Die Welt aus den Fugen

Ukraine Veränderte Grenzen sind in Europa seit 1990 kein Tabu mehr. Auch bei diesem Konflikt wird eine solche Lösung unvermeidbar sein
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 07/2015
Die Grenzverschiebung in der Ukraine dürfte nicht die letzte im nächsten Vierteljahrhundert sein
Die Grenzverschiebung in der Ukraine dürfte nicht die letzte im nächsten Vierteljahrhundert sein

Foto: Andrey Borodulin/AFP/Getty Images

Nein, niemand will den totalen Krieg, vor dem François Hollande warnt. Und dennoch scheint dieser rhetorisch bereits existente Wahn nicht ausgeschlossen. US-Senator McCain warnt vor gewaltsamem Zerfall der Ukraine, falls nicht noch mehr Gewalt angewendet wird. Wer der Verlierer einer solchen Eskalation wäre, das ist neben den bedauernswerten Ukrainern: Europa, daher die überhöhten Erwartungen an den Gipfel in Minsk. Haben wir die Chance, etwas Neues zu erleben, nämlich das Ende einer unilateralen Welt, in der auch Europa ein Protektorat der USA zu werden drohte? Mit Hilfe einer NATO, die sich eingeschossen hatte auf die Vertretung von US-Interessen weltweit. Und die sich nach Osten ausgeweitet hat mit einer neuen, dem Völkerrecht widersprechenden Doktrin: Prop