Berlin: Solidarität mit Frauen im Iran

GLEICHBERECHTIGUNG „Die Frauen sind nicht nur die Kraft des Wandels, sie sind der Garant für den Wandel, für einen demokratischen Wechsel im Iran“, heißt in der Veranstaltung in Berlin.

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Am 16. März lud die Deutschlandvertretung des Nationalen Widerstandsrates Iran (NWRI) zu einer Veranstaltung in seine Zentrale in Berlin ein. Thema war die aktuelle Lage der Frauenrechte im Iran.

Neben zahlreichen Exiliranern waren auch Sympathisanten und Unterstützer des iranischen Widerstandes aus Deutschland in Berlin anwesend und hielten Reden. Unter anderem sprachen Katharina Landgraf (CDU/MdB), Karin Halsch (SPD / Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses), Hille Gosejacob-Rolf, DSFI-Generalsekretärin (DBSH-Ehrenvorsitzende) und als Vertreterin des Frauenausschusses des NWRI die Vorsitzende Sarvnaz Chitzas.

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Alle Rednerinnen waren sich einig, dass sich die Frauenrechte im Iran in der Amtszeit von Rohani noch einmal verschlechtert haben. Das iranische Regime sorgt in Gesetz und Praxis für die Unterdrückung der iranischen Frauen in fast allen Lebensbereichen. Dabei wendet es immense Ressourcen und Personal auf, um Frauen bei der Einhaltung der Kleidungsvorschriften auf öffentlichen Straßen und sogar in Fahrzeugen zu kontrollieren und Hijab Komitees laden iranische Studentinnen vor Disziplinarkomitees. Dies sind nur einige der vielen Beispiele für eine umfassende Kontrolle der freien Rechte iranischer Frauen in der Öffentlichkeit.

Auch im privaten Raum werden Frauen im Iran massiv unterdrückt. Zwangsehen mit Kindern – oft gar unter 14 Jahren – finden jedes Jahr zu Zehntausenden statt und werden vom Gesetz und dem Klerus legitimiert. Häusliche Gewalt und Selbstmord sind für viele iranische Frauen täglicher Begleiter ihres Lebens.

Unter dem sogenannten moderaten Präsidenten Rohani wurde die Unterdrückung der Frauen noch einmal verschärft. Spezielle Polizeieinheiten halten Frauen von Stränden fern, weibliche Models, die sich in sozialen Netzwerken ohne Hijab zeigen, werden verhaftet und ihre Agenturen geschlossen, ebenso Modeläden, die „westliche Kleidung“ anbieten. All diese Maßnahmen verschlingen jedes Jahr Unsummen in einem Land, wo vor allem die Frauen unter bitterster Armut leiden, weil sie in allen Bereichen benachteiligt werden, vom Erbrecht bis hin zum Versicherungsschutz.

Wozu all dies?, fragten sich einige der Teilnehmer der Veranstaltung. Die Antwort ist einfach. Die iranischen Frauen stehen nicht nur durch Maryam Rajavi, der gewählten Präsidentin des iranischen Widerstandes, an der Spitze der Widerstandsbewegung, sondern sie zeigen in fast allen Bereichen der iranischen Gesellschaft ihren Protest. Von der Mißachtung der Kleidungsvorschriften bis hin zu den Aktivisten in den Gefängnissen des ganzen Landes geht der Protest der Frauen und sein Anstieg hat nichts mit einem „moderaten Regime“ zu tun, sondern einzig und allein mit Protest gegen steigende Unterdrückung der Frau im Iran.

Die Vereinten Nationen haben den Iran bereits mehrfach für seine Mißachtung der Menschenrechte der Frauen und Mädchen gerügt. Doch das iranische Regime zwangsverheiratet weiterhin neun Jahre alte Mädchen, während es die UN-Konvention für Rechte der Kinder unterzeichnet hat. Dies zeigt deutlich, dass dem Regime die Rechte von Frauen und Mädchen egal sind, im Gegenteil, sie werden diese weiter unterdrücken, um ihre Macht in ihrem frauenfeindlichen System zu sichern.

Die Redner wiesen folglich darauf hin, dass es nur eine Alternative zu den iranischen Mullahs gibt, die den Frauen im Iran Gleichberechtigung, Freiheit und Demokratie bringen wird. Der Nationale Widerstandsrat Iran (NWRI) steht als Anti – These zu den Mullahs zur Verfügung und er hat die Gleichberechtigung von Mann und Frau nicht nur in seinem Programm für einen zukünftigen Iran fest verankert, sondern er lebt sie jeden Tag selbst in seiner Organisation, denn nicht nur die Präsidentin des NWRI ist eine muslimische Frau, sondern auch viele Gremien und Räte werden von iranischen Frauen besetzt, die auf Augenhöhe zusammen mit ihren männlichen Kollegen an einem freien Iran arbeiten.

Der iranische Widerstand ist folglich die einzige Lösung, Frauen zur Gleichheit im Iran zu verhelfen. Spätestens das Beispiel der Amtszeit von Hassan Rohani hat noch einmal deutlich gemacht, dass das iranische Regime weder gewillt noch in der Lage ist, die Situation der Frauen im Iran entscheidend zu verbessern.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Javad Dabiran

NWRI-Deutschlandsprecher - Iran- und Nahost-Experte.

Javad Dabiran

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