Ein Einspruch

Literatur Michael Meyen beklagt die Abwicklung des Journalistik-Handwerks der DDR
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2021
Die Journalistenausbildung an der Uni Leipzig sei absolut wettbewerbsfähig gewesen
Die Journalistenausbildung an der Uni Leipzig sei absolut wettbewerbsfähig gewesen

Foto: Walter Rudolph/Imago Images

Der These, dass in der DDR nicht alles schlecht gewesen sei, können heute auch viele zustimmen, denen zunächst kaum etwas erhaltenswert schien. Für die akademischen Kaderschmieden der SED gilt diese erinnerungspolitische Trendwende allerdings nicht, haftet ihnen doch nach wie vor der Ruf an, zuerst und zuletzt Linientreue für die Spitzenpositionen in Staat und Gesellschaft herangezogen zu haben.

Vor diesem Hintergrund lässt das Buch von Michael Meyen aufhorchen. Er ist Professor für Kommunikationswissenschaft an der LMU München und erzählt die Geschichte vom Aufbau und Niedergang der akademischen Journalistenausbildung in der DDR, aber ganz anders, als diese Geschichte meist geschildert wird. Die bundesdeutsche Sicht prägte die ehemalige Leipzige