Weniger Meeresfrüchte wegen Versauerung?

Meere&Klimawandel Wie Austern, Hummer und Co durch den Klimawandel gefährdet werden könnten.

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Der menschengemachte Klimawandel lässt die Ozeane versauern. Davon betroffen sind beispielsweise Muscheln, Meeresschnecken, Seeigel und Armfüßer. Durch die Versauerung könnten ihre Skelette sowie Schalen leichter und dünner werden, wie ein Forscherteam in dem wissenschaftlichen Fachjournal Global Change Biology schreibt. Dies würde sie anfälliger für Feinde machen. Folglich könnte es zukünftig weniger Meeresfrüchte für den menschlichen Verzehr geben.

Für ihre Studie untersuchten die Wissenschaftler die vier genannten Tiergruppen an zwölf verschiedenen Orten weltweit. Dafür nahmen sie Proben von den Tropen bis zu den Polen. Sie bestimmten die natürliche Bandbreite ihrer Schalendicke und Skelettgröße. Ziel war es, Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede auszumachen und so Vorhersagen über die Folgen der Ozeanversauerung für die Tiere zu treffen. Die Forscher fanden heraus, dass ihre Skelett- und Schalenbildung betroffen ist. Da die Ergebnisse von der Arktis, über England und Australien, bis zur Antarktis ähnlich seien, schließen sie auf ein weit verbreitetes Phänomen unter marinen Arten. Die dünnsten und leichtesten Schalen und Skelette hätten die Tiere der Polarmeere.

Einen Großteil des ausgestoßenen Kohlendioxids nehmen die Weltmeere auf. Im Zuge dessen erhöht sich der Säuregehalt im Wasser. Damit einhergehend verringert sich dort die Verfügbarkeit von Calciumkarbonat. Auf diese chemische Verbindung jedoch sind Muscheln, Schnecken und Co bei der Schalen- sowie Skelettbildung angewiesen.

Ob sich die betroffen Tiergruppen an die prognostizierten Auswirkung des Klimawandels anpassen können, hängt laut den Wissenschaftlern von der Geschwindigkeit der Versauerung ab. Die Tiere bräuchten genügend Zeit.

Einen Beitrag über eine weitere Studie dazu finden Sie hier.

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Geschrieben von

cyberling

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