Iran: Maryam Rajavi über Regimewechsel

Diktatur abschaffen: „Ein Regimewechsel im Iran ist notwendig und in Reichweite, es gibt eine gangbare Alternative“, so Rajavi.

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„Die iranische Revolutionsgarde (IRGC) muss auf die schwarze Liste gesetzt werden, die Mullahs müssen von der internationalen Gemeinschaft isoliert werden und die Sitze des Iran müssen an den Iranischen Widerstand übergeben werden. Die einzige Lösung zur Befreiung des Volkes im Iran und zur Herstellung von Frieden und Ruhe in der Region ist der Sturz des iranischen Regimes“, erklärte Maryam Rajavi, die gewählte Präsidentin des Iranischen Widerstands in der Großen Versammlung der Iraner am 1. Juli 2017.

Eingebetteter MedieninhaltSie wiederholte ihre Feststellung: „Der Sturz des Regimes ist möglich und in Reichweite und es existiert eine demokratische Alternative und einen organisierten Widerstand, der es kippen kann“.
Rajavi fuhr fort: „Trotz der Propaganda des Regimes ist die größte Bedrohung für dieses Regime nicht ein äußerer Feind, sondern die Revolten in der Gesellschaft, die darauf warten, auszubrechen und die steigende Zahl der Proteste, die nach dem Eingeständnis von Politikern im Regime im vergangenen Jahr an die 11000 heranreichte.

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Das Regime befand sich seit seinen Anfängen im Krieg mit dem Volk im Iran. All die anderen Kriege, die gegen fremde Länder angezettelt wurden, dienten dazu, diesen Hauptkonflikt zu überdecken. Diese Kriege sind kein Zeichen für die Stärke des Regimes. Das Problem ist, dass keine Regierung in der Region jemals versucht hat, die Kriegslüsternheit des Regimes zu unterbinden“.
Sie fügte hinzu: „Aus Furcht davor, dass sich der Aufstand von 2009 wiederholen könnte, musste Khamenei von seinem Plan abrücken, dass der Name Raisi, der des beauftragten Vollstreckers des Massakers von 1988, siegreich aus der Abstimmung hervorgeht. Das war eine Niederlage für das Regime als Ganzes. Dass Hassan Rohani sich eine zweite Amtszeit gesichert hat, ändert nichts daran, dass es sich in der Sackgasse befindet. Das Regime ist nicht zur Reform fähig, weil die sogenannten Reformer, die mehr als die Hälfte der Zeit von der gesamten Dauer der Herrschaft dieses Regimes im Amt waren, nichts anderes getan haben, als dem Velayat-e Faqih – dem obersten religiöen Führer – zu dienen. Dieses Regime kann nicht gezügelt werden, weil mehr als drei Jahrzehnte von Konzessionen des Westens keinerlei Änderung an diesem Regime hervorgebracht haben“.

Nach den Worten von Maryam Rajavi garantiert die Existenz einer Kraft für den Wandel und für eine demokratische Alternative den Sturz des Regimes und die Freiheit des Iran. Diese Kraft beruht auf einer organisierten und vereinigten Bewegung mit Tausenden von bahnbrechenden selbstlosen Mitgliedern. Sie beruht auf echter Unterstützung, auch finanzieller Art, von Iranern im Land selbst und im Ausland. Auch derer, auf deren Bemühungen unter großen Gefahren der Iranische Widerstand sich verlassen hat, um die Existenz geheimer Atomanlagen offen zu legen.
„Diese Alternative, deren 120.000 Mitglieder und Sympathisanten von diesem Regime hingerichtet worden sind und die Freiheit und Demokratie herzustellen sucht, ist die angemessene Antwort auf die Differenzen zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen und den Zwist und die Spaltung zwischen Schiiten und Sunniten. Sie setzt sich ein für Freiheit und Gleichheit für die Anhänger aller Religionen und reagiert auf die Spannungen zwischen dem Iran und den Ländern in der Region.“

Rajavi unterstrich den standhaften Glauben des Iranischen Widerstands an die freie Wahl des Volkes, die Trennung von Religion und Staat, die aktive und gleichberechtigte Beteiligung von Frauen an der politischen Führung und die Autonomie verschiedener ethnischer Gruppen im Rahmen der territorialen Integrität des Iran. Sie fügte hinzu: „Wie ich mehrfach wiederholt habe, wollen wir weder Geld noch Waffen. Wir fordern Sie auf, das Recht des iranischen Volkes darauf anzuerkennen, die religiöse Diktatur der Mullahs zu stürzen“.
Sie begrüßte die Erklärungen beim arabisch-islamisch-amerikanischen Gipfel in Riad gegen das iranische Regime und sagte dazu: „Letztendlich ist die Lösung für die Krise in der Region und für die Konfrontation gegen Gruppen wie ISIS der Sturz des iranischen Regimes vom iranischen Volk und dem Widerstand“.
Sie forderte die Vereinten Nationen, die Europäische Union, die Vereinigten Staaten und die Länder in der Region auf, den Widerstand des iranischen Volkes anzuerkennen, dessen Ziel es ist, die religiöse Diktatur der Mullahs abzuschaffen: „Schließt das Regime von der UNO und der Organisation für Islamische Kooperation aus und übergebt den Sitz des Iran an den Widerstand des iranischen Volkes.“
Maryam Rajavi forderte die Einstufung der iranischen Revolutionsgarde als Terrororganisation sowie die Vertreibung des Mullah-Regimes aus der Region; und sagte: „Khamenei und andere Führer des Regimes müssen vor Gericht gestellt werden für die flagrante Verletzung der Menschenrechte, für ihre Verbrechen gegen die Menschlichkeit, insbesondere das Massaker von 1988 an politischen Gefangenen, und für ihre Kriegserbrechen in der Region.“


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Geschrieben von

Javad Dabiran

NWRI-Deutschlandsprecher - Iran- und Nahost-Experte.

Javad Dabiran

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