Staat ohne Scham

Widersprüche Wir wissen: Wir leben falsch. Es gelingt nicht, Freiheit und Gleichheit zu verbinden. Die Eliten verramschen Demokratie und Natur
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Das Jahr 2010 war das Jahr, in dem die Kluft zwischen den Wünschen, wie wir leben wollen, und dem, wie wir tatsächlich leben, erneut gewachsen ist. Mit dem Fünf-Euro-Hohn für Hartz-IV-Empfänger und den Banker-Boni, mit Kinderarmut und Luxus-Bildung. Das Buch Gleichheit ist Glück hatte im Frühjahr Debatten ausgelöst. Anhand von UNO-Statistiken wiesen zwei britische Forscher nach, dass Wohlbefinden nicht davon abhängt, wie viel man besitzt, sondern wie gleichmäßig der Reichtum verteilt ist. Denn Ungleichheit erzeugt Stress, der krankmachende Hormone ausschüttet, führt zu Gewalt, Alkoholkonsum, Konflikten und Zukunfts­angst. Zu einer Gesellschaft, in der selbst die Reichen gefährdet sind.

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