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Foto: „Smara Refugee Camp“ in Tindouf, Südwest-Algerien, wo West Saharauis seit 40 Jahren auf ein Referendum über die Unabhängigkeit der von Marokko besetzten West-Sahara warten, Autor: statehoodandfreedom.org
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Dritte Folge Flüchtlingsproblematik
(ii) „Failed state“, Staat ohne funktionierende staatliche Institutionen, mit inneren kriegerischen Konflikten und Flüchtlingslagern im eigenen Staatsbereich sowie in Nachbarstaaten
Die Welt hat es zunehmend mit „failed states“ zu tun, deren unabhängige, harmonische Entwicklung nach dem Prozess der Dekolonisierung fehlschlug. Die Welt wird noch viele neue „failed states“ erleben, solange der globale Kapitalismus weiter wütet und Menschenleben wie auch das Leben von ganzen Staaten rücksichtslos der Kapitalverwertung opfert. Den wichtigsten Grund zur Entstehung von diesem Typus von Staat habe ich im oben beschriebenen Kapitel über fehlende Nationenbildung und Neokolonialismus beschrieben.
Wie sollte deutsche und europäische Politik, und die seiner Führer, auf dieses Phänomen, das uns in Zukunft immer mehr Flüchtlinge bescheren wird, reagieren? Oder besser gesagt, welche Beine sollten die europäischen Zivilgesellschaften ihren Oberen machen?
Zuerst einmal ist die Außenpolitik gefordert. Dazu eine grundsätzliche Überlegung, die im zweiten Tabubruch bereits angesprochen wurde: Wenn mehr Sicherheit und weniger Kriege auf der Welt die Zukunft charakterisieren soll, ist es unumgänglich, die UN endlich funktionsfähig zu machen, d. h. einstimmige Beschlüsse des Weltsicherheitsrates herbeizuführen. Der gegenwärtige Zustand einer vom US-Imperium dominierten Staatenwelt gegen ein isoliertes Russland ist der Hauptgrund für die Unentschlossenheit und Unfähigkeit der UN, Konflikte auf der Welt zu lösen. Und das geht vor allem zu Lasten der Bevölkerungen vieler diktatorisch geführter Länder mit inneren Konflikten und ohne überragende Rohstoffvorkommen (Ausnahme: Irak). Deshalb verfallen ganze Staaten, reiben sich in Bürgerkriegen auf, und ihrer Bevölkerung bleibt nichts anderes übrig als Flucht, entweder innerhalb des Landes in geschützte Camps oder in Camps von Nachbarländern.
Was kann Deutschland (besonders Merkel und Steinmeier) und Europa tun, damit die wichtigste Voraussetzung zur Entstehung von „failed states“, nämlich die Uneinigkeit innerhalb des Weltsicherheitsrates und das Fehlen von internationaler, wenn notwendig auch gewaltsamer, Intervention, entfällt? Es ist die Beendigung einer seit Weltkrieg II bestehenden Isolation Russlands. Deutschland und Europa sind gehalten, diesen nicht hinnehmbaren Zustand zu beenden und Russland in ein „gemeinsames Haus“ und gemeinsame Wertegemeinschaft einzubeziehen. Deutschland hat dazu eine Schuld wettzumachen und ein ethisches Gebot, auf Russland zuzugehen. Das Atlantische Bündnis mit den USA hat einen solchen Schritt auszuhalten. Gelingt das nicht, ist dieses Bündnis für die Zukunft nicht mehr tauglich. Ich bin der Überzeugung, dass die US-Zivilgesellschaft bereit sein wird, auf ihre Regierung einzuwirken, die Supermachtrolle aufzugeben, wenn das Gespenst einer weltweiten Isolation der USA Realität werden würde.
Was kann Deutschland und Europa des Weiteren tun, um in Flüchtlingslagern innerhalb von „failed states“ und in den Nachbarländern Zustände herzustellen, die einmal menschenwürdig sind und zum anderen zur Hoffnung Anlass geben, in absehbarer Zeit in die Heimat zurückkehren und ein neues, erfolgversprechendes Leben beginnen zu können?
Hier ist die deutsche und europäische Entwicklungszusammenarbeit in besonderem Masse gefordert. Die Sünden der Vergangenheit sollten ad acta gelegt und solidarische Hilfe begonnen werden, die diese Bezeichnung auch verdient. Was heißt das konkret: Die Katastrophenhilfe in den Flüchtlingsunterkünften, bestehend aus Unterkunft, Nahrung, Wasser, Hygiene und Gesundheit ist mit den wichtigsten Bereichen von Entwicklung zu verknüpfen, nämlich Erziehung, berufliche Ausbildung und erste wirtschaftliche Aktivitäten. Flüchtlinge dürfen nicht länger zu Zehntausenden auf unterstem Lebensniveau „dahinvegetieren“. Sie haben in der Flüchtlingsunterkunft Anspruch auf ein menschenwürdiges Leben und vor allem auch auf eine gezielte Vorbereitung zur Rückkehr in die Heimat. Das erfordert Erziehung, Berufsausbildung und selbst Studium bis hin zu Universitätsniveau (letzteres, wenn mehr als 100.000 Flüchtlinge in einem Camp oder Region vorhanden sind) und bedingt erste Anfänge von solidarwirtschaftlichen Aktivitäten, die auf engem Raum möglich sind. Gastländer können dazu beitragen, natürliche Rohstoffe zur Verarbeitung zur Verfügung zu stellen und Flüchtlinge könnten mit eigener Produktion und Kommerzialisierung beginnen. All das ist möglich. Es muss nur politisch gewollt werden. Das kostet Geld. Aber dieses ist so nützlicher angewandt, als dass es zur Finanzierung repressiver Institutionen wie Polizei und Militär dient. Menschenwürdige Flüchtlingsunterkünfte in und um „failed states“ herum tragen zum Frieden bei und vermindern den Druck zur Flucht in die Metropolen.
Schlussfolgerung zur Ursachenbekämpfung von Flucht:
Wenn deutsche und europäische Außenpolitik und Entwicklungszusammenarbeit seit Weltkrieg II mit zunehmendem Erfolg versagt haben (was mit Fug und Recht behauptet werden kann), und wenn sie zu unerträglichen Lebensbedingungen in bisher „ruhigen“ Staaten und „failed states“ aktiv beitrugen, dann kann es ab sofort für die Bereiche Außenpolitik und Entwicklungszusammenarbeit nur die folgende Zielsetzung zur Prävention gegen weitere Flucht geben:
Rigorose Einhaltung des ethischen Grundgebotes (Universales Recht auf Wanderung aus Not heraus und Schutz für den Flüchtling), Brechen des Ersten Tabus (allmähliches Zurückdrängen des menschenverachtenden Kapitalismus durch Einstieg in eine verantwortliche Solidarwirtschaf) und Brechen des Zweiten Tabus (Aufheben der Isolation Russlands und seinen Einschluss in die europäische Völkergemeinschaft mit dem Effekt der Herstellung der Funktionsfähigkeit des Weltsicherheitsrates). Ich bin mir bewusst, dass ein derartiger Schwenk in deutscher und europäischer Politik nur durch eine bewusste Aktion der Zivilgesellschaften durchzusetzen sein wird. Die aktuellen Eliten aus Politik und Wirtschaft werden eher das Schicksal der europäischen Gesellschaften aufs Spiel setzen als freiwillig ihre egoistischen Privilegien aufzugeben. Aber lassen wir uns überraschen. Wenn die Flüchtlingsproblematik in den kommenden Jahren Deutschland und Europa über den Kopf zu wachsen droht, werden sich hoffentlich die Zivilgesellschaften darauf besinnen, wer der eigentliche Herr im Hause Europa ist.
(iii) Menschen auf der Flucht nach Deutschland und Europa
Zur Lösung des Problem der massenhaften Flucht in Richtung Festung Europa, nachdem die Flüchtlinge diesen schweren Entschluss aus einer Situation der Ausweglosigkeit ergriffen haben (da die Lebensbedingungen in den Flüchtlingslagern außerhalb Europas unerträglich geworden sind), kann es nur eine Reaktion Deutschlands und Europas geben: Unter Anerkennung der gravierenden Fehler deutscher und europäischer Politik, die die Fluchtursachen in der Vergangenheit hervorgebracht haben, muss ab sofort das ethische Gebot gelten, sichere Fluchtwege nach Europa zu schaffen. Deutschland und Europa dürfen sich unter keinen Umständen zu einer abweisenden Festung entwickeln. Es muss alles getan werden, dass nicht ein Kind, nicht ein Erwachsener, auf der Flucht zu Schaden kommt. Die kostspieligen Maßnahmen zur Abwehr der Flüchtlinge sind allemal besser in Form von menschenwürdiger Entwicklung in Heimatländern und in Flüchtlingslagern sowie zur Herstellung von sicheren Fluchtkorridoren angewandt. Wenn Schäuble seine Schatulle zur Vorbeugung von Flucht in ursprünglichen Heimaten und für sichere Fluchtwege nicht öffnen will und dazu Schützenhilfe von der Kanzlerin bekommt, sollten beide besser beizeiten in die Pension geschickt werden, als dass sie das in Europa zu erwartende Chaos in den kommenden Jahren vergrößern helfen.
Für Deutschland wird es zunehmend schwieriger, innerhalb Europas eine menschenwürdige Flüchtlingspolitik durchzusetzen. Zu sehr hat das Spardiktat unserer Kanzlerin auf vielen Staaten gelastet und für das Anwachsen innereuropäischer Armut und Ressentiments gegenüber Deutschland beigetragen. Warum sollten sich die übrigen Europäer wieder einmal einem Kanzler-Diktat beugen? Dieses Mal: „Liebe Europäer, wir schaffen das! Helft alle freudig mit!“ Deutschland hat sich die fehlende Solidarität bei der Flüchtlingskrise selbst eingebrockt. Wenn jetzt Großzügigkeit der EU-Partnerländer eingefordert wird, so wird diese erst dann zu erwarten sein, wenn vergangene deutsche Hartherzigkeit und Hegemonialgehabe glaubwürdig aus dem Weg geräumt werden kann. Auch hier ist deutsche Außenpolitik gefragt.
(iv) Flüchtlinge in Deutschland
Ich will kein Menetekel an die Wand malen, aber….
Wenn jetzt nicht die Zivilgesellschaft Protagonist der Bewältigung der Flüchtlingskrise in Deutschland wird, dann wird das Land auf eine gesellschaftliche Zerreißprobe gestellt werden, wie wir das seit Weltkrieg II nicht erlebt haben. Die Obrigkeit kann und muss Eingliederung von Flüchtlingen logistisch und finanziell unterstützen. Die tatsächliche solidarische Aufnahme dieser Menschen in Not mit allem, was an kultureller Feinfühligkeit dazugehört, kann jedoch nur die Zivilgesellschaft selbst organisieren. Sie muss sich mit dem Aufnahme- und Eingliederungsprozess identifizieren können. Das gelingt nur, wenn sie dabei aktives Subjekt ist und schöpferisch diesen Prozess gestaltet. Die deutsche Zivilgesellschaft, die durch den zunehmenden Niedriglohnsektor zutiefst gespalten ist, wird in ihrem Handeln zur Bewältigung der Flüchtlingskrise diesen Niedriglohnsektor haupt- und nebenberuflich in die Flüchtlingsarbeit einbeziehen müssen. Diesbezüglich sind entsprechende Forderungen an öffentliche Kassen zu stellen. Nur so kann das Auseinanderdividieren von benachteiligten sozialen Gruppen vermieden und die vermaledeite Agenda 2010 schrittweise zurückgeschraubt werden. Die Zeit von Appellen an die „Anständigen“- zivilen-Hilfstruppen zur Aufrechterhaltung von innerdeutschen Herrschaftsstrukturen wird endgültig vorbei sein. Schon jetzt kann man vor Ort sehen, wie kreative zivilgesellschaftliche Initiativen die Organisation von Flüchtlingseingliederung in die Hand nehmen. Diese Initiativen sollten gleichzeitig die Chance wahrnehmen, solidarwirtschaftliches Handeln einzuüben und das Dritte Tabu (das Herrschafts-Monopol von Politik und Wirtschaft) zu durchbrechen. Der Zivilgesellschaft stehen viele Möglichkeiten offen, solidarwirtschaftliche Dienstleistungen für Flüchtlinge anzubieten. Das kann über selbstbestimmte eingetragene Vereine, Mikrobetriebe, Kooperativen, Stiftungen u. ä. geschehen. Dabei ist von der Öffentlichen Hand Sorge zu tragen, dass die notwendigen finanziellen Mittel bereitgestellt werden. Innen-, Arbeits-, Wirtschafts- und Finanzministerium, seit Gedenken an das Order-Geben gewöhnt, werden umdenken müssen. Jetzt ist die Stunde der Zivilgesellschaft gekommen, die fordert und nicht mehr bittet. Sollte die Obrigkeit die dienende statt bisher befehlende Rolle nicht annehmen wollen, wird zukünftig die gesellschaftliche Kohäsion infrage gestellt werden.
IV. Schlussbemerkung
Meine zusammenfassenden Gedanken zu einer möglichen Strategie einer Flüchtlingspolitik sind einerseits Wunschdenken (ich mache mir keine Illusion über eventuelles „Vernünftigwerden des Kapitalismus“, besonders nicht im globalen Kontext) und andererseits Gedanken, die an der kruden Realität weltweiter kapitalistischer Ausbeutung ansetzen und mögliche Wege vorschlagen, wie eine bessere Welt ohne Ausbeutung, Krieg, Armut und erzwungener Flucht gestaltet werden könnte. Kapitalismus und Imperien sind Menschenwerk und werden durch Menschen abgeschafft werden. Das ist lediglich eine Frage der Zeit. Diese Zeit abzukürzen liegt an uns selbst. Eines jedenfalls ist sicher: Sollte die deutsche Zivilgesellschaft nicht von allein aufwachen und menschenwürdige Politik aktiv in die Hand nehmen, was von Politik und Wirtschaft nicht zu erwarten ist, dann wird sie durch zukünftige Katastrophen, die durch weltweite Wanderungen und Flucht hervorgerufen werden, zum Handeln gezwungen werden. Ob dann allerdings Menschenwürde im Zentrum menschlichen Handelns stehen wird, sei dahingestellt.
Schluss
LG, CE
Kommentare 93
Lieber C(H)E ,
an Deinem Text (en) hätte der andere Che seine wahre Freude gehabt! Hebt sich sehr positiv von anderen FC-Beiträgen zur Flüchtlingsdebatte ab. Danke erstmal für Deine "inklusive" Empathiefähigkeit für Menschen in Not (Du nennst es an anderer Stelle kulturelle Feinfühligkeit....geht vielen von Rings- und Lechts besorgten Menschen völlig ab). Mittlerweile sind sich beide politische Lager (Rinks und Lechts) an einem gemeinsamen Berühungspunkt angekommen: Die Belastbarkeitsgrenze für Staat&Volk sei erreicht - nischt geht mehr! Der Flüchtling ist eine (technische oder kulturelle) "Belastung" für ungestörtes Deutschsein- Rinks und Lechts haben mehr Gemeinsamkeiten als sie wahr haben wollen.
Ob Deine Gedanken Wunschdenken sind- was denn sonst! Verdammt Gute sogar- aber Rinks und Lechts fühlt sich vom Guten völlig überfordert. Grenzen des Guten haben beide Lager aufgezogen. Die Du heute begründet und mit Hoffung auf eine couragierte Zivilgesellschaft gedanklich herunter gerissen hast- jedenfalls für mich.
Melde mich noch mal später!
LG Jose
Vielen lieben Dank fuer diese Beitraege, lieber Costa.
"Ich bin der Überzeugung, dass die US-Zivilgesellschaft bereit sein wird, auf ihre Regierung einzuwirken, die Supermachtrolle aufzugeben, wenn das Gespenst einer weltweiten Isolation der USA Realität werden würde."
Es gibt diese einheitliche US-Zivilgesellschaft nicht. Schau dir die Verteilung der US-Wählerstimmen zu den Präsidentschaftswahlen an. Dann bekommt man ein ungefähres Bild davon, wer von diesen Wählern überhaupt noch die wichtigsten Staaten außerhalb der USA kennt.
"Die deutsche Zivilgesellschaft, die durch den zunehmenden Niedriglohnsektor zutiefst gespalten ist, wird in ihrem Handeln zur Bewältigung der Flüchtlingskrise diesen Niedriglohnsektor haupt- und nebenberuflich in die Flüchtlingsarbeit einbeziehen müssen."
Das wäre ein interessanter Gedanke, kann ich aber beim besten Willen nicht realisiert sehen. Eine entsprechende Rede von Sarah Wagenknecht im Bundestag ist von der Kanzlerin mit Kopfschütteln begleitet worden. Sie hat alles, was sie zurzeit der DDR erlebt hat in den Orkus geschmissen. Strukturen und Gesetze sind darauf ausgelegt, den Teil der Gesellschaft weiter zu belasten, der bereits heute über den Staat die Reichen bedient. Der Zusammenhang ist klar und allein das GG böte schon Möglichkeiten zum Zugriff.
Vor Ort aber werden die Menschen gegeneinander konkurrieren, um Arbeitsplätze, Wohnungen und Lebensmittel. Die neuen Flüchtlinge stoßen (konkurrieren) aber zuallererst auf die bereits länger hier wohnenden Migranten. Die Polarisierung der Gesellschaft (bereits vorhanden) wird weiter verstärkt. Denn dieses System hätte zwar die materiellen Ressourcen, ist aber durch ihre Vertreter (und Lobbygruppen) nicht bereit, „abzuschöpfen“. Eine teilweise Systemänderung erwarte ich eher nicht, da die Köpfe „im Durchschnitt“ der Bevölkerung mit alten Gedanken besetzt und für große Änderungen nicht bereit ist.
Ich muss Heinz rechtgeben. Man hat sich angewöhnt, "Zivilgesellschaft" immer mit positiver Konnotation zu versehen, weil die letzten Jahrzehnte so geprägt waren. Aber auch PEGIDA ist Zivilgesellschaft. Die Polarisierung, von der Heinz spricht, ist nicht mehr aufzuhalten. Daraus werden Hass und Aggressionen erwachsen, unter denen solidarische Bewegungen ersticken müssen.
Verzeihung, hab mich verschrieben: ich meine PLEIFEL.
An Alle,
kann leider erst in fünf Stunden antworten.
Lg, CE
Lieber Herrmann,
völlig d'accord mit den drei Tabubrüchen: 1. der Kapitalismus muß überwunden werden, 2. die Kumpanei mit dem Mächtigsten (USA), der seine Macht auch diesem Vasallentum verdankt, muß aufhören, 3. die Bevölkerung muß ihren Mißbrauch als Stimmvieh beenden und Selbstbestimmung erlangen. Uneingeschränkt kann man auch der Notwendigkeit zustimmen, sich der neoliberalen und neokolonialen Politik zu entledigen und die Ressourcenkonkurrenz durch Entwicklungszusammenarbeit zu ersetzen. Zu guter Letzt ist es wie Du schreibst dringend erforderlich, Russland aus der Rolle des Aussätzigen herauszuholen. Inzwischen muß man dessen Verhalten im Vergleich zum westlichen gelegentlich geradezu rational nachvollziehbar nennen. Allerdings, eine wirkungsvolle Gegenmachtrolle zu spielen wie die ehemalige SU, dazu ist Russland doch zu schwach. Es ist die welthistorische Tragödie, daß Gorbatschow nicht erfolgreich war und keinen Wettstreit um eine gute Entwicklung von Reformkommunismus und Reformkapitalismus hat auslösen können. Aber auch ohne Russland, vielleicht mithilfe von China, wankt das Imperium.
Nach so viel Zustimmung zu Deiner umfassenden Analyse möchte ich darauf hinweisen, wo ich etwas anders akzentuieren würde.
Zivilgesellschaft (im folgenden ZG) ist für mich die Idee einer emanzipierten, mündig gewordenen Gesellschaft, die sich in einem umwegreichen Geschichtsprozeß tendenziell herstellt. Die aktuelle ZG ist das aktuell erreichte Niveau auf diesem historischen Weg. Dann gibt es eine kapitalistische ZG und wir können den Kapitalismus als widersprüchliche Einheit von kapitalismusspezifischen Entwicklungen der ZG sowie von kapitalismusspezifischen gesellschaftlichen Fehlentwicklungen auffassen. Damit vermeidet man eine letztenendes fruchtlose Moralisierung der gesellschaftspolitischen Perspektive und eine simplifizierende Schwarzweißzeichnung der Gesellschaft in gutes Volk und böse Herrscher. Helder Yuren redet ja gerne von den Machtkranken. Aber auch da stehen besagten Machtkranken nicht die „gesunden Volksmassen“ (das soll keine Anspielung auf einen verbrannten Begriff sein), sondern die Autoritäts- und Suchtkranken gegenüber, gegen die kapitalistische Geistesverwirrung und die falschen Paradiese sind bislang nur wenige immun.
Ich habe schon oft auf die Trivialität hingewiesen, daß Solidarität quantifizierbar, aber nicht teilbar ist (Ausschluß von Solidarität ist Nichtsolidarität). Wir brauchen nicht die Flüchtlinge, um zu erkennen, wie niedrig das Solidaritätsniveau ist, wir können nicht erwarten, daß es gegenüber Fremden größer ist als gegenüber Einheimischen. Solidarität ist nun aber die zivilisatorische Eigenschaft, die im Kapitalismus am wenigsten entwickelt ist, hier zeigt sich das Gesellschaftssystem von seiner häßlichsten Seite.
Die Zivilgesellschaft, lieber Costa, spielt bei Dir ein bißchen die Rolle, die bei Marxisten (nicht bei mir) das Proletariat gespielt hat, ein revolutionäres Subjekt ex ante, obwohl es nur selten dieser Unterstellung gerecht wurde. Auch die ZG gibt es noch nicht (in dem von Dir eingeforderten Maß).
Nun, was habe ich stattdessen anzubieten? Menschen müssen nicht solidarisch, müssen nicht gut sein. Die Vernunft zeigt aber, daß es besser ist, solidarisch zu sein. Menschen sind vernunftbegabt, sie können gar nicht anders, als ihre Vernunft zu entwickeln. Sie zivilisieren sich a la longue. Jeder von uns spielt dabei eine fördernde oder behindernde Rolle. Die Politiker, die wir haben, sind die Repräsentanten, da sollten wir uns nichts vormachen. Wir haben die Politiker, die wir verdienen. Es kommt nicht auf diese wenigen an, sondern auf die vielen.Wenn die sich ändern, wird auch das repräsentierende Personal ausgetauscht. Wichtiger als Forderungen an die kapitalistischen Organisatoren und Verwalter zu stellen ist es, das kritische Bewußtsein der Verwalteten zu wecken, und es gibt Bereiche, wo das schon erfolgreich ist.
Gerade bemerkt: entschuldige den Herrn im Mann, Hermann.
Lieber José,
die Zivilgesellschaft steht ja letztendlich im Mittelpunkt von Entwicklung. Es geht um ihr Wohlergehen, das Politik und Wirtschaft immer wieder betonen aber nie ernst meinen. Es geht um ihre Emanzipation, um ihr Selbstverständnis, das Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen, statt dieses an Politik und Wirtschaft zu delegieren. Zu Beginn der Menschheitsgeschichte hat diese zivile Gesellschaft sich bewusst in gegenseitiger Hilfe und im Verbund mit der Natur verstanden, bis schliesslich patriachalische Strukturen die Gesellschaft hierarchisierten (immer waren dieses Männer). Dieser Prozess ist heute derart, dass diese Zivilgesellschaft sich von Staat und Wirtschaft herrschaftlich vereinnahmen lässt und nur dann aufmuckt, wenn es ihr dreckig geht. Flucht ist ein ohmächtiges Aufmucken, nicht gegen Herrschaft gerichtet, sondern ihr aus dem Wege gehend. Wir haben ein ungeheures Privileg in unseren westlichen "Demokratien", dass wir ebenso wie die Frauenbewegung eine "Untertanenbewegung" (der Zivilgesellschaft hin zur Bürgergesellschaft) inszenieren können, ohne dabei im Knast zu landen. Ich bin mir wahrhaft bewusst, wie fragmentiert unsere ZG ist und dass ein Emanzipationsprozess, wenn er nach rechts ausschlägt, ganz gewaltig in die Hose gehen kann. Dann sagen sich die "Linken": Besser wir lassen uns von der "milden" Herrschaft des Kapitals und seinen politischen Seilschaften regieren als von "braunen" Horden, die ganz schnell eine faschistische Diktatur errichten können.
Wenn ich so über den Wunsch/Traum nach Emanzipation der Zivilgesellschaft schreibe, schwingt da selbstverständlich eigene Erfahrung mit, aus der 68er- Zeit, aber auch aus dem, was ich in peripheren Gesellschaften erlebe, die sich in emanzipatorischen Prozessen befinden.
Zum Abschluss: Ich bin mir sicher, dass eine Gruppe Gleichgesinnter (bspw. einige der hier in der dFC Schreibenden), wenn sie sich solidarwirtschaftlich zusammentäten, in einer deutschen Stadt ein Modell-Projekt für Aufnahme und Eingliederung von Flüchtlingen auf die Beine stellen könnten, das wegweisend für zivilgesellschaftliche Emanzipation wäre.
LG, CE
Liebe Nil,
an Dich herzliche Grüsse in die Schweiz, die sich ja bei der Flüchtlingsfrage vornehm zurückhält. Eure jüngsten Wahlen haben wohl auch deutlich gemacht, aus welcher Richtung mehrheitlich der Wind weht, wie auch aus deutschen Landen spürbar wird. Aber auch die Schweiz wird sich nicht langfristig aus der Flüchtlingsfrage heraushalten können. Irgendwann muss Farbe bekannt werden.
Ich wünsche Dir noch eine schöne Rest-Woche und nicht zu niedrige Temperaturen. Mal sehen, wie Europa den Winter übersteht. Wird eisige Kälte herrschen?
LG, CE
Lieber Paul,
die Fragmentierung der US-Zivilgesellschaft ist immer dann weniger stark ausgeprägt, wenn es um eine "scheinbare" Bedrohung dieser ZG geht, die bspw. von Politik und Wirtschaft vorgegaukelt wird. Wenn die US-Propagandamaschine auf Touren läuft, rennen 60 bis 70 % der US-ZG einem tumben Bush Jr. hinterher, der die Gesellschaft anschwindelt, dass sich die Balken biegen. Wenn die US-Gesellschaft einmal merken sollte, dass ihr einzig verbliebener Freund Israel ist und die Nachfahren europäischer, asiatischer und lateinamerikanischer Vorväter die Schnauze von den US voll haben, wird sicher ein Prozess des Nachdenkens über die Isolation einsetzen. Gut, alles ist Spekulation, aber die "Volksseele" reagiert in einer Isolations-Situation meistens mit dem Wunsch, nicht mehr isoliert sein zu wollen; in einigen Fällen allerdings auch mit einem dicken Kopf: Einer gegen Alle bis zum Untergang.
Was in Deutschland läuft, hast Du sicher viel mehr Überblick als ich. Aber mal eine Überlegung: Unsere Eifelgruppe, da bin ich mir sicher, würde bei ausreichenden Mitteln in der Eifel ein zivilgesellschaftliches Projekt zur Aufnahme und Eingliederung von Flüchtlingen bei gleichzeitiger Einbeziehung von Niedrig-Löhnern ohne Weiteres beispielhaft auf die Beine stellen können. Und das könnten nicht nur wir.
LG, Hermann
PS: Ja, das Jammern über deutsche Zivilgesellschaft ist traurig. Wieso kam es aber dann, dass die Frauenbewegung in den 60er, 70er und 80er Jahren nicht nur in Deutschland, sondern weltweit, eine solche Power entwickelte?
Lieber Klaus,
Du hast absolut recht mit der fragmentierten Zivilgesellschaft. Aber gerade deshalb sollte der humanistisch gesinnte Teil statt grosser Worte solidarische Taten auf die Beine stellen und praktisch an Beispielen demonstrieren, wie der "Eine Mensch", der so vielfältig ist, durch gegenseitig ausgeübte Solidarität Wirklichkeit werden kann. Es ist immer wieder die Praxis, die ethisches Verhalten kennzeichnet, nicht das Wort. Leider, und das kann man ja auch bei der "Linken" am besten aufzeigen, gibt es viele "richtige" Worte aber leider fehlende Taten. Da sind wir alle gefragt, wenn wir nicht durch den "braunen" Teil der Zivilgesellschaft hinweggeschwemmt werden wollen.
LG, CE
Lieber Wolfgang,
Wichtiger als Forderungen an die kapitalistischen Organisatoren und Verwalter zu stellen ist es, das kritische Bewußtsein der Verwalteten zu wecken, und es gibt Bereiche, wo das schon erfolgreich ist.
Genau das ist die Krux, da sind wir einer Meinung. Und das meine ich ja auch mit dem "Aufstand" der ZG, den man sich ähnlich vorstellen kann, wie damals der Aufstand der Frauen für Gleichberechtigung. Das war m. E. bis heute eine wahre gesellschaftliche Revolution, nicht nur in D und EU sondern in der ganzen Welt mit Ausnahme der islamischen Welt. Die jetzt beginnende Flüchtlingskrise wird über Jahrzehnte nicht mehr verschwinden, sie wird wohl das Jahrhundertproblem sein und sich direkt abhängig vom Schicksal des Kapitalismus entwickeln. Was ich schrieb ist, wenn Du so willst, ein Aufruf an die Humanisten in der ZG, durch solidarische Praxis zu zeigen, was gesellschaftlich möglich ist. Dabei wird eine solche Praxis einen Emanzipationsprozess - hoffentlich - fördern, der dem "braunen" Teil der ZG klar macht, dass ein "Weltbürger-Leben" möglich und erstrebenswert sein kann. Leider sitze ich in Panamá relativ fest. Ich könnte mir durchaus vorstellen, mit Gleichgesinnten einen "Verein"/Kooperative aufzumachen, in der in einer exemplarischen Gemeinde ein multi-kulturelles Projekt (nicht "multi-kulti") mit Einheimischen und Flüchtlingen so auf die Beine gestellt wird, dass sich auch der gegenwärtige Niedriglohnsektor damit identifizieren könnte. Allerdings, da müssen wenigstens die notwendigen finanziellen Mittel von den lokalen Behörden zur Verfügung gestellt werden.
LG, Hermann
Lieber Hermann,
ich werde jetzt mal ganz vorsichtig formulieren, da es in der Sache ein sehr vielschichtiges und sensibles Thema ist. Zuerst einmal habe ich wohl nicht einen so altruistischen Zug in mir, wie ich es bei Dir wahrnehmen kann. Zwar würde ich nicht zögern, Ungerechtigkeiten in meinem Umfeld direkt anzugehen, aber das bezieht sich auf meinen unmittelbaren Einflussbereich. So sehe ich das in der mentalen Verfassung begründet, die sich in freundschaftlichen Beziehungen verbindet und darin auch verpflichtet sieht. Unabhängig weiterer Begründungen, die den Inhalt der Freundschaft nicht hinreichend trifft.
Unsere Weltgesellschaft ist zu komplex, um sie mit individuellen Mitteln zu umgreifen, meint, in ihren Details zu verstehen. Unser Bemühen kann nur darin liegen, die Systemkomplexität institutionell zu reduzieren, dass unsere als allgemein ethisch gut anerkannten Prinzipien sich in diesen Institutionen wiederfinden, die sich dann in einem dynamischen Modus den Notwendigkeiten kontinuierlich anpassen. Dafür müssen alle erforderlichen Ressourcen bereitgestellt werden.
Für die Bereitstellung dieser Ressourcen bin ich zu haben, was sich aber für mich weniger auf aktive Teilnahme bezieht, sondern auf eine materielle Beteiligung bechränkt. Nun ist es aber so (@Oberham wird das rigoroser sehen), dass es eine unterschiedliche Verantwortung in unserer Gesellschaft für die bestehenden Weltverhältnisse gibt. Man könnte sagen, je verursachender der Teil der Gesellschaft, umso geringer die Beteiligung an der Beseitigung, umso geringer die sichtbare Anteilnahme, bzw. Anerkennung eigener Schuld. Diejenigen, die das erkennen (also wir), haben nur geringen Einfluss auf diese „Machtstrukturen“. Nun sollen wir uns aber berufen fühlen, für alles die Verantwortung zu übernehmen.
Ich habe es an anderer Stelle so formuliert: Wenn jeder in seinem Leben immer für andere lebt, dann lebt keine Generation jemals richtig. Wobei „richtig“ ein erfülltes Leben wäre, das in sich sein Zentrum hat und vielleicht der marxschen Vision entspräche: Jeder nach seinen Fähigkeiten, jeder nach seinen Bedürfnissen! Wobei ich nicht bestreiten will, das genau jenes Modell, das ich nicht als „richtiges Leben“ bezeichnet habe, genau den Bedürfnissen von Menschen entsprechen kann: dies ist aber nicht mein Modell.
In unserem System ist man mehr oder weniger gezwungen, einen größeren Teil seines Lebens „selbstentfremdet“ zu leben. Das habe ich nun hinter mir und bin in den besseren Teil eingetreten. Ich nenne ihn mal den lernenden, spielenden Teil. Den Teil, der sich weitgehend nicht mehr mit Zwecken beschäftigt. Das könnte man nun als sinnlos bezeichnen, ich sehe es aber völlig anders. Denn nur „außerhalb“ des Getriebes, in der Muße, lassen sich für mich sinnvolle Gedanken denken. Was daraus wird, keine Ahnung, aber das wären dann schon wieder zweckhafte Gedanken.
Meine Lebenspartnerin ist im aktiven "Hilfebereich" einer Tafel tätig, wobei sie damit "nur" ein ungerechtes System stützt. Das ist uns beiden klar, aber wir sehen trotzdem zurzeit keine Alternative. Ich bin da außen vor und doch irgendwie beteiligt.
Lg Paul
Lieber Paul,
Dank für Deine Ausführungen, die mich wiederum in Eifel-Spaziergänge zurückversetzen.
Wenn jeder in seinem Leben immer für andere lebt, dann lebt keine Generation jemals richtig. Wobei „richtig“ ein erfülltes Leben wäre, das in sich sein Zentrum hat und vielleicht der marxschen Vision entspräche: Jeder nach seinen Fähigkeiten, jeder nach seinen Bedürfnissen!
Was Marx da aussprach lag seit Beginn der Aufklärung in der Luft. Aber ich möchte behaupten, das individuelle Entwicklung und Musse nicht im Gegensatz zu sozialem, ethischen Handeln steht. Im Gegenteil, erst der "Ganze Mensch" kann auch einer Solidarischen Welt den nötigen "Saft" zuführen. Anthropologisch gesehen hat der "Frühe" Mensch keines Anstosses bedurft, um für das Leben der Nachkommen zu sorgen. Die menschliche Natur hatte das so eingerichtet, dass es selbstverständlich war. Erst die Überflussgesellschaft öffnet in grossem Masse die Möglichkeit, sich aus dem sozialen Zusammenhang herauszumogeln und primär Eigeninteressen, Musse zu verfolgen. Ich meine, der "richtige" Mix ist die verantwortungsvollste Lebenseinstellung, Verantwortung für sich selbst und für den Anderen/Fremden.
Was Deine Partnerin tut, ist nichts anderes als das, was Tausende von "Entwicklungs-Helfern" in Jahrzehnten neokolonialer Ausbeutung taten. Sie wollten helfen, doch mehr oder weniger bewusst haben sie den Neokolonialismus gestärkt. Was getan werden sollte, ist, solidarisch zu handeln, wie bei der Tafel, aber auf gesellschaftlicher Ebene parallel dazu dafür eintreten, das Tafeln in Zukunft verschwinden. Die Nutzung der Kapital-Fraktion und der Politik von Empathie in der Zivilgesellschaft, um ihr perfides Herrschaftssystem aufrechtzuerhalten, muss mittel- und langfristig ein Ende haben. Diese Tafel-Arbeit sollte so positiv gewendet werden, dass ihre Ursachen den Menschen in der Zivilgesellschaft klar werden und sich diese für menschenwürdigere Verhältnisse politisch einsetzen.
LG in die Eifel für Dich und Partnerin, CE
PS: Nimm mir bitte den "lehrerhaften" Ton, wenn er herüberscheinen sollte, nicht übel.
Hmmhhh.
"Wenn jeder in seinem Leben immer für andere lebt, dann lebt keine Generation jemals richtig."
"Arbeit" als Notwendigkeit Flocken ranschaffen zu müssen - sich am kacken zu halten und sich etwas leisten zu können, oder Arbeit als Tätigkeit zur Deckung menschlicher Bedürfnisse in einem sozialen Umfeld?
Das Zweite halte ich für eine, in sich Befriedigung und Wertgefühl schaffende, Angelegenheit von hohem Suchtfaktor:
Befriedigung und Selbstfindung durch sinnvolle Tätigkeit.
Mensch lebt durch die Kooperation, durch das wechselseitige Verschaffen von Nutzen und Reflektion.
Das Erstere ist die Perversion des gegenwärtigen "Wirtschaften":
Arbeit für Geld und dessen Umtausch in den Anschein von sinnvollem Leben - wie öde ist das denn!
Gruß, Clou
Schöne neue Welt?
Warum Wunschdenken nicht funktioniert.
Alle Konzepte zur Bewältigung der voraussehbaren Flüchtlingsströme aus NahOst und Afrika scheitern an der nicht funktionierenden Konstruktion der Europäischen Union.
Eigentlich wäre dies eine organisatorische Aufgabe für die europäische Zusammenarbeit; diese europäische Zusammenarbeit ist wider besseres Wissen vorsätzlich von den PolitikerInnen der EU gestört worden und darum hat heute keine (politische) Sau mehr auch nur das geringste Interesse an der Lösung dieser Krise.
Einige NGO's der Zivilgesellschaft versuchen zu helfen, um die größte Not zu verhindern - mehr können diese NGO's nicht leisten.
«Wie sollte deutsche und europäische Politik, und die seiner Führer, auf dieses Phänomen, das uns in Zukunft immer mehr Flüchtlinge bescheren wird, reagieren?»
Es gibt keine politischen FÜHRER, sondern PolitikerInnen, die Spesen machen und ihren Job schlecht, sehr schlecht.
Die FlüchtlingsLage heute 22 November 2015
In Sloveneien hängen ca 13.000 Flüchtlinge fest, weil einige Staaten der EU ihre Grenzen mit NATO-Draht verrammelt haben; noch sehr viel mehr Flüchtlinge sind auf der BalkanRoute unterwegs; die Millionengrenze wird wohl demnächst überschritten werden.
Dagegen sind die bereits in Deutschland, Österreich und Schweden angekommenen Flüchtlinge und die bereits bestehenden Probleme mit verunsicherten Bürgerinnen und Bürgern Peanuts.
Es ist auch wenig hilfreich, das Versagen in der Vergangenheit aufzuzeigen oder die Versager mitsamt den Verursachern.
Wir haben einen aktuellen NOTSTAND und dagegen sind Maßnahmen erforderlich, die einer Kriegsproduktion entsprechen:
Wat mut, dat mut!
Die allererste Maßnahme wäre in D, die politisch gewollte tiefe Spaltung der Gesellschaft in ArbeitsBesitzer und UnterKlasse zurück zu nehmen, um weiten Teilen der Gesellschaft die Furcht vor der Zukunft zu nehmen und eine weitere Polarisation in EliteKlassen, Unterschichten, UnterMenschen und Vogelfreie (Flüchtlinge) zu vermeiden.
"Und das meine ich ja auch mit dem "Aufstand" der ZG, den man sich ähnlich vorstellen kann, wie damals der Aufstand der Frauen für Gleichberechtigung. ... Dabei wird eine solche Praxis einen Emanzipationsprozess - hoffentlich - fördern, der dem "braunen" Teil der ZG klar macht, dass ein "Weltbürger-Leben" möglich und erstrebenswert sein kann."
Na dann schau mal in die aktuelle "Emma", da machen sich "deutsche Frauen Sorgen ... wenn jetzt Hunderttausende meist junger Männer in unser Land strömen. Sie kommen aus frauenverachtenden Traditionen und (Bürger)Kriegsländern und sind geprägt von Gewalt."
Vorurteil und Rassendünkel pur!
Liebe Clou,
Arbeit für Geld und dessen Umtausch in den Anschein von sinnvollem Leben - wie öde ist das denn!
Das ist allerdings öde, sau-öde!
Doch stimmen wir wohl überein, dass es einmal ohne Arbeit, und zwar selbstbestimmte, nicht geht (Kochen, Pflegen - von Kindern, Alten, Kranken - Haus und Garten bestellen, Lebensmittel produzieren, Kultur organisieren und machen, Kümmern um Immigranten, usw. usf. ) und diese auch bei zunehmender Automatisierung nicht abnehmen wird, vor allem dann, wenn die Umwelt nicht total in die Hose gehen soll, und dass die Arbeit am besten ohne Geld als Zahlungsmittel zu organisieren wäre. Im lokalen, regionalen Rahmen kann das ausprobiert werden. Aber Geld wird so schnell nicht abgeschafft werden können, da es noch lange "Massenproduktion" geben wird, die nicht von heute auf Morgen verschwindet. Diese Massenproduktion, im Verein mit fremdbestimmter Sklavenarbeit, ist des Teufels, leider, aber diesem kann der Spass vergehen, wenn die lokale selbstbestimmte Arbeit wie eine sich langsam vergrössernde Lawine den Gletscher herunterbraust.
LG, CE
Lieber Heinz,
m. A. n. kann Wunschdenken, laut ausgesprochen, dass aber auch Alle es hören, besonders die Ausgegrenzten, helfen, denn es werden Alternativen gegen Ausweglosigkeit zumindest in den Raum gestellt. Das kann schon einmal zum Nachdenken anstossen. Abschaffung von Kapitalismus mit der Alternative Solidar-Wirtschaft, gegenseitige Behinderung im Sicherheitsrat durch Einschluss von Russland, dann auch China, kann aufgehoben werden, ZG kann über Zugang zu öffentlichen Steuergeldern, die ja durch ZG aufgebracht werden, selbst solidarwirtschaftlich tätig werden, usw. Wenn das langsam in die Köpfe eindringt, wird aus Wunschdenken politischer Druck. Aber klar, das wird erst dann Druck, wenn ZG die Katastrophe direkt vor Augen hat. Erst dann wird Politikern in Berlin und Brüssel über die Strasse Beine gemacht werden. Diese Zeit ist vielleicht gar nicht mal so fern.
Du hast recht, das Bild der Politiker in Brüssel, Berlin und oft auch auf lokaler Ebene ist zum Jammern! Aber kein Wunder. Wenn diese Politiker von Jugend auf in Seilschaften Kärrnerarbeit verrichten müssen, um ihre miserable Karriere abzusichern, haben sie von der realen Welt keinen blassen Schimmer. (Es gibt, wie überall, Ausnahmen. Aber die kriegen entscheidungsmässig nichts auf die Reihe.)
Es ist auch wenig hilfreich, das Versagen in der Vergangenheit aufzuzeigen oder die Versager mitsamt den Verursachern.
Ich meine doch, dass es hilfreich ist, denn dieses Versagen wird ja bewusst fortgesetzt und macht die Lage Tag für Tag schlimmer. Es ist wie beim Wunschdenken: Das Aufzeigen von Versagen und Wunsch im Verein kann zu Erkenntnis führen, wie Ursachen behandelt werden sollten, um zu einem besseren Zustand zu gelangen.
Die allererste Maßnahme wäre in D, die politisch gewollte tiefe Spaltung der Gesellschaft in ArbeitsBesitzer und UnterKlasse zurück zu nehmen, um weiten Teilen der Gesellschaft die Furcht vor der Zukunft zu nehmen und eine weitere Polarisation in EliteKlassen, Unterschichten, UnterMenschen und Vogelfreie (Flüchtlinge) zu vermeiden.
Heinz, diesen Punkt sehe ich auch als gesellschaftlichen Knackpunkt. Wenn der nicht angegangen wird, dann wird Pegida wachsen, wachsen und wachsen, bis uns allen die Haare zu Berge stehen.
Lieber Dietmar,
Vorurteil und Rassendünkel pur!
Ja und Nein! Das ist ein ganz diffiziles Problem. Es ist eine Tatsache, dass in anderen Kulturen menschliches Verhalten, besonders zwischen den Geschlechtern, anders abläuft als in der europäischen Kultur der Aufklärung, aber auch anders, als es gemäss universaler Menschenrechte definiert ist, die fast sämtliche Staaten unterschreiben, aber in der Praxis nicht anerkennen. Wir können in D nicht hinter unsere durch tausend Jahre erreichte humanistischen Lebenssicht zurückfallen. Wer als Flüchtling/Einwanderer nach D kommt, muss mit allem Respekt behandelt werden. Umgekehrt kann und muss erwartet werden, dass die individuellen und kollektiven Freiheiten, die wir mühsam erkämpft haben, auch vom Einwanderer respektiert werden. Und da setzt der Emma-Aufruf zu kurz an. Er will Frauen und Kinder schützen, was richtig ist, er muss aber auch in "brüderlicher und solidarischer" Form den Männern entgegentreten und statt Vorurteil einen möglich zu machenden Erkenntnisprozess durch Aufklärung in Betracht ziehen.
LG, CE
Was in der Politik gebraucht wird, sind Leute mit Weitblick und praktischem Verstand; die meisten Politiker sind sitzen gebliebene Hinterbänkler, die langsam aufrückten.
Putin und Schröder sind da Ausnahmen und darum hat Putin in Rußland einen starken Rückhalt, selbst wenn er einiges falsch macht.
Gestern begann der Petersburger Dialog erneut, allerdings nicht mit Merkel und Pution, sondern mit der Zweiten Geige; welches Porzellan da wider besseres Wissen zerschlagen wurde, weißt du ja.
Das Problem der europäischen Dtaaten ist die unkontrollierte Agitation der USA, der NATO und allgemein der militärischen Komplexe. Die haben sich selbsständig gemacht und agieren wie multinationale Konzerne; im Zweifel werden die eigenen nazionalen Kontrollen belogen. Die militärischen Komplexe (in aller Welt) suchen sich ihre Legitimation und damit begründen sie ihre Alimentation.
Die ganze Welt wundert sich über die German Angst, dabei ist die so einfach zu verstehen.
Seit vier Generationen hat es in den deutschen Ländern nur Verluste gegeben, Kriege, Vertreibung, Verfolgung, Flucht und soziale Verwerfungen; Nutznießer waren die Großverdiener, Steuerhinterzieher und Halunken, die als politische Amtsträger keinerlei Verantwortung zu fürchten hatten und haben.
Was bisher fehlt, ist die persönliche Haftung von PolitikerInnen für ihre Taten.
Lieber Heinz,
Das Problem der europäischen Dtaaten ist die unkontrollierte Agitation der USA, der NATO und allgemein der militärischen Komplexe. Die haben sich selbsständig gemacht und agieren wie multinationale Konzerne; im Zweifel werden die eigenen nazionalen Kontrollen belogen. Die militärischen Komplexe (in aller Welt) suchen sich ihre Legitimation und damit begründen sie ihre Alimentation.
Diese Verselbstständigung selbst von der Politik, von den Zivilgesellschaften sowieso, ist, wie Du mit Recht sagst, beunruhigend (ebenso wie das Agieren der transnationalen Konzerne). Wenn nicht bald die Notbremse gezogen wird, werden wir alle noch das blaue Wunder erleben. Und unsere GROKO ist bei diesem Spiel derart laienhaft beteiligt, dass es einem Angst und Bange wird.
LG zum Wochenende,
CE
Heinz,
auch hier mit der "German Angst" hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen (vier Generationen mit negativen Erfahrungen). Heute Morgen hatte ich dazu etwas im Kopf, was ich wohl noch heute zu Papier bringen werde. Du wirst davon hören.
Verselbstständigt hat sich ja nicht nur der militärische Komplex, sondern der politische in der EU, die z.B. ein TTIP aushandeln darf, das an allen legitimierten demokratischen Institutuionen vorbei rauschen wird - so fragwürdig die nazonalen Demokratien auch sein mögen, sie gibt es immerhin noch; denken wir dieses elende Spielchen etwas weiter, gibt es bald nicht einmal mehr die.
Weiter faseln die LügenPolitikerInnen von Verantwortung, verantworten ihre Fehlleistungen aber niemals, sonder kassieren die Spesen und ihre Pensionen.
Wieso, rufst du an?
Schreib das lieber auf, das wird billiger :-)
Schönes Wochenende von der Peene nach Panama
PS: Rauscht bei euch auch der Hurrikan Patricia vorbei?, dann zieh dich warm an.
Du glaubst gar nicht, wie jetzt lateinamerikanische Staaten über Freihandelszonen das Heulen kriegen. Sie laufen Gefahr, dass ihre verarbeitende Industrie, die noch auf wackelnden Füssen steht, rigoros durch den Freihandel wieder abgeschafft wird. Es bleibt für sie nur die Rohstofflieferanten-Rolle. Smith und Ricardo mit ihren komparativen Vorteilen heute auf globaler Ebene haben eben recht: Jedes Land ein Vorteil zu rechter Armut und den Metrolen ein Vorteil, sich zu überfressen.
Hurrikans haben in Panama immer nur ihren Ursprung und entfalten ihre Wucht gegenüber anderen Ländern. Halleluja!
Tsssh!
Scheiss Nationalist - hätte ich beinahe geschrieben....
Gruß, Clou
Da die EU auch nur eine Freihandelszone ist, und nie etwas anderes war, merken die südlichen Staaten inzwischen auch, welche Rolle sie in der EU spielen sollen; irgendwie muß Schäuble seine Schulden ja bezahlen - das geht erfahrungsgemäß mit Kolonien recht gut.
Liebe Clou,
das hat mit Nationalismus nichts zu tun sondern mit geographischen und klimatischen Bedingungen. Panama, am Eingang des Isthmus gelegen, dort, wo die südamerikanische Andenkette von Süd nach Nord sich in zwei Arme verzweigt, wobei der zentralamerikanische dann in nordwestliche Richtung einschwenkt, gibt es zwei Vorteile: Zum einen wird die Erdbebentätigkeit erst ab Costa Rica wieder wie in Südamerika zunehmen, zum anderen werden die Hurrikanursprünge wegen des Aufeinandertreffens von kalten und warmen Ozeanströmungen in diesem geographischen Knick ausgebildet und entfalten sich zum einen in Richtung mexikanischer Golf und Florida, zum anderen entlang der Pazifikküste gen Mexiko, Kalifornien. Allerdings hast Du recht mit der Verurteilung des "Halleluja!", das ich keineswegs als "Dreckschmeissen" auf andere betroffene Länder verstanden wissen wollte. Es hätte besser heissen müssen: Glücklicherweise sind wir von Hurrikans und auch von Tsunamis/Erdbeben weitgehend verschont. Auch sehe ich Panama nicht als meine Nation an, sondern die ist schlicht und einfach die Welt.
Dir noch ein schönes Wochenende, CE
Ich nehme einmal an, dass Schäuble sich auf der Brüsseler Konferenz nicht blickenlässt sondern sich klammheimlich im Schwarzwald verdrückt und Augen, Ohren und Mund zuhält und hofft, er könne seine Kassenwartrolle bald an einen neuen, strebhaften Seilschaften-Schleimer übergeben, der noch für die Pension Vorsorge betreiben muss.
Schöne Neue Welt; schau dir mal diesen Artikel an und die Folgen unten zum Durchklicken: Metropolen
Ich fürchte, da wollen einige Klugscheißer die Welt als EinheitsMuster verunstalten und jeglichen Charakter eliminieren, damit die BWL-Boys überall die gleiche klimatisierte Luft atmen können.
Im 6. Kondratieff wird Lebensqualität das Motto sein; einige Gesundheits- und Krankheits-Branchen rsten schon auf; es könnte aber auch sein, daß die menschen unter Lebensqualität etwas ganz anderes verstehen, als im GesundheitsPark shoppen zu gehen.
Na, wenn die Kapital-Fraktion diese Megastädte liebt, soll sie auch mit diesen untergehen. Ein würdiges Leben ist in diesen Städten nicht möglich. Schade, ich habe ein schönes Foto von Panama-City, dass gut mit der Skyline vom Big Apple mithalten kann. Aber dort zu wohnen - Nein Danke!
Zusatz: Das ist nicht die Zukunft der Menschheit. Wenn doch, nach uns die Sintflut.
Was ist denn das schon wieder, im 6. Kondratieff? Habe ich da womöglich was verpasst?
Nimm's mir nicht übel. Alles kann man nicht wissen.
Das verlangt ja auch niemand; die Info über den wahrscheinlichen 6. Kondratieff findest du im Netz.
:-)))
Da war mal einer, der von Entfremdung geschrieben hatte - das muß lange her sein, ist schon wieder vergessen.
Passt da zu - und habe es heute mit großem Interesse gelsen. Vielleicht kannst Du damit was anfangen: Philosophin Jauch: "Noch nie aß jemand mit der Liebe zu Mittag"
Ich halte es mehr mit dem menschlichen Maß: Also große Liebe muss es nicht sein, aber eine empathische Beziehung zwischen den Menschen, die miteinander zu tun haben, wäre klug. In Abwandlung zu Kant möchte ich so sagen: Wir können nicht beweisen, dass es Liebe gibt, aber wir können so handeln, als ob es sie gäbe. Wir können nicht beweisen, dass es Gerechtigkeit gibt, aber wir können so handeln, als ob es sie gäbe. Dieses Als-ob ist das Maximum, das der Mensch erreichen kann. Ich weiß, draußen herrschen Neid und Gier, aber ich kann trotzdem so handeln, als ob Menschlichkeit möglich wäre. Das ist eine schöne Lösung gegen dieses leichte Verzweifeln, das einen gern befällt.
Lieber Heinz,
verdammtes Googeln!
Die Peene ist dazu wohl ein geeignetes Fressen?
LG aus Panamá! Heute hängt der Himmel voller Wolken. Doch die Pelikane sind trotzdem zum Fischen aufs Meer gezogen. Nehme an, der warme Regen tut ihnen gut.
CE
Verdammt mit der Rechtschreibung!
Nicht nur der olle Marx schrieb von Entfremdung. Auch Merkel kann davon ein Lied singen. Deswegen auch die zukünftige Reform von Agenda 2010 und der Einstieg in die Solidar-Wirtschaft. Deutschland wird das erste Land in der Welt sein, das den Kapitalismus abschafft.
Heinz, das müssen wir Alten noch erleben.
Danach zur Ruhe legen.
Hurra!
das müssen wir Alten noch erleben...nee, auch meine Schüler/innen...also schreib mal was zur Solidar-Wirtschaft...kann ich als Unterrichtsmaterial gut nutzen (Unterrichtvorbereitung fällt dann mal weg!)...auch als Gegenstrategie zum arbeitgerbnahen Unterrichtsmaterialien..
übrigen: ich nutze zunehmend die fc im Unterricht...auch ein Grund, warum ich hier das ein oder andere ablasse...da können die Schüler mal in meinen "Kopf" rein schauen...den ersten versuch sende ich dir nachher mal per email...die schülerin von der ich in meinem blog beitrag geschrieben habe und sich für das Thema "Arbeitsfetischismus" interessiert, hat mir was nettes zugesandt...überhaupt spielt die jugend in diesem blog null rolle...da habe ich es mit der neuen jugendshellstudie versucht, aber "die" setzen nix auf die vermeintlich spassgesellschaftliche eingestellte jugend...
also bleib weiter jung-rebellisch im Kopf und ganz viel Gesundheit!!!!
LG Jose
Jetzt verwirrst du mich; Agenda 2010 war schon, die kann man nicht reformieren, sondern nur abschaffen.
Ich tendiere eher dazu, daß der Kapitalismus sich selbst reformiert, um weiterleben zu können; zur Zeit sägt er heftig an dem Ast, auf dem ersitzt (z.B. mit der Hochfrequenzbörse).
Auch wird der Kapitalismus nicht in oder durch Deutschland angeschafft, diese politischen Sitzenbleiber bringen doch nichts mehr auf die Reihe; sehr viel wahrscheinlicher ist, daß die Unternehmen die Spieltheorie begreifen und auf WinWin umstellen.
Lieber José,
nicht schlecht, dieses Interview. Dank dafür.
Zu Kant: Er hat wichtige Gedanken in die Welt gesät. Aber viel ist auch zu hinterfragen.
Zur Liebe und ob es sie gibt, von meiner Seite aus dies:
Wenn es Menschen gibt, die handeln, als ob es Liebe gäbe, dann gibt es sie m. E. auch. Niemand tut etwas aus Nichts heraus, d. h. ohne Grund. Es muss dazu einen Grund in uns geben. Und dieser Grund, der uns so handeln lässt, ist wohl das, was wir Liebe nennen.
Der family noch ein schönes Wochenende, CE
Lieber José,
ich hatte hier in der dFC bereits vor etwa ein bis eineinhalb Jahren mehrere Folgen zur Solidarwirtschaft eingestellt, mit Beispielen aus Honduras und Mosambik (auch Brasilien erwähnt). Wenn es Dir nichts ausmacht, such einmal. Ich habe leider heute noch viel zu tun. Vielleicht kann ich Morgen in meinen früheren Beiträgen nachsehen.
Tschüss, CE
Solidarwirtschaft ist eine Wirtschaft mit WinWin Strategie, bei der wohl Wettbewerb besteht, aber nicht Gewinne auf Kosten anderer gemacht werden; die Gewinne sind jeweils kleiner, aber dafür werden auch keine Verlierer produziert; das WinWin Spiel ist auf dauerhafte Zusammenarbeit ausgelegt.
Die Wirtschaft, die wir haben, ist ein Nullsummenspiel mit einigen Gewinnern und vielen Verlierern, wobei die Gewinner hohe Gewinne machen.
Wikipedia: Spieltheorie
Professor Rieck: Grundlagen der Spieltheorie
wiso: Spieltheorie
Uni Jena: Spieltheorie
Yanis Varoufakis: Bescheidener Vorschlag zur Lösung der Eurokrise
Also, wenn VW auf WinWin getrimmt sein soll, heisse ich Emil.
Dein ehemaliger Arbeitgeber hatte auf: "Schwarz, schwarz" (Kasse) gesetzt und ist anschliessend bei: "Zahl, zahl!" gelandet, ebenso wie wie die feine Bank am Kanzlertisch.
Nein, schiere Megagrösse wird einmal "schnell, schnell" in sich zusammenfallen.
Das nennt sich dann Gerechtigkeit des kleinen Mannes.
José, Du brauchst bloss bei Heinz anzufragen, und schon bekommst Du die Welt erklärt. Das ist nicht bös gemeint, im Gegenteil. Heinz bringt mich auch dauernd auf Trapp. So bin ich anschliessend gezwungen, nach Intensivstudium am Strand umherzulaufen, um mich mit Pinguinen zu unterhalten.
Danke Heinz, ich fange mit dem Lesen Deiner lektüre von unten an. Das 5 € Heftchen von Varoufakis und Co. habe ich gelesen. Was neues von ihm gefälligst, dann hier mal schauen und bitte übersetzen...für die FC!
Schäuble’s Gathering Storm
Du kennst meine Meinung zu großen Unternehmen und großen Staaten: Small is beautyful, von Ernst Friedrich Schuhmacher folgt der Devise von Leopold Kohr der kleinen Körperschaften, weil nur damit die überbordenden Verwaltungskosten zu vermeiden sind.
Bereits Karl der Große (Marx) hatte vorausgesagt, daß die Großunternehmen sich so lange gegenseitig fressen, bis sie an der Verwaltung ersticken oder das Kotzen kriegen - eigentümlicherweise hatte der StaatsMonopolSozialismus dieses Spiel zuerst ausprobiert und alle Unternehmen zu einem parteigesteuerten StaatsUnternehmen gemacht ... das Ergebmis kennst du :-)
Real werden also die Unternehmen überleben, die z.B. im Automobilsektor modulare Komponenten in einem offenen Netzwerk fertigen und montieren; sowas kann Just in Time geschehen und erfordert darum keine Lagerhaltung.
Alte Gärtnerregel:
Die Guten vertragen das,
um die Schlechten ist es nicht schade.
Na, nicht so bescheiden; du erklärst die Praxis, die du in Projekten überall auf der Welt erlebt hast, ich steuer nur die notwendige Theorie bei, weil Jose seinen SchülerInnen das Paradigma erklären muß, damit die das auf heute und morgen übertragen können.
Bitte nacharbeiten, das ist Google Übersetzer:
ATHEN - Krise in Europa ist bereit, seinen gefährlichsten Phase. Nach Griechenland zwingen, eine andere "zu verlängern-and-so tun, als" Rettungsvereinbarung akzeptieren, werden frische Kampflinien gezogen. Und mit der Flüchtlingszustrom Aussetzen der Schäden, die durch divergierende wirtschaftliche Perspektiven und Himmel-hohe Jugendarbeitslosigkeit in Europas Peripherie verursacht werden, sind die Auswirkungen ominösen, wie die jüngsten Äußerungen von drei europäischen Politiker - Der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi, Französisch Wirtschaftsminister Emmanuel Macron und Deutsch Finanzminister Wolfgang Schäuble - haben deutlich gemacht.
Renzi ist in der Nähe von Abriss kommen, zumindest rhetorisch, die Haushaltsregeln, die Deutschland so lange verteidigt. In einer bemerkenswerten Akt des Trotzes, drohte er, dass, wenn die Europäische Kommission der italienischen Staatshaushalt abgelehnt, würde er erneut vorlegen, ohne Veränderung.
Reklame
Dies war nicht das erste Mal Renzi hatte Führer in Deutschland entfremdet. Und es war kein Zufall, dass seine Aussage folgte eine monatelange Bemühungen von seinem eigenen Finanzminister, Pier Carlo Padoan, um Italiens Bekenntnis zur deutschen unterstützte der Eurozone zeigen, "Regeln." Renzi versteht, dass die Einhaltung der deutsch-inspirierte Sparsamkeit führt Italiens Wirtschaft und die öffentlichen Finanzen in tiefere Stagnation, begleitet von einer weiteren Verschlechterung der Staatsschuldenquote. Ein vollendeter Politiker kennt Renzi, dass dies ein kurzer Weg zum Wahl Katastrophe.
Macron ist sehr verschieden von Renzi in Stil und Substanz. Ein Bankier-drehen-Politiker ist er Präsident François Hollande einzige Minister, der eine ernsthafte Verständnis der französischen und europäischen makroökonomischen Herausforderungen mit einem Ruf in Deutschland als Reformer und geschickte Gesprächspartner verbindet. So, als er vor einer drohenden religiösen Krieg in Europa, zwischen der Calvinist Deutschland dominierten Nordosten und der größtenteils katholischen Peripherie spricht, ist es Zeit, Notiz zu nehmen.
Schäubles jüngsten Erklärungen über die aktuellen Flugbahn der europäischen Wirtschaft in ähnlicher Weise zu markieren Europas Cul-de-sac. Seit Jahren hat Schäuble eine lange Spiel gespielt, um seine Vision von der optimalen Architektur Europa kann innerhalb der politischen und kulturellen Zwänge, nimmt er als gegeben zu erreichen realisieren.
Der "Schäuble Plan", wie ich sie nannte, fordert eine begrenzte politische Union, den Euro zu unterstützen. Kurz gesagt, begünstigt Schäuble eine formalisierte Eurogruppe (der Finanzminister der Eurozone zusammengesetzt), geleitet von einem Präsidenten, der Veto-Macht ausübt - von einem Euro Kammer legitimiert mit Parlamentariern aus den Euroraum-Mitgliedstaaten - den nationalen Haushalten. Im Austausch für einzubüßen Kontrolle über ihre Budgets bietet Schäuble Frankreich und Italien - die primären Ziele seines Plans - das Versprechen einer kleinen Eurozone-weiten gemeinsamen Haushalt, die teilweise zu finanzieren würden Arbeitslosigkeit und Einlagenversicherungssystemen.
Solch ein Zuchtmeister, hat minimalistischen politischen Union nicht gut in Frankreich, wo Eliten schon immer widerstanden einzubüßen Souveränität. Während Politiker wie Macron haben einen langen Weg in Richtung der Annahme der Notwendigkeit, die Macht über die nationalen Haushalte, um den Transfer bewegt "Mitte", sie fürchten, dass Schäuble Plan fordert zu viel und bietet zu wenig: schwere Grenzen Frankreichs Geschäftsraum und einem gesamtwirtschaftlich unbedeutenden gemeinsames Budget .
Aber selbst wenn Macron könnte Hollande überreden, Schäubles Plan anzunehmen, ist es nicht klar, ob Bundeskanzlerin Angela Merkel würde, um es Weisen ein. Schäubles Ideen haben es bisher versäumt, ihre Tat zu überreden oder, die Bundesbank (die durch ihre Präsidenten, Jens Weidmann hat sich enorm negativen Richtung jedem Grad der Geschäfts Vergemeinschaftung selbst eine Kurzversion, die Schäuble ist bereit, um die Kontrolle über den Handel gewesen Französisch und Italienisch Budgets).
Zwischen einer zurückhaltend Bundeskanzlerin und einer Verhinderung Frankreich gefangen, stellte Schäuble, dass die Turbulenzen durch einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone verursacht würde helfen, zu überzeugen, die Französisch, sowie seine Kabinettskollegen, aus der Not seines Plans. Jetzt, während der Wartezeit für die aktuelle griechische "Programm", um unter dem Gewicht der ihr innewohnenden Widersprüche zusammenbrechen, wird in Deutschland Finanzministerium der Vorbereitung auf die bevorstehenden Schlachten.
Im September verteilt Schäuble, seine Kollegen der Eurogruppe einen Überblick über drei Vorschläge zur Verhinderung einer neuen Euro-Krise. Erstens sollte der Eurozone Staatsanleihen Klauseln, die es einfach, "bail in" Anleihegläubiger zu machen sind. Zweitens sollten die Regeln der Europäischen Zentralbank geändert werden, um Geschäftsbanken aus solchen Schuldverschreibungen zu zählen, wie ultra-sichere, liquide Mittel zu verhindern. Und drittens sollte Europa die Idee der gemeinsamen Einlagensicherung Graben, ersetzt sie mit einem Engagement Banken scheitern, wenn sie Sicherheiten Regeln der EZB nicht mehr erfüllen zu lassen.
Die Umsetzung dieser Vorschläge in, sagen wir, 1999 könnte das Schwall von Kapital an die Peripherie unmittelbar nach Einführung der Einheitswährung begrenzt haben. Ach, im Jahr 2015, da ältere Staatsschulden der Eurozone-Mitglieder und Bankenverluste, würde eine solche Regelung eine tiefere Rezession in der Peripherie führen und fast sicher, um der Währungsunion auseinanderbrechen zu führen.
Von Schäubles Backtracking von seinem eigenen Plan für eine politische Union erbittert, Macron kurzem entlüftet seine Frustration: "Die Calvinisten wollen andere zu zahlen, bis zum Ende ihres Lebens", beschwerte er sich. "Sie wollen Reformen ohne Beiträge zur jeder Solidarität."
Der beunruhigendste Aspekt der Aussagen Renzi und Macron ist die Hoffnungslosigkeit sie vermitteln. Renzi die Missachtung der Haushaltsregeln, die Italien in eine vermeidbare Schuldendeflationsspirale drücken weiteren ist verständlich; aber in Ermangelung von Vorschlägen für alternative Regelungen, es führt zu nichts. Macron die Schwierigkeit ist, dass es scheint, keine Reihe von schmerzhaften Reformen, die er Schäuble bieten, um die deutsche Regierung davon zu überzeugen, den Grad der Überschussverwertung notwendig zur Stabilisierung Frankreich und die Eurozone zu akzeptieren.
Unterdessen in Deutschland Engagement für die "Regeln", die mit dem Überleben der Eurozone nicht kompatibel sind untergräbt diese Französisch und Italienisch Politiker, waren bis vor kurzem, in der Hoffnung für ein Bündnis mit der größten Volkswirtschaft Europas. Einige, wie Renzi, reagieren mit Taten der blinde Rebellion. Andere, wie Macron, sind düster beginnen zu akzeptieren, dass der Eurozone derzeitigen institutionellen Rahmen und die Policy-Mix wird letztlich führen entweder zu einer formalen Trennung oder einem Tod durch tausend Schnitte, in Form von fort wirtschaftliche Divergenz.
Der Silberstreif am Horizont in der aufziehenden Sturm Wolke ist, dass minimalistische Vorschläge zur politischen Union, wie Schäuble den Plan, an Boden verlieren. Nichts Geringeres als gesamtwirtschaftlich bedeutenden institutionellen Reformen wird Europa zu stabilisieren. Und nur eine europaweite demokratische Allianz von Bürgerinnen und Bürger können die Grundströmung für solche Reformen, Fuß zu fassen brauchte generieren.
Titel des Gemeinschaftsbuches: Bescheidener Vorschlag zur Lösung der Kapitalismuskrise. Makroökonomische Grundlagen und Praxisbeispiele einer solidarischen Wirtschaftsgesellschaft. Von Costa/Heinz/Jose.
Ich Depp, darauf bin ich nicht gekommen.Danke!
Europäische Union - das EU Spiel ist aus von Heinz!
menno, was ich da für ein wirrwar abgegeben habe...sofort einklappen...sonst verliere ich noch meinen Job...
Lieber José,
hier ist vieles richtig von Varoufakis. Vor allem sein Schluss, in dem er auf die Zivilgesellschaften verweist, die endlich mit dem Schäuble-Theater aufräumen sollten.
Ich bin ebenfalls der Meinung, dieser Finanzminister hat seine Pension verdient. Da kommt nichts mehr. Wenn, dann nur noch mehr Spaltung und Ressentiments gegen Deutschland.
Der "alte" Schuhmacher wird noch einmal gross rauskommen. Ich hatte ihn mit in meinem Gepäck, als ich das erste Mal nach Afrika ging. Aber die dortige Elite wollte nichts davon wissen. Auch folgende Bürgerkriege halfen bisher noch nicht. Wir sehen weiter.
Heinz, Dein google-Übersetzer ist fast so schnell wie mein Kopf. Ich bin den Übersetzertext noch nicht durchgegangen, ob er auch gut übersetzt hat. Vielleicht? Ökonomische und politische Texte begrabbelt der Übersetzer wohl schnell. Bei meinen "literarischen" Texten allerdings stelle ich stets hohe Übersetzungslücken fest.
Das wäre gar nicht so schlecht.
Ich hatte aber vorher die Idee, mit @hyuren einen allgemeinen Kodex für ethisches Handeln zu erarbeiten, der an den universalen Menschenrechten ansetzt und beschreibt, wie wünschenswert gehandelt werden sollte, damit diese Rechte auch Wirklichkeit werden können. (bspw. Recht auf Arbeit und Recht auf würdige Lebensverhältnisse, d. h. wie müsste Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft handeln, damit diese Rechte zum Zuge kommen)
José: Alles, nur nicht Job verlieren. Merkel- und Schäuble-Zeiten sind unerbittlich. Da gibt es keinen Pardon! Siehe Griechenland.
Ich schlage vor, wir nehmen noch Otmar dazu.
Deine Kids haben sowas in der Tasche :-)
Das Spiel ist sowieso schon lange aus, im Moment beweisen die LügenPolitikerInnen nur noch, daß sie es nicht können.
Guter Gedanke. Das könnte ja ein Sammelband sein mit verschiedenen Ansichten, den Kapitalismus abzuschaffen.
Manche Erkenntnis braucht eben ihre Zeit, bis sie das Beharrungsvermögen des Bildungssystems überwunden hat.
Heinz, sag das nicht zuuuuuu.... laut. Du wohnst nicht weit von Berlin.
Kein Wunder, literarische Texte arbeiten in und mit einem kulturellen Hintergrund, der beständig zwischen den Zeilen steht; diese Semantik kann ein mechanischer Übersetzer gar nicht leisten, es sei denn, er hat in seinen Speichern die gesamten Möglichkeiten gespeichert und arbeitet ausschließlich mit Wahrscheinlichkeiten.
Leider kommt Erkenntnis oft erst in Katastrophen auf. Siehe diesen meinen Beitrag. Die Flüchtlingskrise war ganz klar hausgemacht. Das hatte ich schon Ende der 70er Jahre begrabbelt. Seit Ende der 80er Jahre diskutierte ich mit meiner Frau, was die Uno machen könnte und sollte. Aber Bürokraten und Politiker denken immer nur an das Heute und ihren verdammten Geldbeutel. Deshalb plädiere ich auch dafür, Parteien-Seilschaften einfach nicht mehr zu wählen. Nur Bewegungen können gesellschaftliche Veränderung herbeiführen.
Gemaaaach, vor 2020 lohnt der Anfang nicht, das hat mit den Zyklen von Kondratieff und Wallerstein zu tun.
Du könntest ja mit Bernd einmal eine solche Software austüfteln. Da könntet Ihr Bill Gates im Geld-Scheffeln glatt überholen. Ich würde mich mit einer Umarmung bedanken.
Hier gibt es sogar einen Berliner See, aber Berlin ist trotzdem weiter weg, als du km zählen kannst; und der Wahlkreis von Merkel ist Rügen, Stralsund, Demmin - also auch weit weg.
Wallerstein habe ich mir inzwischen reingezogen. Kondratiell kommt noch. Aber davor sollte Heinz, José, Othmar und CE kommen. Da wird dann die tägliche Praxis mit einbezogen.
Da bist Du absolut in der richtigen Gesellschaft und ich brauche mir keine Sorgen mehr zu machen.
Die Uno ist gerade 70 geworden, also schon recht betagt :-)
Sowas?, nich für'n Lolli!
Lieber Heinz,
ich werde mich erst einmal von unserer ergötzlichen und ergiebigen Unterhaltung verabschieden. Es liegen noch einige Dinge an im Haus.
LG, CE
Gut, machen wir ein Projekt d'raus; ab heute in 7 Jahren ist das fertig.
Heinz, einige in der dFC werden sicher nervös, wenn sie die Zahl unserer Kommentare sehen. Diese akkumulieren, wie die Knete an der Börse. Wer weiss, vielleicht werden wir noch als Zocker bezeichnet.
Na, das ist ein Wort. Lass uns das nicht vergessen.
Vergiß die Strichliste einfach, die ist nicht wichtig.
Abgemacht, müssen wir nur noch Otmar aufwecken.
Othmar wird in der k. u. k. Monarchie auf Trapp gebracht werden können, trotz ruhigerer Lebensweise als in Preissen, da bin ich mir sicher.
Das kommt von traben, also auf Trab bringen; frag mal Doncoz, der ist Lehrer.
Hab Otmar informiert.
Trapp ist der schwedische Fels, auf den wir Otmar bringen werden, von dem er einen nordischen Weitblick hat. Der Trab, vor allem im Nachbarländle, kann fürchterlich lahmarschig sein. Das kann ja nicht der Sinn sein, Otmars Sinn.
Grossartig! Noch einen schönen Sonntag an der Peene! LG, CE und Grüsse an den k.u.k.-Herrn, aus Preissen-Panama!
Deutsche Bank: Schluss ohne lustig ?
Wie du siehst, ist Otmar ganz schön auf Trab.
Meine Güte,
ich komme gar nicht hinterher.
Werde Otmar gleich anklicken.