Eingebetteter MedieninhaltStockholm, Schweden - Es ist wieder soweit: Heute wird das erste Halbfinale des Eurovision Song Contest übertragen. Der Eurovision Song Contest ist die größte Live-TV-Musikshow der Welt.
Rund 100 Millionen Kronen (rund 11 Millionen Euro) investiert der schwedische Fernsehsender SVT in das Spektakel, das in zwei Halbfinals und einem Finale am Samstag aufgesplittet ist. Die Kosten liegen etwa viermal höher als beim Eurovision Song Contest in Malmö im Jahre 2013. Bei den Live-Shows dürfen sowohl TV-Zuschauer als eine von den teilnehmenden Sendern bestellte Jury darüber abstimmen, wer gewinnt.
Im ersten Halbfinale qualifizieren sich 10 von 18 Beiträgen für das Finale. Russland schickt mit Sergei Lasarew einen Superstar, der in seiner Heimat derzeit am meisten Platten verkauft. Der 33-jährige Sänger singt die pompös arrangierte Powernummer "You're The Only One". Für die visuelle Umsetzung auf der Bühne sorgt eine dreidimensionale Leinwand, auf die Sergei Lasarew wie in einem Videospiel klettert und fällt. Trotzdem wirkt die Inszenierung überhitzt und perfektionistisch. Das Televoting könnte er mit großem Abstand nicht nur im Halbfinale, sondern auch im Finale gewinnen. Zweifelhaft ist jedoch, ob sich die Jury von diesem Hokuspokus blenden lässt.
Österreich ist für Überraschungen immer gut. Mit Zoë schicken sie eine gebürtige Wienerin, die auf Französisch singt. Kein Wunder: Zoë ist in Ihrer Heimatstadt auf eine französische Schule gegangen. "Loin d'Ici" ist zuckersüßer Elektro-Chanson, der bei den Eurovision-Fans sensationell gut ankommt. Egal wo Zoë auftritt, wird mitgesungen und mitgeklascht. Leider darf Deutschland erst im zweiten Halbfinale abstimmen. So muss Zoë darauf hoffen, dass sie sich auch ohne Schützenhilfe aus Deutschland fürs Finale qualifiziert.
Die größte Innovation in diesem Jahr ist, dass viele Beiträge wie Musikvideos inszeniert werden und mit Videoeffekten aufgebläht werden. So ist der Beitrag aus Montenegro "The Real Thing" der Band Highway schnell geschnitten, düster und brutal. Dabei schauen die Jungs eigentlich ganz brav aus, wenn man sie im Green Room sieht.
Der absolute Hingucker ist die gebürtige Hamburgerin Iveta Mukutschjan, die für Armenien antritt. Sie sieht nicht nur unglaublich gut aus, sondern schmettert ihren Popsong "LoveWave" mit voller Wucht.
Das erste Halbfinale wird live am Dienstag, den 10. Mai um 21 Uhr auf ARD Eins Festival, Phoenix und als Live-Stream auf eurovision.de übertragen.
Deutschland ist erst im zweiten Halbfinale am Donnerstag stimmberechtigt. Die TV-Zuschauer können per Anruf, SMS oder App-Voting abstimmen.
Kommentare 2
In meinem nun schon etwas längeren Leben habe ich unendlich viele Male auf alle nur denkbaren Arten geirrt. Und ich bin ziemlich sicher - das ist wohl unvermeidbar - weiterhin zu irren.
Zu einem der Irrtümer meines Lebens gehörte, dass ich in meiner Jugend felsenfest davon ausging, dass diese Sorte Musik, damals meinte ich damit vor allem deutsche Schlager, nur noch ganz alte Leute hören. Und wenn die sterben, ist diese Musik genau so tot wie die Rezipienten. Und sie wird nie wieder, gleich den von mir wahrgenommenen Hörern, auferstehen....
Leider kam es anders. Es gab aber, zugegben sei dies, daramtischere Irrtümer. So den vom Glauben an die Möglichkeit eine bessere Welt schaffen zu können.
Das haben wir nicht geschafft. Und es sieht auch nicht so aus, dass andere es schaffen werden. Aber warum die Musik auch noch immer schlechter werden muss. Und nein, es ist nicht das Alter, also mein Alter. Es wird auch heute noch phantastischer Stoff von richtig guten Musikern produziert. Die werden in Schweden nicht zu hören sein.
Das, auch das, was sie verlinken, ist einfach Plastik, buntes Plastik. Und ganz ehrlich Naidoo kann von denen keiner das Wasser reichen. Auch wenn das schon wieder eine andere Geschichte ist. Kann sich irgend einer - ich meine ohne zu googlen - an die Siegermelodien von vor fünf, sechs Jahren erinnern. Geschweige den an die Plazierten?
Meine Schwiegertochter, ein kluge junge Frau von 25 Jahren, hört bevorzugt Led Zeppelin.
Ob zu vermuten steht, dass es in vierzig Jahren Fans der von ihnen verlinkten Musiker geben wird?
Aber ich gebe jetzt mal keine Prognose ab. Ich könnte irren....
"Zu einem der Irrtümer meines Lebens gehörte, dass ich in meiner Jugend felsenfest davon ausging, dass diese Sorte Musik, damals meinte ich damit vor allem deutsche Schlager, nur noch ganz alte Leute hören. Und wenn die sterben, ist diese Musik genau so tot wie die Rezipienten."
So ähnlich würde ich das auch formulieren. Aber warum soll es bei jungen Männern anders sein, wenn ich z.B. an die Casting-Show "Germany´s Next Topmodell" denke; Hauptsache die Kasse klingelt oder man wird irgendwie bekannt.
Aber dagegen gibt es natürlich ein Totschlagargument: Geschmäcker sind verschieden.