Das Zentrum für politische Schönheit beweist seit Jahren, daß politische Kunst weder moralinsauer noch langweilig-öde sein muß.
Erst im Mai knüpfte die Künstlergruppe an die Transporte von 10.000 jüdischen Kindern 1938/39 nach England an und erklärte im Namen von Manuela Schwesig, man habe sich zur Aufnahme von 55.000 syrischen Kindern entschlossen, einem Hunderstel der Kinder in oder aus Syrien, die dringend Hilfe benötigen. Im Rahmen der Aktion "1 aus 100" konnten Passanten unter 100 Bildern von Flüchtlingskindern wählen, welches der Kinder gerettet werden solle. Die Dementis aus dem "Gedöns"-Ministerium waren so zahlreich wie peinlich, die Aufnahmequote syrischer Kriegsflüchtlinge wurde geringfügig erhöht.
Oder 2012 die 25.000€ Belohnung für sachdienliche Hinweise, die einen der Eigentümer des Panzerkonzerns Krauss-Maffei Wegmann (KMW) ins Gefängnis bringen. Großplakate in ganz Deutschland versprachen Geld für Hinweise auf Delikte wie Steuerhinterziehung, Geldwäsche oder Kapitalanlagebetrug. Beabsichtigter Nebeneffekt: die verschwiegenen Waffenhändler wurden über Nacht aus ihrem Schattendasein geholt und gelangten unfreiwillig zu bundesweiter Bekanntheit. Die Medien konnten mit Hilfe der Aktion die Profiteure des Milliardendeals mit Saudi-Arabien benennen: am Export von 270 Leopard II-Panzern.
Oder der erste Schritt zum 8,372m hohen UN-Mahnmal der Schande, begonnen am Brandenburger Tor 2010: in Bosnien-Herzegowina und weltweit wurden unter Zustimmung und Beteiligung der vier bosnischen Hinterbliebenen-Verbände 16.744 Schuhe gesammelt, für jeden der 8.372 von der UN in der Schutzzone in Srebrenica im Stich Gelassenen und Ermordeten ein Paar. Die Schuhe wurden mit einem Modell der Säulen der Schande in der Nähe des Holocaustmahnmals vor dem Brandenburger Tor aufgehäuft, denn: "Vergessen tötet". In 40 Tagen kamen weit mehr Schuhe zusammen, als eigentlich benötigt wurden. Oder die Lethe-Raketen 2009 oder der Thesen-Anschlag auf den Bundestag.
Gestern, 3.11.2014, sind mit Hilfe der Künstlergruppe 14 weiße Kreuze aus Berlin vor den offiziellen Gedenkfeiern geflüchtet. Der 25. Jahrestag des Mauerfalls muss ohne die Kreuze für die Mauertoten auskommen. Vergangene und zukünftige Mauertote werden vereint: die aus dem Regierungsviertel in Berlin verschwundenen Weißen Kreuze gedenken mit den Menschen, die als nächstes an den EU-Außenmauern sterben werden, den bislang 30.000 Ertrunkenen, Dehydrierten und Gekenterten der vergangenen 25 Jahre.
Notwendig: der Erste Europäischer Mauerfall:
Bauen Sie am 9. November die Europäischen Mauern mit ab. Entweder mit einem Bolzenschneider oder mit Ihrem Geldbeutel. Vielen Dank.
Bis heute morgen um 9h wurden erreicht: 12.144€ (das entspricht 1em Bus mit Unterkunft und Verpflegung für die Mauerspechte, geplant sind 3 davon, nach Melilla, Bulgarien und Griechenland)
"Unfassbar, dass mitten im Regierungsviertel eine Gedenkstätte abtransportiert wird und niemand es merkt!" (O. Weissbach, Havemann-Gesellschaft)
Denk mal.
Das Zentrum für Politische Schönheit (ZPS) ist eine Sturmtruppe zur Errichtung moralischer Schönheit, politischer Poesie und menschlicher Großgesinntheit, geleitet von Philipp Ruch. Das ZPS betreibt seit Jahren eine parallele – schönere – deutsche Außenpolitik und setzt auf Menschlichkeit als Waffe. Von Bosnien-Herzegowina über Aleppo bis in die Waldberge vor Melilla künden die Aktionen von der Kunst als fünfter Gewalt im Staate. ... Kunst muss weh tun, reizen, Widerstand leisten.
Tagesspiegel: Mauerfall 2014?
Liveblog aus den beiden Bussen bei nachtkritik.de
Medien aktuell:
taz Theater um 14 weiße Kreuze
SPON Aktion zum Mauerfalljubiläum: Knackt die Festung Europa!
SZ Aktivisten entfernen Gedenkkreuze für Mauertote
n-tv Polizei ermittelt, CDU entsetzt Aktivisten entwenden Berliner Mauerkreuze
rbb Gedenkkreuze für Maueropfer entwendet
Berliner Morgenpost Protestaktion - Mauerkreuze an EU-Außengrenze gebracht
Berliner Zeitung Mauerkreuze sind nun in Melilla
Die Welt Künstler entführt Gedenkkreuze für Maueropfer
Münchner Abendzeitung Flüchtlings-Aktivisten entfernen Gedenkkreuze für Mauertote
Kölner Stadtanzeiger Politiker zeigen sich entrüstet Aktionskünstler stehlen Maueropfer-Kreuze
Stern (dpa) Flüchtlings-Aktivisten entfernen Gedenkkreuze für Mauertote
BZ "Weiße Kreuze" von der Spree Gedenk-Kreuze für Mauertote entführt!
Guardian Art group removes Berlin Wall memorial in border protest
Washington Post To some, the E.U.’s deadly border is the new Berlin Wall
dw Berlin Wall memorial crosses stolen, taken to EU's outer border
dradio Kritik an "Gedenkkultur durch Redeschablonen" und "Humanistisches Geschwafel" auf Kosten der Flüchtlinge
art daily Berlin Wall crosses stolen by pro-refugee activists to protest EU border deaths
Medien zur Kindertransporthilfe des Bundes in 3 Akten.
Medien zu den Säulen der Schande (ganz unten) und der bosnische Pressespiegel
Medien zu den 25.000€ Belohnung in drei Stufen (ganz unten)
Kommentare 47
Wunderbar. Und mutig. Aber, da werden sie wohl einigen Ärger kriegen. Weil die "Mauertoten" stehen für viel mehr. Sie stehen für die "Freiheit" und das ist was anderes. Was ganz anderes.
Ah, was haben die schon alles für Ärger bekommen! Was sind schon die aktuellen polizeilichen Ermittlungen wegen °schwerem Diebstahl° (und die mediale Umbenennung einer Künstlergruppe zu "Flüchtlingsaktivisten") gegen die Klagen der Krauss-Maffei-Eigner...;-)...
Aktueller Stand: 13.701€
Apropos Ärger kriegen, aus der Blödzeitung:
°„Zentrum für politische Schönheit“ klaute für Flüchtlings-Aktion 14 Kreuze Hier spricht der „Entführer“ der Berliner Gedenkkreuze
Berlin – Was für eine wirre Aktion! Mitten am Tag haben Flüchtlings-Aktivisten in Berlin 14 weiße Gedenkkreuze für Mauertote entführt. Die Gruppe „Zentrum für politische Schönheit” bekannte sich dazu, die Kreuze an die Außengrenzen der EU gebracht zu haben. Nun spricht der Entführer der Gedenkkreuze.
Seit Montag sind die Kreuze, auf denen die Namen von 14 Mordopfern stehen, verschwunden! Die Polizei ermittelt wegen eines besonders schweren Falls des Diebstahls.
In einem von der Gruppe veröffentlichten Video sieht man identisch aussehende Kreuze an stacheldraht-bewehrten Zäunen und in den Händen mutmaßlicher Flüchtlinge.
In pathetischem Ton verkündet eine Sprecherin, die Kreuze seien „jetzt in den Armen ihrer zukünftigen Schwestern und Brüder, Flüchtlingen, die als Nächstes an den europäischen Außenmauern sterben werden.“
Hinter der Aktionsgruppe steht der selbsternannte Künstler Philipp Ruch.
Zu BILD sagte er: „Es gibt keinen Diebstahl, diese Mauertoten sind von selbst geflüchtet. Die Straftat liegt im Nichtgedenken der Mauertoten an den EU-Außengrenzen. Wer hat die Mauertoten gefragt, ob sie 2014 an dieser Stelle stehen wollen? Sie fühlen sich in ihrer Totenruhe gestört!“
CDU-Generalsekretär Kai Wegner sagt: „Es ist unfassbar, wie die Opfer der SED-Diktatur von ideologischen Wirrköpfen für gegenwärtige Zwecke missbraucht werden. Ich bin erschüttert über diese pietätlose Aktion auf dem Rücken der Mauertoten.“
Doch die wirre Entführung ist erst der Anfang: Die Künstlergruppe sammelt derzeit Spenden, um die europäische Grenze pünktlich zum 25. Jahrestag des Mauerfalls „abzubauen“.
Mit einem Bus wollen die Aktivisten Unterstützer an die bulgarische und griechische EU-Grenze bringen.
In dem Video heißt es: „Die Teilnehmer dürfen sich am Abriss der europäischen Außengrenzen beteiligen und ein Stück Außenzaun mitnehmen.“
Ihre Reaktion zu diesem Thema: Lachen 21 Weinen 6 Wut 277 Staunen 4 Whow 12° (Hervorhebung von mir)
Ich find's wirklich schön, wie bereitwillig die Medien mitspielen...;-)...bei den Yes Men hat's ja auch immer ein bißchen gedauert.
Wow! Danke für den Beitrag. Beim Anblick des Videos bin ich an meine Grenze gekommen.
Und: was für eine tolle Aktion!
"Weder sei der versprochene Betreuungsschlüssel von einem Sozialarbeiter pro fünf Bewohnern eingehalten noch reagiere das Jugendamt München auf Anfragen der Gemeinde."
Das ist doch wohl eher ein strukturells Problem. Man könnte sich nämlich auch überlegen, traumatisierte Jugendliche in angemessener Art unterzubringen, anstatt sie in eine alete Kneipe zu stecken. Zeigen Sie mir mal über vier Duzend Jungspunde, auf so engem Raum, bei denen es friedlich zugeht.
Da ist es Schnurz wo die Kinder herkommen!
Nö, Ihr Kommentar ist nicht °zur Abschaffung der EU-Außengrenzen°, sondern zur bayerischen Flüchtlingspolitik, die 56 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus x verschiedenen Ländern in Zorneding abkippte.
Aus Ihrem SZ-Link: °Vor einem Monat hatte die Stadt München ohne große Vorlaufzeit in dem ehemaligen Zornedinger Gasthof 56 unbegleitete minderjährige Asylbewerber untergebracht. Die Gemeinde sieht sich mit den Folgeproblemen allein gelassen: Weder sei der versprochene Betreuungsschlüssel von einem Sozialarbeiter pro fünf Bewohnern eingehalten noch reagiere das Jugendamt München auf Anfragen der Gemeinde. "Wir laufen mit unseren Bemühungen ins Leere", sagt Mayr. E-Mails würden nicht beantwortet, die Verantwortlichen seien telefonisch nicht erreichbar.
...
Noch deutlicher wurde Amtsleiter Daniel Kommnick, der am Montag "richtig böse" war: "Die haben hier ein Problem abgeladen." Er betont: "Wir wollen die Flüchtlinge im Ort haben, aber nicht mit dieser Zusammenarbeit und dieser Enge."°
Hallo Luzieh, wie schön, Sie mal wieder zu lesen!
Ich komme auch deswegen an meine Grenzen, weil die Gerhart-Hauptmann-Schule seit dem 1.November geradezu sekündlich geräumt werden kann - die ist keine 5 Gehminuten von meiner Haustür entfernt, der sommerliche Ausnahmezustand mit 1700 Polizisten/Tag ist mir in wacher Erinnerung.
Ein anderes Beispiel zum Umgang mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, von einem, der Flüchtlingsaktivisten für linke Spinner hält: Der Getriebene und sein großer Bruder °Das Jugendamt ist überfordert mit minderjährigen Flüchtlingen. So kümmert sich Student Felix Korts um Abdi. Die Geschichte einer Freundschaft, die mit dem Trauma kämpft°
Ein Kommentar von der Indiegogo-Seite: °Wie im Andersen-Märchen: Immer, wenn die Menschen gerade nicht hinschauen, beginnen Spielsachen und Denkmäler ihr geheimisvolles Leben. Poetisch.°
Aktueller Stand: 14.243€
...;-)... Medienhack: DPA fällt auf falsche Pressemeldung der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung herein
°einigen Ärger kriegen°, diesmal mit Konrad Adam, Sprecher der AfD:
°Eine Bande, die sich "Zentrum für politische Schönheit" nennt, will die ohnehin schon offenen Außengrenzen der EU noch weiter öffnen. Zu diesem Zweck hat sie mehrere Kreuze entwendet, die nahe der alten Berliner Mauer an Flüchtlinge erinnern sollten, die ihren Versuch, der Diktatur zu entkommen, mit dem Leben bezahlt haben. Die Täter geben vor, auf diesem Wege gegen die "neuen Mauern" zu protestieren, an denen Menschen "stranden", die sich auf illegale Art Zutritt zur EU verschaffen wollen.
AfD-Sprecher Konrad Adam nennt das ein neues, besonders abstoßendes Beispiel für die politisch korrekt verpackte Heuchelei. "Ein Diebstahl wird als Beitrag zur politischen Ästhetik ausgegeben. Die Humanität dient als Vorwand für die Verachtung von Gesetz und Recht. Und wer die Menschen verhöhnt, die erschossen worden sind, weil sie die Freiheit mehr liebten als ihr Leben, gibt vor, die Menschenrechte zu verteidigen. Armes Deutschland!"°
Hach, diese Rethorik! Man könnte sie nicht besser erfinden!
dradio Kultur mit zwei Beiträgen (die Hörbeiträge sind weit ausführlicher als die Kurztexte): Rainer Süßmuth vom Zentrum für politische Schönheit °An Fluchtopfer an Europas Grenzen wird kein Gedanke verschwendet° Kritik an "Gedenkkultur durch Redeschablonen" und ein superempörter Bazon Brock mit "Humanistisches Geschwafel" auf Kosten der Flüchtlinge (der sich allerdings zuvor ein bißchen hätte informieren können, es sind laut aktuellen UNHCR-Zahlen über 51 Millionen Flüchtlinge weltweit, die keineswegs alle in die EU oder gar nach Deutschland wollen und was bitte hat Leni Riefenstahl mit dem Zentrum für politische Schönheit gemein? Da mault einer seiner abhanden gekommenen Relevanz hinterher, me thinks)
>>Vergangene und zukünftige Mauertote werden vereint: die aus dem Regierungsviertel in Berlin verschwundenen Weißen Kreuze gedenken mit den Menschen, die als nächstes an den EU-Außenmauern sterben werden, den bislang 30.000 Ertrunkenen, Dehydrierten und Gekenterten der vergangenen 25 Jahre<<
Eine überzeugende Aktion, die ich sofort unterstützt habe. - Machen Sie mit - beim "Erster Europäischer Mauerfall" - für "Die Politische Schönheit" - Und für die Freiheit.
ZPS auf Facebook: °Liebe Freunde: der Staatsschutz ermittelt, die CDU schäumt. Bazon Brock hält die Verteidigung der abendländischen Humanität für "Klamauk".
Aber die Kreuze sind glücklich an den EU-Außengrenzen. Keiner darf mehr an den EU-Außengrenzen sterben. Deshalb: Erster Europäischer Mauerfall. Wir haben seit wenigen Minuten die Warteliste auf den zweiten Bus. 112 Anmelderinnen und Anmelder.°
Aktueller Stand: 637 Unterstützer und 16.401€, go go go!
Eine Multimediaproduktion von SPON: Stirb nicht
°Am 15. Oktober 2013 machen sich 114 Flüchtlinge vom Niger aus auf den Weg durch die Sahara bis ans Mittelmeer. Nur 17 Menschen werden die Reise durch die Wüste überleben. ... Die Journalisten Hauke Goos und Berhard Riedmann berichten über das Sterben in der Wüste, das kaum noch jemanden interessiert, allerdings viel mit uns zu tun hat: Seit Algerien auf Druck der EU seine Grenzen besser überwacht, ist der Weg noch gefährlicher geworden°
Na, Sie (und Bazon Brock, der ist hoffentlich nicht immer so) können sich gern an den Quellen in der Infoleiste bedienen, um Sinn und Ziel der Aktion noch auf die Schliche zu kommen - auch, wenn Information so mancher Inspiration abträglich ist...;-)...
Auch Evokation konnte Brock vor lauter Aufregerei über die Provokation keine finden, dabei muß man bloß das Geschäume einiger Gestalten und in einigen Medien verfolgen, um den eigenartigsten Ideen von Kunst, Gedenken, Recht, Freiheit, Grenzen, Vergangenheit und ihren Lehren präzise bis auf ihren unschönen Grund blicken zu können.
Die Preise der Schlepper sind nicht trotz, sondern wegen der Festung Europa himmelhoch. Je illegaler und gefährlicher Flucht nach Europa gemacht wurde, desto höher sind die Schlepperpreise gestiegen, °klick klack, na?°
°Sie sind aber schnippisch.°
Sie auch, oh Bauer...;-)...
Gleichstand, hm? Nein, meinetwegen müssen wir das nicht unbedingt weiter vertiefen.
Wow! Die Aktion ist beeindruckend. Nicht allein des Spektakel wegens, sondern weil sie den Finger auf die Wunde legt.
Möge der Bahnstreik die kommenden Spektakel der Selbstzufriedenheit und Selbstgenügsamkeit in Berlin ordentlich trüben! Es gibt wenig Grund zu feiern. Schon allein, weil heute so etwas wie der 4. Nov. 1989 hier gar nicht mehr denkbar scheint. Ein Einkaufszentrum in Friedrichshain wirbt mit shoppingoffenem Feiertag ("Das war kein Tag. Das war der Hammer"). Deutlicher kann das endgültig scheinende Ergebnis des Mauerfalls gar nicht dargestellt werden: Es hat ja auch damals gar nicht lange gedauert, und Freiheit und Demokratie, vielfach auch das Gehirn, wurden an die Deutsche Mark, schrottige Autos, Boulevardzeitung und Illustrierte abgegeben. Immerhin hat "man" damals noch etwas rumgenölt ... Allerdings auch lieber mit behördlicher Duldung das auf Ausländer abgeladen und den auf den Kopf gehauen.
Heute halten fast alle die Fresse und lassen vielleicht noch Leuchteluftballons mit Gauck und Udo Lindenberg steigen oder gehen gleich nur ins Einkaufszentrum.
Touché.....
vielen Dank für diesen Bericht und für die Links, liebe Dame von Welt!
Bewegte Grüße
archie ;-)
ZPS gestern abend bei Facebook:
„Wir haben ein Stück geplant, in dem weder der Staatsschutz noch das SEK auf die Bühne stürmt, aber wir finden auch für sie einen Platz“.
Rückendeckung erhält das ZPS von der Intendantin des Berliner Maxim Gorki Theaters, Shermin Langhoff. Sie sagte der taz: „Seit dem Tod von Christoph Schlingensief vermisse ich immer wieder eine starke, provozierende Stimme in der Kunstlandschaft, die politisch interveniert.“
Aktueller Stand: 801 Unterstützer haben 20.550€ gespendet, der zweite Bus ist also beinahe bezahlt und mit 139 Freiwilligen gefüllt.
Wenn wir die Freiheit wollen, die Mikis Theodorakis mit "Liberta" besungen hat, dann hat diese Freiheit keine Grenzen.
Und wenn der "One World" Gedanke einen Sinn hat, dann brauchen wir eine andere Lösung, als Bollwerke aus Mauern und Stacheldraht. Gerechtigkeit.
Die führenden Gesellschaften müssen sich entscheiden: zwischen Kapitalismus & Demokratie. - Solange Konzerne und deren Lobbyisten des Kapitalismus die Welt "regieren", bleibt Freiheit & Gerechtigkeit ein Luxus-Produkt: nur für Wohlhabende.
Wenn es global so etwas wie einen "Ethik-TÜV für die Wirtschaft" (nach Goetz W. Werner) geben würde, wären Mauern und Kriege schlicht unnötig. - In diese Richtung geht Neues Denken.
Wenn die Staaten versagen, müssen wir alle das Handeln übernehmen. ZPS sei Dank: mit friedlicher Aktionskunst.
Beitrag von Zentrum für Politische Schönheit.
°Liebe CDU und Boulevard-Presse: Hier endlich Bilder vom schändlichen Zustand der Weißen Kreuze, bevor sie an die EU-Außenmauern geflüchtet sind. Wer den Fluchthelfern "Grabschändung" oder "Pietätlosigkeit" vorwirft und gleichzeitig in politischer Verantwortung steht, der muss sich fragen lassen:
-Wieso wurden die Kreuze jahrelang vergessen und dem Verfall preisgegeben?
-Wieso will seit fast einem Jahrzehnt keine Behörde für die Pflege der Gedenkstätte zuständig sein?
-Wieso bleibt die Flucht der Kreuze unmittelbar vor dem Reichstag über mehrere Tage unbemerkt und wird erst nach unserer Pressemitteilung entdeckt?
Das Gedenken am 9. November muss durch den Begriff der Gegenwart hindurch. Statt dass sich die Politiker dem Massensterben an den EU-Außenmauern annehmen, werfen sie lieber Nebelkerzen.
Die Kreuze hauchen dem Gedenken durch ihre Flucht Leben ein. ...°
Jule Löffler hat mit dem Sprecher des ZPS gesprochen: "Wir sind aggressive Humanisten"
Nochmal SPON: Europas tödliche Grenzen °Spanien-Marokko, Griechenland-Türkei, Ungarn-Serbien: An diesen Grenzen wird deutlich, mit welch rabiaten Methoden sich Europa gegen Arme und Schutzsuchende abschottet.°
Cesy Leonard vom ZPS im Gespräch mit Stefan Lauer von Vice: Die neuen Mauertoten Europas
Vergessen, der aktuelle Stand: 961 Unterstützer und 25.004€.
Leni Riefenstahls Kunst gilt als Symbol für Propaganda einer politischen Ästhetik. Wie ich Bazon Brock verstehe, empfindet er den Begriff ´ Zentrums für politische Schönheit ´ unpassend in der Auseinandersetzung mit den gravierenden Problemen unserer Welt. Die Aktionen betrachtet er als rein oberflächliche Inszenierung _ same procedure as Riefenstahl _ da die Aktionisten allein die pressewirksame Aktion im Blickfeld haben aber nicht den Ursachen auf den Grund gehen.
Die Kritik von Brück würde ich nicht so arrogant als ´egozentrisches Maulen´ bewerten. Was wissen Sie näheres über die Gruppe als das was über das Netz zu erfahren ist?
sorrry: Brück = Brock...
°Die Kritik von Brock würde ich nicht so arrogant als ´egozentrisches Maulen´ bewerten. Was wissen Sie näheres über die Gruppe als das was über das Netz zu erfahren ist?°
Wo schrieb ich von °egozentrischem Maulen°? Nirgendwo, ich vermutete Gemaule über die abhanden gekommene Relevanz, sprich: Alleindeutungshoheit über Aktionskunst. Aber besten Dank für Ihr Arroganz-Etikett und für Ihr Engagement als Bazon-Brock-Erklärbär.
Nein, ich weiß über die Gruppe nichts Näheres, sondern genau das, was im Netz zu erfahren ist. Das ist übrigens eine ganze Menge, bedienen Sie sich gern am Werkverzeichnis. Ich halte das ZPS für artverwandt zu Aktionskunst wie die Yes Men sie machen (oder das Büro für ungewöhnliche Maßnahmen früher in Berlin) und den Vergleich mit Leni Riefenstahl für schräg und absichtsvoll provokant.
Jede einzelne der ZPS-Aktionen läßt dem Betrachter allen Raum für eigene Gedanken und jede Möglichkeit, °den Ursachen auf den Grund° zu gehen.
Die Nutzung der Medien zur Bekanntmachung der Aktionen als oberflächliche Medieninszenierung abzutun - kann man vermutlich, muß man aber nicht - hängt vom jeweiligen Bild vom Betrachter und Mediennutzer ab, den ich mir beim Freitag gern halbwegs mündig vorstelle. Ich finde die doppelte Mediennutzung des ZPS - einesteils in Form eigener Social Media nebst Multiplikatoren wie u.a. dieser Blog, anderenteils in Form der gespaltenen Reaktionen der Medien - in einem Wort: clever.
Ja, mich hat's auch gefreut, Sie mal wieder zu lesen...;-)...
Schon wieder vergessen, der aktuelle Stand: 27.000€ von 1.029 Unterstützern, es fehlen nur noch rund 5.500€ zur Finanzierung des dritten Bus und die Indiegogo-Kampagne läuft noch 6 Tage.
°* trotzdem wär ein gerippter bt durch das zps mir zuviel künstlerische freiheit *°
Hach, der Bundestag wäre auch ein bißchen schwer und groß, um abmontiert und mitgenommen zu werden und zwar ohne, daß das vor der ZPS-Presseerklärung irgendwem auffällt.
Auch Shermin Langhoff vom Gorki zieht die Querverbindung vom in jeder Hinsicht schlimm fehlenden Schlingensief und dem ZPS. Ich bin ja sehr gespannt auf den kommenden Freitag-Salon: mit Shermin Langhoff, zu 25 Jahren Mauerfall und womöglich genau zeitgleich mit der geplanten Rückkehr der Busse.
Feinsten Resttag zurück!
Der rbb macht eine Meinungsumfrage zur Kunstaktion des ZPS
°Pietätlos, zynisch - oder eher eine gelungene Kunstaktion? In Berlin sind sieben Gedenkkreuze für Mauertote entwendet worden, offenbar durch Flüchtlingsaktivisten. Die Kreuze hingen bislang am Reichtagsufer und sollen nun an der EU-Außengrenze wiederaufgestellt werden. Die Aktivisten wollen so nach eigenen Angaben an die Menschen erinnern, die beim Versuch starben, die EU-Grenze zu überwinden. Wie sehen Sie diese Aktion?
1. Gut, denn so wird auf die Flüchtlinge aufmerksam gemacht, die an den EU-Grenzen aufgehalten werden und sich nicht in Sicherheit bringen können.
2. Gut. Zum Mauerfall-Jubiläum wird viel über die Flüchtlinge zu DDR-Zeiten gesprochen - nicht aber über die Menschen, die jetzt auf der Flucht sind.
3. Nicht gut - Flucht aus der DDR und die Flüchtlingsströme heute sind zwei ganz verschiedene Themen.
4. Nicht gut - mit der Aktion werden Denkmale geschändet.
5. Dazu habe ich keine Meinung.°
Das Ergebnis ist überraschend und macht Mut.
Die Achtung der Menschenwürde wird global mit Füssen getreten. - Die Aktion des ZPS zwingt die Verantwortlichen zum Nachdenken. - Was hindert uns daran, die Menschenrechte einfach zu leben?
Friedrich Schiller, 1797 - “Nichts mehr davon, ich bitt euch. Zu essen gebt ihm, zu wohnen.Habt ihr die Blöße bedeckt, gibt sich die Würde von selbst.” - Zitat via Wer sind wir
Unser rechtsbeugender "Rechtsstaat" sollte selbst einmal unser Grundgesetz studieren und die Menschenrechte.
°Die Leute fragen uns: "Ihr habt doch nicht ernsthaft vor, die europäischen Außengrenzen zu beschädigen?" – Nein. Wo denken Sie hin? Wir wollen sie nicht beschädigen, sondern restlos zerstören!°
Der Stand um 22h45: 1.139 Unterstützer und 29.831€.
Kommentar von Ab-ovo Djembes auf der FB-Seite des ZPS
°Heute fand in Weimar am Deutschen National Theater, in der Innenstadt Weimars, eine Aktion anlässlich des anstehenden 25 jährigen Jubiläums des Mauerfalls statt. Als Reaktion auf ein vom Theater aufgehangenes Banner mit der Aufschrift "Die Grenze...ist offen" (als Veranstaltungshinweis), wurde ein Gegenbanner montiert, um auf die Situation von Geflüchteten an den Aussengrenzen Europas aufmerksam zu machen. Zusätzlich hat die Initiative einen offenen Brief an den Intendanten Hasko Weber verfasst.
Die Grenze... tötet!
Sehr geehrter Herr Weber,
25 Jahre, nachdem die innerdeutsche Grenze geöffnet ist, gibt es eine andere, die ihr an Menschenfeindlichkeit um nichts nachsteht. Diese Grenze verläuft nicht durch unsere Wohnzimmer, sie ist hunderte Kilometer entfernt, und die Zehntausenden, die an ihr in den Tod getrieben werden, haben eine andere Hautfarbe, als die Mitglieder der deutschen Mehrheitsgesellschaft. Was sollte das also mit uns zu tun haben? Und vor allem: Was sollte es mit Gedenken an die „Deutsche Einheit“ zu tun haben?
Vielleicht war es das, was Sie sich gefragt haben, als der Einfall aufkam den Balkon des Deutschen Nationaltheaters mit einem handgemalten Transparent zu schmücken: „Die Grenze ... ist offen“ ist darauf zu lesen. Beworben wird eine Veranstaltung zur Öffnung der innerdeutschen Grenze vor 25 Jahren.Der Schriftzug, seine Ästhetik und Präsenz im öffentlichen Raum haben bei uns erst Verwirrung, dann Beschämung ausgelöst. Sie platzieren ihn in einer Zeit, in der an den Außengrenzen Europas zu Zehntausenden Menschen sterben, die einen Weg aus der Verfolgung, aus menschenunwürdigen Lebensumständen suchen – so wie es bis vor 25 Jahren viele Menschen aus Ostdeutschland getan haben.
Sie stoßen an den Landgrenzen der Europäischen Union auf geschlossene Grenzen und Mauern. Sie machen sich auf den Weg über das Mittelmeer, wo man sie zu Tausenden auf dem Weg in eine bessere Zukunft ertrinken lässt.
In Weimar leben rund 240 Menschen mit Fluchterfahrungen und gleichzeitig ungeklärten Aufenthaltstiteln. Aus unserer Arbeit mit ihnen kennen viele von uns ihren Lebensalltag: Sie werden in einem Heim fernab des Stadtzentrums verstaut, leben dort auf engstem Raum zusammen, werden durch zahlreiche Barrieren vom sozialen Leben der Stadt ausgeschlossen und müssen darüber hinaus um das Recht, hier leben zu können, bangen. Jeden Tag können sie wieder hinter die geschlossene Grenze abgeschoben werden. Was sollen diese Menschen denken, wenn sie Ihren Schriftzug auf dem Theaterplatz lesen?
Vor einigen Tagen hat eine engagierte Gruppe aus Künstler_innen in Berlin auf diese Tragödie aufmerksam gemacht, indem sie Gedenkkreuze an der Spree abmontierte, und deren Duplikate in eine Europäische Grenzregion brachte. Ihre Kollegin Shermin Langhoff, Intendantin des Berliner Maxim-Gorki-Theaters, kommentierte diese Aktion gegenüber der taz mit einer gleichsam einfachen wie treffenden Bemerkung: „Sie nimmt die Vergangenheit als Auftrag ernst.“
Ganz unabhängig davon, was man von der hier erwähnten Aktion hält (wir finden sie toll!): Ein solches Verständnis von Geschichte wird durch den Schriftzug an ihrem Haus nicht deutlich. Welchen Wert kann es haben, sich über die Öffnung der innerdeutsche Grenze zu unterhalten und diese zu feiern, wenn die Toten neuer Grenzen dabei ausgeblendet werden? Welchen Wert kann es haben, die ehemalige Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen einzuladen, wenn nicht darüber gesprochen wird, dass wir längst in einem viel umfassenderen System der Überwachung leben, dass das Potenzial für noch größeres Unheil bietet?
Ihr Banner am Balkon des DNT beleidigt die zehntausenden Todesopfer an den geschlossenen Grenzen Europas und uns, die wir uns für sie einsetzen.
Wir wollen die alljährlichen Jubiläen weder ignorieren noch verharmlosen; im Gegenteil: wir wollen sie zum Anlass nehmen, um auf die aktuellen politischen Geschehnisse an Europas Außenmauer aufmerksam zu machen. Deshalb haben wir uns das Recht herausgenommen den zynischen Ausruf um eine Botschaft, die der europäischen Gegenwart gerecht wird, zu ergänzen.
Beginnen Sie, sich vom in Weimar viel zu gewöhnten Gedenken um des Gedenkens willen zu lösen und Geschichte als einen Handlungsauftrag für die Gegenwart zu begreifen. Nutzen Sie das Theater verstärkt als einen Ort der sozialen Innovation und kritischen gesellschaftlichen Diskussion.
Mit freundlichen Grüßen,
die Initiative für Flüchtlinge Weimar°
Immer wieder gern _ aber bitte demnächst mit In angesprochen, z.B. Erklärbarin!
Als diese möchte ich mich zu Ihrer unvoreingenommenen Bewunderung zu ZPS äußern:
Vor geraumer Zeit bin ich auf diese Gruppe aufmerksam geworden, habe die Aktionen verfolgt, di e im Netz auffindbaren Infos gelesen & noch etwas mehr erfahren. Ich möchte nicht weiter auf die oberflächlichen Slogans & deren Artikulierungen eingehen , die auch die gut inszenierten Aktionen füllen. Doch ich möchte feststellen, dass keine inhaltliche Auseinandersetzung des Wieso & Weshalb der Hintergründe der aufgeworfenen Themen auszumachen sind. Die kratzen nur an einer Oberfläche & sorry: Das reicht eben nicht . Politische Kunst muss& kann keine Lösungen bieten, sondern zum Nachdenken anregen, aber wenn sie anregt, dann sollte sie sich auch nicht in inneren Mauern & Tabus bewegen.
Ich bin mir sicher, dass Joseph Beuys die Aufmerksamkeit auf die Flüchtlinge begrüßen würde, aber die inhaltliche Auseinandersetzung des ZPS mit dieser Problematik verbal entzaubern würde, wie es nun einmal seine Art war & zu Recht. Leider gibt es inzwischen so gut wie keine Künstler mehr, die politisch um die Ecke denken & sich trauen dies zu äußern.
°... aber wenn sie anregt, dann sollte sie sich auch nicht in inneren Mauern & Tabus bewegen.°
Das verstehe ich nicht - woran machen Sie bei den ZPS-Mitgliedern innere Mauern & Tabus fest? Und selbst wenn - das ZPS legt Ihrem Denken und Handeln doch keine Mauern & Tabus auf und Sie können sich selbst über Hintergründe informieren.
Beuys ist seit knapp 30 Jahren tot - es gibt nicht viele Künstler, die auch noch so geduldige Didakten sind wie der Beuys einer war. Ich finde auch nicht, daß Kunst irgendeine Anstalt zu sein hat.
Meine unvoreingenommene Bewunderung für das ZPS, bitte wieviel?
Ich freue mich sehr, daß überhaupt etwas passiert, mir gefallen theaterhafte Demonstrationsformen generell und hier die Verknüpfung von Mauerfallgedenkerei und Festung Europa sehr - deswegen habe ich den Blog geschrieben.
Ich fühlte mich bei den wütenden Stimmen zur Flucht der Mauerkreuze an die EU-Außengrenze aber in der Tat an das Gekeife gegen Beuys erinnert. Haben Sie mal die Münchner Reaktionen auf den Ankauf von "Zeige Deine Wunde" des Lenbachhauses gelesen (gibt's als Buch)? Das Absprechen des Kunstcharakters habe ich seitdem erst bei dieser Aktion des ZPS in solcher Dichte gelesen - mir scheint, die treffen den Nerv!
Evokation ist aber immer nur ein Angebot, Gedanken und Assoziationen können nicht erzwungen werden (hmnuja, von den Riefenstahls dieser Erde schon). Wer Wert darauf legt, kann sich auch nur provoziert fühlen und nicht selbst weiterdenken.
Soviel Freiheit der Kunst muß schon sein.
Oder auch der Unterschied zwischen der Weitergabe von Asche oder Glut...;-)... Grüße!
Danke für diesem Beitrag und eine wichtige Lektion über Doppelmoral! A.
Vielen Dank, das ist unbedingt von Interesse! Die traurige Realität (nicht nur für Flüchtlinge, sondern auch für Einwanderer) besteht viel zu oft im Imperativ Lerne Deutsch oder leide!
Erfolgreiche Reha klingt fein - alles Liebe und Gute für Sie...;-)...
Im Tagesspiegel ein lesenswerter Artikel von Tobias Bütow:Mauerfall 2014?
Bei nachtkritik gibt es einen Liveblog aus den beiden Bussen, die von der Polizei allerorten sehr beschützt werden.
Schild am Gorki-Theater: °Verhalten Sie sich beim Abbau der EU-Aussengrenzen friedlich, aber bestimmt°
300 wollten mitfahren, nur für 100 war Platz. 1294 Unterstützer und 34.248€.
Vergessen: Anke Domscheit-Berg: Erster Europäischer Mauerfall – das würdigste Gedenken zum 25. Mauerfall-Jahrestag
Vielen Dank für diesen link, die Meinung des Innensenators zitiere ich gern ganz:
°Frank Henkel: Verabscheuungswürdige Tat
Die weißen Mauerkreuze an der Spree wurden wohl auch mit Unterstützung des Maxim-Gorki-Theaters gestohlen. Verabscheuungswürdig sei das, meint Innensenator Frank Henkel. Denn die Freiheit der Kunst dürfe nicht gegen die Würde des Menschen ausgespielt werden. Ein Gastkommentar.
138 Menschen sind an der Berliner Mauer gestorben. Ihr Freiheitsdrang endete in einem tragisch gescheiterten Wagnis. An einige dieser Schicksale erinnern die weißen Mauerkreuze, die vergangene Woche gestohlen wurden. Diese verabscheuungswürdige Tat erhält nun eine neue Dimension. Denn mittlerweile gibt das Maxim-Gorki-Theater zu, die Aktion unterstützt zu haben, auch wenn das Ausmaß noch nicht ganz klar ist.
Darf ein Theater Komplize sein, wenn es um die Entehrung von Mauertoten geht? Kann sich eine Intendantin hinter dem Kunstbegriff verstecken, wenn sich am Opfergedenken versündigt wird? Nein.
Die grundgesetzlich garantierte Freiheit der Kunst darf nicht gegen die unantastbare Würde des Menschen ausgespielt werden. Dass ein Berliner Theater die Würde der Toten und die Geschichte unserer Stadt so mit Füßen tritt, hätte ich vor wenigen Tagen noch für undenkbar gehalten. Besonders bitter ist, dass diese Komplizenschaft offenbar mit Steuergeldern gefördert worden ist. Die Rolle des Maxim-Gorki-Theaters muss dringend aufgeklärt werden.
Der Autor ist Innensenator von Berlin.°
Das ZPS wäre gut beraten gewesen, sich vorher mit den Angehörigen der Mauertoten ins Einvernehmen zu setzen, deren 7 Kreuze sie abgeschraubt haben - es ist amS instinktlos, das nicht bedacht zu haben.
Daß aber der Herr Innensenator die Chuzpe hat, sich nun auch noch über Shermin Langhoff und das Gorki herzumachen, nachdem schon reichlich über schweren Diebstahl salbadert wurde und der Staatsschutz ermittelt - obwohl die Kreuze am Montag wieder da sind, obwohl sich seit Jahren keine Berliner Behörde bereit findet, sich um die private Gedenkstätte am Reichstag zu kümmern, die Kreuze vergammeln und ihre Entfernung tagelang nicht mal bemerkt wurde, obwohl sie mitten am hellerlichten Tag in einer Polizei- und Security-reichen Gegend abgeschraubt wurden - nicht zu fassen!
Tagesspiegel Grenzen müssen fallen
taz über Wolf Biermann im Bundestag Zentrum für politische Hässlichkeit, über das ZPS Die Polizei hatte sie schon erwartet und Künstler machen Bulgarien nervös (am Rande noch etwas Berliner Filz rund um Bau und Betrieb von Flüchtlingsunterkünften Der Senator soll Antworten liefern)
SPON Aktion gegen EU-Außengrenze:Die Mauer bleibt stehen
radioeins Mauerfall europäisch
Merci!
Jule Löfflers Resümee: Grenzen einreißen
Vielen Dank und alles Liebe und Gute zurückgewünscht!
Ich brauchte vor allem mal eine längere Pause von der FC, von Medien generell und von Tagesaktualitäten.
Herzliche Grüße nach wohin auch immer...;-)...