Brennende Fincas

Kolumbien Der Farmer Eliceo Enciso Quevedo will sich mit Drogenhändlern und Waffengewalt nicht arrangieren. Es hat ihn schnell altern lassen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 25/2020

Er kommt im weißen Toyota zum düsteren Busbahnhof in Villavicencio, der Hauptstadt des ostkolumbianischen Departments Meta: kariertes Hemd, stattlicher Bauch, breitkrempiger Hut. Das Fahrzeug stammt aus dem staatlichen Personenschutzprogramm, dem auch die beiden wortkargen, untersetzten Männer dienen, die den Farmer Eliceo Enciso Quevedo begleiten. Stets mit einer Pistole im Hosenbund, sind sie seit vier Jahren seine Leibwächter. Die Region gilt als „caliente“, als gefährliche Gegend, seit den 1980er Jahren ist sie abwechselnd von der FARC-Guerilla, rechten Paramilitärs, zuweilen der Armee kontrolliert worden.

Nach acht Stunden Autofahrt, teilweise auf einer roten Sandpiste, erreicht der Pick-up eine Finca in der Gemeinde Los Kioscos, mitten in den