Ist die Debatte um den als Gedicht kostümierten Warnruf von Günter Grass als Gelegenheit zum kollektiven Nachdenken genutzt worden? Das wäre ein Wunder gewesen, bei den tradierten Riten der deutschen Öffentlichkeit. Diese hat ein Beschimpfen und Beleidigen vorgezogen, ein Unterstellen von Schuld und falscher Gesinnung, ein Anempfehlen von Schreibverzicht und Klappe halten. Die Risiken und Nebenwirkungen intellektueller Einmischung sind hierzulande hoch. Dass da jemand, ob altersweise oder -eigensinnig, einzig die Sorge um einen von Tag zu Tag absehbareren, ebenso verheerenden wie vermeidbaren Krieg umtreibt, wird auf dem Schlachtfeld der Polemik als Motiv nicht durchgelassen.
Stimmt der Vorwurf von Grass, die eigentliche Substanz seines Textes sei gar nicht aufgegriffen worden? Wurde nicht zumindest über blinde Flecke reflektiert, die zuvor, obwohl spürbar, nachlässig ignoriert wurden? Oder war es nicht Nachlässigkeit, sondern die von den Großmedien-Machern geleugnete Selbstzensur, die anhaltende Verunsicherung der Deutschen, sich über „etwas Jüdisches im Allgemeinen und Israel im Speziellen zu äußern“, wie der Schriftsteller Pierre Assouline vermutet? Weil der niedermachende Vorwurf des Antisemitismus unberechenbar oder gar voraussehbar hinter jeder Zeile lauert?
Es sei „bar jeglicher Realität“, dass die Kritik an Israel ein Tabu sei, behauptet die Antisemitismusforscherin Juliane Wetzel im Freitag Nr. 16 und widerspricht sich dann gleich selbst: Indem sie dem Israel kritisierenden Grass unterstellt, „er schürt negative Gefühle gegenüber Juden“. Welche Kritik an Israel davor gewappnet ist, solche Gefühle auszulösen, bleibt trotz aller Forschung völlig unklar. Was auch nicht anders sein kann, da in diesem Punkt die Grenze purer Rationalität überschritten wird.
Einer meiner wenigen ostdeutschen Kollegen, die sich noch regelmäßig couragiert in Debatten einmischen, erklärte unlängst in kleinem Kreis, weshalb er sich diesmal zurückhalten wolle. Er sei gleich nach der Vereinigung von westdeutschen Publizisten gewarnt worden, er könne nun alles öffentlich sagen, mit einer Ausnahme: Kritik an Israel, also Kritik an jüdischen Politikern, sei den jüdischen Kollegen vorbehalten. Zwar müsse man sich an eine solche, aus Erfahrung gegebene, Empfehlung nicht halten, aber er habe im Moment nicht die Kraft, den offenen Flanken, die er in anderen Scharmützeln zu verteidigen hat, eine noch offenere hinzuzufügen.
Holzhammer und Agitprop?
Wenn nicht nebbich mein Großvater, den kennenzulernen mir aus den vermaledeiten Gründen nicht vergönnt war, durch ein Quäntchen Chuzpe in meinen Genen, in mir spürbar weiterleben würde, so würde ich mich wohl ähnlich verhalten. Denn geschützt fühle ich mich durch dieses Quäntchen nicht. Das Bedrohende, und sei es nur als Herabsetzung und Ausgrenzung, ist mir immer bewusst. „Das macht Risches“, soll der Großvater ängstlich gesagt haben, wenn in Breslau Geschäftspartner oder sonstige Mitglieder der Mischpoche Anlässe boten, die die Gojien ärgerlich oder neidisch machen könnten.
Nach der Shoah Zuflucht in Israel suchend, sind die Juden dort von Anbeginn mit Krieg konfrontiert. Und haben die Palästinenser von Anbeginn schlecht behandelt. „Wer lange verfolgt wird, wird schuldig“, sagt Camus sehr weise. Ich gehe soweit zu sagen, dass der faschistische Völkermord Juden in nie dagewesener, immer noch unbegreiflicher Weise derart zu Opfern gemacht hat, dass den Nachwachsenden eine Selbstbehauptung aufgezwungen wurde, die andere, etwa ihre Nachbarn, befremden kann. In diesem weitesten Sinne haben auch wir Nachkommen in Deutschland eine erhöhte Verantwortlichkeit für das heutige Empfinden und Verhalten in Israel. Das verlangt sensible Einfühlung, nicht die Lieferung atomwaffenfähiger U-Boote, die in einem als Verteidigung angekündigten Angriffskrieg eingesetzt werden könnten. Es verlangt aber auch die ehrlich benannte Sorge des wohlgesonnen Mitfühlenden, der sagt: Das macht Risches.
In der Sache kann man in deutschen Medien alles nachlesen: Dass John F. Kennedy 1963 in einem Brief an Ben-Gurion die internationale Kontrolle über die Atomanlagen von Dimona gefordert hat, und dass Israel dies ablehnte. Dass 2010 die 189 Mitgliedstaaten des Atomwaffensperrvertrages, darunter auch die USA, Israel vergeblich aufgefordert haben, das Abkommen zu unterzeichnen und dass auch Initiativen zu friedlicher Konfliktlösung von Israel nicht mit Nachdruck aufgegriffen wurden. Aber eine kritische Wertung dieser Vorgänge ist eben doch weitgehend tabuisiert.
„Ausschaltung der Gefahr"
Es sind letztlich zwei Formulierungen von Grass, die weltweit Aufregung, ja Empörung auslösten: die Behauptung, dass ein Erstschlag (das politisch korrekte Wort wäre Präventivschlag, besser noch harmlos Luftschlag gewesen) das iranische Volk auslöschen könnte. Der Begriff „Auslöschen“ im Zusammenhang mit dem Wort „Volk“ ist ein für alle mal besetzt und seine andersartige Verwendung ist berechtigt verletzt zurückgewiesen worden. Aber wurde in der Debatte ernsthaft die Frage gestellt, wie die Folgen eines Bombenkrieges, der dem selbst drohenden Iran droht, zutreffend zu beschreiben wären? Die Behauptung, es ginge doch nur um die „Ausschaltung der Gefahr“ einer iranischen Atombombe ist unverantwortlich verharmlosend.
Militärs wissen: Bevor eine iranische Atomanlage bombardiert werden könnte, müsste die gut ausgerüstete Luftabwehr kampfunfähig geschossen werden. Wie lange das dauert und wie viele in der Nähe liegende zivile Ziele unvermeidlich mitgetroffen würden, wagt niemand vorherzusagen. Ob Verbündete des Iran eingreifen und damit den Krieg zu einem Flächenbrand machen würden, auch nicht. Wenn schließlich die Anlagen nachhaltig zerstört werden sollen, so wird der einstige US-Vize-Verteidigungsminister Joseph Nye recht haben, dass etwa 600 Ziele in ganz Iran angegriffen werden müssten und dass dies „alles andere als ein Präzisionsschlag“ wäre. Viele der Anlagen liegen unter dicken Betonschichten tief unter der Erde und Fachleute räumen ein, es gäbe keinerlei Gewissheit, ob sie mit konventionellen Waffen überhaupt erreicht werden können. Wie viel Infrastruktur – Straßen, Brücken, Gaspipelines, Kraftwerke, Wohngebiete, Krankenhäuser und Märkte werden bei diesen Versuchen mitzerstört werden? Hätten die Bomben schließlich die Anlagen mit spaltbarem Material und Plutonium erreicht, so würde zweifellos radioaktives Material austreten – in welcher Stärke weiß niemand vorherzusagen. Wo immer solche Strahlung freigesetzt wird, verursacht sie zahllose Todesfälle, schwere Erkrankungen, genetische Schäden. Wie also lautet die politisch korrekte Beschreibung dessen, was das iranische Volk erwartet? Und was hätten weitere Völker unter den Folgen des Krieges zu leiden – darunter auch das israelische?
Die zweite Aussage von Grass, die als „ekelhaft“ abgetan wurde, ist die Behauptung , die „Atommacht Israel gefährdet den ohnehin brüchigen Weltfrieden“. Von Holzhammer war die Rede und Agitprop. Was aber sagt das über eine Medienlandschaft, die nur noch auf Hochdosiertes von Hochprominenz reagiert und differenzierte Erörterung durch Nichtwahrnehmung abstraft? Wenige Tage vor Abdruck von „Was gesagt werden muss“ haben hunderte Intellektuelle in eben der Süddeutschen Zeitung (und im Freitag) in einer großen Anzeige in anderer Sprache aber mit ähnlichen Argumenten vor den Gefahren eines Iran-Krieges gewarnt. Die Erklärung blieb ohne Reaktion.
Israels Doktrin
Dabei hat Grass nichts Neues gesagt. Dass israelische Aktionen „eine Gefahr für den Weltfrieden“ sind, wurde schon in der UN-Resolution 487 im Juni 1981 ausgesprochen, der selbst die USA zustimmte. 14 israelische Kampfflugzeuge hatten den von Frankreich gebauten Atomreaktor in der Nähe von Bagdad zerstört – der unter der Kontrolle der Internationalen Atomenergiebehörde in Wien stand. „Eine klare Verletzung der Charter der Vereinten Nationen“, hieß es und Israel wurde aufgefordert, künftig solche Attacken oder die Drohung damit zu unterlassen. Als im Herbst 2007 eine mutmaßliche Atomanlage bei Al-Kibar in Syrien von der israelischen Luftwaffe bombardiert wurde, hatte sich die Welt offenbar schon an die Doktrin gewöhnt, dass Israel entscheidet, wer Atomanlagen im Nahen Osten betreiben darf und wer nicht. Selbst wenn offensichtlich ist, dass Deutschland hier nicht nur aus schuldbeladener Staatsraison solidarisch ist, sondern auf diesem Ticket eigene machtpolitische Ziele in der Region verfolgt.
Krieg ist immer Versagen von Politik, auch von Intellektuellen. Weg mit all den Eitelkeiten, Verletztheiten, Selbstprofilierungsversuchen – sie haben zurückzutreten hinter die gemeinsame Anstrengung, nicht nur den Völkern, sondern den einzelnen absehbaren Opfern, dem geschundenen Planenten, den leeren Kassen, jedem von uns, dieses vermeidbare Unglück zu ersparen.
Daniela Dahn ist Schriftstellerin und Autorin des Freitag
Kommentare 26
Danke für diese wahrhaftige und wahre Analyse der aktuellen und langjährigen Situation im Nah-Ost-Konflikt.
Alles andere ist Kriegstreiberei und Verdrehung der Tatsachen. Verdrängen, vergessen und lügen, sind die bisherigen Reaktionen der Masse der Medienakteure gewesen, und das empfinde ich als kriminell, wenn bei der Berichterstattung die Landkarte und das Territorium nicht übereinstimmen.
Schöner Artikel.
Dass bei manchen Themen Selbstbetroffenheit notwendig ist, um bestimmte Aspekte beleuchten zu dürfen, ist ein alter Hut. Dass es bei Juden die "religiösen Gene" sind, ist selbstverständlich. Dass es auf sämtliche Israel-Kritik ausgeweitet wird, ist Missbrauch.
Dass große Teile der Deutschen den Selbstbetroffenheitsaspekt bei anders konnotierte Themen komplett ignorieren können, haben die Mohammed-Karikaturen und ihre Meinungsfreiheit vergewaltigende Kommentatorenschar gezeigt.
Im Grund nichts dazugelernt seit den Witzen des Stürmers. Der einzige Trost ist, dass die Idee diesmal aus dem rechtspopulistischen Teil Dänemarks kam. Aber die Deutschen wussten sofort, wie sie das Spiel spielen konnten. Gene? Nein. Vom Krieg gegen den Terror verschuldete opportunistische Verschlagenheit.
Notwendig, schlüssig, gut geschrieben. Danke Frau Dahn
Vielen Dank für Worte der Vernunft.
"Rund ein Viertel der UN-Resolutionen sollen sich - ich hab's nicht überprüft - mit Israel beschäftigen. Die weitaus meisten Massaker gab es in anderen Teilen der Erde."
Was ist das für ein windschiefes Argument? Müssen Israels Massaker erst alle weltweit verübten Massaker an Anzahl übertreffen, bevor sie gescholten werden dürfen? Wer Grass Ungenauigkeit in Sprache und Argumentation vorwirft, macht die Diskussion nicht besser, wenn er ebenso verfährt.
Israels Unfrieden besonders mit den Palästinensern dauert nun einfach schon so lange, dass sich all die UN-Resolutionen angesammelt haben.
Andere Massaker-Verursacher sind so schnell (was auch eine Erlösung für die Opfer sein kann), dass die UN gar keine Zeit für Resolutionen findet. Ihre Aufrechnung ist nur eine weitere in der schier endlosen Schlange sinnloser, Frieden verhindernden Aufrechnungen.
Vielen Dank für den klugen Artikel und eine interessante, differenzierte Betrachtung des Konflikts.
Einerseits, andererseits?
@lylith
"offenbar vorhandene antijüdische Ressentiments vieler Linker", im von Ihnen genannten Blog?
Das ist Unsinn und Sie werden dafür keinen Beleg nennen können. Oder fälschen müssen, das wäre nicht neu.
Herausgeber von Qualitätsmedien haben ihre besten Autorinnen und Autoren zu hegen und zu pflegen. Wie exotische Gewächse.
Ich möchte Daniela Dahn in meiner Lieblingswochenzeitung viel öfter lesen.
Guter Artikel, danke, Frau Dahn. Vor allem für die Ehrlichkeit, auch wenn das dann manchem wieder nicht passt.
freedom of speech? schrieb am 30.04.2012 um 02:06
Danke nocheinmal für die Links.
Tiefe Erfahrungen genügen nicht (Andrew Cohen)
Spirituelle Erfahrungen sollten als Katalysator für eine Veränderung diesen, die jeden Aspekt der Persönlichkeit erfasst. Wenn keine Veränderung stattfindet, sind spirituelle Erfahrungen wertlos. Tiefe Erfahrungen sind unter Suchern ziemlich verbreitet, aber tiefe Erfahrungen sind nicht genug;denn Menschen können absolut alles erkennen und sich dennoch überhaupt nicht verändern.
Kann Jemand, der eine tiefe Offenbarung und Erkenntnis hatte, diese Offenbarung auch in seinem Leben umsetzten? Kann er dieser Ekstase in jedem Aspekt seines Lebens gerecht werden? Die meisten können es nicht.
Das Geschenk der Gnade ist frei. Aber kann ein Mensch das voll und ganz würdigen? Das ist etwas ganz anderes. An diesem Punkt muss ein grosses Opfer gebracht werden.
Phineas Freek schrieb am 30.04.2012 um 13:43
"Sie haben in der Diskussion um den militärischen Einsatz gegen Gaddafi hier im Freitag nicht den bewussten Artikel veröffentlichen können, der dann in den "Blätttern" erschien..."
www.blaetter.de/archiv/jahrgaenge/2011/juli/stoerfaktor-gaddafi
Vielen lieben Dank für diesen Link.
Da werden aufrichtige Versuche unternommen die Ereignisse so zu verstehen wie sie wirklich entstanden sind, und das ist keinesfalls mehr normal oder üblich.
mikerol schrieb am 30.04.2012 um 19:17
Ja. Des weiteren wäre auch Frank Schirrmacher zu nennen, der ebenfalls die Hintergründe nicht beleuchtet hat, zudem, Herr Grass noch übel angreift. Herr Grass hat diese Medienakteure entlarvt, allein mit seinem Gedicht. Die sind richtig sauer geworden, da die eigene Untätigkeit offen zu Tage treten konnte. Das mögen die natürlich nicht. Das ist von journalistischer Seite ein kriminelles Verhalten. Solche Leute gehören eingesperrt oder sollen einer andern Tätigkeit nachgehen, wo sie weniger Unheil anrichten! Wo soll man sich nur Beschweren?
j.kelim schrieb am 30.04.2012 um 19:57
Oder, wenn du aufgehört hast zu suchen, wirst du bemerken, dass du gefunden hast.
PS: Ich mag dein Schreibstiel sehr gerne.)
Auch von mir Dank für den hervorragenden Beitrag Daniela Dahn– so muss 'Freitag' sein.
Wirklich seltsam, dass sich Journalisten so massenhaft um die Kernbotschaft des Grass-Textes herumdrücken. Und wie wenig liest man von der Verantwortung amerikanischer Großstrategen... Der Krieg gegen den Iran wird doch schon seit Jahren vorbereitet... Und wäre es da nicht naheliegend über die möglichen Folgen so eines Krieges nachzudenken? Und sich (als Bürger) zu entscheiden, ob man einen Krieg gegen den Iran überhaupt will? Und wenn nicht, alles zu unternehmen ihn zu verhindern?
Besser: Und sich (als
Mensch und
@ xxm
italic
“" … oi2503", der sich hier als "Sozialpädagoge" beschreibt, zu seiner Auflistung an "Fakten" schreibe.“
Beschreibe ich mich als Sozialpädagogen? Oder bin ich einer, wenn ich das mal, ganz viel früher, studiert habe. Ich hab das wirklich mal studiert. Diplompädagogik Schwerpunkt Sozialarbeit/Sozialpädagogik an der Uni Trier. Abschluss 1988. Danach habe ich dann „in“ Werbung, Maketing und Kommunikation gearbeitet. Die Denkstrukturen, die im Studium gelegt wurden,teilweise auch die Kenntnisse, leider nur teilweise, bleiben mir erhalten. Wenn du magst, xxm, lasse ich dir sogar einen Scan meines Diploms zukommen... Nein das war nicht ernst gemeint. Ernst gemeint ist aber die Frage, was diese Aussage von dir in diesem Zusammenhang meinen soll. Ist das ein Versuch von Diskreditierung? Wozu soll der, wenn es denn einer ist und ich kann das so lesen, gut sein?
Die „Fakten“ sind so, wie ich sie aufgeschrieben habe. Es sind Zitate. Nichts dazugefügt, nichts verwässert. Und ich bleibe dabei. Für seine Wortwahl ist hier jeder selbst verantwortlich. Für mich gibt es unter „Erwachsenen“ kein „ich hau dich jetzt, weil ich mich verletzt fühle“. Nicht hier. Warum sollte ich in einem Medium in dem mich keiner kennt, mich überhaupt verletzt fühlen? Wer sollte das wie und womit denn können, mich verletzen? Ich baue immer noch auf Argumente. Und was ich aufgelistet habe, was der Grote da gesagt hat, waren keine. Alleine zu sagen das waren Reaktionen, ist mir zu wenig, xxm, auch wenn ich deinen Ansatz, der nach meinem Empfinden nicht so weit weg ist von meinem (sich um die Art der Debatte auch kümmern) teile. Und genau deshalb die verbalen Entgleisungen aufgeschrieben habe. Warum du das, wo du doch eigentlich solche Art der Nicht-Argumentation ablehnst bei dem, den du verteidigst, verteidigst, wirst du schon selbst wissen. Hoffe ich. Für dich.
“Und lies mal bitte seine Antworten darauf. Das kann und darf es einfach alles nicht sein.“
Was hat dich denn gestört an meinen Antworten? Was, das ich versucht habe, zu erläutern, stört dich? Und warum sagst du es mir nicht gleich? Und wenn du magst, sag es mir doch jetzt.
“das ist - und da wiederhole ich mich jetzt doch nochmal - an Lächerlichkeit alles nicht mehr zu überbieten. Lies mal, was ich "oi2503" (…) schreibe.“
Was an dem, was ich gemacht oder geschrieben habe, war lächerlich? Für dich? Wodurch? Und warum hast du nicht gelacht? Oder hast du? Ich wünsche es dir. Weil ich davon ausgehe, dass du in dieser Sache zwar eine andere Perspekive hast als ich – lass uns drüber streiten oder sie stehenlassen (deine Meinung auch, so sagt du)- insgesamt jedoch ziemlich dicht dran bist an dem, was mich auch beschäftigt, wenn es um den Stil der Kommunikation hier geht.
@tlacuache
“zerrupfe Sie dann ausführlichst und herzlichst.
Beim "oi2503" würde es mich ein wenig Kraft kosten, aber für einen Anfänger macht er sich ganz gut, ...“
Na da freue ich mich schon drauf. Aufs Zerrupfen, aufs Ausführliche und aufs Herzliche. Dass ich mich „für einen Anfäger“ schon ganz gut mache, nehme ich jetz einfach mal als wohlmeinend. Ich sehe da gar nicht und auf gar keine Fall Überheblichkeit. Nein, niemals. Oder: na, komm doch. Ich freue mich schon ….
Nur als Anmerkung: Daniela Dahn war bis Anfang des Jahres mit drei Anderen ehrenamtliche Herausgeberin des Blattes. Hier ein relativ neutraler Artikel zu der Geschichte: www.berliner-zeitung.de/medien/der-freitag-vier-herausgeber-muessen-gehen,10809188,11395800.html
Hier aktuell allgemeine Entwicklungstendenzen in Europa, Fremdenfeindlichkeit Rassismus Anti/Semitismus.
www.taz.de/Debatte-das-Schlagloch/!92541/
02.05.2012
DER NEUE RASSISMUS WEHRT SICH GEGEN DAS NICHTEUROPÄISCHE FREMDE
Die europäische Krankheit
KOMMENTAR VON HILAL SEZGIN
Der Link geht irgendwie nicht?
@mklingma
Ich habe im Gegegnsatz zu Ihnen die Entwicklung des Freitag erst im letzten Jahr intensiver verfolgt, auch wenn ich das Blatt weitaus länger kannte. Ich habe mich anfänglich schon über jemanden wie Augstein gefreut, sehe aber auch inzwischen einiges sehr kritisch. Absolut d'accord, auch Auflage machen zu wollen, und mit einem "Marskottchen" wie hier dem Verleger selbst zu arbeiten, um weitere Kreise auf das Blatt aufmerksam zu machen und es ein bisschen hip und sexy wirken zu lassen. Aber ohne inhaltliche Substanz wird das nichts. Die Belanglosigkeit vieler Artikel läßt sich nicht mit mangelnden Recourcen erklären, die sind sicher ein Handicap, aber es gibt genug motivierte, kluge Journalist/innen, die aus den Gegebenheiten mehr herausholen könnten - manche der Freitags-Redakteur/innen machen das ja auch noch. Ich teile die Kritik von Dahn und Schorlemmer, dass die intellektuelle Substanz tendentiell verloren geht und auch dass Augstein zu dominant auf allen zentralen Pöstchen ist und sich somit mE. auch schon einfach übernimmt, weil er keins mehr richtig ausfüllen kann.
Sehr geehrte Frau Dahn,
Ihr Artikel bringt die Dinge auf den Punkt. Dafür vielen Dank.
All diejenigen, die sich auf ihre Art und Weise um eine Deeskalation in dem Israel-Iran Konflikt bemühen, verdienen Respekt und Anerkennung und zwar unabhängig davon, ob sich die israelische Regierung davon beeinflussen lässt oder nicht.
Wie ich meinen Kommentaren zu dieser Thematik bereits ausgeführt habe, würde ein Präventivschlag Israels unabsehbare Folgen nach sich ziehen, die sie zutreffend beschreiben.
Eine militärische Operation Israels stand m.W. im Januar dieses Jahres unmittelbar bevor und wurde von den USA verhindert. Im Gegensatz zu den Luftschlägen gegen den Irak und Syrien steht Israel diesmal vor dem Problem, dass die Atomanlagen des Iran über mehrere Standorte verteilt und zum Teil sehr gut geschützt sind. Selbst bunkerbrechende Waffen wie beispielsweise der "MOP" würden nicht den gewünschten Erfolg bringen.
Das könnte – so makaber es klingen mag – die Israelis davon abhalten, an der militärischen Option weiter fest zu halten. Wenn sich nämlich nach der durchgeführten Militäroperation herausstellen sollte, dass sie nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat, würde es bei den Verantwortlichen zu einem Gesichtsverlust kommen, der sich auch in der Wählergunst niederschlagen würde.
Trotz all dieser Spekulationen, ob ein Militärschlag die von der israelischen Regierung gesetzten Ziele erreicht, liegt der Schlüssel für eine Militäroperation Israels bei Obama. Ohne die Unterstützung der USA wird Israel nicht angreifen.
Im Iran geht es geopolitisch betrachtet um die zweitgrößten Gasreserven sowie um die drittgrößten Ölreserven der Erde. Solange die USÁ davon ausgehen muss, dass das Mullah-Regime im Iran nur durch von innen ausgelöste Revolution beseitigt werden kann, wird die USA nicht von außen militärisch intervenieren.
Ein Militärschlag Israels würde die innenpolitischen Oppositionskräfte im Iran entscheidend schwächen, ja geradezu einen gegenteiligen Effekt auslösen, weil die Oppositionskräfte sich der Bekämpfung des äußeren Feindes anschließen würden. Daran kann den USA nicht gelegen sein.
@ xxm
In aller Kürze - ich will hier eigentlich gar nicht mehr auf dies Uraltthema eingehen: Eine Entschuldigung ist nicht erforderlich. Ohne Schuld keine Entschuldigung. Und. Ich finde es klasse, dass du zuhörst. Mehr vielleicht auf anderen Kanälen, würde hier nur stören und auch nicht hinpassen.
www.spiegel.de/politik/deutschland/iran-fdp-politiker-claus-huebscher-zu-besuch-bei-mahmud-ahmadinedschad-a-831165.html
(aus dem Artikel)
Er habe die Gelegenheit nutzen wollen, sich selbst eine Meinung zu bilden, sagte der FDP-Mann dem "Weser-Kurier". So habe er beim Präsidenten nachgefragt, ob er wirklich den Holocaust leugne: "Definitiv nein", zitiert die Zeitung Hübschers Erkenntnis. Auch dass sein Land an Atomwaffen arbeite, habe Ahmadinedschad abgestritten.