Vom Traum der Bewegungsfreiheit

Jörg Albrecht Der Nachwuchsschriftsteller kann Abu Dhabi derzeit nicht verlassen. Er wird wegen angeblicher Spionage festgehalten. Die Rückkehr nach Deutschland ist nicht absehbar

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Es ist ein Schock. Zuerst in einem fremden Land festgenommen zu werden und dann den Ort nicht verlassen zu können, nicht zu wissen, wann man wieder nach Hause fliegen kann, ob einem nun der Prozess gemacht wird. Derzeit lautet der Vorwurf: Spionage.

Was ist passiert? Der Nachwuchsschriftsteller Jörg Albrecht wurde Anfang Mai als offzieller Gast zur Buchmesse in Abu Dhabi eingeladen. Während des Aufenthalts hatte er zwei Bilder von architektonisch interessanten Gebäuden gemacht. Was er nicht wusste, es waren die Botschaftsgebäude des Iraks und des Irans. Schnell wurden die Behörden auf ihn aufmerksam und er wurde festgenommen.

Mittlerweile ist er zwar wieder auf freiem Fuß, darf Abu Dhabi nicht verlassen. Das Verfahren wegen Spionage verläuft schleppend. Es wird auf die lange Bank geschoben und Albrecht bleibt im Ungewissen, im Trüben. Im Interview mit Zeit Online erklärt er, er fühle sich wie in einem Kafka-Roman.

Künstler haben derweil eine Petition gestartet, Jörg Albrecht freizulassen und ihm die Ausreise aus Abu Dhabi zurück nach Deutschland zu gewähren.

Die Hängepartie sollte schnell beendet werden und die diplomatischen Fäden zwischen dem Auswärtigen Amt und dem Emirat Abu Dhabi ein rasches Ende dieses Zwischenfalls herbeiführen.

Update vom 14.05.2014: Jörg Albrecht konnte inzwischen aus Abu Dhabi ausreisen. Die Petition hat innerhalb von 24 Stunden rund 6000 Mitzeichner erhalten. Vielen Dank an alle, die mitgezeichnet haben.

DM

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Geschrieben von

Daniel Martienssen

Enttarnung durch Analyse: ein privates Blog zu Demokratie und Rechtsstaat, Soziales und ein bisschen Kultur.

Daniel Martienssen

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