Islamkritik oder Islamphobie?

Salon: Abdel-Samad. Er spricht dem Islam faschistoide Züge zu, widerspricht sich in jedem zweiten Satz selbst. Der Nimbus des Islamkritikers bröckelt im Laufe des...

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....Abends dahin -- vom verfolgten Islamkritiker hin zum Islamophoben, der selbst verfolgt. Es besteht ein Unterschied zwischen Islamkritik und Islamphobie.

Wünschdirwas -- ein bisschen scharf

Seine Argumentationsstruktur entspricht dem Stil der Behauptung, die mit einer weiteren Behauptung untermauert wird, entwickelt wird ein verworrenenes Netz immer diffuser werdender Behauptungen, in dem sich der Sprecher im Laufe der Diskussion zunehmend selbst in Widersprüchen verfängt. Auf Stimmen der Verständigung und Vermittlung aus dem Publikum, die den Islam in ein differenziertes Licht zu setzen versuchten, antwortet der große Islamkritiker mit Killerphrasen und Plattitüden, nach dem Motto der Islam sei kein Wünschdirwas beim Dönerladen mit ein bisschen scharf. Was in seinen Ansichten nicht vorkommt, nicht sein darf – ein weltoffener Islam, das gibt es bei Hamed Abdel-Samad nicht. Dabei war der Islam von Anbeginn eine Befreiungsbewegung und ohne islamische Gelehrte und Forscher/innen, gäbe es die abendländische Kultur ihrem modernen Selbstverständnis nach nicht.

Ohne Islam kein Individualismus, keine Subjekttheorie, kein abendländischer Freiheitsbegriff

Sowohl im Christentum als auch im Judentum existiert der Gedanke der Erbsünde. Selbst bei Philosophen wie Platon spielen Mythen eine Rolle, so z. B. der Mythos in Phaidros 246 a ff., der von einem Wechsel an vorgeburtlichen und nachgeburtlichen Existenzen ausgeht. In den vorgeburtlichen Phasen hat die Seele die Chance -- die Ideen zu schauen. Wieviel in der vorgeburtlichen Zeit ein Wesen von den Ideen schaut, wirkt sich bestimmend aus auf des Leben nach der Geburt aus. Die Menschen werden in Hierarchien geboren. Der Philosoph am oberen Ende der Hierarchie schaute viele Ideen und der Tyrann, unten in der Hierarchie, kaum eine. Bei Platon gibt es die Idee der Wiederverkörperung der Seele (das ist nicht gleichzusetzen mit der Wiedergeburt im Buddhismus). Sie kehrt wieder als Tier oder Mensch in einem neuen Körper, entscheidend ist die Lebensführung. (Phd.. 82e ff.) In einem Mythos im Buch Politeia (614a ff.) erzählt er von den Töchtern der Notwendigkeit: Lachesis, die der Vergangenheit, Klotho, die der Gegenwart und Antropos, die der Zukunft. Nach einem singulären Moment der Wahl des Dämons, tritt dieser als Hüter auf, nehmen Notwendigkeiten ihren Lauf. Im Phaidros und in Nomoi ist außerdem eine Weltseele gesetzt -- und mit ihr der Gedanke von Lenken, Vorsehung und Schicksal. Und für Aristoteles ist die Seele Form des Körpers – und noch nicht einmal eine eigenständige Substanz. (vgl. Platon, Aristoteles gesammelte Schriften und Sekundärliteratur) Der Koran negiert den Gedanken an Erbsünde und den Gedanken der Vorherbestimmung durch Vorausgehendes, der Mensch wird in Freiheit geboren. Die abendländische Sicht der Theorie des Subjekts geht auf den arabischen Denker Avicenna zurück, der Augustinus und Descartes (ihre Argumentation differiert) in vielen und entscheidenden Punkten antizipierte. Er referiert auf das unmittelbare Selbstbewusstsein und versucht den Beweis zu erbringen, dass Körper und Geist zwei unabhängige, eigenständige und auf einander irreduzible Substanzen sind. Der Mensch als geistiges Wesen ist nicht determiniert, sondern frei. Avicenna lieferte eine wichtige Basis für die Subjekttheorien, welche später ausgereift wurden. (vgl. Kraml u. a.)

Die Aussage Hamed Abdel-Samads die intellektuelle Hochblüte der islamischen Kulturen, hätten diese von nicht-islamischen Kulturen zu verdanken ist sachlich falsch. Das Abendland hat die Subjekttheorie, den Individualismus, seinen Freiheitsbegriff islamischen Denkern zu verdanken.

und mehr noch:

die moderne Naturwissenschaft wäre ohne Alkindis, Alhazens et al. Beiträge undenkbar

Die neuplatonische Philosophie arbeitet mit einer Lichtmetaphorik. Ohne Philosophen wie Alhazen (aufbauend auf die Auseinandersetzungen Alkindis mit Euklids Geometrie im Zusammenhang mit den Sehstrahlen) und ihre, namentlich Alkinidis und Alhazens wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Sehvorgang (Alhazen gelangte zur Empfangstheorie des Sehens) und Phänomenen wie dem Regenbogen, ohne ihre wissenschaftliche Arbeiten über die Reflexion und die Brechung des Lichts – ohne die Optik Alhazens, wäre ein Roger Bacon, ein Kepler, ein Descartes so nicht denkbar gewesen. Es ging dabei um sehr viel mehr als um Optik, es ging um eine neue Herangehensweise, die auf Experimente und Beobachtungen setzt. Natürliche Phänomene werden allgemein, mathematisch dargestellt. Zusammenhänge zwischen den Phänomenen werden aufgemacht. Theorien lassen es zu Thesen aufzustellen, die überprüft werden können, affirmative Betätigung oder Negation erfahren. Theorien werden modifiziert, neue Vorhersagen getroffen und nach und nach konsistenter. Im Abendland hingegen wurden zu Zeiten eines Alkinidis und Alhazens Naturerscheinungen symbolisch und religiös aufgeladen. Die Araber erfanden nicht mehr und nicht weniger als das neuzeitliche Modell der Wissenschaft. Alkindi und Alhazens sind nur zwei Beispiele, weiter Namen und Forschungsgebiete wären zu nennen – z. B. die Ihwan as-Safa oder Al-Baqillani. (vgl. Kraml u. a.)

Kann man dann - wie Hamed Abdel-Samad es tut, behaupten die islamische Kultur sei wissenschaftsfeindlich, hätte bestenfalls adaptiert und sich ansonsten versperrt und verbarrikadiert? Nein. Sie begründete das moderne neuzeitliche Wissenschaftsmodell.


Buchstabengläubigkeit nichts für den Islam

Mu taziliten entwickelten früh eine Position des Rationalismus, der in Glaubensfragen nur gelten lässt, was durch Argumente der Vernunft beweisbar ist. Asch ariten wendeten sich sowohl gegen einen einseitigen Rationalismus als auch gegen die Orthodoxie, die Vernunft gänzlich negierte. Die menschliche Vernunft wird als begrenzt anerkannt (das sagen auch viele moderne analytische Philosophen/innen, z. B. angesichts des Mind-Problems) Gott bleibt Geheimnis, aber was mit der Vernunft zu erschließen ist, ist mit der Vernunft zu erschließen: dazu gehört ein kritischer Umgang mit Schriften und Offenbarungstexten. Die asch aritische Herangehensweise überwiegt in der modernen abendländischen Theologie. (vgl. Kraml)

Hamed Abdel-Samads Versuch den Islam in die Sphäre der Folklore abzudrängen, käme einem Akt des Remythologisierens gleich. Er kennt anscheinend die Geistesgeschichte des Islams nicht, arbeitet mit plumpen Gleichsetzungen wie Islam ist gleich Islamismus, anders lassen sich seine Behauptungen gepaart mit Imperativen nicht deuten.


Der gespenstische Koran des Abdel-Samad

Der Islam ist faschistoid, fundamentalistisch, intolerant, rückschrittlich, eine einzige kriegerische Kampfschrift…. Abdel-Samad tobt sich aus, das Gespenst aber, gegen das er ankämpft, ist sein Hirngespinst. Der Koran spricht jedenfalls eine andere Sprache als Abdel-Samad das tut:

Koran ist nicht gleich Koran? Ein anderer Koran.

In einem Menschen, die Menschheit lieben

In Sure 5,32 im Koran heißt es, wer auch nur einen tötet, tötet gleichsam die ganze Menschheit, wer einem, dessen Leben vom Tod bedroht ist, das Leben rettet, so sei es als hätte er der gesamten Menschheit Leben geschenkt. D. h. das Leben jedes einzelnen bedeutet so viel wie das Leben der gesamten Menschheit, ist unendlich wertvoll.

Der Koran spricht sich gegen Vergeltungsdenken aus und spricht für Verzeihen und Vergebnung:

„Früher sagte man Euch: Seele um Seele, Auge um Auge, Nase um Nase, Ohr um Ohr, Zahn um Zahn und Wunde um Wunde. Wer aber auf sein Vergeltungsrecht verzichtet und dem Täter großzügig verzeiht, sühnt damit manches begangene Vergehen.“ (Sure 5, 45).

Die Auffassung, wann kriegerische Mittel legitim sind, dürfte gerade dem Westen sehr vertraut sein:

Sure 22,39 f. gibt den Menschen, die bekämpft werden, die Erlaubnis, gegen die zu kämpfen, von denen sie bekämpft und aus ihren Häusern vertrieben werden, und sagt ein Recht auf Verteidigung zu.

Dabei muss man/frau wissen, dass Mohammed viele Jahre seines Lebens Pazifist war und als Streitschlichter bekannt war. Weshalb die Wende? Voraus ging eine Zeit der Anfeindung und Verfolgung Mohammeds und seiner Anhänger/innen in Mekka und die Flucht nach Medina (Hidschra). Der Prophet selbst verwehrte sich lange Zeit seines Lebens dem Gedanken der Beantwortung von Gewalt mit Gewalt, trat als Vermittler in Friedensfragen auf, die Form kriegerischer Auseinandersetzung war nicht sein Mittel erster Wahl und er blieb auch nicht dabei stehen, sondern fand wieder zu seiner Milde und Güte.

Toleranz

In Sure 2,256 heißt es, dass niemand zum Glauben gezwungen werden darf und es heißt „Euch euer Glaube, eure Religion, und mir mein Glaube, meine Religion." Sure 109,6. Antizipiert wird hier nicht weniger als der Gedanke von Toleranz wie ihn Spinoza kennt.

Zwang im Atheismus?

Religionsfreiheit ist zudem ein Grund- und Menschenrecht. Ich erwähnte bereits an anderer Stelle, dass Atheismus, dann missionarische Züge annimmt, wenn er fordernd wird und mit alleinigem Geltungsanspruch auftritt. Nicht der Islam ist fundamentalistisch und intolerant, sondern Abdel-Samads Auffassung vom Islam in Gleichsetzung mit Islamismus und sein verbal militanter Atheismus sind fundamentalistisch.

Warum bemüht sich Abdel-Samad nicht um interkulturelle Verständigung? Warum nicht um interreligiösen Dialog? Was bezweckt er mit Büchern und Worten, die abwerten und trennen? Warum reiht er sich ein in die Rhetorik derer, die im Namen der Demokratie Freiheit negieren, schonungslos missionieren und mit der Waffe gegen den „rückständigen Islam“ antreten und im Namen der Demokratie neoimperialistische und kapitalistische Strukturen implementieren? „Den“ Islam gibt es nicht. Und die Kunst besteht nicht darin Ressentiments und Streit zu schüren, sondern darin -- Konflikte zu lösen.

Warum baut Abdel-Samad nicht Brücken der Verständigung?

Die abrahamitischen Religionen haben einen Gott: Der allbarmherzige (Sure 55) Gott, der Gott, der zur unbegrenzten Bereitschaft zur Vergebung aufruft (Mt 18,28) und der Friedensvision, in der Schwerter zu Pflugscharen umgeschmiedet werden (Micha 4,3, Jes 2,4)

Atheismus ist wunderbar, aber man kann ihn weder erzwingen noch verordnen, denn er lebt von Freiheit. Religionen sind etwas Wunderschönes, solange sie Freiheit atmen -- sie leben von Freiheit.

Weder Zwang in der Religion -- noch Zwang im Atheismus!

Außerdem hat jede Kultur das Recht ihren Weg zu gehen. In vielen Kulturen ist Religion umfassender gedacht, zerfällt die Wirklichkeit nicht in Heiliges und Profanes und existiert dennoch Toleranz. Außerdem ist der Religionsbegriff, solange der Westen ihn definiert und Deutungshoheit darüber hat, einseitig und übergestülpt. Viele ältere Japaner/innen z. B. empfinden sich nicht als religiös, wenn man/frau sie fragt, ob sie religiös sind, sagen sie: Nein. Ein und dieselbe Person, die die Frage nach der Religiosität mit Nein beantwortete, kann im nächsten Satz sagen: er / sie praktiziert zugleich Zen- und Amida-Buddhismus und Schintoismus usw. und nennt sich auch zugleich Atheist, das ist kein Widerspruch. Alles hat Buddha-Natur, der tobende Vorgesetzte, der fallende Regen, die funkelnden Sonnenstrahlen, das Lachen der Kinder, die Blumen, das Meer und der wolkige Himmel, der sanfte Wind um die Nase. Das scheint alles vorbeigegangen zu sein an Abdel-Samad. Er war zwei Jahre seines Lebens in Japan, hm, im Land der aufgehenden Sonne oder im Land des Sony-Centers? Hat ein Toyota Buddha-Natur? Mu.

Es kommt auf den Willen der Menschen an, in Ägypten gingen die Menschen für Demokratie auf die Straße und sie darf ihnen nicht vorenthalten werden. Die Menschen in Ägypten haben ein Recht auf Demokratie und auf einen säkularen Staat. Demokratie mit Gewalt oder gar Kriegen einem Land von Außen zu verordenen ist hingegen nicht legitim, es ist auch nicht legitim Religion fremdzudefinieren und generell in den Bereich der Folklore abzutun, weil z. B. das, was der Westen als Religion und Politik definiert in anderen Kulturkreisen in der Form gar nicht so gesehen wird. Z. B. haben einige indigene Völker Formen der Entscheidungsfindung, die alle einer Gemeinschaft einbeziehen, Lebende und auch tote Ahnen im Kult. Wenn man/frau sie aber fragen würde was Religion ist würden sie mit den Achseln zucken und der Begriff Demokratie wäre ihnen auch fremd, obwohl die ganze Gemeinschaft miteinander in Interaktion steht bei einer Entscheidungsfindung. Jede Kultur hat das Recht ihren Weg zu gehen und sich selbst zu definieren. Die westlichen Begriffe sind Konstruktionen, andere Kulturen kennen diese Begriffe gar nicht. Nicht jede Kultur ist religiös, viele Kulturen kennen auch keine Politik im westlichen Sinn, es gibt unendlich viele verschiedene Wege der Entscheidungsfindung in Gemeinschaften, manche Dörfer wählen nicht wie wir im Westen, sondern setzen sich im Kreis zusammen und der Weg ist das Gespräch................

(Ergänzung am 28. März 2014)

Der vorliegende Artikel befasst sich mit den Wurzeln, weil Abdel-Samad den Islam von den Wurzeln her kritisiert, ihn als von den Grundzügen her als faschistoid hinstellt und ähnlich wie der ehemalige Papst Benedikt in der Regensburger Rede nichts Gutes an der Geschichte des Islam lässt. Ich setzte bewusst am neuralgischen Punkt an, nämlich in den Anfängen und versuchte zu zeigen, dass die Entwicklung des modernen Abendlandes undenkbar gewesen wäre ohne die Beiträge aus den muslimisch geprägten arabischen Kulturkreisen. Mir fehlte die Zeit, um einen Durchgang durch die komplette Geschichte in einem kurzen Artikel zu verfassen, weil später in den Kommentaren hieß es, dass sei alles Vergangenheit und sei seit dem Einfall der Mongolen in Bagdad u. Basra im 13. Jh. überholte Geschichte. Ich möchte darauf hinweisen, dass Abdel-Samad -- ohne jetzt ausführlich darauf einzugehen, mit der Gegenwartsgeschichte ähnlich lässlich und einseitig umgeht wie mit der älteren Geschichte. Auch heute ist die arabische und muslimische Welt entscheidend mit beteiligt, wenn es um Wissenschaft, Geisteswissenschaft, Literatur, Kunst und Kultur geht. In einem Kommentar wurde Islam mit Genitalverstümmelung und Frauenfeindlichkeit gleichgesetzt. Das ist absoluter Blödsinn. Es gibt eine starke islamisch-feministische Bewegung. Die meisten dieser Feministen/innen erscheinen in den westlichen Medien kaum. Einige wenige dürften auch hierzulande alle kennen: Z. B. die ehemalige Generalsekretärin von ai Irene Zubaida Khan ist Muslimin. Waris Dirie ist Muslima und aktiv engagiert gegen das Unrecht der Genitalverstümmelung. Genitalverstümmelung ist übrigens kein genuin muslimisches Phänomen, sondern erste schriftliche Aufzeichnungen gehen bis ins 2. Jahrhundert vor Christus zurück und ist ein Phänomen, das sich in ganz verschiedenen ethnischen Gruppen fand und findet. Und mit Islamophobie kommt man/frau Genitalverstümmelung ganz bestimmt nicht bei, sondern mit Engagement gegen diese grausame Praxis.

Schade wenn ein Abdel-Samad so einen Abend wie neulich beim Salon nutzt um sarrazineske Vorurteile über den Islam zu verbreiten, statt Brücken zu bauen und Verständigungsbeiträge zu leisten. Es gäbe viele islamische und weltoffene Literaten/innen, (Geistes-)Wissenschaftler/innen, Philosophen/innen, Menschenrechtler/innen, Naturwissenschaftler/innen in Vergangenheit und Gegenwart, über die er sprechen hätte können, somit interkulturelle und interreligiöse Verständigungsbeiträge leisten hätte können. Einige der wichtigsten Kapitalismuskritiker/innen unserer Zeit gehören dem Islam an. Islamische Filmemacher, die sich um den Dialog der Kulturen und Religionen verdient machten, erwähnte er mit keinem Ton. Usw. Auch nicht die vielen unbekannten muslimische Frauen, die als Menschenrechtsanwältinnen arbeiten, sich für Frauenrecht engagieren und Mädchen- und Frauenarbeit in muslimischen Ländern aufbauten und aufbauen. All diese Menschen nennt Abdal-Samad mit keinem Wort. Der kapitalistische Westen ist gut, die arabische Welt rückständig und frauenfeindlich. Die Achse von Gut-Böse der westlichen Kriegspropagandisten/innen lässt grüßen. Nur mal so als Hinweis und zur Aufklärung: Zuletzt starben viele Frauen unter einstürzenden Fabrikhallen, die der Westen aufbaute. Es arbeiten Tag für Tag Mädchen und Kinder in westlichen Firmen unter menschenunwürdigen Bedingungen, damit der Westen billig seinen verlogenen Wohlstand zelebrieren kann. Ich finde die muslimisch feministische Bewegung sehr interessant, die Feminismus mit Kapitalismuskritik verbindet, so wie es die frühen sozialistischen Feministen/innen auch taten und bis heute tun. Interessanter als den egozentrischen Ego-Karrierefeminismus, der sich auf Glasdeckenfragen reduziert, der hierzulande 80 % der feministischen Scheindebatte dominiert. Ich stehe sowohl mit Blick auf den Westen als auch mit Blick auf den Osten hinter den sozialistischen Feministen/innen – und hoffe auf eine internationale feministische und pazifistische Bewegung.


Schöne Grüße auch

Daniela Waldmann

Literaturangaben: Neben den Original-Texten (Platon, Koran (weiß nicht welchen Koran Abdel-Samad las, in dem, den ich las, steht nichts von dem, was Abdal-Samad behauptet)……), Sekundärliteratur Hirschberger, Ricken, Brugger, Heinzmann……. Besonders danken möchte ich Prof. Hans Kraml, dessen Vorlesung zur Philosophiegeschichte des Mittelalters, die ich im Jahr 2002 besuchen durfte, meine Sicht auf den Islam von der wissenschaftlichen Seite her prägte und in weiten Teilen den vorliegenden Text bestimmt. Danken möchte ich Ahmed, der mir Texte von Gibran in der Sonne am Fluß übersetzte. Und vielen anderen. Danken möchte ich all den muslimischen Freunden/innen, die mir die Poesie des Islams eröffneten.

(Randbemerkung: Ich schrieb den Text in knapp mehr als zwei Stunden in einer Nachtschicht, nach der Arbeit (heute spät Nacht), nach der Arbeit, die sich an eine lange Zugfahrt (zurück vom Salon) anschloss, übernehme keine Garantie für Rechtschreibefehler und Grammatik und schönen Satzbau, auch ist es einfach simpel linear runtergeschrieben -- ohne Verknüpfungen in der Komplexität aufzuzeigen, sorry bitte)


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