Folk-Pop für die Schweiz

Eurovision Die Schweiz will mit Sebalter beim Eurovision Song Contest wieder punkten. Es fehlte ihr bislang der Mut, sich dem europäischen Musikgeschmack anzupassen.

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http://eurovision-quotidien.com/wp-content/uploads/2013/11/sebalter1.jpgSebalter vertritt die Schweiz beim Eurovision Song Contest. Der 28-jährige Musiker hat sich unter den 6 Kandidaten mit dem Song "Hunter Of Stars" durchgesetzt. Sebalter darf nun in Kopenhagen teilnehmen. Die Schweiz muss sich aber noch in einem Halbfinale erst für das Finale am 10. Mai in Kopenhagen qualifizieren.

Beim Eurovision Song Contest hat die Schweiz in den vergangenen Jahren überhaupt nicht gut abgeschnitten. 2011 war das Land zuletzt im Finale und landete abgeschlagen auf dem letzten Platz. Bislang hat es kein Schweizer Künstler wieder ins Finale geschafft. Was machen die Schweizer also falsch?

Erfolglos, anti-europäisch, ignorant

Der Schweizer Rundfunk versucht seit 2010, seine Künstler für den Eurovision Song Contest über das Internet zu finden. Auf einer eigens geschaffenen Videoplattform dürfen Künstler weltweit ihre Beiträge hochladen und sich dem Votum der Schweizer Internet-Community stellen. Das klingt zunächst brillant und zeitgeistig. Doch die Schweizer Internetnutzer wählen oftmals anti-europäisch. International erfahrene Künstler werden grundsätzlich ignoriert und schaffen es kaum ins Finale. Und ganz vorne landeten oft Beiträge, die sich eher als Hintergrundrauschen für den Fernsehspot einer Schweizer Versicherungsgesellschaft eignen würden. Ein Top-Act für die europäische Musikbühne kommt für die Schweizer überhaupt nicht in Frage. Dabei könnten es sich die Schweizer so einfach machen und von den Skandinaviern lernen. Die Skandinavier haben zurzeit einfach das bessere Gespür für Europa. Seit 2009 gewann jedes Jahr ein Song, bei dem nicht mindestens ein Skandinavier als Texter, Komponist oder Sänger beteiligt war.

Nun ist Sebalter eine witzige und augenzwinkernde Nummer. Sie versucht aber im Moment noch sehr stark an Alexander Rybaks Fairytale anzuknüpfen und droht damit, vom überragenden Vorbild überschattet zu werden.

Bangen um den Halbfinaleinzug

Die Statistik spricht gegen die Schweizer. Doch allen Unkenrufen zum Trotz: Sebalter kann mit seiner Folk-Nummer in Kopenhagen für eine Überraschung sorgen und den Schweizern Hoffnungen auf eine gute Platzierung in Kopenhagen machen. Es wäre ihm wie allen Teilnehmern zu wünschen, doch bis dahin ist es noch ein langer Weg durchs Halbfinale.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Daniel Koch

Schreibt über den Eurovision Song Contest, die Teilnehmer, die Länder und die TV-Shows

Daniel Koch

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