immer wieder feststellte, wie doch viele Waehler von diesen beiden Parteien und anderen die Schnauze gestrichen voll haben. Aber der Deutsche neigt leider zum politischen Masochismus so lange, bis er vollends im Schlamm stecken bleibt. Wie ich sagte, ich werde, um sichtbar zu werden, 13.000 Flyer verteilen (etwa 40.000 erreichte Personen) und nach der Wahl sehen, ob mein Flyer etwas bewirken konnte. Beim Verteilen konnte ich immer wieder Interesse bei den Menschen vorfinden. Inwieweit das das Wahlverhalten beeinflussen wird, wird spannend. Leider habe ich kein Geld, um bspw. Poster von mir mit "Der Einzige nicht-steuerfinanzierte Kandidat" aufzustellen. Sage ich das in Gespraechen, meinen alle unisono, ja, die Steuerfinanzierung dieser Parteien ist eine Sauerei.
LG an die Peene, Hermann
Die Honorierung ist nicht so wichtig. Ich werde jedenfalls ein Buch darueber schreiben. Es ist mir wichtiger, die "Seele" der Buerger zu studieren und eventuell herauszufinden, wo und wie angesetzt werden muesste, um langfristig weiterzukommen. Daran wuerde ich anknuepfen bzgl. zukuenftiger eigener Engagements. Schade ist vor allem, dass ich so schwer an Jugendliche herankomme, was mir vor allem von Veranstaltern verbaut wird. Einmal konnte ich in einer Podiumsdiskussion junge Menschen u. a. ansprechen, die mich sehr wohl interessiert anhoerten, aber danach war meine Redezeit begrenzt und ich wurde von der eigentlichen Diskussion ausgegrenzt. Der voraneilende Gehorsam selbst von Lehrern ist ungeheuerlich.
Ich weiss, und das wird schwer werden. Es koennte eventuell in den Bezirken gelingen, wo mein Flyer ankommt. Darueber hinaus, das weiss der Teufel!
Die Hinweise/Bezüge auf "Wenn ... nur durch die reine Lehre, auf keinen Fall innerhalb von Strukturen, ... kein Marsch durch die Institutionen ... Koenigsweg, ... Purist ..." usw. verfehlen meine Anmerkungen doch sehr.
" ... Er wuerde sich noch mehr lohnen, wenn ich zusammen mit einer groesseren Gruppe diesen Wahlkampf gestalten koennte."
Ja, das sehe ich auch so/lag mir auch schon auf der Zunge ...
"Es muesste auch ueberhaupt nicht meine Person sein, die kandidiert, das koennte vor allem auch ein/e Juengere/r, der/die ich unterstuetzen koennte. Leider war jedoch eine solche Person/Gruppe in meinem Wahlkreis nicht aktiv."
Da gipps ja diese bundesweite Gruppe um die Nieberding, als ein polit. Jugendpool:
http://www.zeit.de/zeit-magazin/leben/2016-11/jugendbewegung-us-wahl-donald-trump-politisches-engagement-demokratie
oder "Demokratie in Bewegung"
https://bewegung.jetzt/
Lieber Dos,
Dank für die Links. Da kommt Hoffnung auf, hoffentlich auch einmal im Weserbergland.
LG, CE
Heinz, auch ein guter Gedanke, obwohl Wahlen zumindest gesteigertes Interesse hervorruft.
Naja, Jugendliche sind ganz überwiegend auch zu Wahlen am Politischen interessiert, - auch weil das i.a.R. etwas Neues, zumindest keine Routine ist, ggfls. auch erst in ein paar Jahren auf sie zukommt, - als 3., 4., 5. ... Initiationsschritt zum Erwachsenen, und auch als ein Werben um sie usw. in einer Lebensphase, in der man von ihnen erwartet ihre Dinge, Zukunft usw. in die eigenen Hände zu nehmen. Und Zukunft usw. ist da immer irgendwie/irgendwo auch "politisch".
Das kriegen die Allermeisten von ihnen schon mit, auch wenn Unterricht z.B. oder der Kenntnisstand hinsichtlich des Politischen u. ä. zumeist ganz HAARSTRÄUBEND ausfällt.
Wenn die WB'en 143.000 Leute sind, müsste man 450.000 Kontakte schaffen/anzielen, um wenigstens in die WK-Erstattung zu kommen (10% + X).
Vorbilder/-erfahrungen suchen, Reger/Rieger in Köln u. a. Unabhängige und deren Vorgehen u. Werdegang ...
Dank fuer die Info, LG, CE
Ich würde gerne helfen, den Resetknopf zu finden...
Lieber Niclas, was wuerdest Du gerne zuruecksetzen wollen? Ich ahne, was Du meinst. Kannst Du genauer sein?
LG, CE
Also auf Wahlveranstaltungen, wo auch mal Schulklassen auftauchen, soll deren Zweckverfolgung - das Werben um eigene Ideen - umgewidmet bzw. unter- bzw. ab-gebrochen werden, weil Schulklassen-Teilnahmen angeblich nur "für die Schule" sind, welche letztere doch zumindest vom Anspruch her "für die Schüler" sein soll.
Statt dessen soll wohl etwas vorgespielt werden, damit die S. nicht mitkriegen, was eine WV ist, und sie sollen auch nicht in Reden u. Beiträgen angesprochen oder Anpassungen an jugendkulturelle Gepflogenheiten erfolgen?
... nicht in Reden u. Beiträgen angesprochen werden und keine Anpassungen an ... erfolgen (dürfen)?
Wie kommst Du auf "Überforderung" bei Jug. in deutl. Unterschied zu Erwachsenen? Diese Ü. ist doch strukturell über alle WB'en u. Jug. so groß, dass sich da vieles ausgleicht usw. Deshalb ist ja so wichtig, dass die Eliten im Sinne Aller funktionieren.
siehe meinen Beitrag von heute: Zukunft, die ich meine
vergessen: LG ... nq
Nachträglich zum Bild einbinden: Generell funktioniert es, wie in der FAQ unter dem Punkt "Einen Beitrag schreiben" beschrieben über das Icon "Medien einbetten" in Menü des Editors. Im konkreten Fall funktioniert es mit der URL von Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Bad_M%C3%BCnder_am_Deister#/media/File:Bad_M%C3%BCnder_steinernes_Kornhaus.jpg) leider nicht. Das ist ein Bug in der Einbettungsfunktion, den wir uns anschauen und hoffentlich bald beheben können. Ich habe für diesen Beitrag die Einbindung manuell vorgenommen.
Dank an den Serverraum!
LG, CE
Werter Hermann,
ich habe mich im Nachhinein geärgert, dass ich mein Missbehagen bzgl. vieler Sätze & Inhalte Deines DF-Blogs Dir nicht direkt mitgeteilt sondern im DF-Thread geäußert habe. Es ist nicht neu, dass wir uns aneinander reiben, das ist auch in Ordnung, nur möchte ich das nicht als Anfeindung verstanden sehen, was aber offensichtlich bei Dir so angekommen ist.
Folgendes zur Klärung: Ich schrieb auf folgenden Absatz in Deinem Blog:
CE: ich wollte nie Politiker werden, lediglich jetzt mich in Politik einmischen, weil ich meinte und meine, etwas tun zu müssen, bevor erst wieder eine Katastrophe den Menschen die Augen für einen Irrweg öffnet. Wenn Du willst, ist es auch die Einlösung eines Gelöbnisses, das ich als Schüler schon meinem Vater gab, nicht mitzulaufen, wenn wieder einmal in deutscher Geschichte die öffentlichen Dinge ins "Schleudern" kommen.
MM: mich wundert angesichts Deines Alters & entsprechend politischer wie persönlicher Erfahrung, dass Du erst seit kurzem zu Erkenntnissen gelangen bist, zu denen Du ggf. auch vor 25 Jahren hättest kommen können. Stattdessen hast Du Dich dafür hergegeben, als Handlanger in einem Prozedere beteiligt zu sein, das fern all jener Gedanken wie Betrachtungen Deiner geschriebenen Sichtweisen wie Haltungen liegt.
Darauf antwortest Du:
wie kannst du behaupten, dass ich erst im Alter sozusagen gelernt haette und nicht schon vor 25 Jahren. Ich meine, dass ich bereits seit Studentenalter, als ich an unserer Fakultaet die Drittelparitaet verantwortlich "anschmiss", wusste, dass Mitlaeufertum nicht mein Ding ist, was ich in der Folge so beibehielt.
Ich habe nicht behauptet, dass Du erst im Alter sozusagen gelernt hast, aber mich gewundert, dass Du erst heute beschriebene Erkenntnisse erlangt hast bzw. äußerst. Die Katastophe, von der Du schreibst, passiert nicht erst seit Jetzt, sondern ist das Ergebnis einer Entwicklung mdst. der letzten 25 Jahren, die den Puls zum Brodeln legte.
CE:Wie kommst Du dazu, mich als Handlanger zu titulieren waehrend all meiner Jahre in verschiedenen Laendern der Welt? Ich meine, genau das war nicht der Fall, und all die Menschen, die mir im Laufe der Zeit begegnet sind, koennten Dir das bestaetigen. In allen Organisationen, in denen ich zeitweise gearbeitet habe, gab es Auseinandersetzungen ueber Handlungsweisen und Kritik ueber Prinzipien. Deshalb ist auch mein Lebensweg verdammt steinig gewesen und mit den "Oberen" in diesen Organisationen und auch Regierungen gab es Zoff ohne Ende. Also dieser Vorwurf koennte nicht unhaltbarer sein. Ich verstehe ueberhaupt nicht, wieso Du zu einer derartigen Behauptung kommst, zumal Du mich persoenlich nicht kennst und durch meine Beitraege hier im Freitag ein Handlangertum nicht herausgelesen werden kann.
All das habe ich nicht in Abrede gestellt. Über die meisten Orte auf der Welt, in denen Du warst, weiß ich zu wenig, um Deine Erfahrungsberichte einordnen zu können. Bis auf Bosnien & da ist mir nun aufgefallen, dass Deine Texte über diese Zeit mit dem medial erzeugtem Plot der westlichen Kriegsparteien geschmeidig harmonieren. Nun könnte man meinen, dass wir immer & stets die Wahrheit gehört haben, wir wissen wer die Bösen & Schuldigen sind & wen es zu verteidigen gilt. Doch dieser Krieg als auch viele andere danach & vermutlich davor bieten für diese einseitigen Sichtweisen keine substanzielle Basis. Ich fand es schade, dass Du das spätestens während Deines dortigen Aufenthaltes nicht erkannt hast.
CE: Deine letzten Vorwuerfe sind voellig absurd. Natuerlich habe ich bei meinen Jobs verdient (Ernte), so, dass ich jetzt im Alter neben einer deutschen Kleinrente von 300 Euro auch Gespartes darueber hinaus habe, was mich gegen Krankheit und Armut absichert. Es kommen ungefaehr 1.300 Euro/Monat insgesamt heraus, 200 Euro ueber der deutschen Armutsgrenze. Jetzt im Wahlkampf sind meine Lebenshaltungskosten bei 900 Euro/Monat. Das Gesparte ruehrt aus Quellen von UN, EU, Regierungen und Nichtorganisationen und diente nicht nur mir, auch meinen Kindern und vielen Freunden. Das nur so zur Klarstellung. Deine staendigen Anwuerfe diesbezueglich solltest Du Dir fuer geeignetere Kandidaten aufheben. Jedenfalls nicht fuer mich. Wenn Dich meine Arbeitgeber aufregen, bei denen durch Mitlaeufertum und Wohlverhalten tatsaechlich abgestaubt wird ohne Ende, kannst Du Dich erkundigen, wie Arbeitsvertraege abliefen und beendet wurden und dadurch viele ehrenamtliche Taetigkeiten meinerseits zustande kamen.
Das ist ein Missverständnis, das schnell ausgeräumt werden kann. Mitnichten habe ich Dir vorgeworfen, dass Deine Arbeit vergütet wird. Ich habe nachgefragt, ob Dir in Gänze bewusst ist, wer von den Geldgebern Deiner Arbeit profitiert hat & inwiefern das geschehen ist. Inwiefern auch Dein Engagement identisch mit deren Interessen war etc.
Ich gebe zu, dass ich inzwischen ggü. vielen Organisationen, die Hilfe für die Betroffenen auf ihre Fahnen schreiben aber im Grunde genau das Gegenteil bewirken sehr skeptisch geworden bin. Diese Skepsis übertrage ich nicht grundsätzlich auf deren Mitarbeiter, von denen sicherlich die meisten mit bestem Wissen & Gewissen handeln. Leider finden sich darunter immer einige bis etliche Protagonisten, die andere Maßstäbe in ihrem Handeln ansetzen, von deren Auftraggebern ganz zu schweigen…
CE:Ich wuerde mir wuenschen, Deine persoenlichen Anwuerfe, die sicher auch aus Deinem Lebensweg erklaerbar sind, ueber den ich mir kein Urteil erlauben kann, genauer zu ueberlegen. Aber wenn es Dir Spass macht, dabei fortzufahren, nur zu. Ich werde in Zukunft darauf nicht mehr eingehen.
Mit Letzterem liegst Du falsch. Es macht mir keinen Spaß, Dich anzugreifen, verstehe meine Kritik auch nicht als Angriff. Mit Ersterem hast Du Recht. Mein politisches Bewusstsein ist nicht nur aber auch eine Folge meiner Familiengeschichte. Als Enkelin eines serbischen Soldaten, der im WK II gegen die Nazis kämpfte, von denen gefangen genommen wurde & nach Deutschland verschleppt in einem Arbeitslager landete mit allen psychischen & emotionalen Konsequenzen, betrachte ich kriegerische Politik mit einem Bewusstsein der persönlichen Betroffenheit, die Empathie gegenüber allen Angegriffenen verspürt. Nie wieder Krieg _ war eine prägende Läuterung in meiner Sozialisation, die ich verinnerlicht habe. Leider, je länger dieser Krieg her ist, geht den meisten Bürgern der kriegstreibenden Ländern die Erkenntnis & der Willen dazu offensichtlich verloren. Anders ist deren Befürwortung der aktuellen Kriege nicht zu erklären. Dabei dürfte doch zumindestauch hierzulande das Bewusstsein gereift sein, dass Kriege immer Interessen einer selbsternannten Kaste dienen, die menschenrechtliche Slogans zum Verbergen ihrer Anliegen inzwischen hervorragend optimiert haben. Viele Protagonisten Deiner Generation als auch meiner & ein nicht zu vernachlässigender Teil davon waren auch mal Linke, haben diesbezüglich entweder absolut versagt oder haben sich unter den wehenden Fahnen der selbsterklärten Sieger des Kalten Krieges ihr materiell gut temperiertes Plätzchen ergattert. Genau das ist die übergeordnete Katastrophe, die seit der letzten Dekade im letzten Jahrhundert diese Welt bzw. deren Bewohner in immer tiefer werdende Abgründe führt. Alles andere ist die entsprechende Konsequenz.
Viel Erfolg am nächsten Sonntag _ Gruss _ MM