In Erklärungen, die zufällig auf die Website des staatlichen Radios und Fernsehens gestellt wurden, bestätigt Araqchi:
• Die explodierenden Brückendraht-Zünder EBW (Exploding-Bridgewire) gehörten dem iranischen Verteidigungsministerium
• Wir gaben die Existenz der Anlage Fordow erst bekannt, als wir von ihrer Entdeckung erfuhren
• Allein nach seinem wirtschaftlichen Nutzen beurteilt, ist das Nuklearprogramm ein riesiger Verlust
• Entgegen der UN-Sicherheitsratsresolution 2231 werden wir weder unser Raketenprogramm einstellen noch aufhören, der libanesischen Hisbollah Waffen zu schicken.
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Abbas Araqchi, stellvertretender Außenminister des iranischen Regimes und Verhandlungsführer bei den Atomgesprächen mit den P5+1, bestätigt in einem privaten Informationsprogramm von Direktoren und Redakteuren des staatlichen Radios und Fernsehens einige der großen Fälschungen, mit denen man die Internationale Atomenergiebehörde irregeführt hat. Er sagte, die Vereinbarung von Wien weiche von der UN-Sicherheitsratsresolution 2231 ab und das iranische Regime habe nicht die Absicht, deren sämtliche Artikel zu erfüllen. Offenbar wurden einige seiner Feststellungen unbeabsichtigt auf die Website des staatlichen Rundfunks und Fernsehens gestellt, wurden aber auf Anordnung des Obersten Sicherheitsrates des Regimes wieder gelöscht. Hier einige der Feststellungen Araqchis:
Araqchi sagte: Der Westen „verwandelte die durchgehend technische Darstellung der iranischen Seite ihrer PMD (möglichen militärischen Aspekte) wegen in ein politisches Problem und arbeitete ständig mit der IAEA zusammen, indem er ihr mehr Informationen zukommen ließ, die die Sache immer schlimmer machten. So wurden die explodierenden Brückendraht-Zünder bekannt. Fragen Sie die Freunde im Verteidigungsministerium; sie sind sehr besorgt wegen des Informationslecks, das die Lage verschlimmert hat.“
Dies widerspricht dem wiederholten Versuch des iranischen Regimes, explodierende Brückendraht-Zünder als nicht-militärisch und nicht zum Atomprogramm gehörig hinzustellen. Das Regime behauptet, diese Zünder würden bei der Öl- und Gassuche eingesetzt. Ein Bericht der IAEA vom 26. Mai 2008 (Anlage zu Seite 2) stellt fest: „Die Behörde fragte, ob ein im Institut für angewandte Physik Beschäftigter an der Arbeit des Iran an explodierenden Brückendraht-Zündern beteiligt sei, … Der Iran erklärte, die betreffende Person sei an Arbeiten, die mit den EBWs zu tun hätten, nicht beteiligt und die Anträge auf Beschaffung [der Zünder] hingen mit der Erfassung von Ölquellen für das Ölministerium zusammen.
Nach einem Bericht der IAEA vom September 2014 bemerkte der Generaldirektor der Behörde, der Iran habe schon früher, nämlich in Berichten über seine Tätigkeiten von 2007 an den Einsatz von Brückendraht-Zündern in der Öl- und Gasindustrie erwähnt und in diesem Industriezweig sei es üblich, solche Geräte zu verwenden.
Zu einem anderen Thema: Araqchi gab zu, das Regime habe nicht die Absicht gehabt, das Bestehen der Anlage Fordow bekannt zu geben und davon erst der IAEA berichtet, als es von ihrer Entdeckung erfuhr.
Er sagte: „Als uns bekannt wurde, dass Fordow entdeckt worden war, kamen wir ihnen zuvor und wiesen, unmittelbar bevor sie das mitteilten, schnell Herrn Soltania (den Vertreter des Regimes bei der IAEA) an, die Anlage der IAEA zu melden. Das tat er in einem Brief an Herrn Baradei … Als er den Brief übergeben wollte, wurde ihm gesagt, Herr Baradei sei zum Flughafen gefahren und wolle nach Washington fliegen. Aber Herr Soltania fuhr ebenfalls zum Flughafen und händigte ihm den Brief aus.“
Hier ist an Folgendes zu erinnern: Dass man begonnen hatte, die Anlage Fordow zu bauen, wurde am 20. Dezember 2005 vom Nationalen Widerstandsrat Iran in einer Pressekonferenz enthüllt.
Araqchi behauptet auch, das Nuklearprogramm bedeute einen wirtschaftlichen Verlust für das Land. Damit spielt er darauf an, dass das Hauptziel des Programms die Entwicklung der Atombombe ist. Er stellte fest: „Ich habe es schon öfter gesagt, wenn wir das Nuklearprogramm unseres Landes allein nach seinem wirtschaftlichen Nutzen beurteilen sollen, dann ist es ein riesiger Verlust. Mit anderen Worten, wir können die Produktionskosten gar nicht berechnen, sie sind unvorstellbar.“
Unverfroren redete Araqchi von der Absicht des Regimes, Resolution 2231 des UN-Sicherheitsrates nicht zu erfüllen: „Unsere Geschosse werden von der Rechtsprechung des Sicherheitsrates gar nicht betroffen, da sie gar nicht dafür gebaut wurden. Außerdem machen wir vor nichts Halt, um unsere Verteidigungskapazitäten zu erhöhen und die Souveränität und Sicherheit unseres Landes zu schützen … Schließlich: Wenn jemand daherkommt und behauptet, das Raketenprogramm verletze die Resolution des Sicherheitsrates, sagen wir: Ja, wir haben sie verletzt, aber den [Nuklear-] Vertrag haben wir nicht verletzt.“
Eine weitere Erklärung Araqchis: „Es ist die offizielle Position dieses Ministeriums, dass die Islamische Republik Iran ihren Verbündeten und Freunden in der Region auch weiterhin den Terrorismus bekämpfen helfen wird … Wir können nicht aufhören, der Hisbollah Waffen zu schicken; wir sind nicht bereit, sie für unser Atomprogramm preiszugeben. Also fahren wir in unserer Arbeit fort.“
Araqchi führt klar vor Augen, dass Täuschung, Vertuschung und ständiger Bruch internationaler Resolutionen und Vereinbarungen integrale Bestandteile des iranischen Nuklearprogramms sind und dass jede Hoffnung auf Prüfung reine Illusion ist. Jede Prüfung ist nur mit unangekündigten Inspektionen möglich, die überall, zu jeder Zeit durchgeführt werden können müssen.
Kommentare 8
ich geh davon aus , dass es sich hier nur um Atombomben handelt, vielleicht noch ein bisschen DU munition usw. . . Who the fuck cares? Das Zeugt stört mich zwar persönlich in seiner abgrundtiefen Dummheit, aber ansonesten stört es keinen, denn sonst würde man ja da anfangen das Zeug zu zerstören, wo man genu weiß , dass es rumsteht etc. . Aber nix ... keine Abrüstung nirgends - im Gegenteil Dummheit. Und dann kommte es auf ein paar Atomsprengköpfe mehr oder weniger auch nicht mehr an , oder? An sich müsste man sogar dafür sorgen, dass jedes Land der Erde seine Sprengköpfe hat, solange die, die sie schin haben sie nicht eindeutig verschrotten. Alles andere ist doch nur imperiales Affentheater.
So einfach ist das nicht, die Russen und Amis haben jetzt bald 70 Jahre auf den Buckel und Erfahrung NICHT aufs Knoepfchen zu druecken, in 1000 senden Simulationen haben sie diese Kacke durchgespielt. In einem Staat der evtl. in 2 - 3 Jahren der IS angehoert sollte man da keine Spielchen machen.
Und ich rede im Eigeninteresse des iranischen Volkes, wenn die Israelis einen falschen oder richtigen Braten Riechen geht die Feuerwalze ueber den Iran, da sei dir ganz ganz sicher.
Man koennte das auch unter "Postauschwitztrauma" deuten, die Angst ist so in der israelischen Gesellschaft verwurzelt das man lieber einmal zuviel als zuwenig aufs Knoepfchen drueckt. In sofern spielt die iranische Regierung mit dem Feuer und deren Bewohnern.
Das hat dann nichts mehr mit so ein paar Mittel- oder Langstreckenraketen zu tun die in Frankreich oder in der Eifel vor sich Hinrotten. Die Russen und die Amis und beiderseitige Verbuendete wissen dass es da nichts zu gewinnen gibt, aber jemand der sowieso lieber Heute als Morgen ins Paradies will, Au Backe...
Und das haben die Israelis auf dem Schirm, aber es stehen fast 80 Millionen Einwohner auf dem Spiel von denen die meisten mit dem Schweinekram gar nichts zu tun haben wollen (Im Iran)...
... das kann man so sehen, aber mit gutem Beispeil vorangehen wäre ja auch mal was, oder? Würde Israel schon mal seine Atomwaffen wenigstens offizalisieren u.s.w. wäre auch ein Schritt getan ... Aufrüsten tun Länder wie der Iran ja nicht , weil es keine Bedrohung gibt, ne?
Hollande, der Depp, hat die Tage erst wieder im TV erzählt die Israelis hätten keine A-Waffe. Wahrscheinlich weil die aus FR stammen.
..."Hollande, der Depp, hat die Tage erst wieder im TV erzählt die Israelis hätten keine A-Waffe"...
Nicht
zu
Glauben
Wiki zaehlt eigentlich nicht als Quelle, aber die Unterlinks sind so erdrueckend.
Gruss
"Jede Prüfung ist nur mit unangekündigten Inspektionen möglich, die überall, zu jeder Zeit durchgeführt werden können müssen."
Da stimme ich Ihnen voll zu: überall; gleiches Maß für alle Länder!
Verstanden habe ich, dass dies einer der vielen Quer- und Längsschüsse gegen den "Iran-Deal" ist. Und - wenn ichs auf die Schnelle sehe- gehört er zur Opposition, die im Exil diese Vereinbarungen als Komplizenschaft zwischen Iran und USA betrachtet und sich von den USA verraten fühlt.
Es ist in der Tat so, dass nur er Augenschein, die genauen Kontrollen dieses Abkommen, das auch in den USA selbst so heftige Kontrahenten hat, mit Leben erfüllen können.
Der Autor hat auf die Website mit den Statements, die er zitiert nicht verlinkt. Vielleicht hätte das auch gar keinen Sinn, weil da in einer der iranischen Sprachen gesendet wird.
Wie auch immer: Es ist natürlich ein medialer Krieg gegen das Abkommen. Im September soll abgestimmt werden. Es gibt aber auch auf Seiten der Demokraten Ablehnung durch zwei jüdische Senatoren. Obama wird möglicherweise überstimmt und kann dann nur per Veto das Abkommen durchsetzen. Eine Zweidrittelmehrheit gegen ihn ist im Moment nicht sehr wahrscheinlich. Und nur sie kann das Veto dann noch überstimmen.
Araqchi führt klar vor Augen, dass Täuschung, Vertuschung und ständiger Bruch internationaler Resolutionen und Vereinbarungen integrale Bestandteile des iranischen Nuklearprogramms sind und dass jede Hoffnung auf Prüfung reine Illusion ist.
Wer erwartet denn ernsthaft, dass der Iran sich da anders verhält, als der Rest der Welt?
Meiner Meinung nach geht es auch gar nicht darum, den Iran davon abzuhalten, irgenwann einmal Atomwaffen herzustellen. Das tatsächliche Motiv dürfte das Interesse der USA und der EU sein, die Beziehungen zum Iran ohne Gesichtsverlust zu "normalisieren", da dieses Land ein wichtiger Akteur im Nahen Osten ist und China zunehmend die Leerstellen besetzt, die die Sanktionspolitik des Westens hinterlässt.
..."Das tatsächliche Motiv dürfte das Interesse der USA und der EU sein, die Beziehungen zum Iran ohne Gesichtsverlust zu "normalisieren", da dieses Land ein wichtiger Akteur im Nahen Osten ist und China zunehmend die Leerstellen besetzt, die die Sanktionspolitik des Westens hinterlässt"...
Sehr gut, *****