Winterblüten & Musik

Einladung Schneewanderung und Wintermusik…

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Mitten im Winter?

Verdorrt das Gras,

Blätter und Staub,

trockenes Laub

Schnee über Schnee…

…und doch öffnen sich unvermittelt

Blüten.

Ich möchte Euch einladen zur angekündigten Schneewanderung mit Wintermusik. Packt Eure Instrumente ein, bringt Eure Stimme mit…

Wir treffen uns am 30. Dezember im Allgäu. Die Winterwanderung beginnt in Füssen – um 9:30 Uhr an der Kreuzung Tiroler Straße und Schrundenweg (es ist eine Bushaltestelle in der Nähe, also mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen), wir wandern gemeinsam durch hoffentlich verschneite Schneelandschaften den Alpenrosenweg zum Schwansee, dann zum Alpsee und von dort zur Drehhütte, wo wir am späten Nachmittag den Tag musizierend mit einer Stubnmusi-Jazz-Session und bei gemütlichen Gesprächen ausklingen lassen werden…

Nach Möglichkeit kümmert sich jede/r selbst um Übernachtungsmöglichkeiten. Wer noch nach einer Bleibe sucht, soll es bitte sagen. Wenn ich vorher weiß, wie viele es sind, kann ich uns eine Übernachtungsmöglichkeit in den Bergen (bitte Schlafsäcke und warme Sachen mitbringen (es gibt dort weder Betten noch Zentralheizung usw.)) oder bei der Suche nach einem Hotel oder Ferienwohnung helfen.

Was Ihr sonst noch braucht:

  • Wanderschuhe,
  • warme Kleidung,
  • kleine Brotzeit im Rucksack für unterwegs
  • evtl. transportable Musikinstrumente (Flöten, Klarinetten, Hörner, Gitarren, Percussion-Instrumente usw.)
  • Licht (gute Taschenlampen, Stirnlampen oder Fackeln), wenn wir die Hütte verlassen, wandern wir in den Sonnenuntergang und im letzten Wegabschnitt wird die Nacht einbrechen,
  • evtl. und sollte es Schnee haben und jemand Lust auf Schlittenfahrten haben, gerne auch leichte Schlitten, weil sich auf dem Rückweg eine Schlittenfahrt ins Tal anbietet.

Der Weg ist einfach, wir brauchen keine Kletterausrüstung usw. Die Drehhütte ist in der Gegend Sommer wie Winter Ausflugsziel für Erwachsene, Kinder (im Schulalter) und Jugendliche. D. h. niemand muss geübte/r Bergsteiger/in sein. Für Menschen, die wenig in der Natur sind und wenig laufen, kann die Strecke dennoch anstrengend sein. Jede/r trägt das Risiko für sich selbst, Eltern für ihre Kinder. Wem die ganze Tour zu lang ist, der/die kann sich gerne mit mir in Verbindung setzen, wir können auch einen weiteren Treffpunkt auf dem Weg ausmachen, an dem Leute dann dazustoßen können, die nicht die ganze Strecke wandern möchte, sondern nur einen Teilabschnitt. Alkohol ist Tabu (Gefahr von Auskühlung usw., Verantwortung gegenüber der Gruppe).

Herzen in Freiheit berühren.

Es gibt etwas, das Musik, Kunst und Gespräche in Freiheit können, das die Politik nicht kann.

Ich glaube nicht an Macht-Politik und nicht an Gewalt. Ich glaube an die Freiheit und an Wege des Verstandes, der Vernunft und des Herzens.

Ich glaube an Begegnung über alle Klassengrenzen hinweg, an Gespräche zwischen Arbeiter/innen, Erwerbsarbeitslosen, Bauern und Bäuerinnen, Akademiker/innen, Künstler/innen, Menschen aller Kulturen und Religionen.

Die Bauern und Bäuerinnen des Allgäus kämpften einst im Bauernkrieg gegen weltliche und geistliche Obrigkeiten, nachdem die friedlichen Stimmen aus der Bauernschaft: „Soll man sich gütlich und brüderlich miteinander vergleichen nach Lage der Dinge.“ von den weltlichen und geistlichen Herrschenden überhört wurden. Worte, die 500 Jahre alt sind. Die Herrschenden ignorierten, die berechtigten Interessen der Bauern und Bäuerinnen. Als der Konflikt eskalierte, wurde er blutig und grausam durch den Schwäbischen Bund niedergeschlagen. Die Obrigkeit „gewann“. Aber eigentlich verloren alle Seiten, weil Unterdrückung und Ausbeutung kein Ende fand, weil die Wege der Macht und Gewalt nicht durchbrochen wurden in Richtung Freiheit. Weil keine friedlichen Wege der Konfliktbewältigung etabliert wurden – wie es die friedlichen Stimmen der Bauernschaft wollten. Weil bis heute keine Kultur der Brüderlichkeit und Schwesterlichkeit zwischen den Menschen ist, überall auf der Welt Bruderkonflikte in patriarchalen und paternalistisch und hierarchisch geprägten Systemen der Macht und Bevormundung herrschen. Nach wie vor nicht Verhandlung und friedliche Wege, Güte Besonnenheit und Vernunft und Verstand bestimmen, sondern Wege der Macht und Repräsentation, der Gewalt und der Militärs. Bis zum heutigen Tag werden weltweit Menschen bevormundet in Herrschaftssystemen der Macht und Gewalt. Kaum wo, vielleicht sogar nirgendwo sprechen einfache Menschen für sich, auch nicht in den westlichen repräsentativen Demokratien. So gut wie überall entscheiden Repräsentanten/innen der Macht über die Köpfe der Menschen hinweg. Die Mehrheit der Menschen weltweit wünscht sich nichts sehnlichster als Frieden. Obwohl Europa auf dem Gedanken gründet: „Nie wieder Krieg“, ist es weltweit tief verstrickt in Kriege. Ich glaube nicht an das Irrationale eskalierter Konflikte, in denen ab einem bestimmten Zeitpunkt Ideologien und vorgeschobene Gründe wie fundamentalistischer Religionswahn (islamistischer Fundamentalismus, christlicher Fundamentalismus) usw. – also das Irrationale herrscht. Ich glaube daran, dass es darum geht, das zu verstehen, was den eigentlichen Grund der Konflikte ausmacht, die Interessen zu sehen auf allen Seiten. Am Grund jedes Konfliktes stehen berechtigte und vernünftige Interessen, die unterdrückt und übergangen wurden. Weil wir bis heute keine Kultur der friedlichen Konfliktlösung, keine Kultur der Brüderlichkeit und Schwesterlichkeit, der Gespräche, des Diskurses, der Verhandlung, der Vermittlung und Verständigung leben, eskalieren Konflikte im Irrationalen. Warum vertrauen die europäischen Länder nicht auf ihre Vision „Nie wieder Krieg“? Warum führen sie Krieg, wieder Krieg an so vielen Orten der Welt? Warum schließt sich Europa ab, verriegelt sich Europa wie eine Burg? Warum hört es nicht die Interessen der Ausgebeuteten, auf deren Schultern der verlogene Wohlstand Europas beruht? Warum hört Europa die Hilfeschreie der Armen, der Unterdrückten und Ausgebeuteten nicht? Der Westen rühmt sich seiner Demokratie, im Namen dieser Demokratie werden Kriege geführt, gelebt wird Demokratie allerdings nicht. Der Westen verhält sich gegenüber dem Rest der Welt wie Burgherren im Verbund mit Klerus, christlich abendländische Werte dienen der Legitimation von Kriegen. Die christlichen Antiterrorideologien sind genauso fundamentalistisch wie der islamistische Terror. Es geht darum die Spirale der Gewalt endlich auf allen Seiten in Richtung Frieden zu durchbrechen. Gewalt darf niemals ein Weg sein. Wann endlich diffamiert die Menschheit Gewalt und Krieg? Wann endlich streicht die Menschheit Gewalt aus dem zulässigen Handlungsrepertoire? Wann endlich werden Militärs abgeschafft und Waffen zu Pflugscharen? Frieden ist eine Entscheidung für friedliche Wege der Konfliktlösung. Es geht darum endlich die Sehnsucht der Mehrheit der Menschen weltweit zu erfüllen: Frieden. Kinder werden weder mit Sprengstoffgürtel noch mit Bundeswehr- oder NATO-Stiefeln geboren. Kinder werden geboren mit der Sehnsucht nach Liebe und Friede. Kinder werden in Freiheit geboren. Staats- und institutionelle Religionszugehörigkeiten sind künstliche Konstrukte, Fesseln die Kindern auferlegt werden. Die frühen sozialistischen, pazifistischen und feministischen Sozialisten/innen glaubten an die Freiheit und an einen gewaltlosen Wandel – an gelebten libertären und demokratischen Kommunismus. Kommunismus ist kein Ziel, sondern ein Weg. Ich hoffe auf diesen Weg, und ich hoffe auf den Weg, auf den die Bauern und Bäuerinnen hofften als sie von friedlichen Wegen sprachen. Ich hoffe, um mit den Worten Kästners zu sprechen, auf den Weg von Pünktchen und Anton. Ich hoffe auf ein Ende der Bruder- und Schwesterkonflikte, auf ein Ende der Kriege, darauf, dass das Freundschaft und Liebe die Menschen verbindet.

Friede ist kein Ziel in ferner Zukunft, das am Ende von Gewaltwegen steht. Aus Gewalt entsteht kein Friede, Friede selbst ist ein Weg. Friede wird wirklich, indem man/frau ihn lebt. Ich glaube daran, dass Gespräche Brücken zwischen Menschen bauen können. Ich glaube an Worte, an Musik und Kunst und daran, dass Worte und Musik und Kunst etwas bewegen und verändern können – ich glaube an einen friedlichen Wandel. Als kleiner Mensch ist man/frau ohnmächtig gegenüber den Kriegen in der Welt und dennoch glaube ich daran, dass Frieden nie aus Waffengewalt resultieren kann, Frieden dort beginnt, wo Menschen sich begegnen, Menschen miteinander sprechen, Menschen Brücken der Verständigung bauen – mit Worten, mit Musik und mit Kunst.

Was macht das Allgäu als Ort der Wanderung noch spannend? Ich glaube, die Natur und eine Kultur, die zeigt, dass Wandel möglich ist.

Blaue Blüten

Das Allgäu kennt Wandel. Zu alten Zeiten wurde im Allgäu Ackerbau betrieben, der aufgrund klimatischer Veränderungen erschwert wurde. Im „blauen Allgäu“ wurde dann Flachs angebaut. Im 19. Jahrhundert verdrängte die erstarkende Baumwollindustrie Leinen. Notgedrungen wurde der Flachsanbau eingestellt. Das Allgäu wurde grün, seither prägen Blumenwiesen und Kühe das Bild des Allgäus. Eng verbunden mit der Milchwirtschaft sind Viehhandel, wozu auch – und das ist die Schattenseite der Milchwirtschaft: Schlachttierhandel gehört. Ich hoffe aus Gründen des Klimaschutzes und Tierschutzes auf einen weiteren Wandel, auf das Ende der Schlachttierhaltung.

Liebe Grüße

Daniela Waldmann

Link zur Einladung:

https://www.freitag.de/autoren/daniela-waldmann/winterblueten-und-musik

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Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.

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