Iran und der Terroranschlag in der Türkei

Terrorismus : Iranischer Medienmogul in der Türkei erschossen / Die Spuren des Teheraner Regimes

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Der iranische Medienmogul Saeed Karimian ist in Istanbul auf offener Straße erschossen worden. Der Gründer und Vorsitzende des persischen Gem-TV-Unternehmens war sofort tot. Ein kuwaitischer Geschäftspartner, der bei ihm war, starb später im Krankenhaus. Das Fahrzeug, das die offenbar maskierten Täter benutzten, wurde später ausgebrannt gefunden.

Eingebetteter Medieninhalt

Karimian war von einem Teheraner Gericht in Abwesenheit zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden. Ihm wurde vorgeworfen, Propaganda gegen den Iran zu verbreiten. Er habe mit seinem Fernsehunternehmen, das ausländische und westliche Shows ins Persische übersetzte und im Iran ausstrahlte, Programme gezeigt, die gegen islamische Werte verstoßen und der Verbreitung westlicher Kultur dienten.

Nationaler Widerstandsrat Iran verurteilt den brutalen Mord

Täter: die iranische Revolutionsgarde auf Anordnung von Khamenei

Der iranische Widerstand verurteilt scharf den brutalen Mord an Saeed Karimian, Direktor des Fernsehnetzwerks GEM, und eines Kollegen von ihm. NWRI-Pressesprecher in Deutschland Javad Dabiran sagt: Die Tat wurde in Istanbul von der iranischen Revolutionären Garde (IRGC) auf Anordnung Khameneis am so genannten „Pasdar-Tag“ [Tag des IRGC] verübt. Die für das Verbrechen Verantwortlichen müssen strafrechtlich verfolgt und bestraft, das IRGC muss auf die Listen der Terrororganisationen gestellt werden.“

Unmittelbar vor der gefälschten Präsidentenwahl und während der Eskalation des internen Machtkampfs ist das Mullahregime stärker als je darauf angewiesen, die Unterdrückung im Inland zu verschärfen und auf solche unmenschlichen Verbrechen zurückzugreifen.

Es verdient bemerkt zu werden, dass der Geheimdienst der Mullahs und das IRGC schon seit einiger Zeit mit der Verbreitung falscher Nachrichten und gefälschter biographischer Angaben über Saeed Karimian den Mord an ihm vorbereitet hatten, den sie der iranischen oppositionellen Volksmojahedin (MEK) in die Schuhe zu schieben versuchen. Unmittelbar nach der Tat wiederholten die Nachrichtenagenturen FARS und Tasnim, die dem IRGC bzw. der Quds-Truppe gehören, diese Fälschungen, ersichtlich gut vorbereitet.

Mit einer ganzen Kette von Lügen, mit gefälschten Fotos und Filmen behaupteten das IRGC und das MOIS [Ministerium für Geheimdienste], Saeed Karimian arbeite mit der MEK zusammen. Er sei in Camp Ashraf großgezogen worden, sein Vater habe zu den Blutzeugen der großen Operation „Ewiges Licht“ gehört und habe seine ganze Familie heimlich nach Camp Ashraf gebracht. Keine von diesen Behauptungen ist wahr, es sind alles Lügen. Saeed Karimian hat sie selbst zurückgewiesen, u. a. am 29. November 2012.

Das Foto von Karimians Gesicht wurde – ein weiterer schmutziger Trick des IRGC – in eine Aufnahme montiert, in der Frau Maryam Rajavi in einem Kreis des belgischen Senats gezeigt wird (27. März 2013). Wo in der Fälschung Karimians Gesicht zu sehen ist, erscheint im Original der belgische Europaabgeordnete Gérard Deprez.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Javad Dabiran

NWRI-Deutschlandsprecher - Iran- und Nahost-Experte.

Javad Dabiran

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