Wie die Kinder.

Wir sind kindisch. Einladung. Ausstellung Uraufführung.

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Ihre Freitag-Redaktion

Lara, Jürgen nennt sie Lala – wie Musik. Sie schreibt gesellschaftskritische Kurzgeschichten und engagiert sich in der veganen Bewegung.

Sie ist die Frau meines Freundes (Jürgen), zugleich meine Freundin. Jürgi und ich streiten uns ständig, wem Lara mehr gehört, wer sie mehr liebt. Selbstverständlich ist uns klar, dass sie niemandem gehört, nur sich selbst, dennoch diskutieren wir völlig sinnlos darüber, wem sie mehr gehört -- in der Selbstverständlichkeit, dass Lara sich selbst gehört, ist Liebe doch so, dass jede/r die Geliebte ein bisschen mehr haben will, diskutieren wir. Wir sind kindisch. Wir müssen nicht erst wie die Kinder werden, wir sind es schon oder haben nie aufgehört es zu sein.

Trotzdem verbinden uns ernste Themen, weil wir dezidiert der Meinung sind, die Welt sollte insgesamt viel kindischer werden. Vor allem sollte sie kindlicher werden.

Wir regen uns auf und sind traurig über Kriege, Menschenrechtsverletzungen und auch darüber wie die Menschen mit der Natur und mit Tieren umgehen.

Wir sind der ernsthaften Meinung, wären die Menschen kindischer und kindlicher, gäbe es weniger Unrecht und mehr Liebe und Frieden in der Welt.

Keine Zuckerwattewelt?

Schon öfter erklärten uns Realisten/innen, es gibt keine Zuckerwattewelt. Wir möchten den Einwänden der Realisten/innen ein kleines Stück (aber auch nicht mehr) entgegenkommen, indem wir sagen, auch wir leben in keine/r Zuckerwattewelt. Zoff ist Teil des Lebens und er kann sogar schön sein.

Wettlieben statt Wettrüsten

Können Obama und Putin und Merkel usw. und die Antiterroristen/innen und die Terroristen/innen sich nicht einfach in Zukunft lieber darüber zoffen, wer mehr liebt, ein Wettlieben beginnen -- statt ein Wettrüsten und Wettbekriegen? Am schönsten wäre natürlich eine Welt aus purer Liebe ganz ohne Wettstreit, einfach nur Liebe. Bitte, bitte Obama und Putin, Merkel und Sie alle Großkopferten, werden Sie Großherzige in der Liebe!

Liebe ist doch so viel einfacher als Krieg. Liebe ist spielerisch leicht.

Kinder spielen. Erwachsene haben das Spielen verlernt. Gemeinsam mit den Kindern halten wir verstandesmäßige und rationale Absichten und ein Leben, das auf später verschoben wird, für vollkommen überflüssig, weil wir das Leben dafür als für zu kurz erachten. Kinder tun, was ihnen in den Sinn kommt und sie tun es jetzt, sie leben heute, sie leben den Augenblick.

All die Strategien der Erwachsenen, all das Perfide kennen sie nicht. Sie bauen keine Rüstungskonzerne, sie führen keine Kriege, sie handeln nicht kapitalistisch, die protestantische Arbeitsmoral ist ihnen fremd.

Das Spiel der Kinder kennt keine Ökonomie. Das Spiel kennt keine Toten und kennt keine Verletzte.

Was immer im Spiel geschehen mag, es bleibt Spiel und entbehrt jeder grausamen Realität.

Realität birgt die Grausamkeit der Faktizität in sich. Realität ist etwas Festgefahrenes, Verfahrenes, dem die Weite des Spieles fehlt. Realität ist ein Fehlen, das Fehlen des Spieles, der Weite, des Traumes, der Phantasie.

Wären die Menschen wie die Kinder bräuchte es weder Politik noch Macht!

Werdet wie die Kinder, spielt und lasst die Träume zurück in Eure Gärten und Euer Leben!

Und hört auf den Kindern die Kindheit zu rauben, hört auf mit Euren Kriegen, hört auf die Seelen der Kinder zu vergiften!

Überall auf der Welt wird den Kindern die Kindheit geraubt, mit offensichtlicher Gewalt und mit subtiler Gewalt, überall tobt der Krieg – mit sichtbarer und unsichtbarer Gewalt. Hunger und Armut rauben die Kinder, Kinderarbeit raubt die Kindheit, erdrückender Wohlstand und Leistungswahn raubt die Kindheit.

Kinder kommen nicht als Kapitalisten/innen und nicht als Soldaten/innen und nicht als Terroristen/innen und nicht als Antiterroristen/innen auf die Welt. Erwachsene machen sie dazu, rauben den Kindern die Kindheit.

Erwachsene krallen sich die Welt mit ihrer Politik der Macht, mit ihrer Politik der Gewalt und der Kriege und sie vergiften die Seelen der Kinder.

Kinder haben in dieser Welt nichts zu sagen. Diese Welt bestimmen Erwachsene und ihre Sprache ist die Sprache der Macht und Gewalt. Euer Geld ist Gewalt, Eure Geschäfte sind Gewalt, wie ihr mit Mensch und Natur umgeht ist Gewalt.

Kinder werden mit der Sehnsucht der Liebe geboren.

Wann hört Ihr auf die Kinder? Auf die stille Sehnsucht im Herzen der Kinder?

Warum zieht Ihr überall Grenzen? Warum ist so viel Trennung in der Welt?

Sommer

Wenn man/frau zum Beispiel im Sommer an einem See ist, dann breiten die Erwachsenen die Handtücher und Decken aus, dort sitzen und liegen sie für Stunden in der Sonne -- jede/r auf seiner Matte. Kinder aber gehen aufeinander zu, laufen miteinander quer über die Handtuch- und Deckenwelt so als wären diese künstliche Grenzen nicht existent, sie spielen miteinander und interessieren sich nicht für die Welt der Grenzen der Erwachsenen, sie durchschauen die Grenzen als das was sie sind: bedeutungslos.

Wieso schafft Ihr nicht heute noch alle Grenzen ab? Wieso hört Ihr nicht auf mit den Kriegen um sinnlose Grenzen?

Hört auf Euch in der Gewalt zu übertrumpfen und fangt an mehr und mehr zu lieben.

Schenkt den Kindern eine Welt ohne Grenzen, eine Welt der Freiheit und des Friedens.

Hört auf mit der Gewalt, denn Krieg, Terrorismus und Antiterrorismus, Kapitalismus, Fundamentalismus usw. opfert die Kinder im Namen von kalten Ideologien. Hört auf Euer Liebstes -- die Kinder -- zu opfern!

Friedensaktivisten/innen wie Adel Karasholi, Yitzhak Rabin, Martin Luther King, Mahatma Gandhi, Bertha von Suttner stellen keine Ideologien in den Mittelpunkt, sondern die Kinder:

Adel Karasholi formulierte in seinen Gedichten die Hoffnung, dass die Kinder nicht mehr länger durch Grenzen auseinandergerissen werden, die Hoffnung, dass Kinder miteinander spielen dürfen, die Hoffnung, dass Kindern nicht mehr der Eltern, des Gartens und ihrer Kindheit beraubt werden, die Hoffnung, dass Kinder in Frieden aufwachsen können.

„Um ihretwillen, um unserer Kinder und Enkel willen, … setze ich mich dafür ein, einen umfassenden Frieden zu erreichen.“ Yitzhak Rabin.

Marthin Luther King hatte den Traum, dass die Kinder überall auf der Welt Schwestern und Brüder sein können, dass sie keine sinnlosen sichtbaren und unsichtbaren Grenzen mehr trennen.

Mahatma Gandhi formulierte die Hoffnung, dass Erwachsene eines Tages von den Kindern lernen: „Wir können, wenn wir uns demütig beugen wollen, die wichtigsten Lehren des Lebens nicht etwa von Gelehrten lernen, sondern von den Kindern.“

Nicht dem religiösen Fanatismus und nicht den Staatsegoismen, nicht den Vätern sollen wir uns würdig erweisen, sondern den Kindern und Enkelkindern, schreibt Bertha von Suttner in ihrem Friedensroman.

Schenkt den Kindern überall auf der Welt die Kindheit zurück!

Beendet die Kriege, beendet Terrorismus und Antiterrorismus, legt die Waffen nieder und werdet wie die Kinder!

Überall auf der Welt wird Kindern auf verschiedene Weise die Kindheit geraubt. Lasst das nicht zu und schenkt den Kindern und auch dem Kind in Dir und mir und in uns allen die Kindheit zurück.

Länder und Städte zerfallen in Gegenden, in denen entweder erdrückender Reichtum oder erschütternde Armut herrscht. Und in den Welten der Erwachsenen tobt der Krieg, der unsichtbare und der sichtbare Krieg. Weder Pünktchen noch Anton waren in den zerrissenen Welten ihrer Eltern glücklich.

Wann dürfen Kinder den Weg der Freundschaft und Liebe gehen? Wann hören Erwachsene damit auf Kinder durch sinnlose Grenzen und Kriege zu trennen? Pünktchen und Anton bauten Brücken über alle Grenzen hinweg. Wann lassen die Kriegspolitiker/innen von ihrer Macht und entscheiden sich für den Weg der Liebe? Versöhnt Euch! Und werdet wie die Kinder und baut Brücken!

Dieser Text gilt der Hoffnung auf eine friedliche Welt für die Kinder und Enkelkinder und der Hoffnung und dem Glauben, dass Frieden leicht zu verwirklichen ist -- jetzt.

Dieser Text ist allen Eltern und Großeltern gewidmet, die für ihre Kinder und Enkelkinder auf Frieden hoffen - und Lara und Jürgen gewidmet und dem Kind, das sie im Frühling erwarten und allen Kindern und Enkelkindern auf der Welt.

Liebe Grüße

Daniela Waldmann

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Zum Video:

Die im Video vorgestellte Kurzgeschichte ist von Larissa Lamadé. Die Kurzgeschichte prangert Kinderarmut an und möchte, dass Klassengrenzen aufgebrochen werden, Ausgrenzung und Armut überwunden und Gleichheit und Partizipation gelebt werden.

Im Video anbei lese ich sie vor und suchte Bilder zur Geschichte aus. Die Bilder symbolisieren die zunehmende Enge der Armutsspirale, aber auch die Weite, die möglich ist, denn die Gesellschaft kann sich ändern und gerechte Teilhabe- und Mitgestaltungsmöglichkeiten verwirklichen.

Die entstandene Videoinstallation wird in März in Berlin zu sehen sein. Hinweis: bitte Geduld beim Ansehen, es geht noch weiter, wo es schon zu Ende klingt.

Die Ausstellung widmet sich dem Thema Frieden.

Es geht unter anderem um gleiche Teilhabe- und Mitgestaltungsmöglichkeiten als Beitrag zum Frieden. Es werden Beiträge zum Frieden vorgestellt, die an den Weg der Freundschaft und Liebe glauben.

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