Iran: Vereitelter Terroranschlag in Europa

Pressekonferenz: Das iranische Regime plane, die deutschen Behörden an der Auslieferung Assadis nach Belgien zu hindern.

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Brüssel – Am 8. August sprach der Nationale Widerstandsrat Iran (NWRI), die größte organisierte gegen das iranische Regime gerichtete Opposition, während einer Pressekonferenz über den Terroranschlag, den die Behörden in Europa vereitelt haben.

Am 30. Juni nahmen die belgischen Behörden ein belgisch-iranisches Paar fest, in dessen Besitz sich 500g TAPT – ein von Terroristen bevorzugter Sprengstoff – und eine Zündvorrichtung befanden. Das Paar war auf der Reise zu der Versammlung „Freier Iran“ vor den Toren von Paris.

Die Versammlung „Freier Iran“ findet alljährlich statt; sie wird von zehntausenden iranischen Oppositionellen und deren Unterstützern aus aller Welt besucht; dabei sprechen dutzende Politiker, Staatsbeamte, für die Menschenrechte Engagierte, Abgeordnete usw. Sie dient der Unterstützung der Organisation der Volksmojahedin des Iran (PMOI/MEK); das verhaftete Paar gab vor, zu deren Freunden zu gehören.

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Am folgenden Tage wurde von den deutschen Behörden Assadollah Assadi verhaftet. Er befand sich auf der Reise nach Österreich (wo er diplomatische Immunität genießt). Es wurde bekanntgegeben, er habe besagtem Paar den Auftrag gegeben, den Anschlag in der Nähe von Paris auszuführen und ihm die Bombe zur Verfügung gestellt.

Mohammad Mohaddessin, Leiter des Auswärtigen Ausschusses des NWRI, stellte die Ergebnisse der Ermittlung der terroristischen Tätigkeit des iranischen Regimes und seines Geheimdienstes vor. Er sagte, Assadollah Assadi, der Dritte Botschaftsrat des iranischen Regimes in Wien, sei ein Geheimagent und arbeite für das MOIS – das Geheimdienstministerium des iranischen Regimes. Mohaddessin führte aus, der iranische Widerstand habe entdeckt, dass Assadi der wichtigste Agent des MOIS in Europa war – sehr erfahren in Explosionen, Zerstörungen und Spionage.

Der Widerstand fand heraus, dass er während des iranisch-irakischen Krieges im Einsatz von Sprengkörpern ausgebildet wurde; auch sammelte er damals Informationen über die PMOI, deren Mitglieder sich in Camp Ashraf aufhielten, und operierte gegen sie. Er war während der Zeit, in der er im Irak lebte, an Bombenanschlägen, Entführungen und Terroranschlägen beteiligt.

Im Jahre 2008 gaben die MEK eine Erklärung heraus, in der es heißt, Assadi sei ein Agent des MOIS an der Botschaft. In Wien war er Leiter des Geheimdienstes des Regimes in Österreich. Er arbeitete eng mit Agenten des MOIS in Deutschland und Frankreich zusammen.

Mohaddessin erklärte, Assadi unterstehe dem Kommando von Amiri Moghadam – einem ehemaligen Mitarbeiter der Revolutionsgarde (IRGC) und einem der höchsten Mitarbeiter des MOIS. Er war für die Operation direkt verantwortlich und erteilte Assadi den entsprechenden Befehl.

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Der Widerstand konnte herausfinden, dass der Oberste Nationale Sicherheitsrat des Iran im Januar dieses Jahres die Entscheidung traf, den Angriff auf die Versammlung „Freier Iran“ zu unternehmen. Die Entscheidung wurde vom Höchsten Führer Ali Khamenei gebilligt.

Endlich sagte Mohaddessin, das iranische Regime plane, die deutschen Behörden an der Auslieferung Assadis nach Belgien zu hindern. Es würde vorziehen, dass er nach Österreich gesandt würde; denn von dort könnte er in den Iran zurück geschickt werden.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Javad Dabiran

NWRI-Deutschlandsprecher - Iran- und Nahost-Experte.

Javad Dabiran

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