Ist die Revolution käuflich?

Kuba Vor zehn Jahren hat Raúl Castro die Führung des Landes übernommen und bedachtsam reformiert. Was ist vom Fidelismo geblieben?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 31/2016

„Kuba ist das Symbol der Hoffnung der Neuen Welt“, hat Papst Franziskus bei seinem letzten Besuch gesagt. Hoffnung worauf genau bitte? Bevor Fidel Castro vor zehn Jahren die Führung abgetreten hat, hielt er in der Universität Havanna eine überraschende Rede. Erstmals wurde von ganz oben die Frage aufgeworfen, ob die Revolution überleben wird. Nicht die USA könnten diese heute mehr beseitigen. „Wir ja, wir können sie zerstören, und es würde unsere Schuld sein.“ Er schimpfte auf den „idiotischen Staat“, der mit Subventionen wider Willen diejenigen privilegiere, die am meisten verbrauchten, also die Neureichen, statt so umzuverteilen, dass nur den Bedürftigen geholfen würde. Und er geißelte die Verschwe