Autismus durch Luftverschmutzung?

Umweltmedizin Führen Feinstaubbelastungen zu Autismus? - Ursachenforschung einer Entwicklungsstörung.

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Nicht selten hört man, sie würden in ihrer eigenen Welt leben. Die Rede ist von autistischen Menschen. Wie es zu dieser Entwicklungsstörung kommt, ist unklar. Nun bringen Forscher ein erhöhtes Autismusrisiko mit Luftverschmutzungen in Verbindung. Je größer die verkehrsbedingten Luftbelastungen während der Schwangerschaft und des ersten Lebensjahres seien, desto größer die Wahrscheinlichkeit. Bis zu dreimal höher könne diese sein. Bei den betroffenen Stoffen handele es sich um Feinstäube sowie Stickstoffdioxid. Veröffentlicht wurde die Studie in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Archives of General Psychiatry.

Die Forscher bezogen 279 autistische Kinder in ihrer Untersuchung ein. Zudem gab es eine Kontrollgruppe mit weiteren 245 Kindern, die nicht von jener Entwicklungsstörung betroffen waren. Mithilfe eines Modells berechneten sie die Schadstoffbelastung. Dabei griffen sie auf Daten zur Verkehrsdichte sowie Windstärke und -richtung zurück. Zusätzlich verwendeten sie Zahlen offizieller Messstellen, welche die Luftqualität überwachen. Um andere Einflussfaktoren ausschließen zu können, erhoben sie beispielsweise Alter, Geschlecht, Ernährungsgewohnheiten, Einkommen und Herkunft der Kleinen.

Die Zahl der Betroffenen, bei denen Autismus festgestellt wurde, ist seit 2006 um 78 Prozent gestiegen, schreibt ein anderer Autor in dem Fachblatt Archives of General Psychiatry. Ob es sich bei obigen Studienergebnissen allerdings tatsächlich um einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und Autismusrisiko handelt, bleibe offen. Frühere Arbeiten lägen dies jedoch nahe.

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Geschrieben von

cyberling

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