EU darf sich nicht Erpressung aus Iran beugen

Entschlossen handeln - Die Mullahs werden nur dann mit ihrem Abenteuer aufhören, wenn die Weltgemeinschaft geschlossen „Nein“ zu seinen Verhalten sagt

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Der Iran hat gegen die EU Sanktionen verstoßen, weil sie Öl nach Syrien geschickt haben. Dafür wurde der Tanker Grace 1 vor Gibraltar festgesetzt.

Kurz darauf beschlagnahmte der Iran den Tanker "Stena Impero" und sagte, er habe – nicht näher erläuterte – Vorschriften mißachtet.

Die Sanktionen der USA und EU kommen nicht, weil man etwas gegen den Iran hat, sondern weil das Regime gegen die zahlreichen internationalen Spielregeln verstößt.

Das aktuelle Beispiel der Beschlagnahmung der "Stena Impero" zeigt gut auf, wie das Regime versucht, wieder einmal Europa und die Welt mit terroristischen Mitteln zu erpressen und daran ändert auch nichts, dass nun ein sogenannter „moderater“ Mullah an der Macht sitzt.

Den friedlichen Handelsfluß im Persischen Golf durch Anschläge und Vorfälle (seit Jahren) sowie Geiselnahmen zu stören, hat weder etwas mit einer Machtdemonstration noch mit irgendeiner Frage der Gerechtigkeit zu tun, wie es Hassan Rouhani erst kürzlich äußerte. Er sagte am Mittwoch gegenüber der Tageszeitung Etemad zu der erneuten Geiselnahme eines Schiffes im Persischen Golf:

"Es kann ja nicht angehen, dass der Persische Golf für euch frei ist, Gibraltar für uns aber nicht".

Warum die anderen Nationen vom Oman bis hin zu den Philippinen ihre Schiffe ungehindert schicken können? Nun, weil sie sich alle an die internationalen Regeln halten und es keine Sanktionen braucht. Keines dieser Länder baut Kernwaffen, finanziert offen Terrorgruppen in aller Welt und hat 1988 einen Genozid am eigenen Volk begangen. Kein Volk sperrt sich den Vorgaben der FATF und missachtet die UN Resolution 2231, um nur einige Punkte zu nennen..

Das Teheraner Regime verstößt einfach gegen alle Spielregeln und wenn es wieder ein Teil der Weltgemeinschaft sein will, muss es seine Regeln einhalten und nicht beginnen, einfach Tanker zu beschlagnahmen, die nur Öl in Länder liefern wollen, wo es keine Sanktionen gibt!

Europa und GB sind nun am Zug. Sie haben in den letzten 20 Jahren das Regime beschwichtigt und es damit ermutigt, Europa auf jedem möglichen Weg zu erpressen. Das Regime hat keinen Respekt vor Europa. Es nutzt Europa auf krimineller Weise als Spielball für seine Interessen.

Eingebetteter Medieninhalt

Die iranischen Ölverkäufe sind laut neusten Zahlen um 90% gesunken. Da der Ölsektor in der Hand der Islamischen Revolutionsgarden (IRGC) ist, wird dem Regime seine Haupteinnahmequelle entzogen, um weiterhin seinen Sicherheitsapparat und seine Terrorgruppen zu finanzieren. Das macht das Regime wütend, denn das Volk drückt und protestiert, will es stürzen. Das Mullahregime fühlt sich dadurch in seiner Existenz bedroht und bedrohte Terroristen reagieren mit Geiselnahmen, so einfach ist es.

Europa muss nun den freien Handelsfluss mit seiner Schutzmission sicherstellen. Es muss die Revolutionsgarden wie in den USA auf die Terrorliste setzen und Schluß mit all der guten Mine zum bösen Spiel machen. Europa darf sich den Erpressungen aus dem Iran nicht mehr beugen. Weder im Atomstreit noch im Tankerstreit. Teheran wird nur aufhören, wenn die Weltgemeinschaft geschlossen „Nein“ zu seinen Verhalten sagt, ansonsten wird das Regime mit seinen terroristischen Aktionen und seinen Erpressungen niemals aufhören.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Javad Dabiran

NWRI-Deutschlandsprecher - Iran- und Nahost-Experte.

Javad Dabiran

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden