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Foto: Merkel mit „Schatten“ Schäuble. Nach der Abwahl der Regierung Kohl wird Merkel CDU-Generalsekretärin. In der Spendenaffäre leitet sie die Trennung von ihrem politischen Ziehvater Kohl ein und löst schließlich Parteichef Wolfgang Schäuble ab. Credits: picture-alliance / dpa
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Auch wenn ich seit 2010 „tausendmal“ gesagt und geschrieben habe, Merkel muss weg, und die Gründe dafür aufzählte, auch hier in der dFC, werde ich doch nicht müde, ein ums andere Mal weiterhin dafür zu werben. Irgendwann muss doch die Zivilgesellschaft aufwachen und dem derzeitigen offiziellen Berliner Treiben ein Ende setzen. Soll die deutsche Katastrophe erst „biblische“ Ausmaße annehmen?
Wir wissen es alle: Merkel muss weg, inklusive „Schatten“ Schäuble, und das schleunigst. Aber nur eine stetig anschwellende Rechte spricht offen aus, was längst hätte passieren müssen. Wann wird endlich mehrheitlich der Ruf nach Rücktritt und Neuwahlen unüberhörbar und Tagesordnungspunkt Nummer Eins in einer Bundestags-Parteien-Diktatur, die seit 70 Jahren im Parteien-Seilschaften-Sumpf verkommt und das Verfassungsversprechen von Volkssouveränität als Tabu erklärt hat.
Zehn Jahre Merkel-Herrschaft haben das parlamentarische System der Republik in eine BT-Parteien-Diktatur ausarten lassen, das jedwede demokratische und humanistische Erneuerung im Keim erstickt. Seit Beginn der Griechenland-Krise, die mit dem Merkelschen Totsparkdiktat eingeläutet wurde, folgt eine Krise der anderen in immer kürzerem Abstand. Die Kanzlerin, die nach dem Mauerfall den Kapitalismus mit Löffeln gefressen hatte, hechelt ratlos und verzweifelt, Schäuble im Gefolge, diesen Krisen hinterher und merkt nicht, dass alle Krisen einen Ursprung haben, nämlich in der Merkel-Krise, in ihrer Person selbst.
Die Tragik der Kanzlerin ist, dass gerade ihre menschenfreundliche Entscheidung, die des „Wirschaffendas“, diktatorisch getroffen, zu einem Bumerang wird, der endlich und hoffentlich rasch ihren Abgang herbeiführt. Ethisch gesehen war das „Wirschaffendas“ richtig, aber es war eine diktatorische Entscheidung aus dem hohlen Bauch heraus, die Staat, Zivilgesellschaft und selbst die gesamte EU zwangsläufig in Haft nahm. Die Entscheidung hätte auf deutscher und europäischer Ebene im Konsens nach vorheriger Diskussion entschieden werden müssen und vor allem, ihr hätte eine sorgfältige Ursachenforschung vorausgehen müssen mit der Bereitschaft, eine komplette Kehrtwende in der global orientierten kapitalistischen Logik beginnen zu wollen. Zu einer solchen Kehrtwende ist selbstverständlich die Kanzlerin samt Berliner Parteien-Seilschaften-Sumpf nicht fähig. Deshalb kann D von „Glück“ reden, dass die Merkel-Krise endlich in voller Blüte ausbricht und dem Land zumindest ein Nachdenken verordnet, über einen Neuanfang der Republik zu räsonieren, so wie es auch aktuell in Spanien geschieht. Unser derzeitiges parlamentarisches System ist, Gott sei es gedankt, endlich mit Merkel an sein diktatorisches Ende gestoßen. Eine Republik ohne Merkel und mit entscheidender Schwächung der BT-Parteien (am besten mit ihrem Verschwinden in Gänze) kann nur besser werden. Die Entstehung einer unabhängigen humanistischen Bewegung als Korrektiv zum Rechtsruck in der Republik ist unabdingbar, auch wenn sie bisher nicht einmal in Umrissen erkennbar ist.
Sehen wir uns zuerst zusammenfassend die wichtigsten politischen Fehler der Kanzlerin an, die zum Himmel schreien und unverzügliche Korrektur verlangen:
Innenpolitisch:
Praktizierung des Merkel-Syndroms, d. h. einer Politik der Angst und des Stillstandes (Weiterso), charakterisiert durch:
(i) Verfestigung des politischen Seilschaften-Systems mit Aufrechterhaltung des Untertanen-Status der Bevölkerung („vertraut dem Staat, vertraut Merkel, beide werden es richten“, Neujahrsansprache 2013/14).
(ii) Bedingungslose Anerkennung des tod- und entfremdung-schaffenden, kapitalistischen Systems als „alternativlos“ (wobei das egoistische, kriminelle Treiben großer Teile der Deutschland AG weithin sichtbar zum Himmel stinkt), statt allmählichen Einstieg in eine alternative, menschenwürdige Solidarwirtschaft zu initiieren.
(iii) Festhalten und Verschärfen der Agenda 2010, die eine Spaltung der deutschen Gesellschaft in Habende und Habenichtse, in satte, entpolitisierte, besitzheischende Mittelschicht und „arme“ Ausgegrenzte herbeigeführt und damit die Grundlage für eine neuerliche, xenophobe Rechtslastigkeit der Ausgegrenzten geschaffen hat.
(iv) Komplettes Fehlen von Anstößen zur Weiterentwicklung von universalen Menschenrechten und einer Ethik des Miteinander im Innern (Beispiel: Recht auf Arbeit und menschenwürdige Lebensbedingungen), was einer gehorsamen, weil vom Kapital gefordert, Verfolgung der schröder/fischer-eingefädelten Sozialpolitik entspricht.
(v) Das Merkel-Syndrom wurde plötzlich diktatorisch durch das „Wirschaffendas“ „verraten“. Aber, so schön ich und mit mir sicher viele Deutsche und Europäer das fänden, gerade dieser „Verrat“ des Merkel-Syndroms erweist sich als zahnlos und lässt Deutschland wegen ihres Spardiktates isoliert im Regen stehen.
Außenpolitisch:
Praktizierung des Merkelschen Totspardiktates und der Isolierung Russlands bei gleichzeitiger unerträglicher Vasallentreue gegenüber den US:
(i) Der Beginn des Merkelschen Spardiktates, mit Schäubles Einflüsterung, seit Beginn der Griechenlandkrise in 2010, hat die Hegemonialstellung von D in Europa verfestigt, Armut und Arbeitslosigkeit vor allem in Südeuropa befeuert und generell Ressentiments gegenüber D und neuen nationalistischen Bestrebungen in der EU Auftrieb verliehen. Dieses unselige Erbe falscher Merkelscher Außenpolitik wird schwer zu überwinden sein, wie die gegenwärtige Flüchtlingsproblematik anschaulich zeigt, bei deren Bewältigung D im übrigen Europa auf Granit beißt.
(ii) Der Ausschluss Russlands aus einem dringend erforderlichen gemeinsamen europäischen Haus und damit auch aus einem Konsens-Gefüge innerhalb des UN-Sicherheitsrates, notwendig für weltweite Friedenssicherung, ist ein Kardinal-Fehler Merkelscher Außenpolitik. Wenigstens in dieser Beziehung haben Schröder/Fischer weitsichtiger gehandelt.
(iii) Aufrechterhaltung eines unwürdigen und unheilvollen Vasallenstatus gegenüber dem zusammenbrechenden US-Empire, das durch die tumbe deutsche Gefolgschaft in seinen weltweiten politischen Verfehlungen statt gebremst sogar noch beflügelt wird.
(iv) Die seit den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts uneingeschränkte Beteiligung von D im Kontext der kapitalistischen Ausbeutung (zusammen mit EU, Weltbank, Weltwährungsfonds und US) von peripheren, ex-kolonialisierten Staaten und Förderung von deren inneren sozialen, ethnischen, kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Widersprüchen. Gerade diese verhängnisvolle Politik fällt augenblicklich mit aller Wucht D und Merkel auf die Füße.
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An dieser Stelle belasse ich es mit dem Aufzählen von Merkels wichtigsten politischen Verfehlungen, so wie ich sie sehe.
Nun zum Ausblick in die Zukunft, in die Post-Merkel-Zeit, die hoffentlich alsbald in 2016 anbrechen möge, allen Unkenrufen der Merkel-Fanatiker und Angsthasen vor dem Ende des Status Quo zum Trotz. Wie sollte es ohne Merkel weitergehen?
Innenpolitisch:
(i) Es ist höchste Zeit für Neuwahlen. Davor darf sich niemand fürchten, im Gegenteil. Ohne Merkel wird das Versagen der politischen Klasse überdeutlich und die Notwendigkeit einer gesellschaftlichen Kehrtwende erkannt. Weder Regierungs- noch Oppositionsparteien verfügen über einen Kanzlerkandidaten und „leader“, der wenigstens einigermaßen charismatisch ist und politisch etwas auf dem „Kasten“, d. h. Durchblick hat und ehrenhaft ist. Alle BT-Parteien werden an Stimmen verlieren, gewinnen wird in hohem Masse die xenophobe Bewegung aus Pegida, AfD und Ausgegrenzten der Republik. Gleichzeitig besteht die Chance für die Entstehung einer unabhängigen, humanistischen, weltbürgerlichen Bewegung, die sich aus der Zivilgesellschaft heraus entwickelt (wie auch am Engagement vieler Bürger bei der Bewältigung der jetzigen Zuwanderung deutlich zu sehen ist) und eigene Direktkandidaten ins Wahlrennen schickt. Ich sehe die parlamentarische Demokratie in D aufgemischt durch diese zwei neuen Bewegungen, grob ausgedrückt die Anti-Humanisten und die Humanisten (oder die Xenophoben und die Weltbürger). Dass die Alt-Parteien von einer mündig werdenden Zivilgesellschaft dabei ausgequetscht und finanziell ausgetrocknet werden, ist positiver „side-effect“. Diese beiden Bewegungen (ideologisch aufgeheizte Begriffe wie Rechts und Links taugen zu ihrer Beschreibung nur bedingt), werden letztlich darüber entscheiden, ob D gesellschaftlich im Sinne einer Weiterentwicklung der Aufklärung vorankommt, oder aber stecken bleibt im kapitalistischen und/oder faschistischen Sumpf.
(ii) Wichtig ist der Stopp innerhalb der Zivilgesellschaft in Habende und Habenichtse / Ausgegrenzte, d. h. sofortige Korrektur der Agenda 2010 (auch wenn Gerhard und die Bosse schäumen sollten). Diese Spaltung der Gesellschaft ist der giftige Keim für Fremdenhass und Rassismus. Das sollten wir aus der Geschichte ein für alle Mal gelernt haben. (Die BT-Parteien-Diktatur im Verein mit ausgrenzender Sozialpolitik ist der Nährboden, aus dem die rechte Bewegung um Pegida und AfD entstand.) Wenn die Deutschland AG wegen des Stopps der Agenda 2010 weniger Gewinne einstecken sollte, profitiert das übrige Europa davon und gleichzeitig kann der Einstieg in eine selbstverantwortete Solidarwirtschaft all die Menschen in Arbeit und würdiges Leben bringen, die bisher marginalisiert wurden.
(iii) Mit einer menschenfreundlichen Sozialpolitik muss eine rigorose Erneuerung unseres parlamentarischen Systems einhergehen. Die politische Monopolmacht der fossilen, selbstsüchtigen, klebrigen, mediokren BT-Parteien, die seit 70 Jahren als korrupte Seilschaften am öffentlichen Tropf gemästet werden (Opposition ist mitnichten eingeschlossen) und sämtliche hochbezahlten Entscheider-Posten nach jeder Wahl neu auskungeln, soll sein jähes Ende finden. (Bestes Beispiel sind anstehende Landtagswahlen: Das Bibbern der BT-Parteien um Posten und Knete ist laut hörbar in ihren morschen Knochen zu vernehmen.) Wichtigstes Element eines modernen Staates ist seine Kontrolle durch die Zivilgesellschaft. Nie mehr: „Der Staat bin ich. Verlasst Euch auf Eure Madame!“ Eine derartige Staatsauffassung wird endlich das Zeitliche segnen.
(iv) Das kapitalistische System hat eine humane Alternative. Die Solidarwirtschaft, die Entfremdung aufhebt und den Produzenten verantwortlich in die Gestaltung seiner Arbeit einbindet, sollte durch einen großzügig gestalteten Fonds auf die Beine gebracht werden. Selbstverständlich wird der Kapitalismus nicht im Hauruckverfahren abgeschafft werden können, aber seine unverschämtesten Auswüchse müssen unverzüglich gestutzt werden, begleitet durch eine Arbeitsethik, die von Produzentenseite eingefordert werden muss.
(v) Dem Einfordern des im GG festgesetzten Grundsatzes, dass alle Gewalt vom Volke auszugehen hat (Volkssouveränität mit freien Wahlen und mit Volksentscheiden) wird unverzüglich stattgegeben. Das wird begleitet mit Mechanismen, die der Zivilgesellschaft die unbedingte Kontrolle über den öffentlichen Raum erlaubt. Die Verselbständigung des Staates unter den Fittichen einer BT-Parteien-Diktatur mit stumpfer Duldung einer riesigen Hammelherde aus Untertanen wird ein für alle Mal ad acta gelegt.
(vi) Der Schutz und die Integration von Zuwanderern ist ethisches Gebot einer jeden Gesellschaft, die die Mittel dazu hat. Und das hat Deutschland. Da gibt es kein Herumreden und sich Wegducken. Der Staat hat die dafür erforderlichen Mittel bereitzustellen. Integration geschieht und gelingt allerdings nur bei Konsens beider Seiten, der Zuwanderer und der Einheimischen. Eine gemeinsam erarbeitete ethische Grundlage eines Miteinander ist Voraussetzung dazu. Dabei steht diese ethische Grundlage über ideologischen und/oder oft mittelalterlichen religiösen Anschauungen und sollte universale Gültigkeit haben. Es darf kein Zurückfallen hinter die mühsam erkämpften gesellschaftlichen Fortschritte der Aufklärung und der universalen Menschenrechte geben. Das Gegenteil soll der Fall sein.
Außenpolitisch:
(i) Das Merkelsche Totspardiktat und damit deutsche Hegemonialpolitik in Europa sofort zu beenden, wird die erste Aufgabe sein. Das zerbrochene Porzellan in der EU wieder zu kitten und das Image von Deutschland als solidarischen, nicht bevormundenden Partner herzustellen, wird Jahre beanspruchen. Ebenso wie in D selbst strukturschwache Regionen Unterstützung bekommen wird auf europäischer Ebene ein analoges Vorgehen der gegenseitigen Hilfe stattfinden müssen, und das zum wirtschaftlichen Vorteil aller Beteiligten. Außerdem: Da, wo die kapitalistische Marktwirtschaft versagt, muss der Einstieg in die Solidarwirtschaft erfolgen, zuerst zur Förderung regionaler nachhaltiger Wirtschaft, um lokale Ressourcen optimal zu nutzen. Nach ersten Erfahrungen wird sich diese Wirtschaftsform ganz von selbst auf nationaler und europäischer Ebene etablieren.
(ii) Die Sanktionen gegenüber Russland werden Schnee von gestern sein. Das Land muss in einem gemeinsamen europäischen Haus seinen gebührenden Platz finden. Die Gründe dafür sind historische, kulturelle und politische. Solange Russland isoliert bleibt, wird Europa nicht zur Ruhe kommen und auch die Konflikte im Weltsicherheitsrat zwischen den „Supermächten“ werden ewig weitergehen, mit dem fürchterlichen Ergebnis der Störung des Weltfriedens und dem fortdauernden Anschwellen von Wanderungen ungeahnten Ausmaßes. Deutschland muss ein Interesse an einer dauernden Aussöhnung mit Russland haben, so wie es auch mit Frankreich geschah.
(iii) Ein weiteres ärgerliches Erbe von Merkels Außenpolitik ist die unwürdige Hörigkeit gegenüber den US. Das Verhältnis beider Staaten gehört endlich auf ein Verhältnis auf Augenhöhe gestellt. Die Aufgabe des deutschen und europäischen Vasallenstatus gegenüber dem einstigen Empire wird auch der US-Zivilgesellschaft die Augen über dessen unheilvolle Außenpolitik öffnen. Weltweite Kriegstreiberei und irrsinnige Waffenproduktion mögen eine Reminiszenz aus verklärten Western-Tagen sein, haben jedoch in einer modernen, friedvollen Welt nichts mehr zu suchen.
(iv) Eine weitere Kehrtwende ist in der internationalen Kooperation (Entwicklungshilfe) mit peripheren Staaten unbedingt geboten, um die innere Schwächung dieser Staaten aufzuheben. Zukünftige Kooperation soll endogene Entwicklung fördern und die einseitige Ausbeutung von Rohstoffen und menschlicher Arbeitskraft einstellen. Diese Kehrtwende, zusammen mit der EU, muss massiv die Bildung von Wissens-Zentren und Stätten des nationalen und internationalen Kulturaustausches beinhalten und das Gießkannenprinzip von einer Wasserpumpe hier, einer Windmühle da beenden. Diese Zentren werden dann die zukünftigen Träger einer nationalen endogenen Entwicklung sein. Weiterhin wichtig bei der internationalen Kooperation ist der Anteil der Förderung, der direkt an die Einheimischen geht. Dieser sollte zumindest 70% betragen. Das Mästen von deutschen und europäischen Experten sowie Logistik aus der Metropole muss ein Ende finden. Was die Katastrophenhilfe anbelangt, so muss sie versuchen, den Menschen in Not ein neues würdiges Leben zu ermöglichen. Das geht nicht nur mittels Befriedigung absoluter Grundbedürfnisse sondern auch ganz besonders mithilfe von Erziehung, Ausbildung und ersten Produktionsmöglichkeiten.
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In der Hoffnung, Frau Merkel nimmt alsbald in 2016 freiwillig ihren Hut oder wird dazu gezwungen, und in der Hoffnung auf Neuwahlen mit dem Ergebnis des Einzuges einer starken humanistischen Bewegung in den Bundestag durch unabhängige Direktkandidaten verbleibe ich mit lieben Grüßen,
CE
Kommentare 169
Lasst alle Hoffnung fahren dahin ...
Halten wir uns, soweit es bei diesem politisch-großmedial geforderten
"you're either with us, or against us"
überhaupt noch möglich ist, etwas am Rand der Herde, welche die Reihen schließen, die über die Klippe getrieben werden soll.
Keine Farce: Merkel hatte gestern Besuch von ihren neuen, nun ebenfalls ziemlich besten Freunden. Ironie oder gar Sarkasmus tragen nicht mehr, die Realität ist grausamer als jeder Zynismus.
Danke dennoch für das sachliche Zusammenfassen.
Ethisch gesehen war das „Wirschaffendas“ richtig, aber es war eine diktatorische Entscheidung aus dem hohlen Bauch heraus, die Staat, Zivilgesellschaft und selbst die gesamte EU zwangsläufig in Haft nahm.
Ob das ethisch richtig war, ist fraglich. Man könnte es als gesinnungsethische Entscheidung interpretieren, wie ein Zeitungskommentator, der in ihr die Pfarrerstochter sah, das Lutherische "Hier steh ich und kann nicht anders" anwendend. Die Folgen ihrer Entscheidung treten jetzt zutage, etwa, dass sie auf die enge Kooperation mit einer ins Autokratische abgleitenden Türkei angewiesen ist und diese hofiert. Alles frühere Gerede von einer priviligierten EU-Partnerschaft, die das Gegenteil bezwecken sollte, nämlich die Türkei aus der Union wegen demokratischer Defizite fernzuhalten, kann getrost in die Spree gekippt werden. Die Kanzlerin begibt sich in die Abhängigkeit des reaktionären Koranauslegers Erdogan, lässt ihm EU-Milliarden zukommen, damit er möglichst viele Flüchtende aus dem Merkel-Land fernhalte. Ihre vermeintlich lutherische Attitüde wird durch dieses Gebaren konterkariert.
Letztlich, lieber Costa, bleibt die Frage im Raum: Wer soll Merkel ersetzen?
Solange Deutschand (als s.g. BRD) keine Verfassung hat und kein souveräner Staat sein wird, wird die Geschäftsführung dieses Besatzungsgebietes von niemand anderem bestimmt werden, als durch diejenigen Bruderschaften, die auch den Imperialismus der Virginia Company of London (als s.g. USA) bestimmen.
Den Hinweis auf eine Verfassung würde ich streichen, das GG ist eine Verfassung, die jederzeit veränderbar ist und sein wird.
Der Verweis auf die Souveränität ist richtig, weil mit den vertraglichen Bindungen kein Staat in der EU und in der NATO souverän sein kann.
Jeder, der gedient hat weiß, daß man befehlen kann. Es ist befohlen worden, das GG sei eine Verfassung. Ist es aber dennoch nicht!
Im Prinzip ja,
aber was ist im Moment die praktische Folge?
Politik bestimmt das praktische Handeln und dafür können wir durchaus die sechs journalistischen W bemühen:
Wer, was, wann, wo, wie, warum?
Und ist die Nachricht keine eigene Kreation, folgt noch die Quellenangabe:
Woher?
Auch Merkel ist in Netzwerke eingebunden, die sie nicht ignorieren darf, sonst versiegt die Parteispende.
Die Frage nach einer Neuwahl stellt sich also qualitativ:
Was bekommen wir wahrscheinlich?
Hier in McPomm ist im September Landtagswahl und die Ergebnis(be)rater beginnen langsam zu rotieren; das letzte Ergebnis hörte ich vor ein paar Tagen:
Die SPD bleibt stärkste Kraft, verliert allerdings etwas,
die CDU legt leicht zu,
die FDP bleibt im Landtag,
die LINKE und die Grünen legen etwas zu,
die NPD fliegt raus.
Mc Pomm ist anders strukturiert als Berlin und nur halb so groß, also nicht repräsentativ für die ganze Berliner Republik Deutschland BRD. Der Ruf nach Neuwahlen ist schnell durchs Land geschickt und die karrieregeilen Hardliner in den Parteien stehen ja auch schon bereit, allen voran Seehofer.
So what?
Warum nicht?
Die Zeit Verschwörung der Woche : Die BRD-Show
Auch ich halte die Argumente gegen das GG für konstruiert.
ff.
Bin für qualifizierte Veränderungen des GG jederzeit bereit.
So sehr ich Ihre Einschätzung teile, dass Merkel abtreten sollte, so sehr erlebe ich Ihre eigenen Einlassungen als ideologisch borniert und geradezu intolerant. Bis in die kleinsten Buchstaben ist alles ausformuliert, nur eben anders, und vermeintlich besser. Damit sind Sie von der Ideologin Merkel nicht wirklich weit entfernt und kranken daran, woran aus sonst das deutsche Wesen vermehrt krankt: Am naiven Idealismus. Hatten wir in den letzten hundert Jahren mehr als genug.
In der Flüchtlings'krise' ist der Rubikon längst überschritten worden, nichts wird sich mehr zurückdrehen lassen, nur noch abmildern, vielleicht. Da war ethisch gar nichts in Ordnung, auch nicht, weil Sie das halt so denken und wohlfeil notieren.
"... Neuwahlen mit dem Ergebnis des Einzuges einer starken humanistischen Bewegung in den Bundestag ..."
Wo soll sie denn herkommen, Ihre "starke humanistische Bewegung"?
Ich bin gewiss kein Merkel-Fan, aber wenn ich mir die Politiker so ansehe, die eine realistische Chance haben Bundeskanzler/in zu werden, dann sehe ich da nur eine grosse Öde, niemanden, der es besser machen könnte als sie, ganz im Gegenteil.
Meine Befürchtung ist, dass wir nach Merkel womöglich wieder eine Bundeskanzlerin bekommen und die heist dann Frauke Petry.
Nicht nur in der Flüchtlingskrise ist der Rubikon überschritten, sondern im Schengen.Raum und in der gesamten EU, wo alle Staaten die Grenzen einklappen - die Bundespolizei meldet Überforderung. Die Türkei pokert und Spanien hat praktisch keine Regierung, in Griechenland ist keine Lösung in Sicht, obwohl der IWF schon lange erkannt hatte, daß die Strategie des Aufladens von Schulden destruktiv ist.
Die wirtschaftliberale Säure der Berliner Republik Deutschland BRD hat die EU nachhaltig zersetzt.
"Letztlich, lieber Costa, bleibt die Frage im Raum: Wer soll Merkel ersetzen?"
Das ist leider eine bedauerliche Tatsache, wenn man zumindest die CDU und SPD betrachtet.
Warum das so ist? Weil die politische Klasse nur noch diejenigen ohne "Ecken und Kanten" duldet, die sich stets der Fraktion gegenüber konform verhalten haben? Oder liegt das Problem noch tiefer, da sich diese Typen nicht mehr den mühsamen Aufstiegsweg innerhalb einer Partei antun wollen? Sicher von allem etwas. Selbst die Kandidaten, die Merkel "zum Opfer" gefallen sind, hatten nicht das Format, um die Position zu bekleiden.
Allerdings stellt sich dann auch die Frage, welche Erwartung damit verbunden ist, wenn wir diese skeptische Haltung einnehmen. Es liegt vielleicht mehr an unseren politischen Alternativvorstellungen, als an der Qualität der Personen.
Ihr Türkeiverhalten ist hinsichtlich der bekannten Verbrechen gegen Teile der eigenen Bevölkerung auch unter der eh zweifelhaften Absicht der Flüchtlingseindämmung nicht zu akzeptieren, denn in der Konsequenz wird es zu doppeltem Unrecht führen: der Duldung weiterer Verbrechen und Verlagerung der bewachten Außengrenzen in die Türkei.
Lieber Costa, nein, da bin ich anderer Meinung. Frau Merkel ist nicht das Problem, im Gegenteil: Sobald sie - was hoffentlich erstmal nicht geschieht, freiwillig ihren Hut nimmt - wird sie durch einen Zacken neoliberalere, korruptere und schädlichere Leute "ersetzt" werden, die schon in der zweiten Reihe lauern.
Bloß nicht.
Darin sprechen sich genau die Strukturen dessen aus, was in der Individualpsychlogie klassisches double binding ist.
146 GG
Gut, es benennen zu können. Allerdings befinden wir uns in diesem Fall nicht in der Individualpsychologie.
Wie beschränkt ist das denn! Hätte ich etwa geschrieben "Vom Regen in die Traufe", hätten Sie wahrscheinlich auch geschrieben: Wir befinden uns aber auf keinem Dach. Mannomannoman.
Blödsinn. Das habe ich weder geschrieben noch gemeint.
(...)
Ergänzung: Möchte man auf die Ebene eines kollektiven Bewusstseins abheben, wäre die "kleinste Zelle" die psychologische/mentale Beschaffenheit des Individuums. Aus diesen vielen bildete sich dann ein kollektives Bewusstsein.
Frau Merkel repräsentierte in diesem Fall die blockierte abgespaltene Seite einer Gesamtheit von Leuten, und Gabriel, Seehofer und was weiß ich wer, repräsentierten die andere blockierte Seite einer anderen Gesamtheit von Leuten. Nur mal als Versuch einer Darstellung der herrschenden Blockade.
Wie lösen Psychologen eine Blockade? Erstmal durch Erkennen, dann durch Benennen. Klappt sicher.
Jeder Verein und jede wirtschaftliche Gesellschaft hat eine Satzung, bei der Republik föderaler deutscher Bundesstaaten heißt die GG und hat formaljuristischen Ansprüchen zu genügen.
Artikel 146 GG ist so eine Bestimmung, die festlegt, was bei der Auflösung des GG zu beachten ist. Bisher ist das GG aber nicht aufgelöst worden und besteht weiter, bis etwas Besseres in Sicht ist.
Siehe §§20-21 der beigefügten Vereinssatzung.
Mir wäre wichtiger, das GG Artikel 3 zu erweitern, um mit anderen EU.Bürger.Innen in der EU gleichberechtigt zu werden und nicht nur von Parteioligarchen fremdbestimmt und beherrscht. Das fehlende Bundes.Plebiszit macht uns zu Minder.Europäern.
Weiter wäre mir wichtig, die allgemeine Dienstpflicht nach Artikel 12a endgültig abzuschaffen und nicht nur auszusetzen, um sie nach beliebiger Willkür wieder einzuführen.
Mit dem Verweis auf die Artikel 23, 146 GG operieren vielfach nazionalistische Typen. Mit denen wollte ich nicht in einem Atemzug genannt werden und was die dann nach ihrer Machtergreifung verzapfen, möchte ich nicht erleben.
Bisher ist das GG offen für Änderungen und Anpassungen an eine wirkliche Demokratie, die wir noch lange nicht haben, die wir eigentlich seit dem 9. November 1918 noch nie hatten.
Darum ist die Konzentration auf eine salamitaktische Veränderung und langsame Verbesserung des GG wesentlich konstruktiver.
Es liegt vielleicht mehr an unseren politischen Alternativvorstellungen, als an der Qualität der Personen.
Hat es was genutzt, als vor sieben Jahren Obama Präsident der USA geworden ist? Steht die Masse der arbeitenden Bevölkerung besser da als die Zeit davor? Die öffentlich nicht sichtbaren Strukturen wirken bis in den letzten Winkel der Politik. Ob in den USA oder hier in der Landesprovinz.
Die rheinland-pfälzischen Sozialdemokraten stehen kurz vor der Abdankung. Auch sie haben über die Jahre ihrer Macht die Apparate des Staates mit ihren Leuten in Spitzenpositionen besetzt. Und da meine ich nicht mal nur die ganz Oberen. Sozialdemokraten haben das Chaos am Nürburgring zu verantworten, als sie sich - großkotzig fühlend - auf Finanzdeals mit sogenannten Investoren einließen, die sie mit dumpfen Versprechungen oder vielleicht auch mit anderen Mitteln über des Steuerzahlers Tisch gezogen haben. Ich kann kaum glauben, dass das Auswechseln einer Person und Partei, also Merkel gegen Gabriel und die SPD, irgend etwas Spürbares, das über Symbolpolitik hinausgeht, ändern würde.
Wir lassen uns auf das in den Medien so beliebte Personifizieren von Politik ein, weil man Politik personengebunden vermeintlich am leichtesten nachvollziehen kann. Real sind es aber nur Nebelkerzen, weil die Systemfrage, die Grundsatzfrage, nämlich wie wir auf dem Globus verträglich zusammenleben wollen, nie gestellt wird. Dies bedeutete vermutlich das Ende des frei flottierenden Kapitalismus. Ein Milliardär kommt im Schlaf zu seinem Geld. Es wirkt wie ein Staubsauger für weiteres, weil durch die Steuer- und Zinssysteme ihm das Kapital zufliegt, egal in welchem Staat der Erde.
Von der Überschrift her hatte ich eigentlich die Erwartung, hier eine Satire zu lesen, aber das ist wohl eher ungewollt.
Nee, trägt Angela überhaupt einen Hut. ich denke ja, sie bindet sich, wenn sie fürs Sonntagsfrühstück in der Feinkostabteilung des KDW Brombeermarmelade einkauft, ein Kopftuch um und viele Kunden halten sie für eine Türkin.
Ja, beim Frühstück erzählt ihr der Ehegatte vielleicht, dass da jemand im Internet eine kleine Abhandlung verfasst hat, die beweist, dass sie unbedingt zurücktreten muss.
Wow, wird sie nun sagen, da werde ich mal Montag meinen Schreibtisch aufräumen, oder wird sie eher herzhaft lachen?
Bevor ich mich abschaffe, hat sich das Internet schon selbst abgeschafft :-)
"Joachim, wie hoch sind denn seine Umfrageergebnisse?"
"Angela, 23 Kommentare."
Pause.
"Die Brombeermarmelade ist wirklich köstlich."
"Direkt aus der Uckermark..."
am besten gefällt mir dieses "sofortigen" Rücktritt.
Lieber Bernd,
wir wissen um unseren geringen gesellschaftlichen Einfluss. Dennoch bleibt uns keine Wahl. Stellung muss bezogen werden, wie wir es tun.
Ja, auch mir ist das neuerliche Werben der Kanzlerin um die Türkei nicht verborgen geblieben. Was tut sie nicht alles, um ihr "Wirschaffendas" zu "retten". Wenn Politik zu opportunistischem Geschacher verkommt, ist das Ende der Fahnenstange erreicht. Das Verhältnis zur Türkei wurde einst als "Quasi-Test" einer notwendigen Brücke zwischen Okzident und Orient gesehen. (nicht von Merkel) Jetzt wird die Türkei gebraucht, um Merkels Dilemma zu lösen.
Dir einen lieben Gruss ins kalte Berlin, CE
Die Türkei ist einfach das ehemalige NATO Bollwerk, schon immer mehr eine Diktatur als einem lieb sein kann. Jetzt dreht Erdogan ganz frei, auch reitet er auf antisemitischer Welle, darum kann es eigentlich keine Zusammenarbeit mehr geben. Man sollte doch die Kurdenfrage nicht außen vor lassen bei aller Geostrategie Türkei.
Lieber Achtermann,
die Kehrtwende in der Türkei-Frage ist beispielhaft für politischen Opportunismus, ebenso wie ihre China-Besuche mit der Deutschland-AG im Schlepptau.
Wie Du sagst, es bleibt die Frage im Raum: Wer soll Merkel ersetzen? Aber an dieser Frage darf beileibe nicht ihr Abgang scheitern. Ich könnte mir vorstellen, (Wunschvorstellung oder nicht?), dass bei der Wahl von unabhängigen Direktkandidaten in den BT eine kollektive unabhängige Gruppe von Humanisten wenigstens übergangsweise die Regierung übernähme. Es ging ja auch einmal in Italien. Durch eine solche Lösung würden m. E. viele Persönlichkeiten aus der Zivilgesellschaft an die politische Oberfläche befördert, die gesellschaftliche Erneuerungen anstossen könnten. D hat diese Humanisten. Sie müssen nur ihre Chance bekommen, etwas politisch bewirken zu können, was gerade von unserer Seilschaften-Struktur mit Erfolg verhindert wird. Wer hochkommt, sind die Seilschaften-Machos in Wirtschaft und Politik, nicht aber ehrenhafte Humanisten aus der Zivilgesellschaft. Vielleicht geht ja von D auch einmal ein positiver Impuls für die Welt aus. Nichts ist ausgeschlossen.
Noch ein schönes Wochenende in der Kurpfalz, CE
Lieber Gerheart,
verdammt noch mal! Ja so ist es. Das hätte ich erwähnen sollen, dass an diesem Zustand bisher kein Kanzler und Merkel gewagt hat zu rütteln. Scham, einfach nur Scham.
LG ins Siebengebirge, CE
Lieber Heinz,
die Frage der Souveränität wartet schon seit Gründung der BRD auf Lösung. Ist das der Grund, warum Boliven einerseits einen US-Botschafter feuert, und D andererseits das Ausspionieren aller seiner Bürger dulden muss? Wie sieht das eigentlich mit Japan aus?
LG an die Peene, CE
Soweit sehe ich das auch, nur, ein Kanzler kann trotzdem sehr viel bewirken, wenn auch wohl keinen Systemwechsel. Wie weit das gehen kann, ist ja negativ an der Hartz-IV-Gesetzgebung zu erkennen.
Sollte aber ein Kanzler tatsächlich mit einer entsprechend starken Mannschaft das Unmögliche versuchen, dann würde ich bei den gegebenen Verhältnissen nicht auf das erreichen seiner (ihrer) natürlichen Altersgrenze setzen.
In unserer Gesellschaft (der kapitalistischen) leben wir in dem Antagonismus der Vertragsfreiheit, die den Verkäufer und Käufer sich wechselseitig zum Mittel des eigenen Interesses macht dergestalt, dass dieses private Prinzip zum Allgemeininteresse des Gemeinwohls wird. Dieses praktizierte Gemeinwohl ist der Maßstab der Solidarität des Kapitalismus, demgemäß die abstrakte Freiheit und Gleichheit zu den juristisch anerkannten Ungleichgewichten des Besitzes führen.
"Der Übergang zu einer post-kapitalistischen Gesellschaft setzt voraus, dass der Kapitalismus für die Mehrheit der Bevölkerung unerträglich geworden ist." und " ... die realen Möglichkeiten vorhanden sind." (Text und Gedanken von Elmar Treptow aus "Die widersprüchliche Gerechtigkeit im Kapitalismus")
Sowohl die realen Möglichkeiten als auch die Unerträglichkeit für eine Mehrheit kann ich nicht beobachten. Es macht einen großen Unterschied aus, ob bloße Unzufriedenheit (weniger aus systemischen Kenntnissen) über die eigenen Verhältnisse ausreichen, um sich zu solidarisieren und zu handeln. Die alternative Motivation gilt wohl nur für eine kleine idealistische Minderheit.
@Lee Berthine hat das schön formuliert:
"Wie lösen Psychologen eine Blockade? Erstmal durch Erkennen, dann durch Benennen. Klappt sicher."
Merkel braucht die EU, besonders Griechenland, und die Türkei, um ihr Problem zu lösen. Griechenland wurde seit 2010 von Merkel, Schäuble, EU und IWF handlungsunfähig gemacht.
Die Türkei wurde von der EU Jahrzehnte lang hingehalten wegen eines möglichen Beitritts.
Die Staaten der EU wurden seit 2005 von D via Preisvorteil durch Hartz4 unterboten.
Preisfrage: Wo liegt die Blockade?
Da fragst du Sachen, hier ist inzwischen Ski und Rodel gut und die Peene fließt nicht in Japan; das Land war nicht geteilt wie Deutschland und Korea.
Heinz, wird es in McPomm, wie Du so schön sagst, einen einzigen unabhängigen Kandidaten geben? Warten wir ab, ob die Voraussagen eintreffen, vielleicht bei 60% Wahl-Enthaltung. Aber der Skandal unseres Parlamentarismus ist doch gerade die Ansicht, der Staat müsse Versorgungsanstalt für altgediente Parteisoldaten sein, die sich schliesslich ihre Schuhsohlen abgelaufen haben. In Lateinamerika sagt man schlicht und einfach, die Parteien seien Wahlvereine zur Versorgung der Seilschaften-Angehörigen.
Kleine Episode: In Honduras hatte nach einer Präsidentenwahl ein noch "grüner" Journalist eine Woche nach der Wahl immer noch endlose Schlangen vor dem Parteigebäude des Wahlvereins des neu gewählten Präsidenten gesehen und fragte sich, warum denn das. Er interviewte mehrere der Wartenden, die alle angaben, eine Beschäftigung erhalten zu wollen, da sie an den Kampagnen des Präsidenten beteiligt waren. Ein Wartender antwortete auf die Frage, welchen Job er denn nur erwarte: "Ich kann alle Jobs ausüben, Minister für dies und jenes, selbst Präsident kann ich sein." - "Ja, aber haben sie denn die Qualifikation dafür?" - "Was heisst hier Qualifikation? Der Präsident hat nicht einmal sein Abitur geschafft, was ich in der Tasche habe. Da steht mir doch zumindest ein Ministeramt zu." - "Da haben sie allerdings recht. Na dann viel Glück mit dem Ministeramt!" Ich hörte das Interview am frühen Morgen im Autoradio auf dem Weg zur Arbeit. Schon war ich bester Laune und dachte bei mir: Auch in D sieht es ja ähnlich aus. Dann sollte ich ebenfalls Chancen beim Eintritt in eine Parteien-Seilschaft haben, falls ich einmal in meine geliebte Heimat zurückkehren würde. Ha, ha, ha!
Dank für den Link. Sehe ich ähnlich. Aber dann spricht doch nichts gegen eine neue, vom Volke abgesegnete Verfassung. Da könnten dann die Lücken korrigiert werden, die es heute den BT-Parteien ermöglichen, den Staat für sich zu usurpieren.
Lieber Hoipolloi,
Meinungsvielfalt ist wichtig und Idealismus ist wichtig, auch wenn er in ihren Augen naiv daherkommt. Bürgersein heisst gerade sich einmischen, auch ausserhalb der Mainstream-Meinung. Konformismus ist nicht mein Ding. Ausserdem hat jeder seinen persönlichen Erfahrungsschatz und lässt diesen in seine Meinung einflïessen. Wenn mein Ethik-Verständnis ihnen nicht gefällt, dann ist es ebenso. Kein Beinbruch.
Noch ein schönes Wochenende, CE
Lieber Peter,
Wo soll sie denn herkommen, Ihre "starke humanistische Bewegung"?
Das habe ich mich auch lange verzweifelt gefragt.
Was aber bei der Antwort der Bürger auf die massenhafte Zuwanderung herauskam, hatte mich überrascht: Das uneigennützige Engagement vieler Menschen in D, die es als notwendig ansahen, dort helfen zu müssen, wo Not war und ist. Das zeigt doch, dass es ausser zum Teil mit Recht frustrierten und nach Rechts tendierenden Menschen viel mehr andere, einfach humanistisch eingestellte Menschen gibt, die etwas praktisch bewirken wollen, und dabei oft auf den Widerstand von Parteisoldaten im lokalen Rahmen stossen. Die Podemos-Bewegung in Spanien hat ähnliche Wurzeln und dazu geführt, dass das gesamte Land über das bisherige parlamentarische System nachzudenken beginnt. Auch in Lateinamerika sind grosse Teile der Zivilgesellschaft in Bewegung und fragen sich, was Nationale Oligarchien für einen Zukunftswert haben. In D könnte so ein Nachdenken ebenfalls einsetzen, und in diesem Sinne ist die augenblickliche Hilflosigkeit der Regierung und der Altparteien geradezu eine Offenbarung für die Zivilgesellschaft.
Ich stimme absolut der Meinung zu, dass innerhalb der derzeitigen politischen Klasse eine ethische und intellektuelle Öde herrscht, wie wir sie wohl nie hatten in 70 Nachkriegsjahren. Aber gerade das darf kein Argument für Merkels Verbleib sein. Ganz im Gegenteil. Das ist die Chance der Zivilgesellschaft sich zu emanzipieren.
LG, CE
Lieber Paul,
wenn ein Nicht-Abgang von Merkel damit begründet wird, die Republik hat keine adäquaten Repräsentanten mehr, dann ist das eine Bankrotterklärung sondergleichen. Wir schauen aus Gewohnheit immer auf die BT-Parteien, ob da wohl ein "leader" vorhanden sein könnte, um die Hammelherde anzuführen. Wir sollten uns in unserer zivilgesellschaftlichen Umgebung umsehen, wo es mehr als genug unabhängige Menschen mit gutem Willen und wachen Verstand gibt, die öffentliche Dinge in die Hand zu nehmen imstande sind. Du bist das beste Beispiel dafür. (Wenn Du kandidieren würdest, würde ich für Dich die Trommel schlagen) Dieser zivilgesellschaftliche "Reichtum" ist erst einmal auszuschöpfen. Tritt Merkel bei einer Wahl nicht mehr an, bin ich mir sicher, dass unabhängige Direktkandidaten Chancen haben werden, wenn sie von ihren Wählern getragen werden. Und Internet macht eine Kandidatur möglich, ohne durch eine BT-Partei gesponsert zu werden.
Nun, die Anbiederung an die Türkei ist letzte Konsequenz ihrer falschen Entscheidungen.
LG in die Eifel, CE
Konkret: "Dieses Grundgesetz, das nach Vollendung der Einheit und Freiheit Deutschlands für das gesamte deutsche Volk gilt, verliert seine Gültigkeit an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist."
Ich gebe Dir Recht, nur, Du weißt auch, wie das bei den gegebenen Machtverhältnissen ausgesehen hätte. Die besseren Voraussetzungen waren noch bei der damalige DDR-Bevölkerung, die aber geblendet von den konsumistischen Verlockungen und von einem sich über den Tisch haben ziehen lassenden Regierungspersonal, mehr oder weniger freiwillig ergeben haben. Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, dass es auf unserer Seite wenigsten von den Gewerkschaftsorganisationen Bestrebungen gegeben hat, den Gedanken energisch zu verfolgen. Die hatten wohl bereits die "DM" in den Augen, wie die neuen Gebiete von ihrer Arbeiterschaft erschlossen" werden können. So wie es dann auch geschah.
Es ist zwar im GG kodifiziert, aber ein Volkeswille war nicht erkennbar, dafür zu kämpfen!
Liebe Lee,
das fürchte ich auch, dass sie durch einen Zacken ersetzt wird. Aber gerade das hilft die Erkenntnis zu fördern, dass unsere jetzige parlamentarische Demokratie nicht der letzte Schrei sein kann. Merkel und die Union wissen um ihre "Unersetzbarkeit" und fürchten deshalb ihren Abgang, auch wenn sie den letzten Mist produziert, wie das Kaninchen die Schlange. Tausende von hochbezahlten Regierungsposten hängen an dieser Frau wie auch an Gabriel. Welche Katastrophe für politische Seilschaften-Familien, wenn sie der leckeren Früchte verlustig gehen und gar goldene Pensionen Rost ansetzen. Nein, das darf uns nicht hindern, falsche Politik zu tolerieren bloss weil Angela "alternativlos" ist. Sie ist es eben nicht und darf es nicht sein. Wir würden uns selbst aufgeben.
LG, CE
Das hatte ich an anderer Stelle ausführlich dargelegt.
Lieber Achtermann,
Wir lassen uns auf das in den Medien so beliebte Personifizieren von Politik ein, weil man Politik personengebunden vermeintlich am leichtesten nachvollziehen kann. Real sind es aber nur Nebelkerzen, weil die Systemfrage, die Grundsatzfrage, nämlich wie wir auf dem Globus verträglich zusammenleben wollen, nie gestellt wird. (von mir unterstrichen) Dies bedeutete vermutlich das Ende des frei flottierenden Kapitalismus. Ein Milliardär kommt im Schlaf zu seinem Geld. Es wirkt wie ein Staubsauger für weiteres, weil durch die Steuer- und Zinssysteme ihm das Kapital zufliegt, egal in welchem Staat der Erde.
Du stellst die Systemfrage in den Vordergrund. Das ist auch mein Standpunkt. Und gerade deswegen ist die "Unersetzbarkeit" von Merkel absolut sekundär.
Du gibst mir Gelegenheit, das Interview von Hildegart Hamm Brücher zu erwähnen:
"Die jungen Leute kommen ins Parlament und schauen von den Hinterbänken zu, wie sich die alten Herrschaften an die lukrativen Posten klammern. Die agileren Abgeordneten schauen da nicht lange, sondern wandern ab in die Industrie und machen Karriere. Der Rest bleibt sitzen."
Lieber Herb66,
an Satire hatte ich nicht gedacht, wie Du dann auch sofort gemerkt hast. Obwohl ich auch hier einige Male Merkel-Satire vom Stapel gelassen hatte, zuletzt als Einakter zur Neujahrsansprache, sollte dieser Beitrag doch ein ernst gemeinter sein. Das gesamte Kapitel Merkel ist nun verdammt ernst geworden und eine Lösung ist überfällig. Ob sie so ausfällt wie an Deinem Frühstückstisch mit Brombeermarmelade, da bin ich glatt überfragt.
Nur noch Eines: Es sollte auf keinen Fall darauf hinauslaufen, Merkel behalten zu wollen mit dem Argument, in der Republik gäbe es Niemanden, der sie ersetzen könnte. Die gesamte Welt würde über uns tumbe Deutsche lachen.
Dir noch ein schönes Wochenende, CE
Lieber Hermann,
grundsätzlich bin ich Optimist wie Du, aber einer, der sich zu einem sehr kritischen entwickelt hat. Ich stimme mit dem Grundgedanken von ihm überein, der "reale Möglichkeiten" und die Überschreitung einer Grenze voraussetzt, was den "Leidensdruck einer Mehrheit" betrifft, um nachkapitalistische Verhältnisse zu schaffen.
Über die realen Möglichkeiten, ob sie nun bereits vorhanden sind oder nicht, kann man zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen, nicht aber zum zweiten Faktor.
Du kannst Dich vielleicht noch an den Aufstand politischer Kreise, Kapital und wichtiger Medien erinnern, hinsichtlich der Gedanken von Oskar Lafontaine (als er noch mit Schröder aktiv war), die, soweit ich mich erinnern kann, nicht den Kapitalismus beenden, aber ihm zumindest einige Zähne ziehen wollte. Ich denke, damals wäre ein gutes Zeitfenster gewesen.
Heute, da gebe ich Dir Recht, haben wir die neuen Medien und können sie für Organisation, Information und Aktion nutzen. Nur, bereits der Gedanke (der mir schon länger vorschwebt), alle systemkritisch denkenden Menschen, die bereits beispielhaft von den Nachdenkseiten, Freitag- Community, Linke, Friedensbewegungen usw. usw. vorhanden sind, zusammenzubinden, erscheint mir als beinahe unmögliches Unterfangen, da sich genau jene, (wie man auch immer wieder hier in der FC trefflich lesen kann) vorzüglich, aufgrund des ihnen zugrundeliegenden Freiheitswillens und gewissen Intellektualismus, nicht gerne unter einem übergreifenden Gedanken zusammenbringen lassen. Systemkritische sind eben nicht gut in einer Massenbewegung zu aktivieren.
Da ich denke, dass es trotz oder gerade wegen der überbordenden Informationsflut des Netzes koordinierender und bindender Faktoren bedarf, sind für mich integre Leitfiguren eminent wichtig. Personen, die sich nicht von der Macht infizieren lassen und sich ausschließlich im Auftrag und der Verbindlichkeit gegenüber den Vertretenen sehen.
Die wird es sicher geben, aber, Du weißt auch, wie das in den USA geschieht, wenn man unbequem wird für das System, dann gilt kein Gesetz und keine Regel, auf die man sich verlassen kann, wenn es um Verleumdung geht. Und nichts fällt heute leichter, Dreck in die Welt zu setzen. Idealismus reicht also nicht aus, es müssen starke, tragfähige Grundlagen geschaffen werden, auf die sich die Exponenten bewegen können.
Die neoliberale Lobby pflegt zu kolportieren, daß mit einen Grundeinkommen eine soziale Hängematte für Arbeitsscheue aufgespannt wird.
Gerade kommt ein Profitör aus dem Knast, dessen Kapital im Steuerparadies in der neoliberalen Hängematte rumgammelt und seinen Eigentümer auch im Knast laufend bereichert; das Arme Schwein kann nicht mal was dagegen tun.
Lieber Zelotti,
die Kurdenfrage sollte mit diplomatischem, internationalem Geschick gelöst werden. Sie sollten ihren eigenen Staat bekommen. Das würde die Welt in dieser Region sicherer machen.
LG, CE
Paul,
Die alternative Motivation gilt wohl nur für eine kleine idealistische Minderheit.
Stimmt. Aber angesichts von Katastrophensituation, und die muss ja nicht erst bei Krieg erreicht sein, ist gerade die idealistische Minderheit wichtig, um Erkenntnisse zu fördern. Noch hast Du recht mit blosser Unzufriedenheit von ca. 15%. Aber es könnten bei weiteren "Integrations-Konflikten" rasch über 20% herauskommen. Das ist einfach zuviel des Schlechten.
Reale Möglichkeiten könnten geschaffen werden, wenn wir nur an eine arbeitsintensive lokale Solidarökonomie denken. Ich meine, im gleichen Masse wie Stellenstreichungen im Kapitalismus durch Rationalisierung der Massenproduktion stattfinden werden, könnte arbeitsintensive, nachhaltige lokale Beschäftigung kreiert werden. Eine solche halte ich für überlebensnotwendig.
Gut gesehen,
das Problem Merkel ist erkannt, ist benannt, und nun wird die Blockade aufgehoben durch ihren Abgang. Tolle Lösung, dank Lee. (ernst gemeint)
Heinz, wieviel Schnee hast Du heute schon geschippt?
Die deutsche Geschichte können und werden wir nicht verändern. Die heute bestehenden Vertragsverhältnisse basieren auf dieser Geschichte. Du hast sicher miterlebt, wie seinerzeit Gerhard Schröder zum Paria gemacht wurde, als er sich weigerte, diese Verbrechen im Irak mitzumachen. Gleichzeitig hatten wir erlebt, wie die damalige Oppositions.Führerin Merkel sich in den USA angebiedert hatte. Komentiert wurde das recht drastisch in Köln beim Karnevalsumzug:
Vasallen als AMI's Kriegs-Helferlein
Quelle: Grossplastiken.de; Merkel in Amerika: Mottowagen des Düsseldorfer Rosenmontagszuges 2003.
In der EU ist kein Staat mehr souverän; im Moment scheint es aber so, als hätten das alle gemerkt und klappen ihre Grenzen ein. Damit landet der Schengen.Raum bald auf dem Müll der Geschichte:
Gehe auf Start und ziehe keine 4.000 Euronen ein.
Was Japan anbelangt, werde ich mal meinen Bruder, der in Tokio lebt und mit einer Japanerin verheiratet ist, zu Rate ziehen. Die Japaner lassen eigentlich nicht mit sich spassen, sind da wohl anders als geduldige deutsche US-Vasallen.
Ja, bedenke aber bitte dabei, dass analog der Tafelbewegung dadurch systemerhaltende Kräfte installiert werden. Ich bin mir der Problematik durchaus bewusst und wer kann schon einschätzen, ab welchem Zeitpunkt viele solcher Bewegungen das System ernsthaft gefährden, bzw. sogar zum Einsturz bringen. Bisher war dieses immer noch flexibel genug, sich anzupassen und seine (der Kapitalisten) Interessen zu erhalten.
Marx´ Prognose, das der Kapitalismus die notwendige Voraussetzung seiner eigenen Überwindung mittels der Entfesselung der Produktivkräfte ist, aufgrund seiner immanenten Widersprüche, kann ich zurzeit absolut nicht sehen. Nur die Zyklen der Krisenabstände werden kürzer und entwickeln sich zur Norm (Dauerkrise), an die man sich wie die Seefahrer bei stürmischer See anpasst (gewöhnt).
Ich pflege nicht zu schippen, sondern zu fegen - ein paar Millimeter.
Im Allgäu mußte ich schippen, da fällt regelmäßig sehr viel mehr Schnee.
Eine Schande, dass 146 GG bisher nicht aufgegriffen wurde.
Toll, wo gabelst Du immer wieder diese Sprüche auf?
Und wir geben uns tagaus, tagein zufrieden mit dem sitzengebliebenem Rest!
Prost Neujahr!
Japan war natürlich auch besetzt, hatte sich aber sehr frühzeitig für ein rudimentäres Militär entscheiden. Das war wegen des Kalten Krieges hier anders. Die BW war ja schon gleich nach Gründung wieder geplant worden.
Siehe:
Schnez-Truppe
damit du weißt, wes Geistes Kind das ist
Wiederbewaffnung
Was heißt da WIR?, in der Real Existierenden Demokratie bestimmt die Mehrheit über eine Minderheit.
Alles richtig, Paul.
Diese integren Leitfiguren können nur als Kollektiv bestehen, ansonsten werden sie, wie Du sagst, ausgebremst.
Ich sehe in der Zukunft zwei mögliche Kristallisationspunkte für das Entstehen einer humanistischen Bewegung, bei aller Individualität von systemkritischen Menschen,: Einmal die Freihandelszonenproblematik (TTIP) und die Integrationsproblematik. Das werden die Knackpunkte für gesellschaftliche Entwicklung in D werden.
Lieber Paul, ja, ich verstehe, was Du meinst besonders der Aspekt mit des Volkes Willen. Nur frage ich mich, ob es überhaupt sein kann und darf, daß bezüglich eines Grundgesetzartikels dieser nicht von amtswegen umgesetzt wird und etwa erst besonderer Willensbekundungen bedarf. Ich versuche mir das mal so auf andere Artikel angewandt vorzustellen. Ach ja, dabei fällt es mir au: Du hast recht(!), es wird ja kaum noch irgendeiner eingehalten oder umgesetzt. Und schon gar nicht diejenigen, die am Anfang stehen; na ja, dann können wir auf den 146er ja auch scheißen.
Wünsche ein angenehmes Wochenende! (Auch allen Mitlesern)
Dieser Mensch wird jetzt für Werte-Vermittlung an die Jugendlichen des FC Bayern dringend gebraucht.
Klar, ohne eine ordentliche Leistung im Fußball hätte er diese Position auch nie bekommen; allerdings ging es mir um das Gleichgewicht von: Frei Gleich Sozial.
Das wird auch mit einem Grundeinkommen nicht hergestellt, sondern mit einer ordentlichen Wirtschaftspolitik.
Heinz, diese Karnevalsplastik spricht Bände. Du hattest mich einmal auf sie aufmerksam gemacht. Ich hätte sie als Eingangsfoto nehmen sollen. Hatte nicht daran gedacht. Mir gefiel besonders Merkel und Schäuble als Duo, mit verteilten Rollen aber bis heute vereint. Die EU haben sie gemeinsam erfolgreich versaut und auch noch (Schäuble) den Karlspreis verpasst. Donnerwetter, wie sich unsere Politkaste selbst feiert.
Die Krisenabstände werden immer kürzer, die hektischen internationalen Konferenzen lassen die europäischen Staatsleute nicht mehr ruhig schlafen. Aber alle Beschlüsse haben Null Wirkung (siehe europäische Jugendarbeitslosigkeit, EU-weite Verteilung von Flüchtlingen, Entwicklungshilfe für Afrika - Malta-Konferenz, Hilfe für Flüchtlingscamps, nun Türkei) Da schwelt langsam etwas unter der Oberfläche, was eines Tages die ganze EU-Unfähigkeit ans Licht befördern wird, mit Ausbrüchen à la Pegida.
Marx' Verelendungstheorie hat nach wie vor Gültigkeit. Die "Soziale Markwirtschaft" konnte lange Zeit die "Unsoziale Marktwirtschaft" kaschieren. Aber es braut sich etwas im kapitalistischen System zusammen, wie damals kurz vor dem Zusammenbruch des Sowjetreiches. Wir werden auf der Hut sein.
Du kannst die Adresse ja abspeichern und wie ich dich kenne, wirst du sie deiner Lieblingsfeindin in einem anderen Beitrag widmen :-)
Lies mal Immanuel Wallerstein!
Dank für die Links. Das mit der Schnez-Truppe wusste ich nicht. Zwischen 1964 und 66 war ich Freiwilliger Falschirmjäger bei der BW mit Lt.-Abgang und hatte dann erst kapiert, was gespielt wurde. Einige Male war ich bei Manövern als Verbindungsoffizier zu den US-Truppen abkommandiert. Zwei Jahre später wurde meine freiwillige Teilnahme an BW-Übungen, die ich des Gelderwerbs wegen für meine kleine Familie ableistete, nicht mehr geduldet wegen politischer Agitation in der Truppe. Berufsoffiziere veranstalteten einen "Aufstand" gegen mich. Die 68er-Bewegung hatte mich endgültig "infiziert".
Aber die Minderheit wahrt ihre Rechte, vor allem Widerstands-Rechte.
Aufbauen war schon immer schwerer als zerstören.
Wenn die uns bekannte Ordnung zusammenbricht, dann würde ich nicht darauf wetten wollen, ob die kulturelle Schicht bereits so tragfähig ist, dass die positiven Elemente überwiegen. Denn dann werden gerade die destruktiven Kräfte frei, die sich mit Zerstörung und Gewalt leicht tun, zumal es keine intellektuellen Leistungen erfordert.
Die Zeit der Vereinfacher und Demagogen bricht an und ein Volk, das seit geraumer Zeit einer medialen Dauerberieselung ausgesetzt wird, die keine Zeit für tiefere Gedanken lässt und Alternativen stets als utopisch, als Träumerei, als realitätsfremd maskiert hat, wird kaum in der Lage sein, die von uns erwarteten neuen Strukturen zu gestalten. Aber vielleicht kommt es auch anders, was mich allerdings sehr überraschen würde.
Liebe Gebe,
Du willst auf das GG scheissen? Das hätte ich nun doch nicht gedacht.
Spass beiseite. Es gibt ja auch internationales Recht, dass bei Anerkennung durch den BT über den nationalen Rechten steht. Das ist besonders interessant bei den wirtschaftlichen und sozialen Menschenrechten (UN-Charta), die D in der Realität sträflich missachtet, bspw. Recht auf Arbeit und würdige Lebensbedingungen. Wo würden wir hinkommen, wenn wir die einklagen würden. Der BT würde uns als Staatsfeinde deklarieren und ausser Landes schicken.
Gut geraten!
Habe ich da was verpasst?
Bin zwar nicht Heinz und heute wegen Glatteis im Haus geblieben ;-) ...
Fürchte jedoch, dass die "Blockade" durch einen personellen Abgang oder Austausch nicht gelöst, sondern nur verschoben wird.
Um eine Blockade zu lösen, müsste im Kopf, Bauch und (ich wage kaum dieses Wort auf dieser "coolen" intellektuellen Plattform überhaupt zu erwähnen): "Herzen" von vielen, vielen Leuten erstmal was passieren. Nicht (nur) bei Frau Merkel.
Wie gesagt, ansonsten wird die Blockade nur weiter herumgeschoben. Aber vielleicht hast du wiederum an dieser Stelle recht: Eventuell muss der Karren mit den blockierten Rädern erstmal an die Wand fahren.
Halten wir alle einmal beide Daumen. Es hat immer wieder in der Geschichte überraschende Wenden gegeben. Vielleicht gehen wir ja auch einer grundlegenden Systemwende entgegen, die bisher nur von einigen Menschen angedacht wird.
Entschuldige mich, dass ich Dich in der Schnelle zu einer weiblichen Person erklärte. War meiner Ungeduld beim Schreiben zuzurechnen.
Liebe Lee,
das habe ich in vielen Ländern ebenso erfahren: Erst die totale Katastrophe zwingt Menschen zum Umdenken. Und da sind Frauen und Jugendliche weitaus schneller als ihre männlichen "Counterparts". In D sehe ich langsam eine solche Situation heranreifen, aber auch in anderen europäischen Ländern. Vielleicht passiert ja in Bälde wirklich eine unvorhergesehene Wende, und dann wird es sich zeigen, ob der humanistische Teil der Bevölkerung fähig ist, etwas Neues, Positives zu gestalten. Und hoffentlich wird eine Wende keinen Kriegsfall oder offenen Terror in Europa bedeuten.
Die Literatur kannst du um eine treffliche Beschreibung ergänzen, die wohl 20 Jahre alt ist, aber immer noch aktuell, mit:
Hans-Peter Martin, Harald Schumann:
Die Globalisierungsfalle
Darin wird prognostiziert, daß im 21. Jahrhundert nur noch 20% der Weltbevölkerung für die Arbeit ausreichen; der Rest wird arbeitslos sein, also 80%. Für diesen Rest hält der globale Neoliberalismus dann Titty.Tainment bereit.
Heute werden für den Weltmarkt, besonders in China, noch viele Billig.Löhner gebraucht, doch auch deren Beschäftigung ist befristet.
Du zählst Merkels Defizite auf und forderst sie zum Rücktritt auf. Das ist sicher polemisch gemeint, entbehrt aber auch der konstruktiven Anregung, WIE dieser elende Laden besser laufen soll. Einfach nur das Polit.Personal auswechseln reicht nicht.
'64 war ich auch bei dem komischen Laden, das war kurz nach der Kubakrise mit viel NATO.Alarm und einige Zeit später kassierte das Verfassungsgericht die Erklärung für Auslandseinsätze - war 'ne scheiß Zeit.
Ob wir das der Minderheit verdanken?, schon eher einem relativ unabhängigen Verfassungsgericht.
Wenn du Wallerstein noch nicht kennst, ja!
Immanuel Wallerstein kommt aber aus New York und nicht aus Wallerstein im Donau Ries.
Heinz, wie ich in einer anderen Replik andeutete, meine ich, dass der Einstieg in eine Solidarwirtschaft, begonnen in den Regionen und mit nachhaltiger Ausschöpfung aller lokalen Ressourcen ebenso viele Arbeitsmöglichkeiten entstehen lässt (small is beautiful), wie sie bei der Massenproduktion verloren gehen. Es wird eine Arbeitsteilung entstehen zwischen Massenproduktion und kleinteiliger nachhaltiger Produktion. Da bin ich überaus optimistisch. Wir könnten bereits jetzt in D und EU damit anfangen. Wir beide haben darüber des öfteren diskutiert. In meiner alten Heimat war genau das mein Ansatz, um neue Arbeitsplätze zu schaffen, was die Verantwortlichen dort durchaus verstanden haben. Jetzt werden sie das mit den Einwanderern versuchen und, wenn alles gut geht, werde ich mich da einklinken. Die arbeitsintensiv produzierten Güter mögen teuer als die Massenproduktion sein, aber sie werden in den Augen der Konsumenten auch attraktiver sein.
Ja, ich will mediokres Polit-Personal auswechseln durch Menschen, Einheimische und Zuwanderer, aus der Zivilgesellschaft, die die Ausführung von öffentlichen Dienstleistungen als Unabhängige professionell erledigen und nicht seilschaften-abhängig und -hörig sind.
Du hast sie mit Anstand und Würde überstanden, ha, ha, ha!
Ich hatte mal in aller Schnelle bei Wikipedia reingesehen. Werde ich nochmals ausführlicher machen.
Schau doch mal bei diesen Links vorbei, D ist kein Neuland :-)
Tauschkreis
Tauschring
Liste der Regionalgelder
Lieber Heinz,
ganz herzlichen Dank für diese wertvollen Links.
Wie Du in meinem Beitrag gelesen hast, machte ich den Vorschlag für die Entwicklung einer humanistischen, weltbürgerlichen Bewegung, die sich auch um Teilhabe an politischer Macht und Aufmischung des deutschen parlamentarischen Systems und gesellschaftliche Fortentwicklung über unabhängige Direktkandidaten und Abgeordnete im BT bemühen sollte. So eine Bewegung ist keine Unmöglichkeit und hätte den Vorteil, dass regionale Abgeordnete neben einem kleinen Grundkonsens von Zielen auch regionale Entwicklungsstrategien mit ihrer unabhängigen Wählerklientel in Angriff nehmen könnten. Bspw. wäre auch das BGE und die hier erwähnten Einstiege in Solidarökonomie ganz wichtig, um nicht nur politisch sondern auch ökonomisch voranzukommen.
Organisationen und Initiativen wie Campact, Mehr Demokratie, Bund, attac, usw., alle könnten sich auf einen Mini-Konsens einigen und versuchen, gute lokale Kandidaten zu finden und bei einer Wahl zu fördern. Ich werde diesen Gedanken noch ein wenig ausformulieren und hier einstellen. Eine solche Bewegung braucht nicht in endlosen Streitereien unterzugehen, da die Vielfalt von Ideen willkommen ist und nur ein begrenzter Zielumfang alle einigt: Raus aus der bisherigen BT-Parteien-Diktatur, Weiterentwicklung unseres politischen und ökonomischen Systems und eine positive Rolle in EU und der Welt.
Liebe und solidarische Grüsse an die Peene! CE
Das klingt immer seeeeehr, seeeehr grooooß.
Ich habe gelernt, daß sich die Dinge im Kleinen verändern und plötzlich ist die kritische Masse so groß, daß sie global wird.
Ein Beispiel: Vor vierzig Jahren mußte ich suchen, um Getreide und Mühle zu bekommen, um mein eigenes Vollkornbrot zu backen; heute finde ich das besser gemacht bei jedem Bäcker und muß nur noch auf die Zutaten achten. In diesem Sinne hat sich sehr viel verändert.
Deine Konzepte klingen so, als könne man sowas konzipieren und durchführen; das kann man zwar versuchen, das Konzept braucht aber auch noch die kritische Masse, deren Bewußtsein diesen Impuls global trägt.
Es gibt heute sehr viele kleine Initiativen, die ihre Idee verfolgen und sich keinen Deut um diese Käseglocke in Berlin kümmern. Merkel ist ganz bestimmt nicht unser Problem, sondern die Methoden und Kräfte, die Merkel als nützliche Idiotin an ihren Fäden tanzen lassen.
Das Merkel Instrument ist, ist uns wohl allen klar.
Was ich wichtig fände, wäre den Gedanken zu lancieren, unabhängige Direkt-Kandidaten zu unterstützen. Wenn da verschiedene alternative Initiativen an einem Strang ziehen würden, könnte etwas laufen. Und gerade über solche Abgeordnete würden dann lokale Initiativen, auf die Du hinweist, angeschoben werden können. Ideen liegen ja nun haufenweise in der Luft und in den Köpfen von vielen Menschen. Sie müssen nur politisch in einer konzertierten Aktion, bei aller Verschiedenheit innerhalb einer humanistischen Bewegung, vorangetrieben werden.
Lg, CE
« Sie müssen nur politisch in einer konzertierten Aktion, bei aller Verschiedenheit innerhalb einer humanistischen Bewegung, vorangetrieben werden.»
Genau diese deine Ausdrucksweise ist es, die so klingt, als könne man das wie ein Kommandounternehmen durchziehen - strategisch, taktisch, klug.
Das eben bezweifle ich.
«Wenn da verschiedene alternative Initiativen an einem Strang ziehen würden, könnte etwas laufen.»
Das ist der Traum von einem Kollektiv, von einem WIR, das vor 50 Jahren einmal aufscheinte, aber inzwischen in unendlich vielen ICHs und Seiteninteressen aufgegangen ist.
Du hast dort draußen in der Entwicklungswelt einen Traum bewahrt, den es schon sehr lange gar nicht mehr gibt.
Stimmt, der Befehl tötet die Souveränität. Ob Merkel u. Co. das schon einmal überlegt hat?
Eigentlich ist es nicht so wichtig, wie wir dieses, sagen wir Fundament unserer Gesetzgebung, nennen. Aber unsere Politiker haben unsere Souveränität verschenkt, verkauft oder gar verschleudert? 1989 wäre die beste Gelegenheit gewesen. Nie war die politisch-militärische Gelegenheit so günstig. Und Merkels unkritisch willige, gehorsame Hörigkeit hat uns auf "Rudis Resterampe" an den politischen Abgrund gebracht
Wenn unsere Regierung nicht in der Lage ist, souverän im Sinne der Ethik dieses Fundaments des GG die Probleme zu lösen, sollten wir selbst souverän handeln und diese wider das Wohl der Menschen handelnde politiklose Regierung in die Wüste schicken. So gnadenlos rhetorisch banal, wie sie die Menschen in Not zurückweisen will. Profiteure lösen keine Probleme. Es sei denn, sie steigern ihre Profite.
Ich denke auch an Weimar, als das bürgerliche Lager Hitler nicht nur das Schlupfloch öffnete, sondern diesem Verbrecher wissend die Macht servierte. Der Vorlauf war die Massenarbeitslosigkeit und Massenarmut bis -elend, die plötzlich im Kapitel Kriegsvorbereitung abgebaut wurde, weil die Profiteure freie Kriegshand hatten.
Zu wünschen ist, dass wir, die Bürger diese Politposse beenden.
Ja, ich möchte sogar noch weiter gehen und behaupte, gerade die in letzter Zeit immer wieder vorgetragene Fragestellung, was denn nach Merkel kommen solle, wer denn Merkel ablösen solle, daß diese teleologischen, d. h. auf vermeintliche Zwecke ausgerichtete Fragestellung, irrelevant ist. Ich habe so viel Vertrauen in die Menschen um mich, daß ich davon ausgehe, daß selbst eine Übergangsepoche, die in gewisser Weise - wenn sie denn, wie die Sorgenträger es wohl befürchten -, eine führerlose, gleichsam anarchische werden sollte, sich aus der sozialen Realität heraus zu einer Praktikabilität fruchtbringender ausgestalten wird, als irgendeine gängelnde, obrigkeitliche Anleitung für ein Miteinander. Ja, Merkel muß weg und sei es vorübergehend ersatzlos! Ich vertraue auf die Gestaltungskräfte von Menschen in der Gemeinschaft sogar mehr ohne, als mit Zwangs-Anleitung und Fremdbestimmung.
Lieber Heinz,
ich weiss, was Dich an meiner Ausdrucksweise stört. Ich bin mir auch bewusst, wie schwierig es ist, gesellschaftliche Veränderungen herbeizuführen. Da habe ich selbst zwei Generationen dran herumgewerkelt. Aber neben den Versuchen in kleinem Rahmen, die ich ebenso befürworte und oft angeschmissen habe, sind Makro-Überlegungen sehr wichtig. Nimm nur einmal das Beispiel TTIP. Wenn da nicht einige Menschen von Campact den Mut und die Entschlossenheit aufgebracht hätten, andere zivilgesellschaftliche Initiativen und viele Einzel-Menschen zu einer gemeinsamen Aktion zu bewegen, wäre kein massenhafter Protest entstanden. Und leider haben wir Unabhängigen nicht die öffentliche Knete einer Linken, Grünen-Partei und bald einer AfD. Wir sollten uns auf der Strasse das Recht erkämpfen, politische Entscheidungen mit herbeiführen zu können. Hättest Du und ich und andere nur ein Minimum von Geld-Kapital, wir könnten dieses Minimum vergrössern, da bin ich mir sicher. Auch wenn unsere Knochen nicht mehr die Jüngsten sind, so ist unser Geist wach geblieben und wir wissen, an welch einer gefährlichen Schwelle sich unser Land befindet. Es braucht Erneuerung, je eher je besser.
Ich werde einmal meine Gedanken zu einer "Humanistischen, weltbürgerlichen Bewegung" zusammenfassen, auf meine Art, und sie muss ja nicht grossbürgerlich journalistisch daherkommen, und sie Campact, Mehr Demokratie, Attac, Bund zuschicken. Mal sehen was diese zivilgesellschaftlichen Initiativen dazu zu sagen haben. Wir sind zwar "klein", können aber "grosse" Zukunftsträume haben, die vielleicht den Weg in den gesellschaftlichen Meinungsstrom finden.
Zusatz: Der Vorteil einer solchen Bewegung könnte ja das WIR auf ganz wenige, entscheidende Ziele bündeln, während viele andere Gruppen-Ziele daneben weiter gedeihen.
LG an die Peene. Schade, dass ich Dir keine Wärme und Sonne aus dem Süden schicken kann, CE
Dabei teile ich völlig Ihre Meinung. Wenn ein Volk mit über 8o Mio. Bürgern nicht in der Lage sein sollte, etwas besseres als eine willige Befehlsempfängerin aufzustellen, dann weiß ich nichts mehr zu schreiben. Aber welche Rolle spielen unsere Medien, die diesen pol. Nichtpersönlichkeiten ganz freiwillig unkritisch die Stange halten und von denen H..-U. Jörges in seinem Zwischenruf im "Stern" 30.12.2015, zum 3. Kampfeinsatz der BW u. a. folgendes schreibt:
" Der Einsatz entspringt nicht nur der Solidarität mit Frankreich, nach dem Pariser Masssaker des "Islamischen Staates". Er dient auch dem Selbstschutz vor dessen Terror. Seit der Zerstörung des Hitler-Reichs an Stalins Seite hat es keine zwingende Begründung für eine globale Militärkoalition gegen einen Erzfeind der Zivilisation mehr gegeben wie gegen die Kopfschlächter des IS. Auch wenn Koalitionäre - Saudi-Arabien etwa - kaum weniger abstoßend sind. Es gibt gerechte Kriege. Dieser ist einer.
Die Einwände sind ehrenhaft, aber nicht überzeugend. Mit Krieg schaffe man keinen Frieden, heißt es. Ach ja, haben die Alliierten gegen Hitler keinen Frieden geschaffen. Er hält nun seit 7o Jahren." ...
Die harmloseste Annahme wäre, dass er "nur" falsch verstanden wird. Die schlimmste Annahme, und das ist meine, ist die, dass er diesen unglaublichn Stuss, "Hitlers Reich an Stalins Seite" als historischen Fakt verkauft! Krieg schafft Frieden, statt dass Frieden Krieg verhindert. So brauchen wir keine Politik der Verantwortung und Ethik, Bomben sind gerechte Kriege.
Auch der Frieden hält nicht seit 7o Jahren. Die USA haben nach meinem Eindruck noch keine Friedenszeit erfahren. Lediglich die Tatsache, dass sie ihre Kriege in fremden Ländern führen. Und wir haben auf unserem Territorium noch keinen heißen Krieg geführt und 2003 hat ein auch kritisierbarer Kanzler Schröder uns aus dem Irak-Krieg rausgehalten. Mit Merkel würden unsere seit damals regelmäßig mitmachen.Die politische Wende 1989 wurde von hochangesehenen Politikern, W. Brandt u. Gorbatschow, OHNE KRIEG und ohne blutige Revolution gestaltet. Davon wissen die Nutznießer nichts mehr!
Wie alt ist dieser Jörges? Leider ist der vollständige Artikel nicht online gestellt. Der "Stern war einmal eine angesehene Zeitung, bis zu den gef. Hitlertagebücher. Das war einmal.
Liebes Eichhörnchen,
wenn wir alle von den einzelnen Bäumen herunterklettern würden und uns auf dem Boden zu einer humanistischen Erneuerung der Republik zusammentun würden, könnte etwas geschehen. Ich sehe den historischen Moment als äussert günstig an, da Merkel mit ihrem Kopf einerseits in Europa auf Granit stossen und andererseits der Rechtsruck in der Republik kaum beherrschbare Ausmasse erreichen wird. Ein menschenwürdiger Umgang mit Zuwanderern ist wünschenswert und ethisch das Gebot. Aber Merkel würde dieses Gebot dann wiederum hegemonial durchsetzen, wie 2010 das Spardiktat. Das wiederum werden die anderen europäischen Länder, bei aller Sympathie, die sie vielleicht für die Flüchtlingsproblematik aufbringen, nicht mitmachen. Zweimal von D gegängelt zu werden, wäre ein Mal zu viel. Deshalb auch ist ein Neuanfang von D dringend geboten, ansonsten wird D in Europa kein Bein mehr auf die Erde bekommen.
Ich gebe Dir Recht: Die aktuelle Politposse muss beendet werden.
LG, CE
Lieber Gerheart,
da bin ich mit Dir absolut derselben Meinung. Eine Übergangszeit, kollektiv von Menschen guten Willens getragen, würde sicher auch das so bequeme Untertanen-Verhalten vieler Menschen ins Wanken bringen.
LG ins Siebengebirge, CE
Dank für Deinen Kommentar.
Wir wissen alle, dass wir IS unserem Oberherrn "Uncle Sam" zu verdanken haben, und dass dem Einhalten seines Treibens und damit der Verhinderung von weiteren Kriegen, besonders ein um Russland erweitertes Europa notwendig ist. Eine vorbeugende Friedenspolitik von D wäre für unsere französischen Brüder allemal ein besserer Beitrag zum Frieden, als dieser hirnrissige Beschluss im BT zu einer "Koalition der Willigen". Es geht jetzt auch darum, die Lehren aus Einwanderer-Ghettos zu ziehen und uns darauf zu besinnen, was wirklich aus der Aufklärung und der Erklärung der Menschenrechte für unser Gemeinwesen aus Zuwanderern und Einheimischen die nicht umzustossende Essenz ist, das gesellschaftliche Fundament, das von allen Seiten eingefordert werden sollte. Dahinter darf es kein Zurückfallen geben, sonst würden wir unsere zivilisatorischen Errungenschaften, und damit uns selbst, als Gemeinwesen aufgeben.
LG, CE
Tja, lieber Hermann, und genau damit fängt die Problematik an, wenn so etwas as Vorgabe gesetzt wird. Was nämlich ist guter Wille? Und dann noch die Übertragsproblematik: wer ihn trägt; wer will das bestimmen?
Ich meinte es oben sogar noch tiefer an der Wurzel gefaßt (@Ratatörskr hat es oben deutlicher noch ausgedrückt), nämlich: was ist das für ein geistiges Armutszeugnis erwachsener menschen, wenn sie nur miteinander leben können, wenn ihnen von oben herab Vorschriften dazu gemacht werden.
Das einzige was gebraucht wird ist leidenschaftslose Logistik und Infrastruktur.
Wenn aber behauptet wird, ohne Werte- und Verhaltensvorgaben (vulgo: Regierung) ginge kein Miteinander, so gleicht das einem Menschen, der darum bettelt, daß im eine Aufsichtsperson zur Seite gestellt werde, weil er Sorge habe, sich sonst womöglich kriminell zu betätigen.
Deine Formulierung oben an Eichhörnchen könnte nicht besser formuliert sein.
Ich hatte die politische Plattform von verantwortungsvollen Menschen "guten Willens" in der Übergangszeit in einer vorherigen Replik salopp wie folgt formuliert:
Raus aus der bisherigen BT-Parteien-Diktatur, Weiterentwicklung unseres politischen und ökonomischen Systems und eine positive Rolle in EU und der Welt.
Hier ist es schon fast wieder sommerlich warm, +7° :-)
Wir brauchen keine Zusammenschlüsse von beliebig vielen alternativen NGO's. Jede NGO steht für sich in einem globalen Netzwerk von Interessen. Deine Ideen sind ja goldrichtig, aber bitte nicht zur Bildung von großen Organisationen oder Koalitionen, sondern zur Information von Individuen. Diese Menschen entscheiden dann selbst, wie sie wirtschaftlich, politisch und sozial handeln.
Nimm als Beispiel die CDU und ihre bayerische Sekte CSU, die zetern heftig über diese Rechten von Pegida und AfD; sie zetern deshalb so laut, weil das ihre eigenen Wählerschichten sind, denen sie nichts mehr zu bieten haben. Die laufen ihnen einfach weg.
Das soll hier auch keine Begründung für diese Leute werden; alle, die jemals CDU/CSU gewählt haben sind mir schon immer suspekt gewesen - also ab in den Orcus mit CDU/CSU/AfD und weil die SPD auch schon lange nicht mehr sozial ist, die gleich mit.
Es geht also nicht um Groß und Bündeln, sondern um ganz, ganz viele kleine von der absoluten Nische bis zur Toleranz von Massenartikeln, die nur Dinge sind - also netzwerken.
Die Frau von Storch (AfD Berlin) hat Merkel empfohlen, nach ihrem Rücktritt aus Sicherheitsgründen Zuflucht in Chile zu suchen.
Es geht nicht darum, grosse Organisationen zu kreieren, da gebe ich Dir vollkommen recht. Es geht aber schon darum, Koalitionen unter ganz vielen Kleinen zu schmieden, die über Netzwerke Informationen erhalten, Stellung beziehen und eine Bewegung zur Erneuerug der Republik in Gang setzen. Diese Koalitionen, oft auch nur auf Zeit, haben den besonderen Zweck, Leben in die starre, fossile Republik zu bringen, das kritische Denken von möglichst vielen Menschen anzuregen und die Möglichkeiten für viele neue Experimente zu eröffnen. Das Mögliche, das auf Makro-Ebene gedacht werden kann, braucht Koalitionen, unter Umständen von Millionen, um dieses Mögliche anzupacken. Das Mögliche, das auf Mikro-Ebene gedacht werden kann, braucht meist keine Koalitionen und oft selbst kein Geld-Kapital. Wir Schreiber hier in der dFC sind die besten Beispiele dafür.
Sicher mag es Zwecke geben, für die eine Koalition auf Zeit sinnvoll ist. Für diese Zeit sind dann die Koalitionäre an ihren Vertrag gebunden und müssen den erfüllen. Sowas ist ein Kompromiß auf Minimalkonsens.
Erinnerst du dich an die Aktion mit der Brent Star, die funktionierte mit Dchwarmintelligenz.
Erinnerst du dich an die Aktion zum Boykott südafrikanischer Waren; aud die funktionierte global mit Schwarmintelligenz.
Stell dir vor, jemand kommt auf die Idee, die Ecken des neuesten Smartphone sind zu rund oder die Farbe ist mistig ...
Genau diese Netzwerke werden die Zukunft bestimmen.
Versuch doch mal: Der Arbeitsanzug von Merkel ist zu bunt oder die Knöpfe sitzen nicht richtig :-)
Lieber Koslowski,
wo ist denn diese gute Frau "Von" aufgewachsen, doch wohl nicht in der Nachbarschaft des "Grossen Erich"?
Davon abgesehen, Chile muss ein wunderschönes Land sein, das ich bisher nicht kennen lernte. Es reichte nur bis Peru. Aber alles, was ich von Chile hörte und in Videos und auf Fotos sah, muss es ein "tolles" Land sein.
LG, CE
Versuch doch mal: Der Arbeitsanzug von Merkel ist zu bunt oder die Knöpfe sitzen nicht richtig :-)
Sicher, Schwarmintelligenz könnte auch durchaus mittels Satire angeleiert werden. Dann müsste ich den Einakter zu Ende des Jahres zu einem Zweiakter ausweiten.
Aber die Sache mit Merkel ist eine ernste Sache und könnte das Land lichterloh in Flammen versetzen.
Das scheint das vorherrschende Problem zu sein, ganz Europa und der Nahe Osten brennen und keiner ruft:
Feuer!
Ich wünsche jedoch inständig, dass das Feuer in Deinem Holzofen nicht erlöscht, sonst müsste ich sofort nach D aufbrechen.
Danke für deine Wünsche, für diesen Winter wird es reichen.
Mein Einwand bezog sich wesentlich auf deine Forderung zum Rücktritt, was unwahrscheinlich ist, und auf deine Furcht, eine Schwarmintelligenz könne Merkel abwählen, was zum Flächenbrand und Zerfall der EU führen könnte.
Merkel hat seit 10 Jahren alles getan, um die EU zu zersetzen.
Tach Hermann
Sollte ich den hier bisher aufgelaufenen Kommentar-Strang richtige deuten, dann wird hier (recht einmütig) ein Versagen aufgeschriebener Regeln und der angeblich für deren Einhaltung legitimierten Figuren diagnostiziert.
Das Auswechseln irgendwelcher Figuren, mit regelmäßig zu kurzem Jäckchen, erscheint definitiv aussichtslos.
Alle Thesen von 'Demokratie, Gewaltenteilung, Legislative, Judikative' u.s.w., entblättern sich täglich mehr. Was dahinter sichtbar ist, tritt jedem Gedanken an Humanität "die Füße weg".
Du propagierst eine "humanistische Bewegung": solche Bewegungen gab es, geschichtlich betrachtet, immer wieder. Sie scheiterten regelmäßig zügig an der nächsten machtgeilen Parteilichkeit.
Mir erscheinen dazu die Gedanken einer Daniela Dahn recht vielversprechend, darum setze ich sie hier einmal ein:
(leider entspricht die Tonqualität nicht der Tiefe ihrer Überlegungen)
Wir müssen uns schnellstens von der herrschenden Dummheit entfernen.
Gruß, Clou
P.S.:
Auch ihre Analyse der gegenwärtigen Situation auf den Nachdenkseiten erscheint mir lesenwert.
„Wer vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch von Fluchtursachen schweigen“
http://www.nachdenkseiten.de/?p=30582
P.S.:
Auch ihre Analyse der gegenwärtigen Situation auf den Nachdenkseiten erscheint mir lesenwert.
„Wer vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch von Fluchtursachen schweigen“
http://www.nachdenkseiten.de/?p=30582
Heinz, ich weiss, ich weiss. Aber Rücktritts-Forderung muss gleichfalls mit Gründen und Alternativen verbunden werden. Es geht einfach darum, dass die Herrschaften in Berlin wissen, nicht alle Menschen in der Republik sind Untertanen und ein Change ist nie ausgeschlossen.
Auch mache ich mir hinsichtliche der Schwarmintelligenz nicht übermässige Hoffnungen. Aber wenn einige Menschen nachzudenken beginnen, ist das schon einmal was wert.
Merkel und Schäuble zersetzen die EU so dauerhaft, das es verdammt schwierig wird, Ressentiments gegenüber D wieder abzubauen. Da ist ungeheuer viel Porzellan zerschlagen worden. Den Politikern ist das scheissegal. Aber diese Ressentiments werden auch auf die deutshe Zivilgesellschaft Auswirkungen haben. Das ist ähnlich wie bei Uncle Sam. Ein George W. Bush hatte ebenso das Image der US dermassen beschädigt, dass selbst ein Obama das nicht beheben konnte, zumindest in Lateinamerika.
WIR sind nicht der Staat
Der Staat ist eine Gebietsgemeinschaft mit Verwaltung und Parlament
Bürgerinnen und Bürger sind als Mitgleider, Gesellschafter des Staates dessen EIGENTÜMER.
Nur Mut, nach dem Chaos geht es weiter und wir sind alle schlauer.
Hast du mal Wallerstein gelesen?
Liebe Clou,
Daniela Dahn auf youtube konnte ich leider akustisch nicht verstehen. Vielleicht finde ich bei youtube andere Beiträge von ihr. Bisher war sie mir nicht bekannt. Dank für den Link auf jeden Fall.
Clou, den Beitrag habe ich gerade gelesen. Ich stimme in fast allen Punkten mit ihr überein, mit Ausnahme von Merkel. Ich verstehe nicht, dass gerade Frauen sie so entschuldigen, dass sie seit Jahren Europa kaputtmacht, Russland auschliesst, US in den Hintern kriecht, nicht einen Funken zur Weiterentwicklung der Demokratie beiträgt und dem Kapitalismus unwürdig hinterschleicht. Eine ethisch richtige Entscheidung wurde diktatorisch beschlossen, und gerade diese Tatsache verhindert, dass wir "Integration" hinbekommen, innenpolitisch und aussenpolitisch. Eine Umkehr deutscher Politik ist absolut erforderlich, mit Merkel aber nicht möglich. Neue Köpfe braucht das Land, zwingend. Aber wie gesagt, die sonstigen Meinungen von Daniela Dahn sind im Wesentlichen auch die meinen.
Dank für den Link auf die Nachdenkseiten.
LG, CE
Heinz, ich hatte einmal in Wikipedia vorbeigeschaut. Werde es heute abend noch einmal tun.
Stirbt der Kapitalismus?
Das ist das neueste Filtrat
Lieber Heinz,
auf Dein Anraten hin habe ich gerade die Website von Immanuel Wallerstein aufgeschlagen und zwei Beiträge von ihm gelesen: Über die Flüchtlingsproblematik, den ich für zu kurz gehalten fand. Dann seinen Beitrag über die Entwicklung seines Denkens zum Welt-System. Sehr interessant. Zu kurz kommt da Theorie und Praxis weg, wahrscheinlich, da er sich immer nur theoretisch forschend auseinandersetzte, was ich pesönlich in jungen Jahren tat, dann aber hauptsächlich in die Praxis, das eigene Erleben der sozialen Realität, einstieg, als Beteiligter, nicht als Zuschauer.
Dank für Deine Anregung. Hermann
Sehr interessant, Dank!. Das werde ich mir in D anschauen. Die Antwort auf die Frage: Sicher stirbt der Kapitalismus. Die Frage ist nur, wie lange er sich halten kann.
Ebenso gilt für Merkel: Sie wird abdanken müssen, freiwillig oder gezwungenermassen. Wieder eine Frage der Zeit. Aber wir können nicht warten, bis sie aus Altersschwäche abdankt. D und EU sind in Flammen. Wird es viel länger dauern, werden wir die Zwanziger Jahre des letzten Jh. wiederholen.
Im Moment gibt es sowieso Zoff und die SPD wirft der CSU vor, die Koalition spalten zu wollen ------------- Auflösung
Wallerstein meint, die nächsten Jahrzehnte gibt es Chaos und was dann kommt weiß keiner.
Im Moment gibt es sowieso Zoff und die SPD wirft der CSU vor, die Koalition spalten zu wollen ------------- Auflösung
Wallerstein meint, die nächsten Jahrzehnte gibt es Chaos und was dann kommt weiß keiner.
Was Wallerstein als Chaos bezeichnet, würde ich als eine Nachdenkphase bezeichnen, in der wir gemeinsam über die Grundlagen von horizontal angelegtem nachhaltigem Leben und Arbeiten, im Gegensatz zum vertikalen Ausbeuten, Knete-Machen und Stumm-Leiden-Ertragen, räsonieren. Die staatlichen Institutionen sind einigermassen intakt, um so eine Phase auch materiell und organisatorisch absichern zu können. Das Chaos sehe ich mehr in einem "trial and error" auf politischer und wirtschaftlicher Ebene und von Bewegungen, nicht von politischen Parteien angestossen.
Wo hast Du diese Wallerstein-Auffassung gelesen? Werde auch einmal schnüffeln.
"Bürgerinnen und Bürger sind als Mitgleider, Gesellschafter des Staates dessen EIGENTÜMER.
Tja, so wird es hie und da euphemistisch behauptet.
Halte ich aber für bürgerlichen Mist, weil Eigentum doch Diebstahl ist. Gesellschaft beginnt da, wo die Geselligkeit gepflegt wird, statt dem gegenseitigen Beschiß.
In diesem Zusammenhang erscheinen mir die Gedanken von Daniela Dahn zu den "Räten" sehr enwicklungsfähig.
Wo Menschen sich abstimmen und entscheiden, statt krimineller Parteibanden könnte ich mich jedenfalls wohl fühlen....
Die Frau Dahn zählt wohl zum freitäglichen Urgestein aus besseren Zeiten.
Ich habe das vid tontechnisch über einen Verstärker gehört - nur so wird es (leider) verständlich.
Daniele Dahn greift das Konzept der Räte/Sowjet wieder auf und richtig gemacht ist das kein schlechtes Modell. Das Modell wurde in Deutschland von der Reaktion nieder gemacht und in Russland durch die Partei pervertiert.
Wenn Dahn einen dritten Weg sieht, kann das spannend werden.
Mein Vorbehalt gegen diesen Ausdruck:
"Denn du bist der Staat!"
stammt von den Nazis und verleibt das Individuum in die Verfügungsmasse ein, und einmal reicht doch - oder?
Da schmeißt du Begriffe zusammen, die jeweils einzeln zu betrachten wären, nur werden wir uns über solche Generalisierungen nicht verständigen können.
Die Auswechselei von Köpfen erbringt immer wieder nur entsetzliche Ergebnisse.
Die zugrundliegende Systematik der Auswahl von "Köpfen" hievt regelmäßig nur frische Psychothen in die Sessel. Das die unkontrollierbar sind, ist doch längst klar.
Solange 'Unten' von 'Oben' (wo die Kacke bevorzugt schwimmt!) gelenkt wird, bleibt das Märchen "alle Macht geht vom Volk aus" hinterfotziges Geschwätz krimineller Banden.
Delegiert und kontrolliert wird von 'Unten' nach 'Oben', sonst bleibt es bei der herrschenden Lüge.
Daniele Dahn: Wir sind der Staat
Volkslied: Wir tragen das Vaterland
Wir tragen das Vaterland in unsren Herzen.
Denn wir sind das Reich,
und wir sind der Deich zum Volk
und Arbeit und Freiheit zu gleich,
Wir tragen das Vaterland in unsren Herzen.
Wir tragen das Vaterland in unsren Herzen.
Denn wir sind der Staat
und wir sind die Saat für die Zukunft,
leben Ehre und Tat,
Wir tragen das Vaterland in unsren Herzen.
Wir tragen das Vaterland in unsren Herzen.
Des Führers Gebot
getreu bis zum Tod
stehn wir im Kampf
für Arbeit und Brot
Wir tragen das Vaterland in unsren Herzen.
Da muß jemand schon schwachsinnig sein und von Geschichte keine Ahnung haben, um solch einen bekloppten Titel zu verzapfen.
Mit mir war noch nie "Staat zu machen", lieber Heinz, egal wer gerade den Knüppel schwingt / Nazi, Soze, (angeblicher) Kommunist, oder (angeblicher) Christdemokrat.
Die sind >>unverwechselbar<< machtgeil, also Gegner.
Klaro?
Gruß, Clou
Es hieß bei den Nazis nicht so, wie Sie es schreiben, sondern: "Du bist Deutschland"
Wir tragen das Vaterland
Melodie & Text: Will Decker 1936,
(Pflichtlied Nr. 3 des Reichs Arbeits Dienstes)
Wir tragen das Vaterland in unsern Herzen.
Denn wir sind das Reich,
und wir sind der Deich
um Volk und Arbeit und Freiheit zugleich.
Wir tragen das Vaterland in unsern Herzen.
Wir tragen das Vaterland in unsern Herzen.
Denn wir sind der Staat,
und wir sind die Saat
für Zukunft, Leben, Ehre und Tat.
Wir tragen das Vaterland in unsern Herzen.
Wir tragen das Vaterland in unsern Herzen.
Für Deutschlands Gebot
getreu bis zum Tod
stehen wir im Kampf für Arbeit und Brot.
Wir tragen das Vaterland in unsern Herzen.
ff.
Weiter oben stand das schon mal, ich fürchte, das Analphabeterthum nimmt zu.
Hast du schon mal Islam versucht?
Läuse auf der Leber?
Nein, eine Ergänzung kann man aber so schreiben, daß sie nicht wie Besserwisserei ausschaut.
Tsssh.
Keine Religion,kein Volk, kein Reich, keine Merkel.
Heimatvertriebene auf dem Weg nach Nirgendwo.....
Besserwisserei=Läuse auf der Leber?
Liebe Clou,
ja, schade, dass ich bei mir das Interview von Daniela Dahn nicht verstehen konnte. Die Geschichte mit den "Räten" habe ich auch in meiner Arbeit immer wieder praktiziert. Das funktioniert, wenn es nur gewollt wird. Aber in D muss da wohl viel Übung einsetzen, da unsere Gesellschaft sehr wenig konsensfähig ist, was auch ein Vermächtnis des Egoismus fördernden Kapitalismus ist. Hoffentlich kommt Konsens und Einsicht nicht erst dann auf, wenn es bereits zu spät ist. Bei TTIP hat es ja doch geklappt.
LG, CE
Ich werde das mal versuchen. Dank für den Tipp!
Lieber Heinz,
die Perversion des Staates in ein über den Menschen stehendes und von diesen nicht mehr zu kontrollierenden Monsters kann doch nur aufgehoben werden, wenn die Menschen dieses Monster auflösen, in dem ein Jeder die faktische Möglichkeit hat, den öffentlichen Raum mitzugestalten und sozial zu "fiskalisieren" (span.: Überwachung des Staatshaushaltes durch die Bürger). In diesem Sinne müsste unser GG/Verfassung und das parlamentarische System weiterentwickelt werden. Wenn das im Kleinen geht, auf Gemeindeebene, was ich häufig mit erlebt habe, dann müsste es auch über Räte im Grossen funktionieren. Spanien hat einmal diese Erfahrung sammeln können (1936-39), was allerdings bei Kommunisten und Faschisten einen geballten Widerstand hervorgerufen hat. Darüber sollten wir uns Gedanken machen. So blöd sind wir nun auch wieder nicht. Was fehlt bisher, ist der gute Wille dazu, weil mehrheitlich immer noch die Angst vor Besitzstandsverlust vorhanden ist.
LG, Hermann
Clou, stumpfsinnige Auswechselung von Köpfen, in denen der gleiche Mist vorherrscht, hilft tatsächlich nicht weiter. Dann soll der Mist weiter vor sich hinstinken. Nein, Auswechslung von Köpfen habe ich, wie Du sicher auch verstanden hast, gemeint in dem Sinne, dass diese Köpfe repräsentativ für einen alternativen Gesellschaftsentwurf stehen, der von einer humanistischen, weltbürgerlichen Bewegung getragen wird.
Heinz,
ich lerne Daniela Dahn jetzt erst durch Euch kennen. Das Wenige, was ich bisher gelesen habe deutet jedoch nicht darauf hin, den kapitalistischen/faschistischen oder kommunistischen Staatsbegriff zu übernehmen. Wenn wir nun alle Staat wären, dann gäbe es auch keine unselige Spaltung von Staat und Zivilgesellschaft mehr, von Obrigkeit und Untertan. Dann wird der Staat von all seinen emanzipierten Bürgern in Besitz genommen.
Lieber Gerheart,
wo hast Du dieses Foto aufgegabelt? Horror in Reinformat! Da läuft es Einem kalt den Rücken runter. Davon hat Pegida offensichtlich Ideen bezogen.
Zusatz: Ähnliche Gedanken beschlichen mich, als ich in der Neujahrsansprache von Merkel 2013 die frohe Botschaft hörte:
Vertraut dem Staat!
Diese Auffassung, dass der Bürger sich dem Staat unterwirft anstatt ihn zu beherrschen, ist das probate Mittel seit eh und je, die Gesellschaft in Herr und Knecht zu verewigen.
Clou, Heinz kann manchmal "beissen", falls Du das noch nicht weisst. Allerdings kommt der "Biss" immer solidarisch daher.
Hallo, Hermann,
"aufgegabelt" habe ich es im Web, eben unter Bilder zu dieser Parole. Bemerkenswert aber ist, daß die CDU/CSU mit genau diesem Spruch 2005 flächendeckend Werbung gemacht. Siehe hier und hier.
Streich CDU/CSU! Und ersetz durch Social Media Campagne.
Auwei, da habe ich viel verpasst. In 2005 war ich in Honduras bei den Indigenen (wir sind alle Indigene, ausgegrenzt, exotisch, aus einer anderen als der Deutschland-Welt).
Aber hast Du einmal bei dem Matratzen-Test 2015 nachgesehen. So wie wir alle Deutschland sind, müssen wir auch alle die gleiche Matratze "beliegen".
Wie schön wird es jetzt im Siebengebirge sein? Lässt der Nebel die Sicht auf den Rhein zu?
Nochmal langsam zum Mitschreiben:
Wir sind N I C H T der Staat, sondern Mitglieder eines Staates und als Mitglieder eines Staates dessen E I G E N T Ü M E R.
Etwas anderes sagt auch Daniela Dahn nicht. Sie sagt, obwohl wir Souverän sind, werden wir von den B E S I T Z E R N des Staates, dem Polit.Personal beherrscht.
Genau darum ist ihr Titel Wir sind der Staat! so beknackt.
Als Titel müsste das erklärt werden, richtig.
Was ist denn in Dresden passiert? Die Autos von Wir sind das Volk-Anhängern sind in Brand gesteckt worden? Wo wird das enden?
War da nicht was mit Chaos?, offensichtlich sind wir schon mitten drin.
Heinz, das kann so nicht weiter gehen!
Danke GEBE.
Es ist immer wieder das Selbe Scheiß Spiel:
schräge Figuren werden auf ein Söckelchen gestellt, ihre wirren Thesen werden heroisiert (alternativlos gemacht) und wenn die Verdummt-verdammten dann endlich - vor dem großen Bruder / der großen Schwester - auf den Knien liegen, feiern sie ausgiebig die Party ihres eigenen Untergangs.
Personenkult zur Verdeckung der immergleichen, hässlichen Systematik debiler Bandenchefs.
Wo ist denn Magda?
..."Ich erlebte Sie als kompetent"...
Dann halt es auf!
Lieber Tlacuache,
sie macht gerade eine schöpferische Pause.
LG nach Mexiko und hoffentlich keine Zika-Epidemie! Hier wird jetzt gesprüht, was das Zeug hält.
CE
Lieber Heinz, ich trage mein winziges Scherflein dazu bei. LG an die Peene.
..."Hier wird jetzt gesprüht, was das Zeug hält"...
Ja, da gibt es bald Menschelein mit 7 Fingern, bei den Pestizid-Bomben.
Kalkstein im Zimmer zum Luftfeuchtigkeit rausziehen, Venti laufen lassen, Fenster mit Kleinstfliegengitter, Eimer im Hof mit ca. 0.5 cm Wasser ausleeren, Orangenschalen rund ums Haus anzuenden, gepaart mit hellen Klamotten ist die beste Waffe gegen Zika (Dengue, Chikungunya et.al.) , nix Pestizide, das hilft eh nicht, die Mutationspopulationen der "Aedes" sind schneller als jeder Pharmariese ...
:-(
Völlig richtiges Konzept. Warum lässt Du Dich denn nicht in Berlin von Angela als Minister für Öffentliche Hygiene anstellen. Da suchen sie verzweifelt nach einem altgedienten Parteisoldaten, der auf die Schnelle seine Pension aufpäppeln muss. Stattdessen könntest Du da frischen Wind in die Bude bringen. An der Seite von Angela durch deutsche Lande rauschen, Medien-Tross im Gefolge, von einer Flüchtlingsunterkunft zur anderen, wo Zika sicher beste Chancen hat sich auszubreiten laut Mainstream-Medien, wäre doch in Deiner Vita das absolute Highlight.
LG, CE
..."An der Seite von Angela durch deutsche Lande rauschen, Medien-Tross im Gefolge"...
Das geht gar nicht, sonst muesste ich ja als Parteisoldat noch einen Persilschein "fuer den kompetenten Atomausstieg" bescheinigen, sie ist ja FuesikerIN, die weiss Bescheid...
:-(
Du hattest geschrieben: "Das kann so nicht weiter gehen!"
Im Prinzip ja, aber Kant fragte: "Was soll ich tun?",
ich frage: "Was kann ich tun?"
Tippen, bis die Finger qualmen, oder mit dem Buch schmeichen, weil das eine Waffe ist, oder ...
Dich als braven Parteisoldaten stelle ich mir verdammt komisch vor: koffertragend, "jawoll Madame" hier und da, Hand an die Mütze gerissen bei jeder Gelegenheit, Aushilfsfahrer, Bodyguard, Psychotherapeut, Masseur und Kanzlerin-Tischdecker, usw. usf. , dazu saftiger Rentenbezieher. Meine Güte, muss das schön sein! Vielleicht sollte ich mir dazu einen neuen Einakter ausdenken, ha, ha, ha.
Lieber Heinz,
gerade habe ich den Beitrag zur Bildung einer Humanistischen, Weltbürgerlichen Bewegung (HWB) eingestellt. Jetzt soll vorerst Ruhe sein an der "Kritik- und Vorschlags-Front".
Ich werde mich "schöneren" Gedanken zuwenden. Wenn ich an die Heimat denke, kommen mir die Tränen, vor allem jeden Abend den nie endenden verzweifelten Flüchtlings-Bestrebungen zuzuschauen, die ich ja auch aus eigenem Erleben jahrelang mit ansah und versuchte, das zu tun, was ich glaubte, tun zu müssen, macht mich immer wieder sprachlos. Ich kann mir doch so gut vorstellen, was in den Herzen und Köpfen dieser Menschen vorgeht.
Sei ganz lieb gegrüsst, CE
PS: Gut, dass Du an Kant denkst.
Ich bin gerade wieder zurück, war wegen Grundeinkommen unterwegs. Dabei habe ich erfahren, daß die Programme für den Wahlkampf 2017 in diesem Sommer festgelegt werden, damit die rechtzeitig in Druck gehen können. Melde deine Wünsche also rechtzeitig an, nach diesem Sommer ist der Zug bereits wieder abgefahren und es folgt nur noch der gewaltige Theaterdonner.
Gruß an die Costa Esmeralda.
Lieber Heinz,
werde mir das merken. Ich hoffe, Dein Treffen war fruchtbar.
Bin dabei, mich kundig zu machen, wie ich im Weserbergland in der "Integrations-Arbeit" wirken kann. Vielleicht kann ich Dir in Bälde Konkretes berichten. Dann könnte ganz schnell eine Rückkehr nach D fällig werden, zumindest zeitweise.
LG, CE
Find ich gut, mit Jose bin ich via mail in Kontakt, so kann jeder sein Ding machen und wir arbeiten gemeinsam am Ganzen.
Gruß von der eisfreien Peene
Lieber Heinz,
denk mal im Zusammenhang mit BGE an eine parallele Einführung eines Fonds für Solidarwirtschaft. Wird in einer Region ein Pilotprojekt BGE angeschmissen und für die BGE-Bezieher ein Arbeitsbeschaffungsprogramm auf solidarwirtschaftlicher Basis geschaffen, haben die Menschen die Möglichkeit, bei sinnvoller Tätigkeit über den Satz hinaus (bspw. 1000 Euro) das Einkommen zu verbessern durch Betriegsgründung, die sie selbst bestimmen und die lokale Ressourcen mobilisiert.
LG an die Peene. Hier wird die Wasserknappheit zum Problem.
https://www.freitag.de/autoren/sebastianjakob/besuch-bei-der-buergerversammlung-chemnitz#1454424746510821
Ich dachte, Sie seien in Chemnitz. Da ist auch einer aufgetreten zum Thema Merkel, allerdings mehr so aus der besorgten Bürger-Ecke.
"Wieso Wasserknappheit?", der Pazifik liegt doch direkt vor der Haustür und die Sonne scheint.
Da brauchst du nur ein Zelt aus Folie, Glas oder ein entsprechendes Rohr, durch das du Meerwasser leitest. Das Wasser verdunstet salzfrei und kann als Süßwasser an den Seiten aufgefangen werden: "Wo ist das Problem?"
Dein Vorschlag mit der Solidarwirtschaft existiert bereits in Spanien: Mondragón Corporación Cooperativa
Hier in D haben wir eine andere Struktur, die Deutschland AG als Verbände der Industrie. Mit einer Veränderung dieser TopDown Strukturen werden sich sowieso freie Netzwerke bilden und Kooperativen.
Ist ja toll, dass Sie an mich gedacht haben!
Heinz, wenn das so einfach wäre, müssten die Wüstenländer an den Ozeanen keine Süsswasserprobleme haben.
In Ecuador sind aktuell wegen el niño grosse Überschwemmungen an der Küste, wohingegen bei uns das Wasser fehlt. Die Regenzeit beginnt erst wieder in Mai/Juni. Bis dahin dürfte es korktrocken sein. Schon jetzt wird bei uns Wasser rationiert. Und die Unsitte, bei Karneval sich gegenseitig "unter Wasser zu setzen", wird heuer eingeschränkt.
Das mit den kleinen "verlorenen" Krediten für solidarwirtschaftliche Initiativen müsste gerade jetzt bei der "Integration" Anwendung finden. Wie ich Dir sagte, es könnte sein, dass ich wegen Arbeitsbeschaffung und Ausbildung für Flüchtlinge nach D komme. Ich werde den Behörden so etwas vorschlagen.
LG an die Peene, Hermann
Süßwasser kann jeder mit Lowbudget herstellen, diese Technik ist in Israel erprobt worden. Highbudget mit Energieerzeugung geht großtechnisch natürlich schneller, kostet aber viel Geld. Da dreht sich der Hund und will seinen Schwanz fangen.
"Verlorene Kredite" für eine solidarische Wirtschaft braucht kein Mensch. Schau mal bei Tauschkreisen nach, dort wird eine Leistung erbracht und erst dann monetär gutgeschrieben. So entsteht Guthaben, mit dem Leistung eingekauft werden kann.
Solidarwirtschaft, Tauschkreise, das alles kann für mich schon sehr bald konkret im Weserbergland werden.
Viel Erfolg