Mütter werden zu Prostitution "gezwungen"

Euro-Krise In der "Dritten Welt" gang und gäbe: Prostitution von "armen" Müttern. Gestern Reportage auf TV 5: Französische Mütter durch Euro-Krise zur Prostitution "gezwungen"

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Liebe Community, ich muss es einfach loswerden! Das MERKELSCHE TOTSPARDIKTAT macht möglich, was ich sonst hauptsächlich aus Ländern in der "Dritten Welt" kenne. Gestern abend, nach einem wunderschönen Spätnachmittag am Pazifischen Ozean von Panamá, zog ich mir die TV 5 (französischen) Nachrichten rein, die z. T. sehr viel mehr auf die Lebens- und Arbeits-Verhältnisse im globalen Kontext eingehen, wie auch BBC, als die Deutsche Welle. Was mich bei einer Schilderung einer "enquête" so schockierte: Dass französiche Mütter aus Nordfrankreich in Belgien "Anschaffen" müssen, um für ihre Familien das Auskommen zu sichern, vor allem, die Schulerziehung ihrer Kinder weiter finanzieren zu können. Unverblümt wurde der wirtschaftliche Niedergang in unserem Nachbarland durch die Euro-Krise genannt, der alle Mitgliedsstaaten zu "eisener" Haushaltsdisziplin zwingt, so dass grundsätzliche soziale Menschenrechte nicht mehr erfüllt werden können.

Mit derartigen sozialen Problemen habe ich mich mein Leben in der "Dritten Welt" herumgeschlagen. Weiss auch von meinen Kindern und Familie, wie schwierig heute das Aufziehen von Kindern in Deutschland geworden ist, aber auf diese Reportage in Frankreich war ich nicht gefasst. Schlecker, jetzt Opel in Bochum, verdammt noch mal, warum verlassen wir uns immer noch einseitig auf das Funktionieren des "gloreichen" Marktes und des Privat-Kapitalismus? Warum zwingen wir die Regierung nicht, Mittel für gemeinwirtschaftlich betriebene lokale Initiativen bereitzustellen, die die "Niedrigverdiener" und Arbeitslosen selbst anschieben können. In der "Dritten Welt" sind Menschen immer wieder gezwungen, ihre Arbeits- und Lebensbedingungen selbst in die Hand zu nehmen. Wir in Deutschland warten weiter "sehnlichst" auf politisches Handeln von Merkel, Steinbrück und der unseligen Riege von Privatkapitalisten. Gottseidank ist der miefige bürokratische Sozialismus als Alternative zum Kapitalismus Schnee von gestern. Aber es gibt auch eine von uns selbst bestimmte Gemeinwirtschaft. Es liegt an uns selbst, die Zukunft in die Hand zu nehmen.

Leider habe ich an dieser Stelle nicht mehr Zeit, um mich im Detail auszulassen. Aber wenn ich mir das Geschehen des "Tanzes um das Goldene Sparschwein", (Bundeshaushalt) von Merkel und Steinbrück ansehe, muss ich meinen Frust aus der Ferne loswerden.

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Geschrieben von

Costa Esmeralda

35 Jahre Entwicklungsberater, Lateinamerika, Afrika, Balkan. Veröff. u.a. "Abschied von Bissau" und "Die kranke deutsche Demokratie".

Costa Esmeralda

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