Osama und Aiman

Berliner Abende Kolumne
Exklusiv für Abonnent:innen

In unserem Haus wohnt eine libanesische Familie. Es ist eine kleine Familie, eine Mutter mit ihren zwei Söhnen. Sie nennt sie Osama und Aiman. Auf jeden der beiden, erfuhr ich, haben die Amerikaner 25 Millionen Dollar Kopfgeld ausgesetzt. Das finde ich absurd, es muss sich um eine Verwechslung handeln. Aber das kennt man ja von den Amis, die machen ja vor nichts Halt und verwechseln ständig irgendwen mit irgendwas.

Osama und Aiman sind Kinder, zwei niedliche kleine Burschen. Das schlimmste ist noch, dass sie rumschreien und den Hof mit Kreide zumalen. Darüber haben sich schon einige Hausbewohner beschwert. Das Haus ist hellhörig, im Hof hallt jedes Wort, und wenn es regnet, schwimmen jetzt immer bunte Kreidepfützen in den Gully.

Kindern, so sagte der Vermieter, k