Hat die Kanzlerin den Verstand verloren?

Arbeitslosigkeit Europäischer Gipfel gegen Jugendarbeitslosigkeit und das Lösungskonzept unserer Kanzlerin

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/bd/12-03-06-cebit-eroeffnung-angela-merkel-21.jpg/429px-12-03-06-cebit-eroeffnung-angela-merkel-21.jpg

Foto: Wikimedia Commons, Kanzlerin freudestrahlend im grünen Hosenanzug; Gestern abend in Paris inmitten lauter dunkelgekleideter europäischer Staatsoberhäupter

Liebe dFC,

auch in Panamá fliegen über die Deutsche Welle Berichte aus der Heimat ins Haus. Gesternabend: Kurze Zusammenfassung über den europäischen Gipfel in Paris, um Massnahmen gegen die Jugendarbeitslosigkeit zu diskutieren.

Schon seit langer Zeit treibt mir das Thema Tränen in die Augen, wenn ich sehe, dass europaweit ein Viertel aller Jugendlichen keine Zukunftsperspektive mehr hat. Verhältnisse, wie sonst in "Dritte Welt"-Ländern.

Doch was zum Abschluss der Nachrichten über den Gipfel, der die ganze Unfähigkeit von europäischen Politikern gegenüber dem Problem der Jugendarbeitslosigkeit offenbarte, dem Fass den Boden ausschlug, war der "Geistesblitz" unserer Kanzlerin. Sinngemäss:

Die Lösung der Jugendarbeitslosigkeit ist eine Frage des Marktes.

Sofort hatte ich eine Frage im Kopf:

Wenn man wie sie in der DDR aufgewachsen ist und die "Vollbeschäftigung" von Jugendlichen durch den Staat mitgetragen hat, dann in den glorreichen und gnadenlosen Kapitalismus hineinkatapultiert wird und in diesem ebenfalls mit ganzer Inbrunst die Beschäftigung von Jugendlichen nun unhinterfragt dem kapitalistischen Markt überlässt, dann liegt eigentlich nur ein Schluss nahe: Hat unsere Kanzlerin die Bodenhaftung, bzw. die Wirklichkeit in Europa und das Verständnis darüber völlig verloren?

Soll ich die Zukunft meiner Enkel Politikern anheim geben, die ein derart menschenverachtendes Verständnis für kommende Generationen haben?

Mein Gott, wohin driftet meine Heimat und Europa hin?

Mit Schmerzen: Grüsse aus Panama, CE

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Costa Esmeralda

35 Jahre Entwicklungsberater, Lateinamerika, Afrika, Balkan. Veröff. u.a. "Abschied von Bissau" und "Die kranke deutsche Demokratie".

Costa Esmeralda

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden